m1teKoMa

„Zeitgleich wie die Professorin aus ihrem Büro in den Flur tritt, verlasse ich mit der Zahnbürste im Mund, einem Schuh in der Hand und einem nicht sonderlich wach-intelligenten Gesichtsausdruck den Seminarraum. Ein vielleicht nicht ganz alltägliches Zusammentreffen an einem schönen Donnerstag Morgen in der Uni…“

Von der KoMa schon viel gehört, einige KIFels aus unserer Mathe/Info-FS wollen ebenfalls hin und ich wollte eigentlich schon immer mal wissen, was da so abgeht… wieso fahre ich diesmal nicht einfach mit zur KoMa?
Die Menge der Gegenargumente war nicht sonderlich groß, auf gings nach Paderborn!

Ankunft Mittwoch Nachmittag, nach Anreise mit ICE in der 1. Klasse (wie es ich für Elite-Studenten gehört *g* oder auch, es lebe Sparpreis 50!) und einigen Probleme mit Fahrkarte mit Bahncardeintrag und Reisende ohne Bahncard und Schaffnern, die das garnicht witzig fanden.
Anmeldung, Ausgabe der T-Shirts und Infohefte, dann ging es auch schon bald zum ersten und für Leute wie mich vorerst wichtigsten Arbeitskreis (AK): der Ersti-AK. Jaaaa, auch im 9. Semester darf man nochmal Ersti sein. 🙂 Nachdem man im AK unter anderem erfolgreich gelernt hat, wie das Händewedeln im Plenum [1] ablaufen soll, ging es auch schon zum Anfangsplenum. Zugegebenermaßen… beeindruckt war ich davon erstmal nicht, das sollte sich aber noch ändern. Alle anwesenden Fachschaften stellten sich vor, die AKs wurden bestimmt und die Treffen dafür festgelegt (wer glaubt das sei einfach, der frage die KIFels, wieso sie das nicht in der großen Runde machen!).

Die nächsten Tage waren neben den AKs mit ausreichend Aktivitäten gefüllt: wer wollte konnte an einer Stadtführung teilnehmen, das HNF Museum besuchen, 2mal in der Mensa bzw. dem Palmengarten essen gehen und wer nicht wie ich seine Badeklamotten daheim hat liegen lassen, der konnte auch schwimmen gehen 🙂

Im Wesentlichen habe ich AKs besucht, bei denen ich dachte, dass entweder andere mir dringend benötigte Information geben können oder aus Erfahrung erzählen können oder aber weil ich selbst Information zu bieten hatte. So konnte ich in „Berufungskommission“ und „Abschlussarbeit“ einen Haufen Information und Tipps mitnehmen, selber aber in „Außenarbeit der FS“ etwas Input geben und Ideen präsentieren. Neben den Themalastigen AKs (mir fällt grad kein besserer Name zur Unterscheidung ein) gab es aber auch sogenannte Spaß-AKs. Von Kartenspielen über Werwolfen, AK Pella oder grüne Katzen nähen, es gab viel Auswahl und ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten, wenn man nicht gerade sowieso schon in zig Gespräche vertieft war.

Neben den ganzen AKs und allem sonstigen fand das „Mörderspiel“ statt. 2 Opfer galt es zu töten und bevorzugt auch nicht selbst getötet zu werden. Wer also morgens in den ersten AK geht, feststellt, dass es zu wenig Stühle gibt, in den NachbarAK geht um sich einen Stuhl zu holen, sollte sich diesen NICHT geben lassen, auch wenn das noch so freundlich ist. So kam ich nämlich zu der zweifelhaften Ehre im KoMa-Ring das erste Opfer auf der Liste zu sein [2].

Abgerundet wurde die KoMa natürlich von dem Abschlußplenum. Es ging nicht so lange wie befürchtet, lediglich bis 1 Uhr oder halb 2 (ja, nachts!)und war denke ich recht effektiv, auch das diskutieren hier hat mir Spaß gemacht und war interessant. Anschließend noch eine Fuchs-Polonaise durch das Abschlußplenum der KIFels und dann einen Mitternachtssnack beim ewigen Frühstück eingenommen. Aus Spaß an der Freude habe ich mich von ca. halb 4 bis halb 5 noch in das KIF-Abschlußplenum gesetzt, dieses ging wie erwartet insgesamt natürlich deutlich länger als bei uns!

Alles in allem habe ich sehr viele nette Leute kennengelernt, habe erfahren was die anderen Fachschaften in Deutschland und Österreich so treiben, Schlafminimierung untersucht und viel Spaß gehabt. Danke an alle, die das möglich gemacht haben!!!

Achja, und auf der Rückfahrt hatte ich natürlich immernoch keine Bahncard…

[1] Anm.: Zur Vereinfachung einer Diskussion mit >50 Leuten wurden spezielle Handzeichen festgelegt, wie etwa Hände wedeln zur Zustimmung, Hände kreuzen bei falschen Fakten oder auch einen Rahmen zeichen für „Argument fällt aus dem Rahmen“. Durch die Nutzung dieser Handzeichen reduziert sich der Geräuschepegel deutlich und es werden weniger Pausen benötigt.
[2] Mord = zeugenlose Gegenstandsübergabe