Den ersten vollen Tag haben wir sehr gemütlich angehen lassen. Überraschenderweise haben wir bis 9 Uhr ausgeschlafen – dabei waren wir bereits um 21:30 Uhr im Bett! Im Hotel gibt es Frühstück im 15. Stock. Ebenfalls superschön eingerichtet, man muss vorher die Schuhe ausziehen und ansonsten gab es aber eher ein typisches westliches Frühstück zusammen mit Stirr-fried noodles und vegetables. Besonders gut angenommen haben wir den Ananas-Saft, der weniger sauer als ein deutscher ist und die Ananasmarmelade. Außerdem gab es eine Eier-Station. Hinter einer Plexiglasscheibe stand ein Koch und hat auf Wunsch Rüherei, Omelette oder Spiegelei gemacht.
Danach haben wir uns zum ersten Mal ein Tuktuk gegönnt zum Wat Phnom. Eintritt mussten Ausländer bereits am Eingang zum Park entrichten (1 USD). Manche finden die erhöhten Tarife für Ausländer „diskrimierend“. Ich finde es irgendwie okay. So ist es für die Locals günstiger (oder kostenlos) und Touristen können auch etwas mehr zahlen, so lange es sich im Rahmen hält. Vorallem mit diesem Gehaltsgefälle zwischen Touristen und Locals.
Im Park rund um Wat Phnom waren superviele Familien unterwegs. Es ist ja Neujahr und da verbringt man die Zeit mit seiner Familie und geht z.B. mit ihnen in den Park. Es gab auch Spiele für alle, die mitmachen wollten, angeleitet von einer Frau und einem Mann mit einem ohrenbetäubenden Mikrofon und Musik. Dazu viele kleine Essensstände (grüne Mangos sind nicht mein Ding) und überall auf Mauern und der Wiese saßen die Menschen im Schatten und genossen den Tag. Wir haben uns erstmal dazu gesetzt und das ganze eine Weile auf uns wirken lassen. Auch hat es mich interessiert, was die Menschen so anziehen. Vorneweg hatte ich im Reiseführer gelesen, dass z.B. alle meistens lange Hosen und lange Oberteile, Frauen zudem knie und schulterbedecktende Kleidung tragen (mindestens im Tempel).
Schließlich haben wir auch die Pagode selbst besichtigt (Schuhe ausziehen, Mütze runter). Wie wir schon wieder gehen wollten, kamen einige Mönche herein. Da sind die Frauen auf der Gebetsmatte aber recht schnell aufgesprungen und haben Platz gemacht (Frauen dürfen Mönche nicht berühren). Schließlich brachten die Tempelaufpasser (mir fällt keine bessere Bezeichnung ein) sogar einen extra Teppich für die Mönchen und auch die Männerreihe musste Platz für sie machen.
Weiter sind wir zum Central Market gelaufen („nein danke, kein Tuktuk, wir laufen“, „no thank you“, „wirklich nicht!“ – Tuktuk Fahrer sind nicht penetrant, aber wenn jeder von denen fragt…). Der Hauptmarkt unter der großen Kuppel hatte leider geschlossen, nur die Marktstände außen herum waren offen. Hier habe ich gelernt zu handeln (wenn man etwas doch nicht will, geht der Preis von 5 Dollar auf einmal auf 2!) und ich habe mir eins der Tücher gekauft, dass viele Khmer gerne dauerhaft tragen, mal als Sonnenschutz, mal als Modeelement, mal als Schweißtuch 🙂
Nun war es Zeit, sich den Königspalast und die Silberpagode anzuschauen. Am Palast fuhren gerade irgendwelche wichtigen Persönlichkeiten vor, wir sind weiter zu dem Teil, der für die Touris zugänglich ist. Direkt am Eingang empfahl sich uns ein Guide und den haben wir auch gleich genommen, im Endeffekt war das prima, da er superviel erzählen konnte zu allem. Beschriftungen gab es wenige Englische, vieles nur auf Khmer. Ein paar Details hatte ich allerdings auch schon aus dem Reiseführer gelernt. Zum Beispiel, dass die König Norodom Statue eigentlich eine Napoleon Statue war und nur der Kopf ausgetauscht wurde. In der Silberpagode (silber, da der Boden aus Silberplatten besteht) waren viele Buddha Statuen ausgestellt, von welchen aus echtem Gold (70kg? schwer, aber hohl), welchen aus Silber oder anderen bei denen Diebe mal die Köpfe abgeschlagen hatten, um zu schauen, ob die Statue aus vollgold oder nur bemalt ist. Viele Stücke, die früher im Tempel waren, sind seit dem Roten Khmer Regime verschwunden oder abtransportiert. Im Innenhof, der von einem 600m langen Gemälde umsäumt wird, stehen einige Stupas – diese sind Ruhestätten von Königen.
Beim Spaziergang zum Independent Monument (große Joggingstrecke dort für Khmer :-)) haben wir unterwegs an einem großen Platz mehrere kleine Grillstände entdeckt, die mit kleinen Plastiktischen und -stühlen eine Art open-air Restaurant bilden. Während nebenan die Jungs ihre Bike- und Skateboardtricks üben. Wir haben interessante Grillsachen ausgesucht, dazu warme Getränke mit Bechern mit Strohhalm und voller Eis bekommen. Sehr lecker, aber man musste auch erstmal herausfinden wie alles funktioniert.
Zum Abschluss des Tages haben wir uns mit der weiteren Kambodscha-Planung beschäftigt und den Hotelpool getestet.