Probiers mal mit Gemuetlichkeit

Was war noch gleich in Nanjing? Richtig, Felix Schwester wohnt da schon eine Zeitlang mit Familie. Seit letztem Jahr gibt es auch Nachwuchs und so ist klar, wohin unser erster Abstecher ging.

Nach einem ersten Abend bei Bier und Chicken Quesidillas am inoffiziellen freitäglichen deutsche Expat Treffpunkt von der Firma, haben wir den verregneten Samstag und Sonntag einfach mal frech verschlafen, gemütlich daheim diverse Spiele gespielt, Jiaozi bestellt und nur kurze Spaziergänge durch den Compound und dessen Umgebung gemacht. Super gemütlich 🙂



Samstag waren wir noch in einer Mall nicht allzu weit weg, wo ich nach weiteren kurzen Hosen gesucht habe (in Kambodscha bin ich bis auf der Insel der lokalen Kultur gefolgt und hatte nur Knie- und Schulterbedeckende Kleidung an). Erste Adresse: H&M. Klar gibts den auch hier 😀 Aber total faszinierend: kurze Hosen gibt es zuhauf, aber man sollte schon Hotpants wollen, ansonsten kann man sich wieder umdrehen und gehen. Haben wir dann auch getan. In einem anderen chinesischen Kleidungsladen wurde ich dann in der Herrenabteilung fündig. Ich glaube die haben hier eher kleinere Größen als wir… dass ich gerade so in eine Herren-M Hose passe, hätte ich jetzt eher nicht erwartet. In den Umkleiden gibt es hier übrigens auch Hausschuhe, sehr vorausschauend!



Überrascht hat mich, wieviele Spielsachen es hier draußen für die Kinder gab – und was für welche! Bobby-Cars sind sowas von gestern! Heute hat man die in größer und mit Antrieb. Es passen auch Erwachsene rein… Außerdem gibt es Zweisitzer, die jeweils links und rechts von einem 1.5m Durchmesser Rad umfasst sind. Diese balancieren einen (quasi Segway mäßig) schaukelnd durch die Gegend.

Am Abend sind wir dann noch in ein chinesisches Restaurant (auch in einer Mall, aber einer anderen) zusammen mit zwei Kollegen von David. Klassisch zwar an einem runden Tisch aber doch eher ansonsten ein etwas anderes Restaurant. Bestellt wird nur über eine App, der entsprechende QR-Code ist auf dem Tisch aufgeklebt. Die Bestellung wird daraufhin ausgedruckt gebracht mit einer Eier-Uhr versehen, die auf 20min gestellt ist. Läuft diese Zeit ab, ohne dass alles Essen da ist, bekommt man eine Wiedergutmachung, in unserm Fall zwei Schälchen Joghurt mit Honig.
Was ich auch wieder gelernt habe: nur ein Schwein trinkt allein! Zumindest den Alkohol. Will man etwas trinken, so stößt man erst mit mindestens einer weiteren Person an. Was mir David später noch erklärt hat, ist dass man dabei sogar versuchen sollte, sein Getränk tiefer als das Gegenüber zu halten, ein Zeichen von Ehrerbietung. Ist wohl manchmal ganz lustig, wenn man dadurch schon fast wieder auf Tischhöhe ist und im Essen hängt, weil jeder versucht den anderen zu „unterbieten“.

Land- und Kulturwechsel

Nach den nun 3,5 Wochen Kambodscha, hatte ich das Gefühl, einigermaßen in den „Flow“ gekommen zu sein. Man wusste grob, wie die Leute leben (so gut, wie man es halt als Touri in der kurzen Zeit mitbekommen kann), man kennt sich etwas mit dem Verkehr aus, hat bereits Unterschiede innerhalb des Landes erfahren (wobei wir ja den kompletten Osten und Westen ausgelassen haben), man weiß wie man an Essen kommt und kommt auch auf Märkten zurecht. Ich hatte mich wunderbar darauf eingelassen. Inzwischen selbst an das Wetter gewöhnt 🙂

Nun haben wir aber nach unserer letzten Woche Inselzeit (die zugegebenermaßen in vielen Punkten wie Essen schon wieder recht europäisch war) das Land wieder verlassen und sind von Phnom Penh über Shenzhen nach Nanjing geflogen. Im Flieger saßen wir dann Exit-Row, was ja kein Problem ist, leider nur wenig Sicht nach draußen erlaubt. Manche Leute mögen wissen, dass ich seeehr gerne Fotos von „über den Wolken“ mache. Von diesem Flug dann wohl nicht!

In Shenzhen mussten wir dann bereits in China einreisen, d.h. Koffer abholen und das ganze Einreiseprozedere durchlaufen, da Shenzhen keinen Transfer-Visum anbietet. Bei einer Zwischenlandung in Shanghai konnten wir 2013 z.B. auch ohne China-Visum für einen Tag Shanghai anschauen (und waren nach 9h rumlaufen ziemlich platt :-)). Die Einreise hat aber auch ohne Probleme funktioniert. So wirklich bewusst war mir vorher allerdings nicht, dass man bei der Einreise mal wieder seine Seele verkauft. Also naja, zumindest vollständig seine Fingerabdrücke digital hinterlegen darf, genauso wie nochmal ein Foto (das vom Reisepass reicht wohl nicht). Auch wird das Bild im Reisepass von den Beamten supergenau mit der vor ihnen stehenden Person abgeglichen. Die Beamtin schaute zwischen meinem Reisepass und mir bestimmt 5, 6mal hin- und her und bat mich auch meine Haare noch nach hinten zu schieben, damit meine Ohren sichtbar sind. Felix hatte es da irgendwie einfacher, aber gut, vielleicht ist seine Frisur auch etwas markanter ;-P

Was uns bereits beim Check-In des ersten Fluges aufgefallen war, setzte sich in Shenzhen am Flughafen fort: die Khmer folgen eher einem ähnlichen Kleidungsmuster (lang oder dreiviertel, oft eher einfach, damit meine ich schlichter, immer sauber und ordentlich **, die Haare wurden bei den Frauen hauptsächlich lang getragen) – nun, die Chinesen sind dagegen schier eine Farbexplosion. Jeder trägt, was er gerne möchte, ob das nun der Kleidungsstil der 80er ist, Manga, Punkrock oder Büro-schick – mein Eindruck ist, hier ist alles möglich! Es ist vorallem alles sehr unterschiedlich, es wird mehr mit verschiedenen Eindrücken gespielt. Genauso die Frisuren: in der Check-In Schlange waren die Haare von 8 aus 10 der Frauen mindestens teilweise gefärbt, gelockt oder sonstwie gestyled. Alles in allem sprang mir eine Vielfalt entgegen, die ich einfach nicht mehr gewohnt war. Nicht, dass es mir vorher andersrum aufgefallen wäre (schon garnicht negativ!), aber es sprang einen halt einfach an.

Jedenfalls klappte alles weitere ohne Probleme. Gepäck wieder abgegeben, McDonalds getestet, ob der McFlurry (der hat hier nur ein Topping, in Deutschland gibts doch meistens ne Auswahl oder ist das inzwischen auch anders?) und der McSundae (zu Felix großem Verdruss gab es keine Karamel-Sauce) in China gleich schmecken und zum Gate gelaufen. Vom Gate wurden wir dann in einen Bus verfrachtet, von dem wir zuerst dachten, dass er uns aufs Vorfeld zum Flieger fährt. Er drehte aber nur eine Ehrenrunde und fuhr uns an ein anderes Gate. Unsere Vermutung: der Flieger steht im international Bereich und da unser Weiterflug ja ein Inlandsflug ist, dürfen wir nicht innenherum dahin. Irgendwie kam uns das ganze dann sehr bekannt vor, wir saßen diesmal nur eine Reihe weiter hinten – also diesmal mit Aussicht 🙂

Wie Felix tatsächlich später rausgefunden hat (es ist praktisch einen Freund mit großem Flieger- und Verkehrinteresse zu haben) – es war der gleiche Flieger! Es wäre so schön gewesen, einfach nur sitzen zu bleiben, aber gut, Prozedere halt.

Weiterflug hat jedenfalls gut geklappt, man muss nur einmal kurz wegschauen, dann sind schon alle Chinesen im Flieger und wir mal wieder die letzten. In Deutschland wären im gleiche Zeitraum die ersten 10 Leute aufgestanden und zum Gate gelaufen…

In Nanjing lief auch alles gut, Gepäck haben wir gefunden und erstmal via WLAN versucht rauszufinden, wo wir genau hinmüssen (es gab unterwegs Änderungen). Bis wir dann aus dem Gepäckbereich raus sind, waren fast alle anderen schon weg. Am Ausgang davon muss man eigentlich IMMER noch seinen Gepäckabriss vorzeigen und es wird geprüft, ob der mit dem Gepäckstück übereinstimmt. Aber wir sind ja Ausländer. Wir laufen einfach mal gezielt vorbei und dann wird man (oftmals) durchgelassen. Nur weil wir Ausländer sind. Komisches Gefühl. Aber gut, freiwillig holt sich niemand fremdes vmtl zwei große Reiserucksäcke da raus.

Via Taxi ging es dann in die Innenstadt – der nächste Kulturunterschied: Autobahn mit 4 Fahrstreifen! Und: die Autos halten sich dran! Also fast alle! Aber: an eigentlich jeder Brücke wird man geblitzt. Wofür die Fotos sind, wissen wir nicht genau. Teilweise wohl, um zu schauen, dass man auch angeschnallt ist, teilweise, dass man nicht Flugzeug-haft auf dem Streifen fährt… hier existieren doch so einige mehr Regeln, wovon auch einige gleich krass mit diversen Mitteln durchgesetzt werden. Aber bei anderen Dingen ist der Spielraum doch auch wieder groß und durchgesetzt wird vieles eben auch nur in Großstädten.

(**) Große Ausnahme: ich habe es nicht ganz durchstiegen, zu welchem Zweck oder welchen Status oder von welchen Personen diese Klamotten getragen wurden: immer mal wieder habe ich Frauen gesehen, die so aussahen, als wären sie gerade aus dem Bett gekommen. Warum? Weil ihr Oberteil und ihre Hose wie seidene Schlafanzüge aussehen. Hier sind es anscheinend normale Klamotten. Aber ich musste jedesmal feixen.

Shanghai Pudong

Shanghai Pudong

Zeitig am Frankfurter Flughafen gewesen, direkt am Check-In Schalter anstellt, vor uns hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet, so langsam entwickelte sich (zu unserer Genugtuung) ebenfalls eine Schlange, die sich langsam aber gemächlich durch den halben Airport schlängelte.
Unser Glück war, dass wir uns im vorderen Bereich der Schlange befanden, das der Grund hierfür allerdings nicht nur das „eher“ drankommen war, erfuhren wir erst später. Kurz nachdem wir wegwaren, wurde anscheinend ein Gepäckstück alleinstehend gefunden und Bombenalarm ausgelöst, sprich das Gebiet um die Check-In Schalter wurde großräumig abgeriegelt und Röntgengerät und Spürhunde eingesetzt. Insgesamt hat es wohl nicht länger als ne halbe Stunde gedauert, aber wer vorher schon über 1h dastand wird seinen Spaß gehabt haben.

Die anderen Passagiere um uns herum: mindestens zur Hälfte Chinesen. Wen wunderts, geht unsere Flugverbindung doch über Shanghai (mit grandiosen 12h Aufenthalt). Altbekannt und mal wieder bestätigt: Chinesen haben stets verdammt viel Handgepäck dabei! Wieso da nie jemand meckert, hab ich mich bisher immer gefragt. Wir bekamen beim Check-In sogar extra Bändel um unser Handgepäck als solches zu kennzeichnen. Diesmal jedoch hatte eine Chinesin bei der letzten Kontrolle vorm Gate aber Pech: sie hatte zuviel Handgepäck und durfte nicht mitfliegen. Ihr zettern hat man noch etwas länger gehört…

Der Flug an sich war pünktlich, das weitere boarden ohne Probleme, wir saßen in der zweiten Economy-Reihe. Allerdings folgte nach dem Bombenalarm nun ein Babyalarm: kleiner, blonder, für die Stewardessen „absolut süßer knuffiger drolliger… Junge“ (so genau haben sie es nicht gesagt, sie haben stets nur Chinesisch mit dem Jungen geredet, aber der Gestik, dem Verhalten, den vergötternden Augen war dies doch sehr deutlich zu entnehmen). Man konnte nicht starten, bevor nicht jede Stewardess den Jungen einmal auf dem Arm gehalten hatte!
Solche Kleinfamilien werden übrigens in die mittlere, erste Reihe gesetzt. Dort kann an der Wand vor ihnen dann nämlich ein Babyreisebettchen befestigt werden, in dem das Baby den Flug über schlafen kann (sofern es das will – unser kleiner Junge wollte die ersten 2-3h nicht!).

Der Flug war unspektakulär, gab gutes Essen und Filme auf Chinesisch mit englischen Untertiteln, ich hab sie nie von Anfang bis Ende geschaut, es war nur ein gemeinsames Entertainment-System. Wir haben versucht unseren Schlafrhythmus bereits dem australischen anzupassen, sprich um 17 Uhr deutscher Zeit hieß es: Äuglein zu und schlafen. 2h hab ich tatsächlich geschafft (hatte Schlafbedarf angesammelt), danach war es mehr ein Lesen und dösen.

3 Uhr morgens in Deutschland – Wir stehen im Stadtzentrum von Shanghai!

Ja wie, wolltet ihr nicht nach Australien fliegen? Ja klar! Aber dank einiger Mitflieger hatten wir erfahren, dass man vermutlich mithilfe seiner Boardingkarte für den Rückflug nach China „einreisen“, sprich eine Runde nach Shanghai drehen darf. Dies klappte auch und so haben wir uns mit 3 weiteren Mädels auf den Weg nach Shanghai Zentrum gemacht. Wie geht das am besten? Na klar, Maglev ist hier das Stichwort. Der Transrapid, der 7min zum Stadtzentrum braucht und auf dem Weg eine Höchstgeschwindigkeit von 431km/h erreicht. Man göhnt sich ja sonst nichts…

Also hatten wir einen (fast) kompletten Tag in Shanghai vor uns und das Ziel einige schöne Sachen zu sehen und dabei die ganze Zeit wachzubleiben, da dies der Zeitumstellung mal wieder dienlich ist. Los gings über die Nanjing Road, vorbei an all den Uhren/Taschen/Sonstiges-Verkäuferin, die einen permanent anquasseln und über all die Ampeln auf dem Weg, ganz gleich welcher Farbe (so halten es beide Seiten: grün und rot-Haber… einfach fahren, hupen und weiterlaufen/-fahren, als sei man absolut im Recht). Bis zum Bund sind wir gelaufen, von dort aus die Skyline von Shanghai bewundern können und schließlich am Huong Po (schreibt man den so? =gelber Fluss) entlang zum Yuyang Park gelaufen.

Der Weg führte uns durch viele kleine authentische Straßen, wobei wir hier auch anhielten um ebenso „authentisch“ zu Mittag zu essen: „Restaurant“ (sprich aus-der-Garage-Essen-Verkaufsstand) mit nur chinesischer Karte, kleine Klapptische mit Plastikhockern als Sitzgelegenheiten und natürlich direkt an der Straße, auf der eigentlich keine Autos fahren durften, eigentlich!

Der Eintritt für den Yuyang Park war schließlich aber komplett sein Geld wert. Ein schöner Park, typisch chinesische Häuser (geschwungene Dächer), die direkt in Stein übergingen, der umgeben war von einem kleinen Teich mit Riesenfischen. Sehr schön. Vorher draußen hatte ich mir noch eine Kugel Eis gegöhnt (Haagen Däzs – legga!). Ein kurzer Preisvergleich: 1€ hatte die Suppe gekostet (genauer glaub 80ct…), 3€ eine Kugel Eis! Hat sich Felix königlich amüsiert 😉

Sehr süß war dort übrigens auch die Putzfrau des Parks: mit dem Wischmop über Stock und Stein!

Um den Rest kurz zu fassen und es hier im Text nicht noch auszuarten lassen: mit der Metro dann noch auf die andere Flussseite gefahren und während 2 der Mädels noch in den Perl-Tower hochgefahren sind, hat Felix Postkarten gesucht und wir zwei übrigen haben unsere Füße und Schultern ausgeruht. Danach gings wieder zur Maglev-Station und wieder zurück zum Flughafen. Grad noch kurz Heckmeck gehabt, eine hatte zweimal eine Boardkarte für FRA-PVG und keine für PVG-Sydney bekommen, dann wurde eine andere bei der Passportkontrolle rausgezogen, durfte aber wieder weiter ohne Begründung, dann noch ein paar Sicherheitskontrollen und nun sitzen wir am Gate, der Strom geht langsam zur neige und das Internet ist aber kostenlos, ich hoffe wir können dies hier gleich noch hochladen…

Nächster Plan: ab ins Flugzeug und schlaaaaaaaaaaaafen, endlich! Wir haben ja jetzt quasi eine Nacht durchgemacht…

Wir verstehen Bahnhof

Noch sind wir in Hangzhou. 55 Minuten dürfen wir noch auf unseren Zug nach Shanghai warten. Mal schauen, was das wird. Beim Ticket-Kauf habe ich nicht allzuviel verstanden (die gute Frau mir gegenüber offensichtlich auch nicht) und dann habe ich dummerweise vergessen nach „Softseats“ zu fragen (die werden einem auf jeder Touriseite empfohlen). Die Schalterhalle war schon eine Erfahrung für sich: 40 Schalter und vor jedem vielleicht 10m Schlange. Wehe jetzt beschwert sich noch einer, dass er mal bei der DB anstehen musste! Mit unseren Tickets in der Hand kamen wir aber ohne Probleme in den Bahnhof (und durch die Sicherheitskontrollen wie am Flughafen) rein. Ganz im Gegensatz zu einigen hundert Leuten, die vor dem Bahnhof in der Kälte hockend warten (auf was eigentlich?). Ein kurzer Blick auf die ansonsten recht knapp gehaltene Anzeigetafel deutete uns den Weg zu „Wartesaal 4“ den wir hinter zwei Ecken auch richtig schnell fanden. Nun warten wir in einer etwa 25×50 Meter großen Halle mit reichlich 2000 anderen Leuten auf den Zug. Bahnsteige scheint es nicht zu geben. Die Züge werden einzeln aufgerufen und „geboardet“ – alles ein wenig wie am Flughafen.

Update: Nach der Fahrt

Und am Ende war alles doch halb so wild. Als sich die Tore für „unseren“ Zug öffneten drängelte sich die versammelte Masse gen Bahnsteig. Gar nicht so dumm das System. Bei der Menge an Bahnfahrern landet sonst bestimmt mal jemand aus Versehen vor dem Zug. Auf dem Bahnsteig durfte man sich dann nach Wagen sortiert in einer Reihe aufstellen (hübsch markiert durch eine Bahnangestellte nebst Schild mit der Wagennummer in groß darauf :). Und der Großteil der Leute hielt sich sogar an die Reihen – zumindest so lange, bis der Zug einfuhr. Der Zug war top, ziemlich neu und ziemlich schnell (3 Sitze – Gang – 3 Sitze). Im Zug beehrte uns natürlich auch der „freundliche“ Eis-/Teeverkäufer und nach einer reichlichen Stunde waren wir da.

Grüße aus Shanghai,
Felix & Mareike

Die schönste Stadt Chinas

¨Hangzhou – the most beautiful city in China¨, trötet einem CCTV9 (= ¨Chinas only english speaking news channel¨) täglich entgegen. Da Felix von einigen anderen Touris bisher auch viel gutes über die Stadt am West Lake gehoert hatte, sollte unsere kleine ¨Chinarundreise¨ hier beginnen. Richtig gehoert – Rundreise :-) – Felix hat eine Woche Auszeit von der Firma bekommen (unbezahlt natürlich) und ich werde in 10 Tagen von Peking zurück in die Staaten fliegen. Ganz nebenbei liegt Hangzhou nur 2 Zugstunden weg von Shanghai und das Geld, welches man spart um auf dem kleineren Flughafen in Hangzhou statt in Shanghai Pudong zu landen, kann man bequem in eine Nacht im Hostel plus Sight Seeing am West Lake investieren. Soweit der Plan.

Wir hatten einen günstigen Flug (470 RMB p.P. inkl. allem) bekommen, der allerdings schon um 08:20 Uhr ging. Das hieß zeitig aufstehen und morgens um 06:00 Uhr ein Taxi suchen. War aber kein großes Ding, da in der Nähe meines Apartments einige Fahrer ihre Taxen wuschen. Als wir ankamen standen alle Fahrer um einen herum und deuteten uns, mit ihm zu fahren (eigentlich komisch, da sich sonst immer jeder selbst der nächste ist). Nach dem Start war aber auch ziemlich schnell klar warum. Der gute war extrem neu und brauchte dringend Fahrpraxis, da kam die Tour zum Flughafen grade recht. In seinem früheren Leben muss er Pilot gewesen sein (die fahren schließlich auch immer in der Mitte der Rollbahn und beim Start gleich richtig Gas). So hingen wir dann auch an jeder roten Ampel in den (nicht vorhandenen/angelegten) Gurten und bei grün tat uns das Getriebe richtig leid. Am Flughafen angekommen waren wir vom Check-In echt beeindruckt. Keine 10 Minuten nach unserer Ankunft hatten wir das Gepäck abgegeben, eingecheckt, die Sicherheitskontrollen passiert und saßen am Gate. Ganz im Gegensatz zu meinen Erfahrungen auf dem Herflug (4 mal einchecken!)…

Der Flieger war pünktlich und ein paar Minuten nach dem Start gab es strahlenden Sonnenschein über den Wolken. SONNENschein – ich war happy, denn in Chengdu scheint praktisch nie die Sonne, was einen ganz schön irritieren kann (Chengdu = die Stadt ohne Himmel). Auf dem Flug gab es auch leckeres chinesisches Frühstück: warme JiaoZi, Möhrensalat, getrocknete Papaya und Tee (Felix hat sich über doppelten Salat und Papaya gefreut).

Die tollste Stadt Chinas begrüßte uns mit richtig miesem Wetter, dazu 7 Grad Außentemperatur und der Bitte im Flieger doch schon mal seine warme Jacke anzuziehen. Mit dem Flughafen-Shuttle kamen wir noch ohne Probleme in die Stadt, aber dann? Blubb.

Nach einen lustigen kleinen Bustour (Personal fragen, nix verstehen, mitlachen, verzweifelt versuchen die Route auf der Karte mitzuverfolgen) kamen wir gut gelaunt im Hostel an.

Wohnhäuser am Straßenrand - bisschen mediteran angehaucht :)

Das Zimmer war echt schön (genau wie die Bilder im Internet) und als die Air-Condition lief konnte man auch so langsam die Jacke ausziehen. Nachmittags haben wir uns noch auf eine kleine Runde durch die Stadt gemacht und eine niedliche Einkaufsstraße gefunden. Das Essen ist hier schon wieder deutlich anders als in Chendu, wo es viel mehr kleine Snackstände auf der Straße gibt. Und der wohl größte Witz: man kann hier die ¨gleichen¨ Fertigsuppen im Laden kaufen wie in Chengdu (sehen zumindest gleich aus) aber sie sind hier bei weitem nicht so scharf wie in Sichuan *g*.

Die Einkaufsmeile Snacks am Straßenrand (heute Krebs)
Ein glücklischer Buddha Die amerikanische Botschaft

Grüße,
Felix & Mareike