18.1. Lakes Entrance – Buchan – The Junction (Snow River NP)

Kilometerstand: 450238

Nach einer guten Mütze voll Schlaf und einem letzten Blick in die E-Mails fuhren wir zuerst noch einmal raus aus Lakes Entrance, um den wunderbaren Blick auf die Stadt und die Lagune zu genießen (siehe Foto von gestern). Der nächste wichtige Punkt des Tages, war das Auffinden des Westpac ATMs (Geldautomat). Bei Westpac kann ich dank Deutscher Bank kostenlos Geld abheben und der Kursus der mir dafür gegeben wurde, war eigentlich immer ziemlich gut. Allerdings funktionierte dieser Geldautomat nicht so richtig und wollte mir kein Geld geben (keine Verbindung) und so jeteten wir erstmal zurück zum Camingplatz um mit dem dortigen Internet mein Konto zu überpüfen. Allet in Ordnung vermutlich war nur der Geldautomat kapuuuutt. In Orbost bekam ich später zumindest auch wieder Geld, janz pleite sinma also noch nicht!

Ganz klamm war der Geldbeutel auch noch nicht, also beschäftigen wir uns wieder mit dem Wesentlichen: dem sightseeing.Bei der Fußgängerbrücke in Lakes Entrance, die hinüber zu dem Sandarm führt, beginnt ein kurzer Wanderpfad, der einen einmal an der Wasserkante entlang um den Sandarm herumführt. Von hier aus hat man eine ganz schöne Aussicht auf Lakes Entrance selbst und kann mitzählen, wieviele Jogger einen überholen.

Wir haben den Weg allerdings etwas abgekürzt und haben uns dafür länger am Strand an des Weges Ende (ein Hoch auf den Genitiv!) aufgehalten, um dort die Surfer zu beobachten. Da überall entlang der Küste die Wellen doch in der Regel etwas härter runterhauen, als man es erwartet oder von sonstige Urlauberorten kennt, sind in den Sommerferien stehts Lifeguards am Strand aktiv. Die stellen im Abstand von 50m rot-gelbe Flaggen auf und sind dann für den Bereich dazwischen zuständig. Allerdings ausschließlich für diesen Bereich! Das sieht besonders dann ganz lustig aus, wenn der Strand an sich ellenlang ist aber der einzige Ort, an dem Leute im Wasser sind, diese 50m zwischen den Flaggen sind. Ein kleinerer Junge (10?) wollte mit seiner Mutter etwas weiter rein ins Wasser als nur die ersten 5m. Das hat er schier nicht geschafft! Immer wenn er weiter reinlaufen wollte (hüfthohes Wasser) kamen wieder Riesenwellen, die ihn bis an die Wassergrenze zurückgespült haben. Sah ja ganz lustig aus … 🙂

Unser nächstes Fahrtziel führte uns wieder etwas ins Landesinnere hinein. Wir wollten nach Buchan, das eines der „Tore zum Snowy River National Park“ ist (ganz doll wichtig, sollte man sich iiimmer im Gedächtnis behalten – falls nicht, ist nicht schlimm, es steht eigentlich überall 😉 ). Aber Buchan ist nicht nur an diesem Nationalpark dran, sondern hat auch einige Höhlen, wobei man bei zwei dieser Höhlen Führungen mitmachen kann (gegen Kohle natürlich). Da ich generell kein Fan von solchen geführten Touren bin (in Deutschland oder sonstewo sind das ja immer die bunt erleuchteten, mit gaaaanz viel Platz zum durchlaufen, Stufen in den Stein gehauen und einfach so unnatürlich wie möglich gestaltet), hab ich einfach mal nach normalen „caving“ gefragt, wie ich es auch in den USA kennengelernt hatte. Tatsächlich kann man das dort auch machen, nur leider macht das der gute Mann nur für mehrere Leute und 2 waren ihm da zu wenig. Schadeschade. Also doch erstmal die „normale“ Caving-Tour gemacht: durch die Fairy-Cave.

Diese Höhle hat mich in der Tat dann doch überrascht. Zum einen ist der Weg dadurch sehr weitläufig (die haben das Licht da drinnen garnicht immer an, sondern es wird nur abschnittsweise ein- und ausgeschalten) und zum anderen gibt es zwar auch mal Stufen und eigentlich immer Geländer, aber diese Höhle wirkte garnicht kitschig dadurch. Man läuft teilweise sogar direkt unter den Stalaktiten durch, sodass man sich bücken muss und immer so nah dran, dass man alles anfassen könnte, wenn man dürfte (Öl von die Hände ist böse für die Steine!). Auch hatten sie insgesamt ziemlich coole Formationen, die Farbwechsel drin hatten oder auch wie runtergeflossen aussahen. Es hat sich doch ziemlich gelohnt 🙂


Zurück an der Touri-Info fragten wir noch nach einem kostenlosen Campingplatz oder sonstigem Stellplatz, an dem wir mit unseren Auto stehenbleiben und schlafen durften. Die gute Frau dort gehörte zur informativen Sorte und gab uns nicht nur eine kleine Karte zu einem „basic campsite“ im Snowy River Nationalpark, sondern empfahl uns noch ein schönes Fleckchen Erde an einem anderen Bachlauf, an dem man einfach nur schön sitzen kann. Also sind wir erstmal raus zu dem kleinem Bachlauf und haben dort biserl Mittag gegessen und dem Militär bei seinen Laufübungen zugeschaut (Baumstämme und blaue Tonnen tragen – tolle Mittagssonnenbeschäftigung!), bevor wir uns weiter auf den Weg gemacht haben.

Diese tollen Basic Campsites gibt es auch im Snowy Nationalpark natürlich nur tief drinnen. Tief rein in einen Nationalpark kommt man hier aber bekanntermaßen nur wie? Genau… über Dirtroads! Die Ehre hierbei am Steuer zu sitzen hatte mal wieder ich und die 8km oder so waren mal wieder nicht besonders schnell bewältigt. Der Campingplatz (The Junction) war eher für Leute mit Zelt als mit Auto gedacht, aber zum Glück können wir uns ja mit dem Campervan fast überall einfach hinstellen. Sogar Pittoilets gab es mal wieder! Und für Bespaßung wurde auch gesorgt: anbei war eine Gruppe Jugendlicher, die eine Ranger-geführte Rafting Tour den Snowy River runter gemacht hatten und sich mit tollen Kinderspielen wie Kettenfangen die Zeit vertrieben.

Für uns hieß es noch eine Runde schwimmen im Fluß (und zum Glück erst hinterher erfahren, dass der Ranger dort grad vorher eine giftige Schlange gesehen hatte – laut seiner Aussage die Nummer 6 der giftigsten Schlangen… \*pfeif\*) und anschließend lecker Essen kochen und die vorhandene Feuerstelle für eine gemütliche Abendrunde mit nem Bier nutzen.

17.1. Reeves Beach – Sale – Bairnesdale – Lakes Entrance

Kilometerstand: 450150

Ist es nicht ein Traum? Morgens aufwachen und gemütlich einmal über die Düne hüpfen, die einem vom Meer trennt und schon steht man an einem meilenweit leeren Strand und genießt das Meeresrauschen? Scheee…

Unser erster Abstecher des Tages führte uns bei zu einem Strand (ringsherum gab es nur kostenlose Campingplätze… hätt man das vorher gewusst, die waren deutlich leichter erreichbar!), an dem das Wrack der Trinculo liegt. Sie ragt allerdings nur noch sehr wenig aus dem Wasser. Laut einer Tafel vor Ort war davon mal deutlich mehr zu sehen. Der Strand eignete sich auch super zum Muscheln sammeln. Es gab da ganz viele so kleine, die innen tief-rosa oder lila waren. Eine wahre Farbenpracht!

Weiter ging die Fahrt an diesem Tag nach Lakes Entrance, wo wir zum Glück noch einen netten kleinen Campingplatz (der bis vor kurzem ein kleiner Familienbetrieb war und von sehr netten Leuten aus Queensland übernommen wurde) mit Strom für unseren Campervan, einer Waschmaschine für unsere Klamotten und schönen, heißen Duschen für uns, ergattert hatten. In der letzten Nacht waren wir bereits an dem Anfang des 90-mile-beach gewesen. Dieser beginnt, noch in Verbindung mit dem Land, und geht dann parallel zum Hauptfestland wie ein dünner, paralleler Sandstreifen (von wenigen Kilometern Breite) am Meer entlang. Am östlichen Ende dieses Beaches ist die Lagune eines Flusses, der bestimmt einen ganz tollen, eingängigen Namen hat. Und an der östlichen Spitze dieser Lagune liegt Lakes Entrance. Wenn man von Osten kommt, dann bietet sich einem dieser schöne Anblick:

Ein bischen nerdig mag es zwar klingen, aber anschließend hingen wir doch ein paar Stunden im Internt, das unser Campingplatz in einigermaßen guter Qualität kostenlos anbot. Die einigermaßen gute Qualität erhielt man aber auch nur dann, wenn man das Notebook oben auf den einen Schrank draufstellt und davor steht…

Der Magen lies sich mit dem Internet allerdings nur bedingt füttern und so zogen wir noch los in die Stadt um mal wieder festzustellen: es ist noch nicht spät am Abend (naja, 20 Uhr vielleicht?) aber es sind schon längst alle Bürgersteige hochgeklappt. Alle kleinen Läden hatten schon zu, nur noch ein paar wenige größere Restaurants und zu unserem Glück noch eine Fish’n’Chips Bude. Die waren allerdings ziemlich überfordert mit dem großen Ansturm von fast 10 Leuten und bis sie bemerkt haben, dass da an der Theke noch 4 Leute stehen, die noch nichtmal bestellt haben, verging sicherlich bereits die erste halbe Stunde. Allerdings war das nicht weiter schlimm, wir haben uns zuerst von den zwei Aussie-Damen vor uns das Menu erklären lassen und uns noch länger mit ihnen über Australien und die Welt unterhalten. So wissen wir nun immerhin, dass wenn da „Flakes“ auf dem Menu steht, damit doch tatsächlich Hai gemeint ist (anscheinend so ne kleine Sorte, die es dort zuhauf gibt) und dazu kann man nur sagen, dass er auch gut schmeckt und mein Fischessen in Port Albert um mindestens 200% geschlagen hat.

Der Fisch war absolut himmlisch, zwar sehr lustig nur zweimal in braunes Papier verpackt aber super lecker. Ich behaupte einfach mal es lag nicht nur an unserem Hunger, sondern daran, dass der Fisch echt lecker war! Ein kleiner Tipp, falls jemand hier mal Pommes mit Ketchup bestellen will. Es ist unglaublich, aber die Aussies kennen das Wort „Ketchup“ nicht! Hätt ich ja nie gedacht… einfach „Tomato Sauce“ bestellen!

Zurück am Campingplatz schlug für mich dann noch die große Stunde. Vorher beim E-Mail lesen hatte ich noch erfahren, dass Daimler mich dazu eingeladen hat, an ihrem Online-Assessment teilzunehmen. Allerdings war die E-Mail vom 14. und ich sollte das Teil bis zum 16. absolviert haben. Dumm nur, dass es nach deutscher Zeit bereits 2Uhr in der Früh vom 17. war und ich die Frist somit versäumt hatte. Auf meine Nachfrage hin wurde mir allerdings nochmals Zugang bis zum 19. gewährt und so musste ich die Zeit und das einigermaßen gut funkionierende Internet ja noch ausnutzen. Und so saß ich abends um 11 Uhr nach Aussie-Zeit am Laptop, der auf dem Schrank lag, um besseren Empfang zu haben, saß selber auf einem Holzbrett, dass wir über die Spüle gelegt hatten, damit man einigermaßen bequem an das Notebook kommt und habe am Online-Assessment von Daimler teilgenommen… ein Bild für die Götter, aber ganz sicher nicht was sich Daimler dabei vorgestellt hat! Ich mir im übrigen auch nicht… zumal es Aufgaben gab, bei denen das Benutzen einer Maus aufgrund von Geschwindigkeit immens von Vorteil gewesen wäre, ich hatte allerdings keine zur Verfügung und war bei der Aufgabe leicht unter Durchschnitt. Aber jetzt hab ich ja wenigstens was zum erzählen 🙂

16.1. Tidal River – Port Albert – Reeves Beach

Kilometerstand: 449905

Wenn man in Viktoria rumfragt, was man denn in Wilsons Prom tun kann, so lautet die erste Antwort stets: Wandern! Also was tun wir heute? Wandern gehen! Allerdings keine Monstertour, wir wollen am Nachmittag schließlich noch weiterfahren.

Unser Wanderweg bestand wieder aus einer großen Schleife, die durch normalen Wald und dann in Regenwald übergehen sollte. Da der Regenwald sehr, sehr lange braucht, um sich zu regenerieren, gibt es hier in der Gegend nur noch sehr kleine Flecken Regenwald. Der Wanderweg ging mal durch Matsch, mal über Hängebrücken und über Stock und Stein. Anfangs überholte uns eine sehr sportliche Aussie-Gruppe, die ihre morgendliche Joggingrunde über unseren Wanderweg machten, jeder nur eine Wasserflasche in der Hand – Respekt (und a biserl verrückt)!

Wie schon berichtet sind wir in einem Hi-Top Campervan (Toyota Hiace) unterwegs, was es sonst noch so an weiteren Camperautos gibt, zeigt ganz gut das folgende Bild. Dieser Anblick bot sich uns als wir wieder am Parkplatz des Wanderweges ankamen.

Letzter Haltepunkt in Wilsons Prom war Squeaky Beach. Der Strand hier enthält Quarz, weswegen er beim drüberlaufen so richtig schön quietschen kann! Dort waren natürlich auch wieder einige Angler auf den Felsen, wo man allerdings nicht stehen sollte, das zeigte dort ein Plakat „gone fishing“. Es kommen ab und an eben doch überraschend hohe Wellen!

Was bislang in unserem Urlaub noch ein bischen fehlte, war eines: einmal richtig gut Essen gehen! Der Lonely Planet (einer unserer Reiseführer) empfahl hierfür Fisch essen in Port Albert. Da wir diesen Hinweis auch auf anderen Touri-Informationen fanden, folgten wir dem. Allerdings hatte das Restaurant noch nicht offen und irgendwie muss ich dann kurz weggedämmert sein. Als ich wieder aufwachte, konnten wir jedenfalls essen gehen. Die Vorspeise war auch absolut köstlich, 3 verschiedene Tapas, Felix hatte einen superleckeren Wein (Sauvignon Blanc, 2009, De\*, Rest hab ich irgendwo aufgeschrieben, kann bei Bedarf nachgeschaut werden 😉 ) und ich hatte panierten Fisch mit Chips. Der war leider sowas von bäääääääääh. Man hat eigentlich nur Panade geschmeckt, die ich dann aber schließlich abgemacht habe. Felix hat sich was von der Karte empfehlen lassen und hatte sagenhaft guten Fisch.
Meine Nachfrage am Nachbartisch, ob man in so einem Lokal nun eigentlich Trinkgeld gibt oder nicht, führte zu einem längeren, sehr netten Gespräch mit dem alten Ehepaar und wir erfuhren unter anderem, dass nicht nur ein Teil der Great Ocean Road (Apollo Bay bis Geelong) wegen Steinrutsch gesperrt war, sondern der Grampians Nationalpark wegen heftiger Regenfälle und Flutungen zu war. Auch in Ballarat und Ararat standen wohl die Fluten vor der Tür. Ein Glück waren wir schon weiter!

Die kommende Nacht wollten wir wiederum ohne Stromzufuhr sondern irgendwo auf einem kostenlosen Campingplatz verbringen. Allerdings schlängelt sich der Princes Highway nicht immer direkt an der Küste entlang, die kostenlosen Campingplätze, sofern es welche gibt, sind aber fast immer direkt am Meer. So auch unser auserkorener: Reeves Beach. Der versteckte sich allerdings ziemlich gut und bis wir die Zufahrtsstraße gefunden hatten, hat es etwas gedauert. Es war nämlich eine kleine Dirtroad, an der vorne sogar ein Briefkasten dranstand. In der Regel kennzeichnet ein Briefkasten kombiniert mit einer Dirtroad den Eingang zu einer Farm oder einem Haus. Diese Dirtroad führte uns mit sagenhaften 20km/h (maximal \*g\*) über mehrere Kilometer hinweg doch tatsächlich noch zu einem Campingplatz! Allerdings nur von der Kategorie, da ist Platz, da kann man sich hinstellen und da gehts zum Meer, wo keine Socke ist!!!
Immerhin hat uns der Weg dahin nicht nur zwei weitere hüpfende Kängeruhs (viel zu nah an der Straße für meinen Geschmack, ich saß hinterm Steuer!), sondern auch einen wahnsinnig tollen Sonnenuntergang beschert:

15.1. The Oaks (Cape Paterson?) – Inverloch – Tidal River (Wilsons Prom)

Kilometerstand: 449725

Erstmal kurzer Ausflug zum nächsten Strand, wenn es da schon soviele von gibt und wieder schön auf Felsen rumklettern 🙂

Und weiter ging die Fahrt zum Wilsons Prom (eigentlich Promontory), da hatten uns schon soviele Aussies mit leuchtenden Augen angeschaut, wenn wir von Wilsons Prom geredet hatten. Am Eingang vom Park wird man erstmal mit so einem Mauthäuschen abgefangen, zumindest dachten wir dies. In Wahrheit sitzt in dem Häuschen allerdings nur eine nette Ranger(in) und fragt dich ob du auch über Nacht bleiben willst und da wir wollten, hat sie uns gleich für den (einzigen) Campingplatz in Tidal River eingebucht. Wilsons Prom ist so beliebt in Viktoria, dass eigentlich alles ausgebucht ist. Für Internationale und Out-of-state Leute gibt es noch ca. 20 Plätze, die täglich nach dem first-come-first-serve Prinzip vergeben werden. Sehr praktisch und sehr nützlich für uns 🙂

Über mal wieder sagenhafte Aussie-Straßen (schreibe 80 aufs Schild und lach dich heimlich ins Fäustchen, wenn die Leute versuchen mit dem Tempo über deine Schlaglöcher zu fahren!) gings hinab in den Süden, zum südlichsten mit dem Auto zugänglichen Punkt: Tidal River. Tidal River lässt sich eigentlich nur als großer Campingplatz mit einer Touri-Info, einem Supermarkt und einem Open-Air-Kino beschreiben. Mehr gibt es hier hinten nicht. Außer vielleicht noch den Tidal River (der Fluss selbst) der an der einen Seite vom Campingplatz vorbei ins Meer fließt, das eine weitere Begrenzung für den Campingplatz darstellt. Der Sand rundherum ist so fest, dass die Kiddies mit ihren Rädern drüberfahren können und die sportliche Joggergemeinde ihre tägliche „Sport-für-den-Tag“ Runde drehen kann, der Fluss ist so seicht, dass man ohne Probleme durchwaten kann.
Die Wellen sind so hoch, dass es einen beim aufschlagen gut gen Sand drückt und die Sonne… ach herrje, schwärmen for beginners…

In Gedenken an das kalte Wetter in Deutschland (vielleicht auch aus Mitgefühl?) habe ich für alle in Deutschland einen Sandmann gebaut:

Abends, nach einer Runde BBQ, sind wir dann noch zur Brücke, die über den Fluss führt gelaufen. Beim zurückkommen, wer kommt uns da auf der Brücke entgegen? Ein Wombat! Einfach so… als wir ihm entgegengingen, ist er aber dann doch umgedreht und wieder zurück ins Gebüsch gelaufen, zuerst aber immerschön den Boardwalk entlang (da haben die Menschen doch was praktisches gebaut!).

Den Wombat hier auf dem Foto, haben wir dann allerdings erst am Abend auf dem Campingplatz gesehen. Die spazieren sobald es dunkel wird munter überall herum und es hängen einige Warnschilder aus, dass man ja kein Essen im Zelt lässt, sonst kann es sein, dass das Wombat das Zelt aufreißt, um ans Essen zu kommen. Und wenn dies geschieht, dann kriegt man auch noch ne Strafe aufgebrummt, weil Essen im Zelt ist ja verboten!

14.1. Phillip Island – Bunurong National Park – The Oaks (irgendwo an der Kueste)

Kilometerstand: 449615

Auf Phillip Island hat Attraktionen genug für ausgiebige Sommerferien (wenn man nicht das meiste schon innerhalb von 2 Tagen abklappert, so wie wir!). Eine weitere Attraktion ist das „A Maze N Things“, ein Illusionen und Quatschhaus, in dem man einmal durchlaufen kann und die tollsten Sachen sieht oder machen kann. Ein Raum zum Beispiel ist komplett quer, da kann man auf einem Stuhl sitzen und wird von der Schwerkraft bergauf getragen. Felix steht in diesem Raum auch gerade auf einer Leiter, er steht hier übrigens komplett vertikal! Und wer der Hampelmann ist, das dürftet ihr doch erkennen…

Nebst dem Schrumpfraum, gab es dann noch ein tolles Schild, das mir erzählte, dass ich dem Zwölftel der Menschheit angehöre, die ihre Augen gleichzeitig zur Nasenspitze schauen lassen können. Daneben, ein kleiner Spiegel, in dem man die anderen menschlichen Besonderheiten ausprobieren konnte. Ich vermutete bereits einen einseitig durchsichtigen Spiegel. Wozu war mir allerdings nicht bewusst. Aber am Ende ist man ja bekanntlich immer schlauer. Denn gen Ende des Durchgangs durch das Illusionenhaus kann man sich still und heimlich von der anderen Seite anschauen, was da andere Leute versuchen für lustige Fratzen zu schneiden \*g\*

Schließlich gab es noch einen schönen Gang, in dem sich man durch einen sich drehenden Zylinder läuft, sehr witzig, wenn man lange genug drin ist, ist die Wand ganz ruhig und nur noch der Boden schwankt, ganz wie auf einem Schiff fühlt man sich da, es fehlt nur noch die zarte Meeresbrise und das Krachen der Wellen… dann ging es noch durch ein klassiches Spiegellabyrinth (hier dürft ihr raten, welche Person echt ist – wird am Ende des Blogeintrags aufgelöst) und am Ende gab es noch eine Rutsche, die mit einem Klimmzug und freiem Fall beginnt. Eine Idee für unser Abendessen kam uns in dem letzten Raum ebenfalls…


Am Ende des gesamten Hauses durften wir hinaus ins Labyrinth. Hier galt es die 4 Flaggen zu finden und ich sage euch, das Labyrinth ist nicht gerade klein! Zusätzliche Erschwernis war der große Regenschirm, den man sich immerhin vom Illusionenhaus ausleihen konnte, sonst wär das eine sehr, sehr nasse Angelegenheit geworden… der runterschüttende Regen war eine leider sehr reale Illusion!
Felix etwas längere Suche nach dem Zugang zur letzten Fahne wurde am Ende aber sogar noch mit Sonnenschein belohnt, nun hört der Regen hoffentlich, ENDLICH auf! Wir sind hier doch in Australien!

Nu aber erstmal was gutes für den Magen tun: runter von Phillip Island, direkt zur ersten Picnic Area mit nem BBQ. Die Sonne hat uns wieder! Wurde auch langsam Zeit, wir haben genug nasse Sachen angesammelt, ergo erstmal alles zum trocknen raushängen:

Was laut unserem gestern gefassten Plan aber noch bevor stand, war die Chocolate Factory. Aussie-Schoki muss doch auch mal getestet werden und die werben nunmal mit „free-tastings“ 🙂

Im Endeffekt haben wir dort auch unendlich viel Schoki gegessen, das Mittagessen vorher hätts nicht gebraucht. Zuerst wird der Herstellungsprozess der Schokolade gezeigt mit jedem Einzelschritt zum irgendwas selber machen oder selber Hand anlegen. Ziemlich interessant. Die längste Zeit hat uns allerdings der Choc-o-bot beschäftigt…

Und wenn wir uns von diesem Schokoladenroboter nicht gerade haben Schokolade ausgeben lassen, dann haben wir uns den Schokowasserfall angeschaut oder selber mit Schokolade „geschrieben“. Aber wo ist denn jetzt Felix abgeblieben? War er doch schon wieder beim choc-o-bot gelandet!

Zum Abend sind wir dann wieder runter von Phillip Island und in Richtung Wilson’s Prom gefahren, um am nächsten Tag nicht so lange fahren zu müssen. Ein Plätzchen zum einfach stehen bleiben zu finden, ohne die vielen Nationalparks zu treffen ist garnicht so leicht. Im Endeffekt sind wir doch in einem Nationalpark stehen geblieben, so oft wird da auch nicht kontrolliert…
Dort haben wir dann ein paar Aussie-Jungs getroffen, die zum von-den-Steinen-springen gekommen waren. Mit denen sind wir dann runter zum Strand und zu den Klippen/Steinen daneben (später auf dem Sonnenuntergangsfoto rechts sowie dahinter in der nächsten Bucht): Die Jungs in ihren Wetsuits sind von den Steinen ins Wasser gehüpft und wir haben zugeschaut. Ich hätte auch gerne mitgemacht, aber beim rausklettern wurde die da öfters mal eicht von Wellen an die Felsen geworfen und ohne Wetsuit hat man da eine Schürfwundengarantie inklusive. Außerdem soll es da wohl auch Haie geben…Sind dort noch viel rumgeklettert, ist superspannend, haben Höhlen erkundet, wo wohl sonst niemand hinkommt und uns mit den Aussies unterhalten, zB wie oft Aussies Sonnenbrand haben 😉

Bei Sonnenuntergang saßen wir dann abends mit unseren Campingstühlen an der Steilklippe, haben gelesen und Postkarten geschrieben… herrlisch!

Übrigens hab ich beim Abendessen festgestellt: mein Thunfisch aus der Dose ist sogar „delphin-freundlich“! und im Spiegellabyrinth vorhin, da habt ihr lediglich auf Spiegelbilder getippt!

13.1. Melton – Melbourne – Phillip Island

Kilometerstand: 449551

Unser Weg führte uns heute erstmal durch den strömenden Regen nach Melborne zu TAB, unserem Autoverleiher. Das dies, wie sie uns erzählten, der erste nasse Sommer seit 9 Jahren ist, sind die Autos schon länger nicht mehr auf ihre Abdichtungen hin überprüft worden und wir hatten hinten nicht wenig Wasser, dass durch die Fenster kam. Gut, das meiste ging nicht aufs Bett, sondern in die Holzverkleidung vom Bus – die schien das aber auch nicht sonderlich zu mögen. Und während abgedichtet wurde, hat es schön brav weitergeschüttet, so richtig, richtig viel… mannmann… immerhin konnten wir auch gleich noch die Schrankverschlüsse austauschen lassen, die nicht mehr funktionierten und auch Suppenteller und Löffel auffüllen, die wir nach dem Spülen in einer Campkitchen hatten liegen lassen (ich nenne hier mal keine Namen, aber ich wars nicht!). Zudem konnten wir ausgiebig das Internet vor Ort nutzen, um die letzten Mails abzurufen und das weitere Vorgehen zu planen.

Direkt südöstlich von Melbourne liegt Phillip Island, das ziemlich bekannt für seine Pinguine ist. Dort haben wir uns im Infocenter erstmal mit Tickets für die allabendliche „Penguin Parade“ ausgestattet (hat hier irgendjemand behauptet, die könne man nicht bei strömenden Regen machen? Wir werden ja sehen…) und sind dann zu unserem Caravan Park gefahren, den wir uns von TAB aus bereits gebucht hatten.

Nach einer kurzen Stärkung sind wir auch bereits los zur Penguin Parade, da hatte uns jemand erzählt, man müsse früh da sein. Wir waren also schon um 18 Uhr da und erfuhren, dass die Türen erst um 19:30 Uhr öffnen (die Pinguine kommen so gegen 21 Uhr am Strand an). Der Souvenirladen, der wie zu erwarten dort auf uns wartete, hatte sogar richtig tolle Sachen: tolle Fliesjacken und tolle Pullis, nur dass alle Frauengrößen superkitschig waren und die Männergrößen mir leider alle viel zu groß waren (gut, 50 Dollar gespart, immer positiv sehen). Da wir noch Zeit hatten, sind wir noch schnell zu den „Nobbies“ gefahren, 3km weiter an der Westküstenspitze der Insel. Dort sind noch 2 vorgeschobene Mini-Inseln (die Nobbies), die waren aber recht unspektakulär, nette Felsen, diesiges Wetter, viele, viele Fliegen und wir haben keine Robben gesehen. man hätte für eine Schaltung zu den vor-Ort Kameras nochmal 5 Dollar und für jedes Bild dass man dabei schießt nochmal jeweils um die 10 Dollar zahlen dürfen. Geld aus der Tasche ziehen, das ist hier eine gut erlernte Kunst!

Zurück zur Penguin Parade… Hilfe! Kängeruh!
Es war inzwischen schon dämmrig und wenn es dämmrig wird, dann erst ist die Gefahr wirklich groß, auf der Straße ein Kängeruh oder ein anderes Wildtier zu treffen. Die Begegnung durfte ich nun also auch selbst am eigenen Leibe erfahren. Zum Glück war es schnell genug!

Nun aber zur Penguin Parade. Was hier eigentlich so abgeht, ist folgendes: es ist gerade Brützeit und solange die Pinguinpaare ein Ei oder ein sehr junges im Nest haben, bleibt immer ein Elternteil im Nest und der andere geht den ganzen Tag über fischen (und verdoppelt sein Gewicht dabei). Abends kommt derjenige dann heim und füttert die daheimgebliebenen. Alle 3-4 Tage wechseln sich die Eltern ab bei der Nestpflege. Ist das Kücken dann älter, dann müssen beide Eltern raus und Futter ranschaffen, sonst reicht das Futter nicht aus. Wenn die Pinguine aber nun vom Fischen nach Hause kommen, so haben sie Angst, dass sie auf dem kleinen Strandabschnitt, auf dem sie gut sichtbar sind, von Raubvögeln gefressen werden. Deshalb warten sie, bis es dämmrig wird und diese Raubvögel eigentlich schon schlafen sollten und kommen dann in Massen am Strand an und gehen in Gruppe zu 20 bis 30 oder mehr gemeinsam über den Strand. Hierbei sind im übrigens keine Fotos erlaubt, die Leute würden es ja doch nicht schaffen, den Blitz auszuschalten!
In der Nacht zuvor ist die erste Gruppe um 21.05 Uhr gekommen und es wurden insgesamt 1318 Pinguine gezählt. Da es immernoch geregnet hat und dementsprechend auch dunkler war, kam bei uns die erste Pinguingruppe bereits 20min früher an Land. Das sieht schon sehr putzig aus: da kommt ein Haufen schwarz im Wasser an, dann fangen die ersten an, an Land zu gehen, sind sich aber noch sehr unsicher. Irgendwann sammelt sich ne kleinere Gruppe und die ersten fangen an in Richtung Böschung zu laufen. Dann entscheidet sich einer um, hat doch zuviel Angst und fluppdiewupp – es rennen alle Pinguine wieder zurück ins Wasser, vorzugsweise bäuchlings gleitend. Zum schießen, das kann durchaus einige Male passieren!
Nach diesem ans-Land kommen, kann man auf dem Boardwalk noch bis zum Center beim zurücklaufen die Pinguine beobachten. Die haben ihre Nester=Höhlen direkt in den Dünen hinter dem Strand (oder noch bis zu 2km ins Inselinnere hinein). Vor den Höhlen warten dann die zurückgebliebenen und krächzen ihren Hunger hinaus.
Am Ende war ich komplett durchnässt (nur ein Regenschirm und die Regenjacke hat nur zur Hälfte den Dauerregen ausgehalten), da es aber immernoch ziemlich warm war, war es doch gut auszuhalten (immerhin!).

12.1. Ballarat – Irgendwo vor Melton

Fotos folgen!!!

Kilometerstand: 449326

Erster Punkt des Tages: der nahe Wildlife Park. Wir haben zwar bereits ein paar Wildtiere (Emus, Koalas, Kängeruhs, Wallabies) gesehen, aber ein paar weitere fehlten noch auf der Liste (Wombat z.B.). Einziges kleines Manko des Tages: es schüttete als gäbs da nen Preis für zu gewinnen – wahnsinn! Der Park selbst war ganz okay (wenn man noch nicht soviele Tiere gesehen hat, definitiv toller), was ihn aber hervorhob: überallen waren Wallabies und Kängeruhs zu sehen.

Die Tiere sind, da man sie auch füttern darf, absolut zutraulich und lassen sich anfassen. Vorallem haben wir dann auch ein Wallaby mit Baby-on-board gesehen!!!

Interessant fand ich natürlich die vielen Schildkröten (davon hab ich keine einzige „live“ gesehen):
Wasserschildkröten (Schlangenhals… aber das sehr ihr ja selbst) und kleine Landschildkröten.


(Übrigens noch Genesungswünsche an Taschkan, meine Schildi).

Auch einen Adler hatten wir in der Wildnis bislang noch nicht gesehen, ob das mit dem camera port jetzt allerdings so gedacht war, sei mal dahin gestellt 🙂

Das kleine Wallaby wollte sich grad strecken, aber das mit dem auf die Hinterläufe stellen hatte es wohl noch nicht so ganz raus. Es plumpste zur Vollendung der Performance erstmal auf den Hintern \*g\*

Nebst durchnässten Wallabies und durchnässten Kängeruhs, gab es dann noch durchnässte Emus, die ebenfalls frei rumliefen, durchnässte Koalas, die lieber im Nassen hocken, als ins trockene zu gehen und im trockenen schlafende Wombats, die man durch ein Guckfenster beobachten kann.

Habt ihr inzwischen genug von Kängeruhs/Wallabies gesehen? Wirklich? Falls ja: dann schaut her, falls nein: ein vorläufig letztes geht noch, oder?

„Jaaaaa, Wallaby, du kriegst alles was du willst!“

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Nächster Stopp bei diesem „schönen“ Wetter war wieder Sovereign Hill. Diesmal wurden wir nicht nur durch die gesamte Stadt einfach hindurchgefahren, sondern hatten Zeit und konnten überall hin und in alle Geschäfte rein.

Das war richtig toll: zuerst sind wir in die „Red Mine“ hinein, eine alte Goldgräbermine in die man „selbstgeführt“ hineinkonnte (jedoch nie mehr als 15 auf einmal, wir waren zu 6.). Selbstgeführt hieß dann, dass man den Lichtern folgt, soweit sie an sind und immer eine Stimme hört, die einen begleitet und Geschichten erzählt oder einem sagt, wie weit man gehen soll oder einen tadelt, wenn man nicht aufschließt zur Gruppe (natürlich nur pro forma). Ziemlich cool. Ausgeleuchtet ist es nämlich mit (Elektro-) Laternen, die aber wie echte Laternen flackern. Danach sind wir wieder raus, um die roten Soldaten marschieren und eine Runde ballern zu sehen. Ein wenig unspannend, wer „Changing of the guards“ in London oder in Monaco kennt.
Danach ging es noch in eine weitere Goldmine, für die man nochmal extra Tickets kaufen durfte (so ist das hier immer: ein nehmen und noch mehr nehmen!). Hier wird man zuerst mit einer Bahn unter Tage gefahren (wofür auch immer, diese Bahn fährt wenige cm unter der Erde parallel zur Erdoberfläche: es geht steil den Hügel hinunter bis zum ehemaligen Eingang der Mine) und marschiert dann in einer deutlich größeren Gruppe einmal durch die Mine und sieht zwischendrin eine dramatische (Licht- und Toneffekte-) Show über den dramatischen Einbruch der Mine vor x Jahren, der angeblich der größte in der australischen Geschichte war und bei der 22 Bergleute mehrere Tage unter Tage ausgeharrt haben und ihnen eine tolle Wasserabpumpmaschine, die mit 3facher Kraft gelaufen ist, ihnen das Wasser vom Hals gehalten hat.

Richtig toll, war dann aber erst das Gold waschen (es hatte kurzzeitig aufgehört zu regnen!). Entlang eines kleinen Bächleins konnte man sich selbst am Gold waschen versuchen und zu bestimmten Zeiten lief auch einer rum, der einem zeigte, wie man das richtig macht.

Nach einigen Selbstversuchen, die absolut ergebnislos blieben, lies ich mich einweisen und siehe da: Gold! Gold! Ich habe Gold gefunden!

Natürlich nicht haufenweise, sondern eher so kleine Flöckchen, die man durch viel Schwenkarbeit aus einer vollen Pfanne Schutt aus der Flussesmitte erhält. Aber dafür doch einige in der Pfanne! Erschwert wurde die ganze Arbeit durch die Soldaten, die zwischendrin mal von Wäscher zu Wäscher gingen und die Goldgrabelizenz verlangten. Der Schauspieler-Goldwäscher, der keine hatte wurde beim Fluchtversuch in den Rücken geschossen. Sitten sind das hier! Aber unsere Ergebnisse ließen sich am Ende doch gut sehen:

Links meine Flöckchen von ungefähr 3 Waschungen und rechts Felix Ergebnisse mit einem beachtlich großen Goldnugget dabei! Dieses „große“ Stückchen ist anscheinend zwischen 20 und 30 australische Dollar wert!

Nach dem Goldwaschen hatten wir noch nicht genug von Gold und sind ab zum Goldschmied, der täglich mehrmals einen Barren Gold einschmilzt, um ihn dann wieder neu zu gießen. Der wird dann auch gegossen, ein Mädchen darf ihn dann mal halten und danach verschwindet der Goldbarren auch sofort wieder im Tresor und liegt dort gut sichtbar auf einem Samtkissen. Da Felix allerdings nochmal neugierige Fragen hatte, winkte uns der Schmied später nochmal heran und lies uns auch nochmal den Goldbarren halten. Ganz schön schwer, aber wer hat schonmal ca. 130.000 USD auf der Hand gehalten?

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Insgesamt war dieses Dorf deutlich besser und spaßiger als die Abendshow vom Vortag, hätte es zeitlich gepasst, wär ich am nächsten Tag grad nochmal rein 🙂

Da es aber schon recht spät war, wollten wir noch weiterfahren, um uns irgendwo vor Melbourne ein Plätzchen zu suchen, damit wir am nächsten Tag noch nach Melbourne reinfahren konnten – eine Runde TAB nen Besuch abstatten, die Hinterfenster waren nicht dicht, wann regnet es hier auch schon!

Das wir das irgendwo so konkret angehen wollten, war uns vorläufig nicht bewusst. An der Küste entlang gab es immer wieder tolle Parkplätze mit Blick aufs Meer auf die man rausfahren konnte, im Inland allerdings gibt es nur die Powernap-Areas, ergo ganz normale Rastplätze, die direkt am Highway liegen. Also bogen wir an einer kleineren Straße in Richtung eines Reservoirs ab, in der Hoffnung dort einen tollen Platz zu finden… denkste, meilenweit gefahren, nix als Sand und Wasser links und rechts… ganz toll. Dann tat sich ein kleiner Lichtschein auf: an einer Abbiegung ist eine kleine mit hellem Kies gepflasterte Lichtung – da stellen wir uns hin! Also noch ein bischen hin und herrangiert, damit das Auto auch perfekt steht… und da geschah es: der liebe Campervan, der uns doch bislang so toll überall hin und wieder weggetragen hat… blieb stecken! Gelber Kies mit ganz viel Schlamm und Wasser, schön weich 🙂 Herrje, das war eine schöne folgende Stunde. Mal vorwärts, mal rückwärts ausprobieren, mit anschieben (wenn auch eigentlich recht sinnlos, das Teil wiegt seine drei Tonnen!) etc. Unsere Rettung war schlußendlich der viele Kies der neben der Straße lag und quasi noch als Erweiterung neben den Teer gestreut wurde. Den in unsere >10cm tiefe Grube vor den Reifen gekippt und endlich, endlich kamen wir auch raus! Und wer hat den ganzen Dreck abbekommen? Ihr dürft raten…

Das Ende vom Lied? Doch noch einen Kiesplatz direkt an der Autobahn genommen, den wir vorher auf seine Festigkeit überprüft hatten. Weitere Konsequenzen? Ein sehr dreckiges Auto (zum Glück hat es am nächsten Tag wieder geregnet) und vor dem schlafen-gehen ein munteres „Schlag-die-Moskitos-tot“ Spiel im Campervan. Wer gewonnen hat, weiß ich nicht – wir haben nach jeweils 20 aufgehört zu zählen…

Rückblickend muss ich sagen: doch, ein sehr ereignisreicher Tag!

11.1. Ararat – (viel Regen) – Ballarat

Kilometerstand: 449228

Was will man bei dem Wetter machen? Zum Glück hatten wir den Pool bereits am Vortag genutzt, heute war kein Pool vonnöten, um durch und durch nass zu werden. Und wir haben nur einen Knirps dabei!
Passenderweise hatten wir für den heutigen Tag bisher nur eine Attraktion fest eingeplant: das Chinamuseum in Ararat. Ararat wirbt selbst tatkräftigst damit, die einzige Stadt Australiens zu sein, die von Chinesen gegründet wurde. Das ganz war ungefähr so: der Staat Viktoria wollte zu Goldgräberzeiten den Zustrom von Chinesen per Schiff unterbinden und so musste jeder Kapitän für jeden männlichen Chinesen, der in Viktoria von Bord geht 10 Pfund bezahlen. Um das zu umgehen (die Leute wollten ja reich werden und waren es nicht schon) wurden die Chinesen am ersten Ort östlich von der Grenze Viktorias zu South Australia abgesetzt und mussten erstmal 500km zu den Goldgräberstätten laufen. Was ein Spaß… Anscheinend waren sie irgendwann mal in ihrer Gruppe unterwegs und haben an einem Bach Pause gemacht und haben dort dann Gold gefunden. Die ersten Funde waren wohl immer so groß, dass man Faustgroße Nuggets finden konnte. Hätt ich auch gerne mal gemacht 🙂

Aber insgesamt hätte man doch jetzt erwartet, dass Ararat sehr chinesisch geprägt ist und das Museum von Chinesen geführt wird. Um die Wahrheit zu sagen: ich habe keinen einzigen Chinesen gesehen oder irgendetwas asiatisches in Ararat außer diesem Museum! Zum Glück war es nicht teuer! Nach dem Eingangsfilm konnte man sich nämlich den Rest vom Museum sparen…

Weiter gings auf der Straße nach Ballarat. In dem Gold-Hype damamls war das wohl eine der großen Goldgräberstädte. Bis wir dort waren, war es dann allerdings doch schon etwas spät (ab 17 Uhr werden hier in sämtlichen Attraktionen und Campingplätzen bereits die Gehsteige hochgeklappt), wir bekamen aber noch Tickets für die Abendshow von Sovereign Hill „Blood on the Southern Cross“.
Sovereign Hill ist ein Nachbau der Goldgräberstadt, in der man durchlaufen, die Läden anschauen und bei vielen Aktionen mitmachen kann (dazu morgen mehr). Jeden Abend läuft dann noch diese genannte Show. Wir dachten die laufen mit uns durch die Stadt und dann wird mit Schauspielern was vorgeführt und man wird vielleicht eingebunden oder so. Denken wird man ja wohl noch dürfen! Am Ende wurden wir mit einem zugartigen Bus einmal durch die Stadt gekarrt und bis ans Ende der Stadt zu einem Extrabereich gebracht. Dort wurde dann die Geschichte der Eureka Stockade erzählt (die Goldgräber wehrten sich gegen die ungebührlich hohen Preise für die Goldgräberlizenzen, wurden im Endeffekt aber vom Militär niedergemetzelt), allerdings nicht mit Schauspielern, sondern man wurde zu einem quasi Open-Air-Theater geführt, dann ging der Vorhang auf und es war eine echte Landschaft mit Zelten der Goldgräber und Einrichtungen der Soldaten zu sehen, sowie das Eureka-Hotel. Durch Ton und Technik wurde man „life“ durch die Geschichte geführt. Mal hörte man eine Goldgräberfamilie sich in ihrem Zelt unterhalten und je nachdem wo die Personen waren, hörte man von dort auch ihre Stimmen und der Bereich wurde erhellt. Brüllte ein Betrunkener nachts vorm Eureka-Hotel und bollerte gegen die Tür, so blitzte die Tür mehrmals kurz nacheinander im Licht auf, um dieses zarte anklopfen zu symbolisieren. Ich war beeindruckt, wieviel man durch Ton und Lichteffekte machen kann, als am Ende dann aber die Soldaten das Lager stürmten, spätestens da hat dann einfach doch was gefehlt, das wirkte nicht mehr so dramatisch.
Mein Tipp: man kann sein Geld besser ausgeben!

10.1. Smith Hill (Grampians) – Halls Gap – Great Western – Ararat

Kilometerstand: 449127

May I present: our amazing campground! Und jopp, dat hat wohl biserl geregnet heut Nacht, ob das wohl ein Vorzeichen ist???

Im Hintergrund seht ihr das, wovon ich hier eigentlich erzählen wollte. Unsere Campnachbarn: Pat und Jim, beides Aussies, die gerade ihren Altersruhesitz genießen und vorhaben 1,5 Jahre durch ihr eigenes Land zu fahren (wobei sie auch generell schon sehr viel in der Welt herumgekommen sind). Es gibt hier die Camper, die mit einem Campervan wie wir (meistens ein bischen neuer) durch die Gegend fahren oder natürlich das gleiche Prinzip nur 10 Hausnummern größer und mit eigener Dusche und eigenem Klo. Pat und Jim haben aber einen 4W-Jeep mit einem quasi 4W-Anhänger (er kann zumindest die gleichen Pisten befahren), der sich zu einem kompletten Zelt auseinanderziehen und schieben lässt und dazu noch 2 Solarpanel um die zwei Extra-Batterien zu betreiben. Man göhnt sich ja sonst nichts! Je mehr extrem-Camper ich hier sehe, desto 0-8-15 Camper komm ich mir vor 🙂
Gleich nebenan auf der anderen Seite waren Gillie und Pete aus England mit einem Chubby, sprich ähnlich wie unserer, nur ohne die Dacherhöhung und mit kleinerer Ausstattung (z.B. nur Kühltruhe und kein Kühlschrank). Die zwei kommen zwar aus England, haben jetzt aber 3 Jahre in Neuseeland gelebt und geben sich mit 4 Monaten Australien eine Abschiedstournee.

Am Abend davor hatten wir mit den beiden noch zusammen Lagerfeuer gemacht und uns von Pat noch Fotos ihrer bisherigen Reise zeigen lassen. An diesem Morgen war das wichtigste natürlich wieder Wallabies beobachten und Mini-Paparazzi-spielen (allerdings mit gebührend Abstand und leider nur 4-fach-zoom!).

Heute hieß es bereits wieder Abschied aus den Grampians, für den Vormittag/Mittag hatten wir noch zwei kleine Wanderwege geplant. Der erste war zu den MacKenzie Falls, die aus mehreren Teilfällen und einem Hauptfall bestehen.

Die schlechten Wanderkarten der Aussies hatte ich ja schon beschrieben, in die andere Richtung übertreiben sie es dann allerdings manchmal:

Ganz unten auf dem Schild steht: „toilets 110m return“ mit Pfeil nach rechts. Sprich, wer das Klohäuschen da hinten noch nicht gesehen hat, der weiß jetzt, wie weit es zum hin und zurücklaufen ist und ob sich die Mühe lohnt!

Am carpark „the reek lookout“ war dann allerdings eher Essig mit schöne-Aussicht-genießen. Et war allet schön in Nebel getaucht. Keine 5m Sicht über die Klippe hinaus!
Von dort aus führte dann ein weiterer Wanderweg von langer 1km Länge durch ein kleines Wäldchen (mit den üblichen schwarzen Baumstämmen dazwischen) zu den „Balconies“, zwei vorneüberhängende Felsklippen:

Natürlich ebenfalls in Nebel getaucht. Stellt euch einfach die grandiose Aussicht hinter Felix vor. Wir sind bestimmt auf einem der höchsten Punkte im Nationalpark. Wirklich bestimmen konnten wir das allerdings nicht. Die einzige Karte, die wir hatten und alle Karten, die anwesende Aussies hatten, hatten alle keine Höhenangaben, selbst die Wanderkarten nicht (meine Vermutung ist sowieso, dass alle Längenangaben zu Wanderwegen wohl eher Luftlinie-Angaben sind).

Der weitere Weg führte uns dann aus den Grampians hinaus, gen Osten (in Richtung Melbourne wieder, um die Runde zu schließen). Felix wollte unbedingt noch etwas lokale Trinkkultur miterleben und so sind wir in Great Western (das ist ein Ortsname) zur Brauerei „Seppelt“ gegangen. Die hatten auch direkt eine Stunde später eine Führung und so hatten wir noch Zeit, auf dem zum Weingut gehörigen BBQ-Platz noch ein schnelles Mittagessen einzuschieben. Man stelle sich in Deutschland mal ein Weingut vor, das nebst Verkostung auch noch einen Mini-Park mit BBQ Stelle hat!

Die Führung ging hauptsächlich durch den Weinkeller des Weinguts. Der hatte einige Kilometer an Gängen, die nur zu 30% zusätzlich durch Holzbalken gestützt sind! Und überall lagern die Weinflaschen… und überall auf den Weinflaschen, wächst der Schimmel. Das ist schon krass, gehört wohl aber dazu. Übrigens waren nur noch wenige der Flaschen wirklich voll, das Weingut soll vielleicht ab Ende des Jahres in eine Art Museum umgebaut werden.

Der einzig größere Raum kann für exquisite Essensrunden gebucht werden. Mit Kronleuchter oben drüber sieht das ganze wirklich sehr stilvoll aus.

Die kleinen Gitter an der Wand entlang sind übrigens private Weinkeller. Hohe Persönlichkeiten (wie ein ehemaliger Aussie-Premier) oder vermutlich Altbekannte lagern hier ihre guten Weine und kommen immer mal wieder her, um welche auszutaschen.

Da der Regen uns auch weiterhin treu blieb, suchten wir uns in Ararat doch lieber etwas Campingplatz-mäßiges und da hier die powered site (mit Strom) genausoviel wie die unpowered kostete, gleich mit Strom.
Der Campingplatz war mäßig schön, hatte aber immerhin einen kleinen Pool, den wir uns lediglich mit ein paar toten Fliegen, Käfern und Grashüpfern teilen mussten und bei der Campkitchen gab es auch einen Gasgrill, auf dem wir dann unser erstes Kängeruhfleisch brieten. Natürlich kein selbstgefahrenes Fleisch, sondern aus dem Supermarkt gekauft – an sich ganz lecker, schmeckt so wie Wild halt… aber jetzt haben wir es auch mal gegessen, nicht immer nur fotographiert…

A guts nächtle, träumt was schönes, von hüpfenden Kängeruhs und dampfenden Braten oder so… \*pfeif\*

9.1. Jimmy Creek (Grampians) – janz weite Strecke – Halls Gap – Smith Hill (Grampians)

Kilometerstand: 449046

Was macht man in so einem tollen Nationalpark? Ne Runde wandern natürlich. Nur ist das hier leichter gesagt, als getan! Es gibt wohl einige Wanderwege, bis man die allerdings gefunden hat und weiß wo die losgehen… die besten Karten erhält man direkt am Eingang zum Wanderweg. Diese sind sehr detailliert und eignen sich bestens um abfotographiert zu werden, damit man unterwegs weiß, wo es lang geht 🙂
Ansonsten ist es für die Aussies auch eher so, dass man am besten ganz viele Aussichtspunkte hat, die mit dem Auto anfahrbar sind oder so, dass man vom Auto maximal nen Kilometer noch laufen muss.

Unser von uns auserkorener Wanderweg (die „Wonderland Loop“) began in Halls Gap („the centre of the grampians“) und führte über die Splitter Falls (putzig, Wasserfälle? Naja, Wasserfällchen), die Venus Baths (in denen man nicht baden darf)

und durch wildeste Wildnis (kein Sarkasmus hier) über steinige Wege und schiefe Felsen

erstmal zum Wonderland Carpark! Von hier aus treten die Lauffaulen den Wanderweg mit Flipflops („Thongs“ – gebt das mal in dict.leo ein!) durch den Grand Canyon an.
Den Grand Canyon? Japp, was wir in den USA schon nicht geschafft haben (dort waren wir nur bei Sonnenuntergang an der Südkante), war hier ein Kinderspiel: einmal den kompletten Grand Canyon durchlaufen!

Der Begriff mag ein wenig größenwahnsinnig sein, aber der Canyon ist allemal schön (nur nicht so rot wie in Amiland). Der Schlussanstieg (die letzten „paar“ Höhenmeter inklusive) hatten es dann doch noch ganz gut in sich. Der Ausblick entlohnte aber ganz gut.

Auch der Abstieg, der recht heftig war (meine Knie fingen an zu zittern, sobald ich stehen blieb!), wurde ausreichend belohnt. Unten im Tal, in Halls Gap, grasten einige Wallabies und endlich sahen wir auch mal Kängeruhs

Knuffige Tiere, selbst wenn sie sich gerade am Allerwertesten kratzen…

Später an unserem Zeltplatz für die Nacht (etwas weiter nördlich in den Grampians – Smith Hill Campground) konnten wir noch mehr Wallabies und ein Kängeruh beobachten. Inzwischen find ich Kängeruhs garnicht mehr so toll. Wall-a-bies!!! \*leuchtende-Augen\*
Vergleicht doch mal selbst: lieber ein süßes, knuffiges Wallaby oder ein hundeartiges böse dreinblickendes Kängeruh?

So, jetzt habt ihr alle etwas für die Nacht zum grübeln, schlaft schön!