Vor der Küste von Nilaveli liegen zwei Inseln, eine kleine und eine etwas größere: Pidgeon Island. Zusammen mit zwei Italienern und der Fahrer von unserem Hotel wurden wir morgens am Strand von einem Boot eingesammelt und erstmal parallel zur Küste bis zur Höhe der Insel gefahren. Dort warteten wir eine kleine Ewigkeit (in der prallen Sonne fühlt sich das schnell so an), bis der Mensch, den wir für diesen Ausflug bezahlt hatten, dort unsere Eintrittsgelder bezahlte und der Ranger den wir mitnahmen fertig war. Die beiden noch eingesammelt und los ging die Fahrt quer übers Wasser zur Insel.
An der Insel darf man nur an einer sehr kleinen Stelle am Strand anlanden, der Rest ist Naturschutzgebiet. Der Strand selbst ist übersäht von Korallenbruchstücken. Anscheinend hat das Korallenriff durch den Tsunami 2004 erheblich gelitten (natürlich nicht nur das Riff, der gesamte Küstenstreifen und deren Bewohner waren erheblich betroffen – unser Guide für den Tag hat selbst 8 Familienmitglieder verloren).
Jeder bekam ein paar passende Flossen, Tauchmaske und Schnorchel. Dann ging es auch schon los zum Wasser. Dank meiner „auch-die-Beine-können-verbrennen“ Erfahrung aus Kambodscha, ging ich diesmal zwar mit Bikini, aber auch mit Longsleeve und kurzer Hose ins Wasser.
Unser Bootsführer war auch der Tauchguide und er wies uns an, im Wasser immer zusammen zu bleiben – der einfache Grund: Haie! Erstmal schwammen wir über einen regelrechten Korallenfriedhof. Lauter gebrochene weiße Korallenbrocken.
Dann kam der etwas tiefere Teil, wir schwammen über Korallelen hinweg und viele bunte Fische. Die ersten Haie bekam ich garnicht richtig mit, die Italienerin bekam Panik, sie kam aber wohl auch nicht mit dem Schnorchel richtig klar. Unser Guide brachte sie kurzerhand an Land, wir schnorchelten um eine Boje herum. Weiter ging es dann mit Guide. Und wen entdeckten wir? Eine Meeresschildkröte! Oh, da war ich begeistert! Sie fraß gerade etwas und schwamm schließlich weiter, wir begleiteten sie noch ein Stück.
Weiter ging unsere Tour und tatsächlich ließen sich auch wieder und wieder Haie blicken, mal weiter entfernt, mal mulmig nah unter uns. Hätte ich nie gedacht, dass ich mal mit Haien schwimmen gehe!
Nach Beendigung eines Halbbogens waren wir wieder am Strand. Draußen gab es unter den Bäumen eine kurze Verschnaufpause und dann sind wir auf der anderen Inselseite (an dieser Stelle ist es nur ein Katzensprung von einer zur anderen Seite) wieder ins Wasser. Hier waren nochmals viel mehr bunte Fische und auch mal ein leuchtend blauer fasriger Seestern (Kopfgroß!) zu sehen. Auch eine Schildkröte gab sich wieder die Ehre. Zudem fanden wir noch in einem Steinloch eine Moräne, die unser Guide aus deren Versteck locken wollte – das wollten wir dann doch lieber nicht 🙂
Während ich bei der ersten Schnorcheltour noch wenig hinabgetaucht bin, so lief das ganze jetzt und ich bin immer wieder zu den Fischis runter. Auch ganze Fischschwärme kamen vorbei und teilten sich direkt vor mir. Huiiii! Am Rückweg, als wir kurz vorm Strand schon recht flach über einen „Stein-Irrgarten“ schwammen, der Rest schon vorneweg und Felix und ich noch ein bischen langsamer genießend, sah ich auf einmal direkt unter Felix wieder einen Hai, der gerade durch das Steinlabyrinth navigierte. Doch so nah am Strand! Puls hoch, Felix geschnappt und geschaut, dass wir die anderen wieder einholen, die sich teilweise am Strand bereits die Flossen von den Füßen zogen.
Mich hat ehrlich gesagt niemand über die wirklich Gefahren oder nicht von Haien aufgeklärt. Also über „immer zusammenbleiben“ als Schutzmaßnahme hinaus. Keine Ahnung also, wie unser Schnorchelgang da einzusortieren ist. Aber alle heile wieder rausgekommen!
Zurück ging es dann wieder im Boot. Die meisten Sonnenbrände kommen auch von der Bootsfahrt. Da ich noch meine nasse kurze Hose an hatte und diese wohl jeweils schräg an meinen Beinen geklebt hat, habe ich nun braune Striche auf meinen Beinen, nur quer, was leicht witzig aussieht 🙂
Zurück bei Anna im Hostel haben wir schließlich noch den Pool belegt, abends dann lecker Prawns gegessen und den Abend bei einem Bier ausklingen lassen…