Shanghai Pudong

Shanghai Pudong

Zeitig am Frankfurter Flughafen gewesen, direkt am Check-In Schalter anstellt, vor uns hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet, so langsam entwickelte sich (zu unserer Genugtuung) ebenfalls eine Schlange, die sich langsam aber gemächlich durch den halben Airport schlängelte.
Unser Glück war, dass wir uns im vorderen Bereich der Schlange befanden, das der Grund hierfür allerdings nicht nur das „eher“ drankommen war, erfuhren wir erst später. Kurz nachdem wir wegwaren, wurde anscheinend ein Gepäckstück alleinstehend gefunden und Bombenalarm ausgelöst, sprich das Gebiet um die Check-In Schalter wurde großräumig abgeriegelt und Röntgengerät und Spürhunde eingesetzt. Insgesamt hat es wohl nicht länger als ne halbe Stunde gedauert, aber wer vorher schon über 1h dastand wird seinen Spaß gehabt haben.

Die anderen Passagiere um uns herum: mindestens zur Hälfte Chinesen. Wen wunderts, geht unsere Flugverbindung doch über Shanghai (mit grandiosen 12h Aufenthalt). Altbekannt und mal wieder bestätigt: Chinesen haben stets verdammt viel Handgepäck dabei! Wieso da nie jemand meckert, hab ich mich bisher immer gefragt. Wir bekamen beim Check-In sogar extra Bändel um unser Handgepäck als solches zu kennzeichnen. Diesmal jedoch hatte eine Chinesin bei der letzten Kontrolle vorm Gate aber Pech: sie hatte zuviel Handgepäck und durfte nicht mitfliegen. Ihr zettern hat man noch etwas länger gehört…

Der Flug an sich war pünktlich, das weitere boarden ohne Probleme, wir saßen in der zweiten Economy-Reihe. Allerdings folgte nach dem Bombenalarm nun ein Babyalarm: kleiner, blonder, für die Stewardessen „absolut süßer knuffiger drolliger… Junge“ (so genau haben sie es nicht gesagt, sie haben stets nur Chinesisch mit dem Jungen geredet, aber der Gestik, dem Verhalten, den vergötternden Augen war dies doch sehr deutlich zu entnehmen). Man konnte nicht starten, bevor nicht jede Stewardess den Jungen einmal auf dem Arm gehalten hatte!
Solche Kleinfamilien werden übrigens in die mittlere, erste Reihe gesetzt. Dort kann an der Wand vor ihnen dann nämlich ein Babyreisebettchen befestigt werden, in dem das Baby den Flug über schlafen kann (sofern es das will – unser kleiner Junge wollte die ersten 2-3h nicht!).

Der Flug war unspektakulär, gab gutes Essen und Filme auf Chinesisch mit englischen Untertiteln, ich hab sie nie von Anfang bis Ende geschaut, es war nur ein gemeinsames Entertainment-System. Wir haben versucht unseren Schlafrhythmus bereits dem australischen anzupassen, sprich um 17 Uhr deutscher Zeit hieß es: Äuglein zu und schlafen. 2h hab ich tatsächlich geschafft (hatte Schlafbedarf angesammelt), danach war es mehr ein Lesen und dösen.

3 Uhr morgens in Deutschland – Wir stehen im Stadtzentrum von Shanghai!

Ja wie, wolltet ihr nicht nach Australien fliegen? Ja klar! Aber dank einiger Mitflieger hatten wir erfahren, dass man vermutlich mithilfe seiner Boardingkarte für den Rückflug nach China „einreisen“, sprich eine Runde nach Shanghai drehen darf. Dies klappte auch und so haben wir uns mit 3 weiteren Mädels auf den Weg nach Shanghai Zentrum gemacht. Wie geht das am besten? Na klar, Maglev ist hier das Stichwort. Der Transrapid, der 7min zum Stadtzentrum braucht und auf dem Weg eine Höchstgeschwindigkeit von 431km/h erreicht. Man göhnt sich ja sonst nichts…

Also hatten wir einen (fast) kompletten Tag in Shanghai vor uns und das Ziel einige schöne Sachen zu sehen und dabei die ganze Zeit wachzubleiben, da dies der Zeitumstellung mal wieder dienlich ist. Los gings über die Nanjing Road, vorbei an all den Uhren/Taschen/Sonstiges-Verkäuferin, die einen permanent anquasseln und über all die Ampeln auf dem Weg, ganz gleich welcher Farbe (so halten es beide Seiten: grün und rot-Haber… einfach fahren, hupen und weiterlaufen/-fahren, als sei man absolut im Recht). Bis zum Bund sind wir gelaufen, von dort aus die Skyline von Shanghai bewundern können und schließlich am Huong Po (schreibt man den so? =gelber Fluss) entlang zum Yuyang Park gelaufen.

Der Weg führte uns durch viele kleine authentische Straßen, wobei wir hier auch anhielten um ebenso „authentisch“ zu Mittag zu essen: „Restaurant“ (sprich aus-der-Garage-Essen-Verkaufsstand) mit nur chinesischer Karte, kleine Klapptische mit Plastikhockern als Sitzgelegenheiten und natürlich direkt an der Straße, auf der eigentlich keine Autos fahren durften, eigentlich!

Der Eintritt für den Yuyang Park war schließlich aber komplett sein Geld wert. Ein schöner Park, typisch chinesische Häuser (geschwungene Dächer), die direkt in Stein übergingen, der umgeben war von einem kleinen Teich mit Riesenfischen. Sehr schön. Vorher draußen hatte ich mir noch eine Kugel Eis gegöhnt (Haagen Däzs – legga!). Ein kurzer Preisvergleich: 1€ hatte die Suppe gekostet (genauer glaub 80ct…), 3€ eine Kugel Eis! Hat sich Felix königlich amüsiert 😉

Sehr süß war dort übrigens auch die Putzfrau des Parks: mit dem Wischmop über Stock und Stein!

Um den Rest kurz zu fassen und es hier im Text nicht noch auszuarten lassen: mit der Metro dann noch auf die andere Flussseite gefahren und während 2 der Mädels noch in den Perl-Tower hochgefahren sind, hat Felix Postkarten gesucht und wir zwei übrigen haben unsere Füße und Schultern ausgeruht. Danach gings wieder zur Maglev-Station und wieder zurück zum Flughafen. Grad noch kurz Heckmeck gehabt, eine hatte zweimal eine Boardkarte für FRA-PVG und keine für PVG-Sydney bekommen, dann wurde eine andere bei der Passportkontrolle rausgezogen, durfte aber wieder weiter ohne Begründung, dann noch ein paar Sicherheitskontrollen und nun sitzen wir am Gate, der Strom geht langsam zur neige und das Internet ist aber kostenlos, ich hoffe wir können dies hier gleich noch hochladen…

Nächster Plan: ab ins Flugzeug und schlaaaaaaaaaaaafen, endlich! Wir haben ja jetzt quasi eine Nacht durchgemacht…