DHL und die Weihnachtspakete

Inzwischen bin ich wieder „amused“, nachdem ich mich an Weihnachten selbst sehr geärgert habe.

Bei Ravensburger personalisierte Geschenke bestellt, Ravensburger gab die Garantie, dass alle bis zum 18. Dezember bestellten Teile rechtzeitig an den Versand übergeben werden, damit sie vor Weihnachten da sind (da sein können). Klar, Ravensburger gibt damit selbst keine Weihnachtsgarantie, diese Verantwortung wird an den Versanddienst weitergegeben. Also am 16. und am 17.12. Teile bei Ravensburger bestellt, wobei es allerdings vermutlich keinen Unterschied gemacht hat, wann etwas genau bestellt wurde, die hatten so oder so soviel zu tun, dass alles erst am 22.12. verschickt wurde. Mit DHL! Ihr ahnt was jetzt kommt…

DHL in der Vorweihnachtszeit zu nutzen… klar, die sind überlastet. Ich habe auch erst kürzlich gelesen, dass die Anzahl der Internet-Bestellungen kurz vor Weihnachten nochmal enorm in die Höhe geschnellt ist. Wer also zu spät dran ist, der braucht sich auch nicht wundern. Leider kam mir die Idee für die Geschenke erst so kurzfristig 🙂

Ich hatte frühere Ideen im Dezember schon immer an die DHL Packstation schicken lassen, auch hier war schnell klar, dass diese auch enorm in Gebrauch sind und das Pakete nur sehr selten dort landen, wo man es hinschicken wollte. Und natürlich ist die nächste, noch nicht volle DHL Packstation, die gewählt wird, diejenige, die doppelt so weit weg ist (es gibt noch 2 nähere – eigentlich). Egal, das hatte ich schon erwartet, ist ja ok, man ist ja noch jung und sportlich, schnappt sich das Fahrrad, fährt weiter raus, stellt dort fest, dass das Paket zu groß ist, packt erstmal alles aus und verpackt die Einzelteile dann in die Fahrradtaschen und den überdimensionierten Karton in den Müll.

Für Weihnachten hat DHL allerdings eine Leistungsversprechen an Privatkunden und Geschäftskunden herausgegeben: „Für alle Partner-Filialen, DHL Paketshops oder Packstationen gilt: Päckchen und Pakete, die am Donnerstag, 22.12. bis 18 Uhr eingeliefert werden, werden in der Regel bis zum 24.12. zugestellt.“ Gut, jetzt kann man sagen, ist ja kein privater Versand, sondern ein geschäftlicher, dazu steht da: „Bei einer Abholung bis 23.12., 12 Uhr werden die Pakete in der Regel bis 24.12. zugestellt.“ Keine Garantie, klar. Aber wozu diese Versprechen, wenn sie so schwer zu halten sind? Kennt jemand Statistiken von DHL, die besagen, wieviele der Pakete, die bis zu diesem Zeitpunkt eingeliefert werden, auch noch rechtzeitig ausgeliefert wurden? Beruhen DHL’s Versprechen auf statistisch gestütztem Wissen oder auf einer Pi-mal-Daumen Abschätzung oder ist das lediglich gut klingendes Marketing?

Nun jedenfalls meine „knappe“ Ravensburger-Bestellung. Online in der Paketverfolgung sehe ich: am 22.12. an DHL übergeben, noch nachts um 23 Uhr wurden die Pakete bereits am Ziel-Packzentrum in Bruchsal „bearbeitet“ (was auch immer das heißt). Dann der Hoffnungsschimmer, dass es vor Weihnachten noch ankommt: am 23.12. morgens um 06:51 Uhr wurden die Pakete in das Zustellfahrzeug geladen und sind auf dem Weg zur Packstation. Hände reiben in Vorfreude! Tja und dann kam alles anders: seither keine Meldung mehr. Bis heute!
– Theorie 1: Die Pakete wurden in einer Packstation zugestellt (wo auch immer) und die Benachrichtigung hat nicht funktioniert.
– Theorie 2: Die Pakete sind noch im Zustellfahrzeug und werden fleißig immer wieder durch die Gegend gefahren. Das Auto hat sich allerdings etwas verfahren und wird inzwischen im tiefsten Bayern eingesetzt. Nun wartet man darauf, dass wieder ein Auto-Austausch stattfindet, denn Pakete mit dem eigenen Dienstleister zurück nach Bruchsal verschicken… lieber nicht, da weiß man ja, was da alles passieren kann!
– Theorie 3: Tjoa, mal in Bruchsal suchen gehen, was?

Das schöne dabei: man kann gar nichts tun! Denn einen Nachverfolgungsauftrag kann man bei DHL erst ab einer Statuskonstante von 6 Werktagen absenden. Und das kann natürlich auch nur der Absender machen. D.h. erstmal Ravensburger anschreiben, bis die reagieren und DHL kontaktieren… bis DHL reagiert und Ravensburger kontaktiert … bis Ravensburger reagiert… * seufz * Insgesamt liegen Pakete bei Packstationen aber auch nur 9 Tage, bevor sie wieder zurückgeschickt werden. Also falls die tatsächlich schon irgendwo liegen… Genaues weiß man nicht und man darf sich weiterhin in Geduld üben.

Zusatz: Das Paket nach Hause schicken heißt übrigens ja auch nicht, dass der DHL Mensch auch bei einem klingelt. Ein einziges Paket wurde uns nach Hause geschickt, an einem Tag, an dem ich krank daheim war. Trotzdem landete das Paket beim Nachbarn im 1. OG statt bei uns im 3. OG, Überraschung!

Fazit: DHL im Dezember meiden. Nein, nichts neues.

Nachtrag:
29.12.16: Ticket bei DHL eröffnet mit Nachfrage nach Paket + Nachricht an Ravensburger mit Bitte um Stellen eines Nachverfolgungsantrags, DHL bestätigt automatisiert mein Ticket (lustig: „Zurzeit erreichen uns unerwartet viele Kundenanfragen.“ — wieso unerwartet? :-D).

30.12.16: DHL bestätigt mir die Eröffnung eines neuen Tickets (?? vllt wurde das in eine andere Queue verschoben, wobei sie dadurch die Ticketnummer nicht verändern sollte)

01.01.17: DHL schickt einen automatisierten Zwischenbescheid, dass mein Ticket (das neue) nicht vergessen wurde! Das ja nett. Aber unnötig nach 1 Tag.

02.01.17: Mein DHL-Ticket wird beantwortet „Leider ist ihre Sendung wieder auf dem Weg zum Absender.“ wtf, ein Blick in die Sendungsverfolgung zeigt, japp, das Ticket hat Recht. Eine Ankunft des Paketes in der Paketstation wurde nie quittiert, aber dass es wieder abgeholt wurde, das schon (Info: nach 9 Tagen ohne Abholung geht das Paket ganz nach DHL-Workflow wieder zurück zum Absender).

Das „Schöne“ dabei, mindestens ein Geschenkeempfänger ist bereits wieder abgereist, d.h. eins der Pakete darf ich also nach dieser Riesenverspätung dann noch per Post verschicken… Ironie! |