Kaum zu glauben aber wahr: die Wettervorhersage sagte ganztags Sonnenschein voraus und die Wettervorhersage hatte Recht! Morgens schien die Sonne direkt ins Gesicht und als ich aufstand war sie auch noch da!
Zusammen mit Bettina, einer neuen Hausgenossin, machten ich mich auf den Weg, den Sonnenschein zu genießen. Zuerst eine Ehrenrunde durch Headington und dann eine Reiseführer-Stadtführung durch Oxford. Ich kenne bislang zwar viele der großen Straßen und die Einkaufsstraße samt der für mich bislang wichtigsten Läden, aber welches College jetzt genau wo steht und was man als typischer Tourist sonst noch in Oxford anschaut, das war mir bislang entgangen.
Doch zuerst zu Headington: Headington ist ein Stadtteil von Oxford. Sein Zentrum ist ca. 3 km vom Zentrum Oxfords entfernt. Bedeutsam in Headington sind das Krankenhaus und seine vielen Ausbildungsplätze, die Headington Shops, die alle zentral an der Hauptstraße (London Road) liegen mit allerlei Einkaufsläden und Banken, Wäschereien, Blumenläden, Pubs und Restaurants verschiedenster Nationalitäten (alles in 5min zu Fuß von der Priory zu erreichen!)
und natürlich der Headington Shark:
Was der da so genau soll, das fragt man sich sicherlich zuerst. Anscheinend hat sich dort jemand mal verkünstelt und seitdem ist es so eine Art kleines Wahrzeichen von Headington. Somit erklärt sich auch der kleine Hai, der auf der Headington-Homepage in der obersten Leiste fleißig schwimmt.
Weiter hat Headington in seinem eher älteren Stadtteil (da wo die Priory auch ist) eine schöne alte Kirche und enge Gassen, ein paar Straßen weiter auch einen Bowling Platz (sowas in der Art stand auf nem Schild, aber was für ein bowling das ist, habe ich noch nicht herausgefunden) und schließlich auch eine private Mädchenschule, in die die gute Hermoine aus HP gegangen ist, Wahnsinn oder? 😉
Weiter geht’s nach Oxford (natürlich zu Fuß – Bus fahren will man doch nicht bei dem Wetter und Bettina hat noch kein Fahrrad).
Ziemlich am Anfang von Oxford (wir kommen übrigens von Osten her über die Hauptstraße reingelaufen) überquert man über eine Brücke den River Cherwell und steht dann auch direkt schon vor Magdalen College (Achtung, Aussprache wie so oft nicht trivial, verschluckt das ‚g‘ und das zweite ‚a‘ einfach!).
Das zweite Bild zeigt die stets belebte Hauptstraße von Oxford, die High Street. Schmale Bürgersteige (zumindest recht schmal verglichen mit dem Haufen Leute der hier unterwegs ist), die Straßen voll mit geschätzten 70% Taxis und Busse, 30% restliche motorisierten und Muskelkraft-betriebenen Fahrzeuge. Ab gings weg von der Hauptstraße entlang schmalerer Gassen, zwischen der Mauern verschiedenster Colleges hindurch (in die Colleges selbst kommt man nur rein, wenn man jemanden davon kennt und der einen mit reinnimmt oder wenn man zur Besuchszeit da ist und Eintritt zahlt. Für den heutigen Tag war jedoch der Plan erstmal das Stadtbild selber und nicht die Colleges von innen. So kamen wir auch wieder an der Bridge of Sighs, die nicht so heißt, vorbei, diesmal allerdings von der anderen Seite mit Durchblick zur Bodleian Library. Weiter zum Radcliffe Square und dort wieder an der High Street ist St Mary’s Cathedral.
Dort in die Schlange angestellt, um auf den Turm zu kommen (Eintritt, na klar) und oben dann auch festgestellt, wieso die Anzahl an Leuten, die hoch dürfen beschränkt ist: der Platz ist dort oben so eng, dass es wirklich nur wenige Stellen gibt, an denen zwei Leute aneinander vorbeikommen (einschließlich der Wendeltreppe hoch!). Und es ist kein Rundweg oben, sondern man muss auch dahin zurück, wo man herkam! Aber eine sehr schicke Aussicht:
Man sieht von oben so richtig schön die ganzen Colleges der statt: alle in der typischen quadratischen/rechteckigen Form (die „Quads“). Links das All Souls College (auf Wikipedia gibt es da auch ein ziemlich cooles Foto von dem College im Winter), in der Mitte die Dächer von Oxford mit „Tom Tower“, dem Haupteingang zum Christ Church College und gleichzeitig der Glockenturm der jeden Abend um 21 Uhr Oxford Time (=21:05 Uhr UK time) 101mal erklingt, früher das Zeichen für alle Colleges von Oxford, die Tore zu schließen (Zapfenstreich!). Rechts wiederum ein Blick auf die High Street. Achja, und beim rausgehen: Achtung, Kopf!
Schließlich ging es noch weiter in die Covered Gartens. Eine Markthalle, von außen ganz unscheinbar, innen aber dann doch mit einigen Gängen und vielen kleinen Läden ausgestattet. Echt urig und macht Riesenspaß da durchzustromern. Nächstes Mal mit ein bischen mehr Zeit… Leider sind die Fotos von drinnen nichts geworden.
Schließlich noch eine Ehrenrunde gen Süden: zum Christ Church College:
Insgesamt sei zu erwähnen, dass der Tag bislang durchweg sonnig war, die gefühlten Temperaturen allerdings stark schwankend: sobald man im Schatten war, war ein Pulli schon ganz nett, sobald man in der Sonne war, beneidete man die Briten in ihren kurzen Hosen und T-Shirts. Insgesamt also ein Kleidung an, Kleidung aus, Kleidung an, Kleidung aus… das grenzte schon fast an Sport! Aber, was gehört noch so zu gutem Wetter? Tja…
Die Wiesen, die zum College gehören sind frei zugänglich (solange die Tore geöffnet sind) und das ganze ist eine Mischung aus englischem Rasen, Liegewiese zwischen Bäumen und Kuhweide. Denn mitten auf dem Gelände wird eine bestimmte Rinderrasse gehalten. Eine der endlosen Traditionen hier in Oxford 🙂
Entlang der Weide gelangt man schließlich ans Wasser, an die Themse. Ja, die kommt hier vorbei, bevor sie nach London fließt. Hier wird sie aber auch Isis genannt, davon hab ich allerdings bislang nur gelesen und es noch niemanden sagen gehört.
Jedenfalls ein ziemlich schöner Weg entlang der Themse, in die eine Richtung führt er bis hin zu den Bootshäusern der Oxford-Ruderklubs (wir haben 22 Bootshäuser der Colleges gezählt, einige waren auch aktiv im Wasser),
und in die andere Richtung wieder zur Stadt (südöstlich des Zentrums) an dem öffentliche Bootsverleihe und anscheinend auch der Namensgeber der Stadt, die Ochsenfurt liegt.
Die weitere Tour brachte nur noch ein einziges weiteres Foto, was ich ziemlich cool finde: schickes Haus, echte englische Telefonzelle, schöne alte Laterne und sogar noch der Mond mit drauf!
Danach hieß es noch Bettina in Oxfords Pubszene einführen, was uns mit Verstärkung vom Mathe-Institut und den Pubs „Lamb and Flag“, „The Eagle and Child“ und „The Jericho Tavern“ denke ich ganz gut gelang! 🙂