Ich weiß gar nicht, mom, ich schau mal…
nein, ich hab noch nie wirklich von Etje erzählt!
Dabei wissen alle, die mit mir befreundet sind inzwischen Bescheid über die Freiluftbühne, die sich die größte Deutschlands nennt.
Bin seid dieser Saison dabei und hab gleich in allen Eigenproduktionen (Der Zauberer von Oz, Wilhelm Tell, Fidelio) mitgespielt, hauptsächlich als Volk. Tatsächlich tat sich jedoch kurz vor Beginn der Aufführungen noch die Möglichkeit auf, etwas mehr zu zeigen:
Als eins von zwei Seemädchen, die zu Beginn von Tell auf Felsen überm See sitzen/stehen und gemeinsam „Es lächelt der See“ zweistimmig und a capella singen.
Ich muss zugeben, ganz sauber war es nicht, vor allem die zweite Strophe. Bei der sind dann aber schon die anderen Volksdarsteller rausgelaufen, uns wurde dann nicht mehr ganz so andächtig gelauscht! 🙂
Von den vielen Aufführungen stand ich auch nur 4mal oben. D.h., da unten oben. Denn ganz oben vor der Kapelle standen wir sonst immer mit dem Jungen Chor, um unser Gebet nach dem Apfelschuss zu singen. Am Schluss wurde es kritisch, denn bei Regen oder nach Regen, wie es da der Fall war, wurden die Pappfelsen weich und es sind schon welche eingebrochen. Ups.
Als Gastspiel kam zum Schluss jetzt noch das Star Ensemble von Evita, allen voran Anna-Maria Kaufmann. Klar musste ich da mitmachen. „Don’t cry for me Argentina“ hatte ich früher schon öfters im Gesangsunterricht gesungen. Das Stück war auch megaklasse!
Insgesamt waren wir 6mal auf der Bühne, wobei der erste Auftritt bereits vor Beginn des Stückes war! Um die Zuschauer in die richtige Zeit zu versetzen, traten eine Viertel Stunde vor offiziellem Beginn bereits Tangotänzer auf. 5min später folgte das Volk!
Zuerst so ein paar Marktfrauen und ein paar Männer, die die Kneipen ansteuerten und dann, schwuppdiwupp, sausten zwei Freundinnen und ich raus auf die Bühne und spielten Fangen. Eine Mordsgaudi, genau das Richtige 🙂 Natürlich nicht die ganze Zeit, denn irgendwann entdeckten wir diesen ach-so-süßen Jüngling, der am Brunnen weilte. Wir hin und große Augen gemacht, garnicht recht hingetraut aber dann doch neben ihm niedergelassen. Er hat uns dann je nach Aufführung Blumen gekauft oder Wurst (!) – ( die Wurst war wenigstens echt!). Tja, aber wie die Sache so ist, zuviele Frauen und nur ein Kerl! Anzicken und Ohrfeigen!!! Auf die eine Ohrfeige war ich garnicht so richtig vorbereitet, hab mich dann einfach nach hinten fallen lassen…
Mir wurde berichtet, einige Zuschauer hätten erschrockene Rufe von sich gegeben 🙂 hihi
Evita an sich, fand ich ganz gut. Hab aber mehr erwartet gehabt (manch andere der Fidelio-Profis wohl auch 😉 ).
Che war klasse und die Massenszenen hatten ne verdammt gute Wirkung, zum Beispiel die Demonstration für Perón, mit „Wach auf Argentinien“. Dabei musste wir andauern „freezen“, was nicht immer alle verstanden. „Hej, (Omi), FREEZE!!!“ Nix da, sie bewegen sich weiter…“Hej! Einfrieren!!!“ – „Oh!“ und sie standen still 🙂
Die Bühne ist echt toll, auch wenn das Rütli (unser Hügel) inzwischen recht platt getrampelt ist. Bin mal gespannt, wie sie nächstes Jahr aussehen wird, für Anatevka und Schneewittchen. Wir haben dafür sogar jetzt schon die Termine!
Muss mich jetzt mal informieren, worin es genau in Anatevka geht (und ob ich es richtig geschrieben habe! )