Schnorcheln vor Pidgeon Island

Vor der Küste von Nilaveli liegen zwei Inseln, eine kleine und eine etwas größere: Pidgeon Island. Zusammen mit zwei Italienern und der Fahrer von unserem Hotel wurden wir morgens am Strand von einem Boot eingesammelt und erstmal parallel zur Küste bis zur Höhe der Insel gefahren. Dort warteten wir eine kleine Ewigkeit (in der prallen Sonne fühlt sich das schnell so an), bis der Mensch, den wir für diesen Ausflug bezahlt hatten, dort unsere Eintrittsgelder bezahlte und der Ranger den wir mitnahmen fertig war. Die beiden noch eingesammelt und los ging die Fahrt quer übers Wasser zur Insel.

An der Insel darf man nur an einer sehr kleinen Stelle am Strand anlanden, der Rest ist Naturschutzgebiet. Der Strand selbst ist übersäht von Korallenbruchstücken. Anscheinend hat das Korallenriff durch den Tsunami 2004 erheblich gelitten (natürlich nicht nur das Riff, der gesamte Küstenstreifen und deren Bewohner waren erheblich betroffen – unser Guide für den Tag hat selbst 8 Familienmitglieder verloren).

Jeder bekam ein paar passende Flossen, Tauchmaske und Schnorchel. Dann ging es auch schon los zum Wasser. Dank meiner „auch-die-Beine-können-verbrennen“ Erfahrung aus Kambodscha, ging ich diesmal zwar mit Bikini, aber auch mit Longsleeve und kurzer Hose ins Wasser.

Unser Bootsführer war auch der Tauchguide und er wies uns an, im Wasser immer zusammen zu bleiben  – der einfache Grund: Haie! Erstmal schwammen wir über einen regelrechten Korallenfriedhof. Lauter gebrochene weiße Korallenbrocken.

Dann kam der etwas tiefere Teil, wir schwammen über Korallelen hinweg und viele bunte Fische. Die ersten Haie bekam ich garnicht richtig mit, die Italienerin bekam Panik, sie kam aber wohl auch nicht mit dem Schnorchel richtig klar. Unser Guide brachte sie kurzerhand an Land, wir schnorchelten um eine Boje herum. Weiter ging es dann mit Guide. Und wen entdeckten wir? Eine Meeresschildkröte! Oh, da war ich begeistert! Sie fraß gerade etwas und schwamm schließlich weiter, wir begleiteten sie noch ein Stück.

Weiter ging unsere Tour und tatsächlich ließen sich auch wieder und wieder Haie blicken, mal weiter entfernt, mal mulmig nah unter uns. Hätte ich nie gedacht, dass ich mal mit Haien schwimmen gehe!

Nach Beendigung eines Halbbogens waren wir wieder am Strand. Draußen gab es unter den Bäumen eine kurze Verschnaufpause und dann sind wir auf der anderen Inselseite (an dieser Stelle ist es nur ein Katzensprung von einer zur anderen Seite) wieder ins Wasser. Hier waren nochmals viel mehr bunte Fische und auch mal ein leuchtend blauer fasriger Seestern (Kopfgroß!) zu sehen. Auch eine Schildkröte gab sich wieder die Ehre. Zudem fanden wir noch in einem Steinloch eine Moräne, die unser Guide aus deren Versteck locken wollte – das wollten wir dann doch lieber nicht 🙂

Während ich bei der ersten Schnorcheltour noch wenig hinabgetaucht bin, so lief das ganze jetzt und ich bin immer wieder zu den Fischis runter. Auch ganze Fischschwärme kamen vorbei und teilten sich direkt vor mir. Huiiii! Am Rückweg, als wir kurz vorm Strand schon recht flach über einen „Stein-Irrgarten“ schwammen, der Rest schon vorneweg und Felix und ich noch ein bischen langsamer genießend, sah ich auf einmal direkt unter Felix wieder einen Hai, der gerade durch das Steinlabyrinth navigierte. Doch so nah am Strand! Puls hoch, Felix geschnappt und geschaut, dass wir die anderen wieder einholen, die sich teilweise am Strand bereits die Flossen von den Füßen zogen.

Mich hat ehrlich gesagt niemand über die wirklich Gefahren oder nicht von Haien aufgeklärt. Also über „immer zusammenbleiben“ als Schutzmaßnahme hinaus. Keine Ahnung also, wie unser Schnorchelgang da einzusortieren ist. Aber alle heile wieder rausgekommen!

Zurück ging es dann wieder im Boot. Die meisten Sonnenbrände kommen auch von der Bootsfahrt. Da ich noch meine nasse kurze Hose an hatte und diese wohl jeweils schräg an meinen Beinen geklebt hat, habe ich nun braune Striche auf meinen Beinen, nur quer, was leicht witzig aussieht 🙂

Zurück bei Anna im Hostel haben wir schließlich noch den Pool belegt, abends dann lecker Prawns gegessen und den Abend bei einem Bier ausklingen lassen…

Pidurangala – Hitzeklettern am Vulkanbrocken

Frühstück hatten wir im Hotel, dank geheimer Booking-Stornierungsabsprachen. Wie immer irgendwie viel zu viel. Aber sehr gut, diesmal nebst Pfannekuchen mit Kokuszuckerkaramelfüllung auch Kokus-Roti mit karamelisierten Zwiebeln dazu – a Traum!

Direkt nach dem Frühstück hatte unser Host uns angeboten beim Lampion basteln für das Mondfest zu helfen. Das Holzgestell hatten sie mit Drähten schon gebastelt, wir schnitten Butterbrotpapier-ähnliches weißes Papier aus und klebten mit „Glue“ (sah nach was selbstgemischten aus) dieses auf die Quadrate und Dreiecke. War lustig, die Herren durften derweil die krisseligen Schnüre für zum dranhängen ausschneiden (wie Krepppapierschlangen). Unser Host war vollauf begeistert und machte Fotos ohne Ende, um sie gleich auf FB einzustellen. Seht her, alles gut im Lande, die deutschen Touris machen sogar beim Vollmondfest mit!

Fertig machen konnten wir sie leider nicht, die Tuktuks, die wir für diesen Tag bestellt hatten waren schon da und nachdem ich dann dann 5min mein Portemonnaie gesucht, meinen GESAMTEN RUCKSACK AUSGERÄUMT, an mir selbst gezweifelt habe und schließlich das scheinbar doch sehr gute Versteck wiedergefunden habe, ging es los 🙂

Das Ziel war Sigiriya, ein Dorf nahebei, bei dem es den sehr bekannten Löwenfelsen gibt, ein Riesenbrocken vulkanischen Ursprungs, der eben mal so aus der ansonsten rundum flachen Landschaft ragt. Und achja, obendrauf hat jemand gemeint eine Zitadelle bauen zu müssen. Normalerweise zahlen dort Touris 30 USD Eintritt, ganz schön happig. Hinzu kam, dass am heutigen Tage, vmtl um die Stimmung aufzubessern, die Einheimischen alle freien Eintritt bekamen, also viele Leute zu erwarten waren.

Daher wählten wir den zweiten Brocken der Umgebung aus, der 3km weiter liegt (ein Brocken kommt selten allein!):der Pidurangala. Dieser ist laut vieler Reiseberichte viel schwieriger zu besteigen als der Sigi-Felsen (mein persönllicher Spitzname), dafür viel leerer, kostet nur 500 Rs Eintritt und man hat eine sehr schöne Aussicht auf den Sigi. Die Stufen hoch waren schon anstrengend, in der Summe geht es aber. Dann kommt ein liegender Buddha im Felsen und ab dort ist der Weg kein Weg, sondern ein Felsengekraxel. Ein zwei Stellen, an denen man wirklich etwas kletterne muss, für uns mit guten Halbschuhen und ein Minimum an Kondition aber kein Problem. Lustiger war es schon Menschen mit riesigen Objektiven, die ganzen Leute in ihren Flip-Flops oder die Jungs-Gangs, bei denen jeder noch seinen Moped-Helm mit hochtrug (!).

Von oben ist die Aussicht wirklich gigantisch. Dieser Felsen ist zum einen sehr riesig, man kann in alle Richtungen noch 50-100m laufen (nagelt mich jetzt nicht drauf fest) und man kann in alle Richtungen noch sehr weit schauen. Natürlich hat man auch Ausblick auf den Sigiriya-Felsen und sieht auch wie voll die Aufstiegstreppen dort mit Menschen sind 😀 Aber: kein oder kaum Schatten!

Zurück mit unseren Tuktuks fuhren uns diese zu einer Stelle, an der man einen sehr schönen Ausblick auf beide Felsbrocken hat, idyllisch mit See davor. Überhaupt bekamen wir von unseren Guides vieles auf dem Weg erklärt. Reis- und Süßkartoffelfelder gezeigt, die Baumhäuser der Bauern, die sie verwenden, um Dinge vor einer Wildkatzenart in Sicherheit zu bringen, ein „Kingfisher“ (Vogel) und allerlei, was auf den Nebenstraßen über die wir gekommen waren, so zu sehen war. Zurück ging es dann noch an einer Gewürzfarm vorbei, die kann man aber auch getrost weglassen. Wir wurden einem kleinen Showgarten von Pflanze zu Pflanze geführt, insgesamt sehr hektisch und dazu schnell geredet, Pflichtprogramm abgespult und stets erklärt für welche Gebrechen was ist – sehen wir so alt aus? 😀 Letzlich kaufen wollten wir ja eigentlich nichts, bzw die Preise luden auch nicht dazu ein. Verglichen mit Tripadvisor Meinungen ist das alles noch harmlos formuliert 🙂

Spaß gab es zwischendrin übrigens noch, als unser Guide bei einer Fotopause auf sein Handy schaute und uns die Fotos von unserer morgentlichen Lampion-Bastelaktion zeigte. Allerdings nicht auf der FB Seite unseres Hostels, nein, eine Nachrichtensammelseite hatten diesen Beitrag geteilt und die Fotos hatten schon 2000 Likes 😀

Den Rest vom Tag verbrachten wir faul, faul und nochmal faul. Pool, Quatschen, Lesen, Pool. Eigentlich wollte unser Host am Abend mit uns noch in die Stadt zum Fest, entschied dann aber spontan noch anders, weil die Deko noch nicht fertig sei. Whatever. Hatte ich schon den „faul“ Modus erwähnt?

Abendessen war wieder Buffet-for-four. Dazu habe ich das Ginger-Beer erst kennen und lieben gelernt. Legga!

Mit dem Comfy Bus nach Dambulla

Zu unserer nächsten Station ging es dann weiter mit dem sogenannten „Comfy“ Bus, so nannte ihn zumindest unser Gastgeber. Faktisch ist das ein kleinerer Bus, rechts eine Zweierreihe, links eine einzelne und dazwischen, um den Platz auszunutzen und den Gang zu füllen, noch in den Gang klappbare Einzelsitze mit nur halber Rückenlehne.

Unsere Tutktuk Fahrer brachten uns direkt vor den richtigen Bus, wir mussten also nur noch einsteigen. Ein Glück gab es noch nicht-Gang-Plätze, allerdings meinte der Busfahrer schnell, unser Gepäck müsse auf den Schoss oder wir zahlen einen Gepäckplatz extra. War er anfangs noch grummelig, so hat er es später mit mir hingekriegt, meinen Rucksack quer auf den Gang zu legen, sodass der Gangsitzplatz drüber war. Denn erstens sind hier alle Reisenden lediglich mit normal-großem Rucksack unterwegs (keine Reisetaschen oder ähnliches) und zweitens gilt das Motto „der Bus muss voll werden!“. Wir fuhren erst los, als wirklich alle Plätze besetzt waren. Ob das nun am vollen Bus oder doch an einer fixen Uhrzeit lag – keine Ahnung. Aber wir fuhren 🙂

In Dambulla angekommen mussten wir dann schnell-schnell raus. Wie immer bei den Bussen. Nur nicht so einfach mit soviel Gepäck sich an allen Leuten im Gang vorbeizuquetschen!

Einmal wollten wir dann echte Backpacker sein und liefen mit vollem Gepäck auf dem Rücken die 3.5km zu unserem Hostel (Tschuldigung, Holiday Resort). Ein an einer Seitenstraße gelegenes Familienhotel mit Pool! Und wie auch schon zuvor, waren wir seit 6 Tagen die ersten Gäste. Die nächsten Buchungen sind erst für Juni eingegangen.

Mit 14 Uhr waren wir doch recht früh da und genossen einfach die Zeit am Pool. Abendessen gab es im Hotel, normalerweise ja als Buffet für die vielen Gäste. Für uns wenige Gäste aber auch! Tatsächlich standen da 7 Pötte am Buffet mit verschiedensten Leckereien, von denen wir nur hoffen konnten, dass das alles nicht nur für uns 4 sei. Tatsächlich bedienten sich später auch die Angestellten und die Familien.

Mein persönliches Highlight dabei? Auberginenstreifen mit karamelisiertem Zucker!

Mit dem Jeep zwischen Bäumen und Seen

Wildtiere kenne ich trotz diverser Urlaub doch eher nur aus dem Zoo. Nun gibt es in Sri Lanka diverse Nationalparks, in denen wilde Elefanten und andere Tiere leben. Mein Hauptinteresse waren aber erstmal die Elefanten. Von Anuradhapura aus gibt es organisierte „Safaris“ in den nahen Wilputta Nationalpark. Unser Host organisiert so etwas auch und so kam uns um 6 Uhr ein Freund von ihm mit seinem Jeep abholen. Unser Host kam auch mit, nachdem wir ihn gefragt hatten, ob er nicht auch mitwill. Es war auch seine erste Safari. Erstmal ca. eine Stunde hin zum Nationalpark und dort wo sonst mehrere Jeeps zu sehen sind, haben der Host und unser Fahrer erstmal eine Weile nach dem zuständigen Ticketverkäufer gesucht. Schließlich fuhren wir eine ganze Weile auf roten Sandstraßen rein, links und rechts konnte man sehen, dass der Wald etwas 5m tief mal abgeholzt wurde, vmtl damit Touris besser sehen können, was da im Wald ist. So bekamen wir auch bald schon erste Bambi-Rehe (alle haben weiße Punkte, bis hin zum Männchen mit Hörnern!), eine Eule, diverse Warane und die ersten von noch vielen weiteren Pfauen zu Gesicht (und vor die Kamera :-)).

Insgesamt hatte ich mir so eine Safari dann aber doch etwas anders vorgestellt. Das Gebiet ist schon recht weitläufig, man fährt aber doch immer wieder die gleichen Strecken ab und versucht dabei im Wald oder am Wasser Tiere zu erspähen. Die größten Tiere sind in diesem Nationalpark Bären, Elefanten und Leoparden. Zuerst entdeckten wir aber auch noch Wasserbüffel, den Nationalvogel und hab ich schon Pfaue erwähnt? 🙂 Schließlich im Wasser in einiger Entfernung ein Elefant.

Bald gab es auch selbstgebrachtes Mittagessen in einer Art Hütte, wo wir auch die ärgste Mittagshitze abwarteten, denn das tun die Tiere in irgendwelchen schattigen, versteckten Ecken ja auch.

Danach ging es weiter mit hin und herfahren, Differentialgetriebe greift, die Übersetzung wird gewechselt (ich habe was dazu gelernt!) und die überstehenden Äste trommeln auf das Dach oder erwischen einen, wenn man nicht rechtzeitig ausweicht. Von Wasserloch zu Wasserloch, den Fährten am Boden folgend, bis sie weg sind, dann wieder neue aufnehmend. Leopard und Elefant kann ich zumindest unterscheiden! 😀

Schließlich schon gen Ende des Tages, ein Elefant am anderen Ende des Sees. Zu unserem Glück führte da auch einer der Sandwege hin und so kamen wir ziemlich nah an den „grauen Berg“ heran, der im Wasser stand und mit seinem Rüssel gemütlich Grünzeug aus dem See fischte und gründlich durchkaute.

Mit unserem Host waren wir uns schon am lustig machen, dass wir es geschafft hatten, 2 von 10 der hier lebenden Elefanten aber keinen der 2-300 Leoparden des Parks zu entdecken. Unser Fahrer wollte das aber nicht auf sich sitzen lassen (haben wir hereininterpretiert), er fuhr uns immer schneller von Wasserloch zu Wasserloch (also zumeist See zu See). Und tatsächlich lag an einem riesigen See am Rande in der Ferne ein Leopard und „chillte“. Und weil er soooo extrem cool war, drehte er sich auch – ganz Katze – auf den Bauch und wartete wohl auf die imaginäre Hand zum kraulen. Das haben wir schön sein lassen, waren auch mit einigen Hundert Metern zu weit weg.

Danach nahm unser Fahrer aber wirklich Fahrt auf. Auf den vorher so vorsichtig und ruhig befahrenen Sandpisten ging es dann teilweise mit 40km/h hinweg – zur großen Freude der anwesenden Moped-Fahrer 😀 Und auch zu meiner, der Fahrer beherrscht sein Handwerk!

In der Ferne hörte ich einen Vogel rufen, den ich bislang noch nicht gehört hatte und unser Fahrer hielt auf einmal an. Warum verstanden wir zuerst nicht, es war weit und breit nichts zu sehen. Doch der Mann kennt sich natürlich aus und tatsächlich, kam kurz darauf Leopard aus dem Gebüsch geschritten. Ganz gemütlich, raus auf den Sandweg und direkt auf uns zu. Sobald er auf weniger als 50m (?) heran war, startete unser Fahrer stets das Auto und fuhr rückwärts von dem Leoparden weg. Und was machte der Leopard? Nette Straße hier, immer wieder auf uns zu. Hui 🙂

Nachdem der Leopard sich doch für das Gebüsch entschieden hatte, ging die zur Rallye mutierte Safari weiter und schließlich holten wir auch zwei der anderen Jeeps noch ein, die am heutigen Tage im Park unterwegs waren. Einer der Jeeps hatte keinen einzigen Leoparden gesehen (gnahahihihi).

Der Bleifuß war durch den vorausfahrenden Jeep ausgebremst und so gab es statt viel Fahrtwind eher viel Staub zu schlucken. Zurück auf der richtigen Straße gab es auch hierzu noch etwas Abwechslung in Form vieler kleiner Fliegen, ein Spaß bei 60-70 km/h mit ohne Windschutzscheibe davor – quasi wie Moped-Fahren nur ohne Visier, wie manche Quellen behaupten.

Mit dem Fahrrad zwischen den Tempeln

Schöne Grüße aus Anuradhapura! Nach 2 Tagen hier, habe ich den Namen endlich auswendig schreiben/sprechen gelernt 🙂

Wir haben uns nach einem köstlichen Frühstück im Hostel (Willwin Park) die Räder geschnappt und die Tempel in der alten und neuen Stadt abgeklappert. So ganz wie auf den Karten ist das nicht alles, man muss einfach mal drauflos und alles ansprechen, was nach offiziell aussieht. Das ist wirklich toll hier, alle sind sehr freundlich und da auch hier akute Touri-Flaute ist, freuen sie sich alle über Abwechslung.

Für 25 USD haben wir uns das Recht erkauft mit unseren Mieträdern überall rumzugurken. Das ist echt krass, bei uns wäre alles vmtl voll umzäunt oder mit festen Wegen versehen, von denen man nicht abweichen darf. Hier gibt es überall Trampelpfade, die man ganz offiziell nutzen darf. Mal führen diese auch in Ruinen rein und über Mauererniedrigungen fährt man einfach wieder raus. Anderswo steht „bloß nicht auf den Mauern laufen“. Man macht also eine Mischung daraus 🙂

 

Zwischendrin stehen die renovierten Dagoben / Tempel. Die waren jahrelang vollkommen vom Wald vereinnahmt und überwuchert, wurden aber wieder freigelegt und restauriert. Das ist dann immer eine Kugel mit Spitze in der Mitte und eine Quadratterasse außen herum. Vorher zieht man aus Respekt die Schuhe und etwaige Mützen aus und verbrennt sich mit der europäischen Nichts-gewöhnt-Füßen die Sohlen. Gut war daher der Trick sich ein paar Socken mitzunehmen.

Leider gab es keine Essensstände, da diese aus Touri-Mangel garnicht erst aufgemacht haben. Über den Tag verteilt hatten wir tatsächlich nur 3 weitere ausländische Touristen entdeckt, sonst sind es je Tempel wohl Hunderte. Dadurch hatten auch kaum Souvenirstände geöffnet und die wenigen, die es hatten wollten umso verzweifelter, dass wir ihnen etwas abkaufen.

Am R* Tempel, der außen komplett weiß gekalkt ist, sind wir auch richtig rein, dort gehen viele Gläubige hin, um zu beten. Daher gab es hier auch extra Security, man muss einzeln durch eine Abtast- und Rucksack-Kontrolle aber es sind alle wiederum total nett und hilfsbereit. Schuhe konnte man sogar an einer „Schuh-Garderobe“ abgeben. Affenspaß war aufgrund der dargebrachten Opfergaben und der kessen Affen inklusive.

Wer übrigens den Running-Gag des Tages hören möchte, der fragt uns mal nach den Mondsteinen 😉

Schließlich besuchten wir zum Abschluss des Tages noch den Bodhi-Baum (der aus einem Zweig des ursprünglichen Bodhi-Baums gewachsen ist, unter dem Buddha seine Erleuchtung und laut einiger Quellen der älteste dokumentierte Baum von Welt/Sri Lanka/… (?)). Auf dem Riesenparkplatz bekamen wir ohne Probleme einen Parkplatz für unsere Räder in der ersten Reihe. Es gab eigentlich auch nur die eine. Die meisten Einheimischen reisen wohl eher in Bussen an. Wiederum mit Sicherheitscheck, bei dem wir von den Mitarbeiterinnen gefragt wurden, warum wir eigentlich keine Blumen als Gabe mitbringen. Sie meinten, das sei eine schöne Geste, also haben wir noch welche besorgt. Im Hauptraum des Tempels drumherum waren schon viele Gläubige zum Gebet versammelt. Zwei Männer sahen uns und unseren Blumen – und unser Zögern – und winkten uns, mit ihnen mitzukommen und es ihnen nachzutun. Das fand ich sehr nett. Kurz nachdem wir dort wieder raus waren begann ein Gottesdienst oder eine Art Gruppengebet (ich kenne die korrekte Bezeichnung leider nicht).

Wir verteilten noch unsere Gaben an jedem Tisch rundum, bestaunten noch etwas den Bodhi-Baum, der zu seinem Schutze eingemauert und von goldenen Gerüsten gestützt wird und machten uns wieder auf den Weg – durch die inzwischen eingetretene Dunkelheit und mit unseren Fahrrädern. Zuweilen etwas spannend.

Essen fanden wir noch in einem kleinen Restaurant in der Stadt, nachdem wir noch einige Versuche mit dem Geldautomaten verschiedener Banken zugebracht hatten, bis jemand unsere Karte und unseren Geldbetrag mochte (4900 Rs ging nicht, 9000 aber, gewünscht waren Vielfache von 100 und es gab auch 100er später…). Und dann das letzte Stück mit dem Fahrrad heim, die Kreuzungen lieber mal geschoben, die längeren Straßenstücke möglichst schnell hinter uns gebracht 🙂

Busfahrt-Abenteuer

Nur in einem Strandresort zu bleiben wie die andere Familie, war nicht unser Ziel. Zumal uns Anthoney etwas auf den Geist ging, der uns in sein Restaurant holen und alle möglichen Touren für uns andrehen wollte. Und egal auf wen man draußen beim rumlaufen traf, jeder fragte uns, ob wir Anthoney schon kennen und heute Abend zu ihm gehen. Alter!

Nach etwas Busberatung an der Rezeption, die leider selbst keinen Bus fahren, ging es dann zu einer Brücke in der Nähe, von wo aus die Busse von Negombo aus in Richtung Anuradhapura fahren sollten. Wir sollten auf die blauen Schilder achten, das seien Express-Busse (die also nicht überall halten). Ein Tuktuk Fahrer half uns den richtigen Ort für die Bushaltestelle zu finden und als wir da etwas skeptisch standen, kam er auf einmal mit seinem Tuktuk zurückgefahren und rief „Der Bus kommt!“. Mit seiner Hilfe blieb der Bus auch stehen und nahm uns mit. Gepäck kam hinten in ein schmales Fach und rein in den Bus. Nur… der ist ja voll! Also…? Nein, der Bus war noch lange nicht voll. Gut am Anfang stand Felix noch in der Tür beim fahren (die grundsätzlich nicht geschlossen werden beim fahren), später ging es dann stückchenweise im Gang nach vorne. Der Bus ist von der Art her etwas wie amerikanische Schulbusse. Zumindest die Hülle. Rechts sind dann dreier Bänke, für drei schmale Leute, links 2er. Insgesamt alles sehr kuschelig. Im Gang stehen alle anderen. Alle anderen hieß zu „Vollzeiten“ grob 25-30 Leute. Zusammen mit den ca. 55 Sitzenden also um die 80/85. Es gibt aber auch überall Haltegriffe und solange der Bus voll ist, kann man eh nicht umfallen, man klebt ja an mindestens 4 anderen Leuten dran 🙂 Temperaturregelung ging über die offenen Fenster und Türen, mit Windzug gut erträglich. Sobald man nur kurz stehen blieb, stand die Luft sogleich. Aber solange steht der Bus ja nicht, er reduziert eher seine Geschwindigkeit und die Leute springen dann ab oder auf. Aber, egal wie voll es im Bus ist. Es passt immer noch ein Ticketverkäufer durch 😉

Nach 4h inklusive Kokosnusstrinkpause war es dann geschafft und der Fahrer ließ uns auch dort raus, wo wir wollten (danke an Google Maps an dieser Stelle). Von dort war es dann nicht mehr weit zu Fuß zu unserer Unterkunft. Diese liegt mitten in einem Wohngebiet, ist sehr groß und geräumig und Räume in der 1. Etage von einer Familie, die das ganze auch betreibt. Der Sohn studiert gerade Informatik und hat mit uns viel über Sri Lanka und die Welt geredet. Sehr spannend und die Mutter kocht extrem gut – legga Candle-Light-Dinner gemütlich auf dem Balkon, auf dem ich jetzt noch sitze und mal wieder blogge 🙂

Good night aus Anuradhapura!

Sri Lanka

Eine Ankunft fast schon wie bei einem Reiseveranstalter. Unterwegs kommen die letzten Informationen, die man vor Ort braucht. Nur in unserem Fall nicht vom Reiseveranstalter, sondern von Freunden. 🙂 Sie waren schon 2 Tage vor uns angereist und haben die erste Unterkunft für uns alle organisiert.

Am Flughafen mussten wir uns also nur noch etwas Geld und einen Fahrer besorgen. Geld gab es am ATM (tadaaa, anscheinend verlangt nur der ganz rechte Gebühren und wo haben wir unser Geld wohl geholt? … ). Auch hatten wir gleich einen Singhalesen an der Backe, der uns eine Fahrt aufschwätzen wollte. Was sein Preis ist? Na 3700 Rupien. Öhm ja, nur hat unser persönlicher Reiseveranstalter für eine nur minimal kürzere Strecke 1800 bezahlt! „Ja ne, das ist der Preis… soweit er weiß“. Ich bohre weiter… „Ja, die Preise sind ja fest nach Listenpreis, die Fahrer können die garnicht verändern“. Ahja? „Ja, er zeigt uns die Liste, vllt erinnert er sich auch nicht richtig!“ Also Liste angeschaut, Fahrer zeigt uns den Ort XYZ mit Preis 3200, er würde uns die Fahrt auch für nur 3000 geben. Jo, ganz auf den Kopf gefallen bin ich ja nicht, ich kenne den Stadtteil nördlich von Negombo wo ich hinmuss… lass uns den doch mal nachschauen! Ahja, da stehts ja: 1800 für ein Auto ohne AC, 2000 für ein Auto mit 😀

Verstärkte Sicherheitsvorkehrungen gab es am Flughafen eigentlich nicht oder zumindest keine, die mir aufgefallen wären. Einzig dürfen im Moment die Autos nicht direkt vorfahren. Wir wurden also in einen Bus reingequetscht mit unserem Fahrer und zu einem Parkplatz in der Nähe gefahren, wo wir dann in das eigentliche Auto umgefrachtet wurden.

Unterwegs noch unsere Freunde eingesammelt und ab zu unserer ersten Unterkunft. Ein Strandresort in Waikala, ganz nett aufgezogen auf einer Insel, zu der man 100m mit dem Floß übersetzen muss.

Von den 90 Bungalows waren dann aber nur 3 besetzt. Also mit uns dann. Außer uns gab es noch 3 weitere polnische Gäste. Später fanden wir dann aber auch raus, dass hier wohl viele TUI Gäste gab und TUI hatte ob der „Umstände“ ihre Reise gecancelt. Also nicht weiter verwunderlich.

Ein Pool und das Meer, nur für uns 7…

Dazu ein Spaziergang in der Umgebung (ja, wir sind nicht typische Touristen, wir laufen!). Gab einige Einheimische, die ziemlich gut Deutsch konnten. Anscheinend arbeiten die alle als Taxifahrer und können es daher. Wobei das Deutsch wirklich gut war. Gab auch echt nette Gespräche, so konnten wir auch erfragen, was die weißen Flaggen an den Häusern bedeuten. Diese wurden von der Kirche angeordnet, als allgemeine Trauerflagge, um der Toten der Ostersonntags-Attentate zu gedenken.

Abends gab es Essen in einem kleinen Restaurant, in dem wir uns auf Anregung der Tochter des Hauses den echt klasse Milk-Tea des Vaters, sowie verschiedenes indisches Essen auftischen ließen. Traum der Tochter ist übrigens einmal in die Schweiz zu fahren, um Schnee zu sehen 🙂 Abends ist derzeit landesweit abendliche Ausgangssperre, also ging es danach direkt zurück ins Resort.