In Phnom Penh angekommen klappte die Einreise mit Visum-vor-Ort Beantragung problemlos, alles wie von anderen Bloggern beschrieben. Erste Schlange anstellen, Reisepass, Visumsantrag (gab es im Flugzeug) und Passfoto abgeben, weiter zur nächsten Schlange. Das ganze war an einem langen Counter. Ganz links sitzen 3-4 Beamte, die diese ersten Dokumente entgegen nehmen, dazwischen eine Reihe von 5 oder 6 Beamten, die was auch immer tun (nicht einsehbar) und dann die Ausgabestelle, wo nochmal 2 Beamte sitzen und ein Dritter immer mal wieder einen Namen ausruft und den dazugehörigen Reisepass von innen gegen die Scheibe drückt. Felix Reisepass war superschnell da, meiner hat etwas länger gedauert, woran auch immer das lag (am Namen? ;-)). 30 USD passend abgegeben, Reisepass dafür bekommen und dann nochmal einem Beamten bei der eigentlichen Einreisekontrolle den Reisepass vorgelegt (welcher mich komplett ignorierte, nur den Reisepass anschaute).
Wer es nicht weiß, in Kambodscha ist der US Dollar ein sehr geläufiges Zahlmittel, meiner Erfahrung nach wird alles was über 5 USD hinausgeht in Dollar bezahlt, alles darunter kann man auch in Riel bezahlen (1 USD =4000 Riel), Kombinationen natürlich auch möglich (2,50 USD z.B. als 2 USD und 2000 Riel bezahlen).
Am Flughafen haben wir uns für das Reisehandy noch eine SIM Karte besorgt, damit wir auch unterwegs mobil sind und sind schließlich nobel nobel mit Taxi zu unserem Hotel gefahren (15 USD). War ein sehr netter Taxifahrer, der uns auch etwas über Khmer Neujahr und Phnom Penh erzählt hat. Auf meine Frage nach Verkehrsregeln war er etwas ratlos – der der geradeaus fährt hat halt Vorfahrt! 😀
Generell ist Verkehr eine spannende Sache. Um es mal in Felix Worten auszudrücken: man fährt in der Regel „kooperativ“. Insgesamt fährt niemand krass schnell und wenn man an eine Kreuzung kommt fährt entweder die Masse oder man spricht sich ab – was allerdings sehr schnell und sehr vorausschauend geschieht. Dadurch, dass man die Fahrbahnstreifen nicht wirklich einhalten muss (oder es zumindest nicht tut), hat man aber auch viel mehr Platz und Flexibilität. Nach links abbiegen kann man z.B. auch erstmal „Englisch“ und später auf die eigentliche Fahrbahnseite wechseln. Oder wenn man an der Ampel vorne stehen will, dann stehen auch mal 5 Fahrzeuge auf zwei Fahrbahnen nebeneinander. Hilfreich ist sonst auch die Hupe. Man hupt nur kurz, viele haben gefühlt auch so eine Art „weiche“ Hupe, die niemandem vom Sitz springen lässt, wenn sie erklingt. Wer hupt, der gibt damit bekannt, dass er entweder Platz braucht oder jemanden an einer Kreuzung vorwarnt, dass man kommt oder informiert, dass man zuerst fährt. Ich habe noch kein einziges Mal gesehen, dass dann der andere trotzdem fährt oder im Weg ist. Man schlängelt sich umeinander und rote Ampeln sind auch nur rot, solange kein Platz ist. Erst später auf größeren Straßen haben wir SUVs erlebt, die von hinten mit ihrer Hupe drängeln und sich auch mehrfach mitteilen. Insgesamt wirkt der Verkehr auf mich oft wie sich kreuzende Ameisenstraßen – irgendwie passt es dann letzlich doch und keine Ameise wurde überfahren (in der Regel…).
Mann muss aber auch dazu sagen: es ist gerade Khmer Neujahr (für 3 Tage). Da fahren die meisten Leute zu ihren Familien nach Hause und die Stadt ist angeblich leergefegt. Es war schon einiges los, ohne Neujahr aber vermutlich noch viel mehr!
Nunja, auf zu unserem Hotel: das Hotel ist in der Nähe vom Königspalast in einer totalen Hinterhofgasse. Da kann man mal leicht vorbeifahren, aber gutes Merkmal: auf der gegenüberliegenden Seite der Gasse ist ein großer Müllhaufen 🙂 Drinnen dann aber ein mega Schicki-micki Hotel! Super gepflegt und eleganter Empfangsraum, wo es erstmal Ventilator in deutscher Fernsehbildschirmgröße und kühle Getränke gab. Unser Zimmer war dann ein 35 Quadratmeter Raum mit 3 Einzelbetten – Emei darf also in einem eigenen Bett schlafen! Innerhalb der ersten 10min im Raum hatte ich dann aber einen dicken blauen Fleck vom Bett (den ich tags drauf an genau derselben Stelle nochmal erweitert habe) und 4 Mückenstiche (die Klimaanlage war noch nicht an und die Balkontür vorher wohl auf.
Es war noch früh am Tag, wir aber schon sehr müde. Zum einen ist Kambodscha den Deutschen 5h voraus, zum anderen hatten wir nur die besagten 2h Schlaf. Das dann doch ein bischen wenig. Also erstmal raus und bewegen. So sind wir erstmal um den Kaiserpalast herumgelaufen (von außen) und haben mit ersten TukTuk Fahrern die Preise versucht herauszufinden. Ansonsten die Sonne genossen (dahin geflossen: 32 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit!). Ein großer Spaß: müde, Hunger und heiß! Uns also erstmal etwas zu essen am Sisowath Quay (Flußuferpromenade) gesucht. Ein kleines Restaurant mit lecker Essen (etwas teurer, ca. 5-7 USD pro Gericht) und dazu ein Ananas-Smoothie und Kokosnuss mit Strohhalm.
Schließlich haben wir gelernt auf Phnom Penhs Straßen als Fußgänger unterwegs zu sein. Kein übliches Bild aber ähnlich wie bei dem Autoverkehr: alle geben aufeinander Acht, freiwillig bleibt niemand für dich stehen, du läufst einfach, wenn du eine kleine Lücke siehst und die Autos, Tuktuks und Mopeds weichen dann schon aus.
Zu bestaunen gab es auch überall die Stromkabelspinnen. Ferner sind wir auf einen ersten kleinen Markt gestoßen, auf dem Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch in allen Varianten verkauft wird. Für uns wenig nachvollziehbar viel Hühnchen, dass ohne Kühlung bei diesen Temperaturen da liegt und von Fliegen angegangen wird – und man hatte im Restaurant eben auch Hühnchen… ob das wohl das gleiche war? 🙂 Direkt dort kaufen würde ich gerade Hühnchen nicht oder eher am Morgen als am späten Nachmittag.
Gegen 19 Uhr war ich im Hotel dann schon schwer am einschlafen, Felix zwang mich aber nochmal hoch auf die Dachterasse im 14. Stock: Pool mit Liegen, Restaurant und einigen Tischen. Sagenhafter Rundumblick inklusive. Dann also einen leckeren Cocktail nach Art des Hauses am Pool sitzend zu trinken – es gibt schlimmeres 😀