Nach einem für Karlsruher Verhältnisse doch recht frostigen Winter, rückte für mich auch die fünfte Saison näher: der Karneval. Ja, ich weiß, die Karnevalssaison startet schon am 11.11. und damit sogar vor dem Frost. Aber im Karlsruher Fasching bin ich nicht involviert und nach Köln fahre ich in der Regel höchstens einmal in der Karnevalssaison und meist erst nach den Wintertagen zum Schlussfinale.
Dieses Jahr war der Besuchsgrund die Lachende Kölnarena. Für die Kölner muss ich dazu nichts erklären, für die nicht-Kölner: es ist keine klassische Sitzung, eher ein Feuerwerk der Kölner Karnevals-Musik- und Tanz-Szene. Alles was Rang und Namen im Kölner Karneval hat, hat hier seinen 10-15min Auftritt. Nebst Musikgruppen auch Tanzcorps. Es gibt eigentlich keine bekannte Band, die fehlt, man kommt kaum zum sitzen und braucht für das um die 6h dauerndes Festival auch Ausdauer (Tanz- und Mitsingausdauer). Außerdem ist Selbstverpflegung angesagt, was für eine solche Großveranstaltung meiner Meinung nach doch eher ungewöhnlich ist.
Doch was braucht man zuallererst? Ein Kostüm! Klar hab ich einige im Schrank, als Indianer, Mönch, Mexikaner oder einfach als „Kölner Jeck“, alles vorhanden. Aber ich wollte mal was Neues. Ideen: Sherlock Holmes oder Robin Hood! Online gab es zu ersterem weniger für Frauen und zu zweiterem schon einiges aber ob das im Internet zu sehende dann auch passt… im Mädels-Chat mal Rat der anderen eingeholt und die klare Meinung bekommen: näh es doch einfach selbst!
Klar, ich und nähen. Mal nen Knopf annähen – ja, und wer die katzengrünen Kuscheltiere der KIF kennt – das krieg ich auch noch hin. Aber so richtig mit Schnitt und viel wichtiger mit Nähmaschine und kompliziertester Fadenführung und verschiedener Sticharten? Ohje!
Aber, das hat Mareen nicht gelten lassen, sie hat genug Erfahrung und auch eine Nähmaschine! Also haben wir zusammen Stoff gekauft und weil Mareen Erfahrung hat, durfte ich den erstmal waschen, damit er später nicht mehr einläuft. Auf sowas wäre ich ja schon garnicht gekommen.
Schließlich haben wir einen Sonntag damit verbracht anhand eines vorhandenen Schnittmusters von einem LARP Kostüm, das ich beim Burgwinter schonmal getragen hatte das Robin Hood Kostüm zusammenzubasteln. Schneiden, Heften, nähen… ja, den Anfang habe ich noch mit zusammengesteckt, dann wurde ich in die Handhabung der Nähmaschine eingeweiht und dann war das schließlich mein Hauptarbeitsplatz. Ich kann das! Also mit Hilfe 😀
Den Hut hat Mareen dann frei nach Schnauze ziemlich genial entworfen, da wäre jeder Nottinghamer Gesetzesbrecher neidisch!
Im Laden gab es schließlich noch Pfeil und Bogen (im Plastik-Kinderformat aber man kann damit lustig schießen!), nach einer dazu gekauften Bluse, die finale Ergänzung.
Und so sah das ganze dann bei der lachenden Kölnarena aus – dabei auch meine Tante und meine Mom 🙂
Letzlich hatten wir uns dann doch etwas verschätzt, ich hatte am Bauch etwas zuviel Platz. Doch sagte ich nicht schon, dass Selbstverpflegung Tradition ist? Ihr dürft raten, wo ich stets meine Getränke verstaut habe 😀