Ein frohes neues Jahr wünsche ich allen!
Dieses Jahr habe ich den Jahreswechsel in Eis und Schnee verbracht und nach rotem Sekt und schönem selbstangezündeten Feuerwerk gings am nächsten Morgen schon früh raus auf die Piste.
Die Gondel nahm uns auch 5min früher als eigentlich angekündigt mit nach oben und so waren wir vielleicht unter den ersten 30 Leuten im Gargellener Skigebiet, bei herrlichem Sonnenschein, blauem Himmel und frisch hergerichteten Pisten. Bis zum Mittagessen waren wir schon fast soviele Kilometer gefahren, wie am Tag zuvor und die Oberschenkel ächzten leise vor sich hin.
Eingebettet war das ganze in einen großen Familien-Skiurlaub, laut meiner Mom ein Revival von <1990 (ich erinner mich nur dunkel). Nebst täglichem Skifahren durfte ich auch das Eisstockschießen kennenlernen. Das war ein Riesenspaß und da wir dadurch auch Geselligkeit und Kundschaft zur dazugehörigen Schneebar brachten, mussten wir am Ende nichtmal was für bezahlen. Gut zu wissen: kleine Neffen sollte man festhalten, sonst wollen sie jedem (jedem!) Eisstock hinterher rennen!
An einem Abend fand dann auch das 4. Internationale Gargellener Fassdaubenrennen statt. Hierbei hatte die örtliche Skischule eine kleine Strecke am Haushang abgesteckt (mit Tannenzweigen und Fackeln), die heruntergefahren werden musste, inklusive des Schnaps-S (einer S-Kurve nach der kurz ein Schnaps getrunken werden musste, bevor es auf die Zielgerade ging). Aber das war natürlich nicht nur ein einfaches Skirennen! Nein, die Teilnehmer traten in 3er Teams an und fuhren nicht auf Skiern mit Skistöcken, sondern hatten unter jeden Fuss eine Fassdaube (also ein Holzbrett aus einem Wein oder Bierfass) geschnallt. Dazu wurde keine Skistöcke verwendet, sondern ein einzelner langer Stock. Früher war das wohl die Fortbewegungsart im Winter. Ob die allerdings auch die auf-den-Stock-draufsitz Technik verwendet haben (man darf sich das wie Bibi Blocksberg vorstellen)? Zwei Besucher neben mir meinten dabei nur, dass sie hoffen, die Familienplanung des Teilnehmers sei bereits abgeschlossen. Daraufhin drehte sich eine Frau direkt vor mir um und meinte: „Keine Panik, wir sind fertig, wir haben schon drei. Das ist mein Mann!“ Insgesamt sehr lustiger Wettbewerb, die Zuschauer haben viel zu lachen und anzufeuern, die Teilnehmer Spaß, blaue Flecken und/oder eine abgeschlossene Familienplanung 🙂
Die letzten Tage zeigte sich übrigens so richtig, warum wir zur Halbzeit die Skier nochmal haben wachsen und schleifen lassen: ohne die Kanten hätten wir die Eisplatten nicht geschafft und ohne den Wachs hätte man die vielen Steinlöcher und -einschnitte im Ski mit Sicherheit nicht so gut gesehen! 🙂
Ich habe es übrigens auch geschafft unfallfrei zu bleiben, einmal nen leichten Sturz und einmal rückwärts Pflug-fahren, sonst war meine Technik anscheinend nicht ganz so schlecht. Andere hatten wohl nicht soviel Glück: am zweiten Neujahrstag (gibt es sowas wie den zweiten?) haben wir gleich 3mal den Hubschrauber gesehen. Allerdings war beim zweiten Mal auch eine Filmkamera und Interviewer dabei, also bin ich mir nicht sicher, ob das echt war oder das Notfallteam nur vom Kamerateam begleitet wurde.
Weiter konnte wir auch einem Tandem-Gleitschirmflieger zuschauen, die auf Skiern den Hang hinab gestartet sind!
Zum Abschied gab es am Abfahrtstag dann noch Dauerschnee, was uns nur wehmütig wieder nach Hause geschickt hat.