Nach einem tollen Strand- und Feuerwerktag gestern (Australia Day – Nationalfeiertag) verabschiedet uns Sydney heute mit durchgängigen Regen – der erste richtige Regen der letzten Monate, zumindest die Pflanzen freuts 🙂
Unser Flieger geht in einer Stunde, QF5, wer das auf flighttrack24.com mitverfolgen will. Deutschland, wir kommen!!
Ein kurzer Zwischenstand
Die Texte der letzten Tage sind noch nicht so ganz fertig, teilweise erst in Stichworten. Wir sind soviel unterwegs, dass mir schier keine Zeit bleibt, mehr als Stichwörter zu notieren (bzw. Felix macht das ganz fleißig). Wir sind jetzt bereits die zweite Nacht in Auckland, haben vorgestern unseren Camper hier abgegeben (der zum Glück trotz zweiter, ordentlicher „Schramme“ problemlos zurückzugeben war) und werden morgen (am 25.1.) nach Sydney abfliegen.
In Sydney sind wir dann wiederum zwei Nächte, erleben am 26.1. dort den Nationalfeiertag Australiens mit und fliegen dann am 27.1. zurück nach Deutschland (da hat dann wohl jemand den längsten Geburtstag seines Lebens!).
Fotos habe ich schon teilweise für den Blog ausgesucht, aber insgesamt kostet das gerade zuviel Zeit, zumal man noch die Fotos von Davids guter Kamera und meiner gemeinsam sortieren müsste. Ich werde sie aber noch nachreichen.
Euch in Deutschland eine gute Zeit, bis dahin und bestellt ordentliches Wetter für unseren Rückflug, irgendwelche Späße mit vereisten Flughäfen müssen nicht sein und auf sonstige Verspätungen habe ich auch keine Lust – aber ich wills ja nicht verschreien… bis dahin!
Fussgaengerzone in Mordor
Mal wieder ein „früh-raus“ Tag. Tags zuvor hieß es noch, die Chancen ob die Wanderung stattfände oder nicht seien 50:50. Heute morgen hatte unsere Campingplatzrezeption dann bei dem Veranstalter angerufen und die meinten, die Tour findet statt, allerdings seien Windstärken von 50-70 Knoten und Schnee zu erwarten, weswegen man auch problemlos stornieren könne. Wir wussten nicht so recht die Windstärken umzurechnen und so sind wir los.
Der Bus (einer von dreien) fuhr uns zum Startpunkt des Wanderweges und von dort ging die Massenwanderung los. Sonst gibt es morgens mindestens drei Touren zu verschiedenen Uhrzeiten, aufgrund des Schnees, wurde aber nur die eine Tour angeboten. Also alle drei Busse, alle voller Wanderer, gleichzeitig aussteigen und LOS!
Ein eher unangenehmes Wirrwarr, man lief Person an Person, wollte nicht zu lange stehen bleiben, weil man im Weg stand oder sich erst wieder in die Kette einreihen musste. Aber nach einigen Kilometern entzerrte sich die Menschenmenge ETWAS (ich war irgendwie recht langsam, die meisten anderen hatten irgendwie vor, da hoch zu joggen…). Dafür entschädigten wirklich die Landschaft. Beschreiben kann ich das nicht wirklich, alles andere Gräser und Büsche, dazwischen rote-orangene Bäche und schließlich, als es weiter auf den Tongariro zuging immer mehr schwarze Lavasteine. Je weiter hoch man kam, desto größer wurden diese Lavasteine und desto mehr dominierten und bedeckten sie die Landschaft. Das erste Stück weg ging noch relativ eben und nur wenig bergauf, das zweite Stück weg (die Devils Stairs) ging dann recht steil, aber verdammt gut mit Matten und Stufen ausgebaut, bergauf. Ob man ins Schwitzen kam, war trotzdem stark wetterabhängig. Bewölkt: eher kalt, Jacke zu. Sonne: schnell sehr warm, alle Löcher auf!
Kurz bevor wir wirklich auf den Kamm kamen, schlug dann das Wetter eine eintönige Bahn ein: nur noch Wolken, etwas Regen und schließlich Schnee. Dazu natürlich, wie schon die ganze Zeit: der unnachlässige Wind! Erstmal sind wir noch über das Plateau weitergelaufen, doch der Schnee wurde schnell zu feinem Hagel, der unablässig unseren Beine von hinten durchtränkt und gepiekst hat und die Sicht war schnell unter 50m gefallen. Von schöner Aussicht auf die Emerald Lakes war also keine Spur Hoffnung mehr übrig. Die entgegenkommenden rieten uns auch von weitergehen ab und da wir absolut keine echte alpine Erfahrung haben, wie sowas weitergehen kann, sind wir schließlich umgedreht. Sich weiter durch Eis quälen, um dann doch nichts zu sehen, wenig schmackhaft.
Das Wetter wechselte auch beim zurücklaufen sehr stark und häufig. Zuerst kam nach den ersten zurückgelegten Höhenmetern mit weiter viel Wind und Schnee etwas die Sonne raus, dann zog alles wieder zu, dann kam ein ordentlicher Schauer, der in Schnee überging, runter und schließlich kam wieder die Sonne raus. Dann zogen aber die Wolken so schnell über einen hinweg, dass das Sonne-Schatten Spiel wirklich wie bei einem Lichtschalter war: an, aus, an, aus, in Sekundenschnelle!
Zurück am Parkplatz warteten schon sehr viele Leute auf die Busse (auch von anderen Organisationen). Uns war gesagt worden, dass der früheste Bus um 14:30 Uhr zurückfährt, allerdings hatten die wohl nicht damit gerechnet, dass soviele Leute wegen dem schlechten Wetter früher umkehren und oben vorallem keine längeren Picknickpausen veranstalten! Der Unterstand war recht klein und wir erspähten schließlich unsere Busse am anderen Ende vom Parkplatz, allerdings ohne Busfahrer. Einige andere Wanderer der gleichen Busorganisation hatte das aber wenig gestört, sie haben die Bustüren einfach von Hand aufgeschoben. Nach und nach kamen weitere Wanderer hinzu und so waren unsere zwei Busse, die dort standen, schon vor 14 Uhr komplett belegt. In Gedanken hab ich mich schon gefragt, was der Busfahrer wohl sagt, wenn er ankommt am Parkplatz und seinen vermeintlich gut abgeschlossenen Bus bereits voll besetzt mit Passagieren vorfindet!
Am Ende war das aber weniger ein Problem, ein Scherz und schon ging der Busfahrer die Listen durch, wer schon da ist und wer erst mit einem späteren Bus fährt.
Zurück zum Camper, mal wieder lustige Wäsche aufhängen Aktion im Camper veranstaltet (die Wäsche vom Vortag hat sich wiedermal wenig dafür interessiert, dass sie trocken zu sein hat, wenn sie aus dem Trockner rauskommt) und mit hängender Wäsche und Bikinis hinter der Frontscheibe (da schien direkt die Sonne drauf) losgefahren, einkaufen und weiter in Richtung Taupo, wo wir einen superschönen Rastplatz direkt am Wasser für die Nacht gefunden haben. Etwas Milchreis, Bims-Steine am Strand auflesen und eine nette Hippi-Dame von nebenan später war nun endlich für mich mal wieder Zeit zu bloggen. Voilà, da sind wir nun 🙂
Sonne, Regen, Sonne, Regen, Sonne, Re…
Unserem Plan folgend sind wir heute mal gemütlich aufgestanden, haben draußen wunderbar gefrühstückt (siehe passenden Eintrag) und sind zum Tongariro National Park gefahren. Direkt dort ab dem Straßenrand zu sehen: Moorlandschaft. Vielleicht nicht ganz soviel Wasser, aber so, dass man nicht reinmöchte und im Kopf das Wort „Mordor“ echot.
Am von der i-Site in Wanganui empfohlenen Holiday Park im Norden des Parks haben wir halt gemacht und unsere powered Site für die Nacht gebucht, inklusive DER Wanderung durch den Nationalpark: dem Tongariro-Crossing. Heute war der Track wohl komplett geschlossen und auch generell ist er nicht zur Gänze offen, da der Tongariro-Vulkan im November gleich zweimal ausgebrochen ist in Richtung des nördlichen Teils des Wanderweges. Vorher ist der Vulkan wohl die letzten 100 Jahre (fast) nicht ausgebrochen (zuletzt 1926), er galt schon fast als inaktiv (glauben zumindest die Leute, mein Lonely Planet von 2010 sagt er sei noch aktiv). Lediglich zwei Vulkane weiter südlich sind Sensoren platziert, die auch eine Temperaturerhöhung der Seen verzeichnet haben, so dass man dachte, der Mt. Ruapehu würde ausbrechen, stattdessen war es dann aber doch der Tongariro.
Als Tagesabschluss sind wir bei Tokaanu in die Hot Pools gehüpft. Dort ist es als eine Art Schwimmbad organisiert, wo es private Poolsessions zu kaufen gibt und einen großen public Pool für alle weniger zahlenden gibt. Ein bischen kam ich mir wie in einem Römerbad vor, oder zumindest so, wie ich mir eines vorgestellt hätte. Da die privaten Pools auch wärmer sein sollten, haben wir uns zuerst einen solchen gemietet. Für 25min darf man in einem wunderhübsch rechteckig, praktisch, gut und absolut unspektakulär aber privaten Pool baden – bis die Durchsagen kommt, dass in dem Pool die Zeit abgelaufen ist. Das Wasser war zum einsteigen schon ziemlich heiß, wir sind erstmal vorsichtig rein, es waren zwischen 39 und 41 °C. Dann aber ganz rein (Kopf draußen lassen! Amphibische Meningitis!) und genießen. Nach 15min waren wir uns aber bereits einig, dass die Zeitspanne auch ausgereicht hätte, wir waren schon wieder am abkühlen draußen. Aber wir wurden ja noch nicht rausgeworfen, also wieder rein ins Wasser, raus aus dem Wasser, rein… nach einer knappen Dreiviertelstunde sind wir dann freiwillig rausgegangen, man hatte uns vergessen. Der public pool war dann aber für einen etwas längeren Aufenthalt angenehmer mit um die 36°C.
Am Ende dann noch eine Premiere: wir hatten zum ersten Mal unsere Equipment Batterie (die für Kühlschrank, Licht, Wasserpumpe) leerbekommen. Also 5 Nächste Freedom Camping ist okay, danach muss wieder ein Campingplatz mit powered site her.
Whale watching – einmal anders
Das letzte Mal dass in der Gegend ein Wal strandete ist schon 8 Jahre her – heute Nacht war es dann leider wieder so weit.
Gestern früh waren wir in Picton auf die Fähre gefahren und haben nach Wellington über gesetzt. Im verregneten Wellington haben wir die Tiergülle-Ablassstelle mit Unterbodenwäsche genutzt und nach langer Parkplatzsuche das Te Papa (Museum offen New Zealand) angeschaut.
Schließlich haben wir den Tag noch genutzt um weiter zu fahren. In Paraparaumu gibt es am Strand extra eine fest definierte Anzahl am Parkplätzen für self-contained freedom camper. Mit leichtem Schunkeln und einem lecker Fischgericht schloß der Abend.
Heute früh wurde ich als erste wach und konnte draußen am Strand etwas weiter einen Menschenauflauf am Wasser beobachten. Neugierig geworden durfte Felix mit aufstehen und wir sind hin gelaufen. In der Nacht war mit der Flut ein „sperm whale“ angespült worden. Ein massives Tier, um die 17m lang. Sehr beeindruckend, aber auch sehr traurig. Eigentlich heißt es, dass man hier nach Oktober keine Wale mehr sehen kann. Nun denn, auf zum Tongariro Nationalpark! Drückt uns Daumen mit dem Wetter!
Living on the Road
Nordinsel wir kommen!
Frühes aufstehen! Irgendwie wird das hier so langsam zur schlechten Gewohnheit! Früh war diesmal vorallem saufrüh, wir mussten nämlich bereits um 5:25 Uhr spätestens am Check-In für die Fähre sein!
Die Fähre selbst ist für Ostseeverhältnisse nicht ganz so groß, aber Strom an Bord und viel Platz für die Passagiere, da insgesamt überraschend wenig Leute unterwegs waren und die Kapazität deutlich höher war. So fuhren wir zuerst raus durch den Queen Charlotte Sound, dann ein Stück übers große, weite (man konnte eigentlich immer Land sehen) Meer zur Nordinsel Neuseelands, nach Wellington.
Nach all den Kleinstädten und Dörfern auf der Südinsel (einschließlich Queenstowns) war Wellington doch eine Überraschung. Viel Verkehr, hohe Häuser (auf der Südinsel fast nur 1-stöckig!), wirre Straßenführungen, wenig teure Parkplätze – Großstadtfeeling! Wir haben Information in der i-Site eingeholt und aufgrund des Regens den geplanten Hafenrundgang durch einen Besuch im Te Papa Museum (das Museum von Neuseeland) ersetzt. Etwas Kultur muss ja schließlich auch mal wieder sein!
Weiter ging es dann zum einkaufen, wobei Jule und ich unseren Beitrag durch nicht mitgehen geleistet haben, die Müdigkeit schlug zu und wir verbrachten 2h schlafend auf dem Supermarktparkplatz, während Felix und David einkauften und die in der i-Site vergessenen Prospekte noch einsammelten.
Der Ausgleich kam dann später, also wir nach kurzer Weiterfahrt in Paraparaumu einen Parkplatz ansteuerten (mit einem Schild, dass hier genau 2 Autos Freedom Camping machen dürfen): nach super Essen (Fisch, red cod, mit Salat und Kartoffeln) pennten die Jungs quasi am Tisch direkt ein. Felix schlief auch einen Abwasch und 4 Postkarten später immernoch, also durfte er dort weiterpennen, während ich in unser Bett mit viiiieel Platz kletterte. Da ich von dort oben jedoch sein einsetzendes Schnarchen nicht abstellen konnte, wurde er doch noch geweckt und durfte oben weiterschlafen. Ich bin ja kein Unmensch!
Fisch ’n‘ Chips in Lochmara Bay
Aufstehen? Früh natürlich! Heute war mal wieder paddeln angesagt. Also früh raus, nach Picton zurückgefahren und dort unsere Paddelboote und wichtige Tipps und Tricks zum paddeln in den Fjorden und dem Ausfahren aus dem Hafen erhalten (damit wir ja nicht die Fähre umfahren!) und ab in die Boote. Wiederum 2er mit Spritzdecke und dank der tollen Wettervorhersage bedienten wir uns auch bei den Paddeljacken. Raus aus dem Hafen, immerschön am Ufer entlang und dann senkrecht vom Ufer rüber zur kleinen Insel in der Mitte. Wollten wir zumindest, doch noch ehe wir da waren fuhr auch schon die Fähre aus und brav wie wir waren, blieben wir erstmal auf Augenhöhe beim paddeln und pausierten schließlich bis die Fähre vorüber war. Man kommt sich doch sehr klein dabei vor!
Schon an der nächsten Felsenspitze der Bucht aus der wir herausfuhren schwamm der erste Seehund herum. Ein Stückchen begleiteten wir ihn noch, bis er sich einige Meter weiter auf einem Felsen herauszog und sich zu putzen anfing. Sehr cooles Tierchen. Etwas weiter entlang dem Ufer und schließlich musste wir die große Stelle zwischen den Fjorden überbrücken, bei der uns gesagt wurde: Don’t stop paddling and stay together. Dort fahren viele private Boote umher und denen will man ja nicht in die Quere geraten bzw. man will, dass die einen nicht übersehen. Die Überquerung sollte laut Vermieter 45min dauern, nach 25min waren wir dann aber drüben, sind ja schließlich keine Anfänger mehr!
Inzwischen nagte dann doch der Hunger etwas, aber an den nächsten zwei Felsenspitzen lenkten uns jeweils noch ein Seehund ab (sehr überraschend, eigentlich sollten die so weit drinnen in den Fjorden garnicht herumschwimmen!). Schließlich fanden wir auch Lochmara Lodge, stiegen aus, zogen die Boote an Land und nach kurzer Papageienbegrüßung schmausten wir Fisch ’n‘ Chips in der noblen, teuren Variante (viel Geld, nicht ganz so viel Essen, dafür echt lecker).
Jule wollte danach ihren Pulli vom Boot holen, da es etwas frischer wurde, doch das war nicht mehr möglich: ihr Boot war weg! Da die Gäste von der Lodge kostenlos aus dem Bootshaus Boote ausleihen können, dachten zwei, unseres gehöre wohl dazu (die privaten Dinge im Boot ignorierend) und sind damit ne Runde paddeln gefahren. Aber gut, die Besitzer vom Lodge waren sehr freundlich und schickten ein Motorboot raus, dass unsere Kajak schnell wieder zurückbrachte. Derweil schauten wir uns den Wilderness Park der Lodge an. Ein paar Tiere, gaaanz tolle Kunst dazwischen und schließlich das Highlight: die Schweine! Die rennen dort quasi frei herum und während es kleinere Ferkel (nicht mehr ganz klein…) gab, die „tierisch“ neugierig waren und auch sofort an unseren Schuhen zu schnüffeln begannen kam schließlich noch das Wohnmobil-Schwein den Weg hochgewackelt. Eine Riesensau, mit einem fetten Gesicht (das die noch was sehen konnte!) schwankte uns entgegen – hab lieber mal nen Schritt zurückgemacht!
Die lieben Schweine wurden schließlich noch gefüttert, dass das eine riesen Sauerei war, brauche ich wohl nicht zu erzählen. Jule durfte noch die Kücken füttern, da war aber eher die Henne von begeistert.
Zurück flogen (paddelten) wir schier, so schnell hätte das wohl keiner vorhergesagt. Plus Punkt für uns war dann, dass wir bei dem Kajakverleih die Duschen benutzen durften.
Da noch Zeit war, bis wir uns zur Ruhe begeben wollten, um in der Früh auf die Fähre fahren zu können, nutzten wir die Zeit um nach Blenheim (gesprochen Blenum) zu fahren. Seit 3 Monaten sind nämlich zwei Bekannte von mir vom Theater aus Ötigheim in Neuseeland mit Work and Travel Visum unterwegs. Und zufällig waren sie seit einer Woche in Blenheim untergekommen und wollten am nächsten Tag weiter nach Cromwell (wo unser erster Werkstattsbesuch war) um dort zu arbeiten. Also sind wir sie in ihrem tollen Hostel (bei der der Besitzer dubiose Verträge über Provision für Arbeitsvermittlung abschließt) besuchen gegangen und schließlich gemeinsam in einen nahen Pub gegangen, die eine, wie wir beim reinkommen feststellten, ausschließlich deutsche Speisekarte besaßen. Mit allen ö’s und ä’s und korrekter Grammatik, da musste doch jemand deutsches dahinterstecken! Ein sehr lustiger Abend, wir sind um einige Erzählungen von Work and Travel Leuten reicher und haben mal wieder Bier und Cider trinken können (als Fahrer hatte ich immerhin lecker Ginger Ale 🙂 ).
Hilfe, wir stuerzen ab!
Da wir vom Paddeln und schönen Buchten oder Fjorden noch nicht genug hatten, war der nächste Abstecher vor unserer Fährübersetzung die Marlborough Sounds. Zuerst weg vom Highway (=breite Straße mit breitem Seitenstreifen), eine schöne Strecke zwischen Havelock und Picton entlanggegurkt, dann in einen Abzweig rein zu dem Land zwischen den Fjorden. Die Straße war doch etwas besonderes… absolut schmal, super kurvig und sowas von ungeeignet für ein breites Wohnmoppel! Ihr könnt euch vorstellen:
Überstehende Holzgeländer in einer Innenkurve + plötzlicher Gegenverkehr = fail und zwar 10cm hoch und 1m lang…
Leider gab es dabei auch keinen Ausblick auf die Fjorde selbst, weil links und rechts nur Regenwald zu sehen war. Zwar auch hübsch, aber wir waren doch auf anderes aus. Schließlich kamen wir an einen Parkplatz mit Einstiegsmöglichkeit in den Queen Charlotte Track … für mich inzwischen der weiteste Punkt, den ich auf dieser Straße weiter rein fahren wollte. Aussteigen, Loop Track (Peninsula) laufen, schöner Ausblick in den Fjord hinein, Jungs schonmal so ins Gespräch vertieft, dass sie uns Mädels die tollen Abstecher vom Weg zum Wasser haben alleine machen lassen.
Weiter nach Picton, dort der Fähre beim Beladen und Ausfahren zugeschaut und weiter zu unserem ersten DOC Campingplatz in Whatamango Bay gefahren. Das sind Campingplätze vom Department of Conservation gepflegt, die in unterschiedlichen Ausführungen weitere Annehmlichkeiten wie Duschen, Strom oder generell Platzwart bieten und dementsprechend auch günstiger sind ($6 pro Nase).
Seehundwelpen im Able Tasman National Park
Wie so oft bei Ganztagsaktionen: früh aufstehen! Für den heutigen Tag hatten wir eine geführte Paddeltour entlang der Küste des Able Tasman National Parks gebucht. Warum geführt? Weil eigenständiges Paddeln uns nur einen sehr geringen Paddelradius erlaubt hätte und man zu den Seehund-Gebieten weiter nördlich sonst nur in Mehrtagestouren kommt. Also eine geführte Tour: zuerst mit dem Water Taxi nach Onetahuti und Ende in Anchorage Bay, einige Kilometer weiter südlich (nicht ganz Nord-Süd Küste aber so pi mal Daumen).
Am Strand bei Onetahuti hieß es dann einsteigen in die Kajaks: 2er mit Neo-Spritzdecke, Schwimmweste, Paddel – alles recht gute Ausrüstung. Wir waren insgesamt eine 7er Gruppe mit einem Guide, also 4 Boote, eine sehr überschaubare Gruppe, wir hatten schlimmeres befürchtet!
Das erste Stück Weg paddelten wir gen Norden, immer entlang der Felsen. Anfangs hieß es noch, wer als erster einen Seehund sieht, gewinnt noch was weiß ich. Schon nach kurzer Zeit sahen wir dann unseren ersten Seehund, der im Wasser schwamm. Das war noch aufregend, aber später wurde uns schnell klar, das war garnicht sooo besonders, die lagen wirklich schier überall rum! Sonst kennt man die Tiere eher aus dem Zoo oder von hoch oben von einem Boot herunter. Aber nicht so nah, direkt neben dem Boot oder drei Meter weg räkeln sie sich in der Sonne auf den Felsen. Große und Kleine 🙂
Spannend war dann eine kleine Bucht, in der viele Seehundmamas mit ihren lieben Kleinen waren, die Kleinen waren wirklich noch klein, vielleicht so lange wie Unterarm mit Hand. Auch Pinguine haben wir im Wasser flitzen sehen, sehr witzig, aber auch sehr schnell wieder weg! Diese Art, die blauen Pinguine (hießen glaub so), sind wohl eher selten und man muss schon Glück haben, welche zu sehen. Später trieb da leider auch ein toter, den ich noch fast mit dem Paddeln getroffen hätte…
Insgesamt sehr schöne Buchten, mit tollen Stränden und lustigen Namen (Mosquito-Bay… jippieh!). Auch das Mittagessen gab es am Strand, das war im Preis immerhin inklusive (no carrots, no apples! – Jule und David Allergien).
Nachdem nach dem Mittagessen unser Trinkwasser etwas zur Neige ging, fuhren wir einfach eine Bucht weiter, denn dort hatte ein Bootsbesitzer mal eine Wasserleitung von einer Quelle an Land ins Wasser verlegt. An einer Boje hing eine Schnur und an der wiederum hing ein Schlauch der ständig Frischwasser ins Meer abgab – lädt übrigens auch ideal zum Bespritzen anderer Leute ein 😉
Viele Fotos und Paddelschläge später waren wir schließlich in Anchorage Bay, von wo aus uns das Wasser Taxi wieder einsammelte und uns nach Marahau zurückbrachte.