Firmenband – Unichor – Staatstheater

Wahnsinn, das Jahr 2019 ist erst wenige Wochen alt und hatte schon soviel zu bieten.

Seit Ende letzten Jahres singe ich auch in meiner Firma in der Band mit: viele Ukulelen, Keyboard, Kontrabass und Gesang, inzwischen auch mehrstimmig. Nach einem sehr spaßigen Auftritt bei der Firmen-Weihnachtsfeier durften wir dann Ende Februar auch beim großen Kunden-Event auftreten. Wir hatten zwar nur vier Lieder aber dafür umso mehr Spaß, diese zu präsentieren. 🙂

Damit mir in dem Zeitraum nicht langweilig wurde, waren nebst den zusätzlichen Band-Proben aber auch weitere Auftritte in der heißen Anflugsphase: während wir im Unichor (ich diesmal Sopran 2) Ethel Smyth’s (die sich nicht wie Myth und nicht wie Smith sondern Sm-ei-th auspricht – deutsches „Ei“) Messe in D vorbereiteten, war ich die anderen Tage am Staatstheater anzutreffen.

Denn eine Kooperation von Staatstheater, Junges Theater und Volkstheater hatte es sich zur Aufgabe gesetzt, den weiblichen Teil des Staatsopernchores zusammen mit der gleichen Anzahl Karlsruher Amateure (Amateurinnen klingt doof, „duck“) auf die Bühne zu bringen und alles zum Thema „die Frau in der Musik“. Wir durften auch Liedvorschläge einreichen und was dabei rauskam ist seit 3.3. im regulären Staatstheaterprogramm im Kleinen Haus zu finden. Insgesamt 7 Auftritte und dazu die Möglichkeit das Theater mal von der anderen Seite kennenzulernen. Vieles ist doch anders, aber im großen und ganzen ist doch vieles sehr ähnlich zu Ötigheim mit drei gravierenden Unterschieden: die Staatstheater-Kantine hat eine riesige Essensauswahl (!!!), man kann sich in den Gänge vom Staatstheater verlaufen (!) und man wird auf der Bühne im Kleinen Haus maximal von oben nass, wenn die Kollegen ihre Sport-Trinkflasche auf einen zielt 😀 (vs. Open-Air in Ötigheim).

Im Moment sind wir auch in den Schaukästen vorm Staatstheater zu sehen…… unser Schuhregal der Ladies…

… die Premierenüberraschung unseres Regisseurs und unserer Orgaqueen und der Arbeitsplatz unserer Inspizientin.

Insgesamt eine wirklich tolle Chance, es macht Spaß mit den „Staatsdamen“ auf der Bühne zu stehen, an das Gefühl „neben einem wurde eben der Lautsprecher aufgedreht“, wenn sie singen, habe ich mich mittlerweile gewöhnt und die Projektchortruppe ist eh unschlagbar! Was da an Zusammenhalt herrscht, macht richtig Spaß und wenn jetzt die Zeitspannen zwischen den Auftritten größer werden, fragt man sich schon, wann man sich denn das nächste mal dazwischen sieht. Die Musik ist toll gesetzt worden für unsere Chöre und das „Devotion-Medley“ mit „I need a hero“ beenden zu dürfen, ist ganz großes Tennis 🙂

Noch vier Aufführungen von „Ladies First“ stehen an, am 12.4./22.4./11.5. und 22.6. Tickets gibts beim Badischen Staatstheater – diese Frauenpower auf der Bühne zu erleben – ich denke es lohnt sich 😉

Robin Hood – selbst genäht!

Nach einem für Karlsruher Verhältnisse doch recht frostigen Winter, rückte für mich auch die fünfte Saison näher: der Karneval. Ja, ich weiß, die Karnevalssaison startet schon am 11.11. und damit sogar vor dem Frost. Aber im Karlsruher Fasching bin ich nicht involviert und nach Köln fahre ich in der Regel höchstens einmal in der Karnevalssaison und meist erst nach den Wintertagen zum Schlussfinale.

Dieses Jahr war der Besuchsgrund die Lachende Kölnarena. Für die Kölner muss ich dazu nichts erklären, für die nicht-Kölner: es ist keine klassische Sitzung, eher ein Feuerwerk der Kölner Karnevals-Musik- und Tanz-Szene. Alles was Rang und Namen im Kölner Karneval hat, hat hier seinen 10-15min Auftritt. Nebst Musikgruppen auch Tanzcorps. Es gibt eigentlich keine bekannte Band, die fehlt, man kommt kaum zum sitzen und braucht für das um die 6h dauerndes Festival auch Ausdauer (Tanz- und Mitsingausdauer). Außerdem ist Selbstverpflegung angesagt, was für eine solche Großveranstaltung meiner Meinung nach doch eher ungewöhnlich ist.

Doch was braucht man zuallererst? Ein Kostüm! Klar hab ich einige im Schrank, als Indianer, Mönch, Mexikaner oder einfach als „Kölner Jeck“, alles vorhanden. Aber ich wollte mal was Neues. Ideen: Sherlock Holmes oder Robin Hood! Online gab es zu ersterem weniger für Frauen und zu zweiterem schon einiges aber ob das im Internet zu sehende dann auch passt… im Mädels-Chat mal Rat der anderen eingeholt und die klare Meinung bekommen: näh es doch einfach selbst!

Klar, ich und nähen. Mal nen Knopf annähen – ja, und wer die katzengrünen Kuscheltiere der KIF kennt – das krieg ich auch noch hin. Aber so richtig mit Schnitt und viel wichtiger mit Nähmaschine und kompliziertester Fadenführung und verschiedener Sticharten? Ohje!

Aber, das hat Mareen nicht gelten lassen, sie hat genug Erfahrung und auch eine Nähmaschine! Also haben wir zusammen Stoff gekauft und weil Mareen Erfahrung hat, durfte ich den erstmal waschen, damit er später nicht mehr einläuft. Auf sowas wäre ich ja schon garnicht gekommen.

Schließlich haben wir einen Sonntag damit verbracht anhand eines vorhandenen Schnittmusters von einem LARP Kostüm, das ich beim Burgwinter schonmal getragen hatte das Robin Hood Kostüm zusammenzubasteln. Schneiden, Heften, nähen… ja, den Anfang habe ich noch mit zusammengesteckt, dann wurde ich in die Handhabung der Nähmaschine eingeweiht und dann war das schließlich mein Hauptarbeitsplatz. Ich kann das! Also mit Hilfe 😀

Den Hut hat Mareen dann frei nach Schnauze ziemlich genial entworfen, da wäre jeder Nottinghamer Gesetzesbrecher neidisch!

Im Laden gab es schließlich noch Pfeil und Bogen (im Plastik-Kinderformat aber man kann damit lustig schießen!), nach einer dazu gekauften Bluse, die finale Ergänzung.

Und so sah das ganze dann bei der lachenden Kölnarena aus – dabei auch meine Tante und meine Mom 🙂

Letzlich hatten wir uns dann doch etwas verschätzt, ich hatte am Bauch etwas zuviel Platz. Doch sagte ich nicht schon, dass Selbstverpflegung Tradition ist? Ihr dürft raten, wo ich stets meine Getränke verstaut habe 😀