Ritzen stopfen

Und ich hab mich gewundert, als die Stromrechnung im Dezember so hoch war! Da es heute seeehr viel windet (mit dem Fahrrad grad schier erfroren) bläst es auch wunderbar durch die Ritzen am Fenster ins Zimmer rein. D.h. wenn man schwerschaffend am Schreibtisch sitzt, bläst es teils richtig kalt auf die Finger. Nicht schön!

Dagegen muss doch was unternommen werden! Also Rat eingeholt und schließlich zum einen ein Handtuch in die Blende eingeklemmt (damit es zwischen Fenster und Raum hängt) und zum andern Zeitung in die Ritzen zu klemmen versucht. Mal schauen, was die Aktion bringt.

Wobei das Geld für den Strom, den der Wind heute reinpustet hab ich eigentlich vorhin in der Mensa wieder rausgeholt: ich hab es mir von Ines abgeguckt, das all-you-can-eat in der Mensa auch auf „nach der Mensa“ zu erweitern. So gehen wir jetzt immer mit Tupperdosen und Sandwichbeuteln in die Mensa, essen normal und ab und zu verschwindet halt mal was unterm Tisch! Heute belief sich meine Ausbeute auf: einen Wrap (ein Zweiteiler), eine Dose mit Pilzen, Paprika und Zwiebeln (Salatbar 😉 ) und eine Dose mit Nudeln mit Soße (die aus der Mensa ist so legga!). Also wie ihr seht: Geld gespart!
Nur eines hat mir Ines noch voraus: die füllt sich sogar trinken ab! Da muss ich mir erstmal ein geeignetes Behältnis besorgen, ich nehm nur hin und wieder eine heiße Schoki auf die Hand mit (im Sommer wars immer ein Eis). Achja und oft auch gerne Obst (Banane, Äpfel) aber heute war nix gut-aussehendes mehr da!

So, jetzt noch HA machen, morgen wird wieder gerollt, ich übe mich dann auch am auf-den-Bug-kommen-und-das-ausbalancieren. Kann mich ja wieder hochrollen, wenns net klappet 😉
Und Freitag wieder Nachtskifahren! Zu irgendwas muss der ganze Schnee ja gut sein…

Hithole – Campusstreet

Jaaa, womit fangen wir den Blogeintrag an? Mit dem Wetter? Nö, hat sich nicht wirklich verändert (vieel Schnee, dann vieel Regen, trotzdem noch Schnee da und gerade eben schneit es schon wieder!).
Als ich heute mal wieder mit dem Fahrrad zur Uni fuhr, fiel mir allerdings auf, was für Auswirkungen das Wetter auf unsere schöne Hauptstraße hat.
Diese Straße ist morgens viel befahren und die Autos kommen nicht weiter, weil es hier Gesetz ist, dass man an jedem Fußgängerüberweg bei Bedarf anhalten muss – es gibt hier alle 50-100m einen! So ist morgens eigentlich immer Stau dort und man kann die Busse zu Fuß überholen. Ein Spaß für mich als Fahrradfahrer, denn soviel gesunde Luft wie beim vorbeifahren an der Seite der ganzen Stinkeautos wollt ihr garnicht einatmen!
Nuja, das ist das erste Manko, das zweite ist nun durch das Wetter bedingt aufgetreten:

Schlaglöcher en mas! Man wusste ja schon vorher, dass die Amis öfters als die Deutschen ihre Stoßdämpfer auswechseln müssen aber dass sie es so sehr darauf anlegen? Gut, es wechselt auch nicht jeder seine Stoßdämpfer, mit John in seiner Kiste zu fahren klingt so als würden überall Heinzelmännchen stecken und mit kleinen Hämmerchen auf Metall hauen!
Auf dem Heimweg durfte ich dann wieder das Phänomen „Amis-im-Winter“ miterleben. Die Sonne war draußen ok, aber ist das wirklich ein Grund dafür , dass die Leute auf einmal in kurzen Hosen umherlaufen? Auf dem Campus zuvor waren mir auch nicht wenige 3/4 Hosen, Miniröcke ohne Strumpfhose und noch mehr Shorts über den Weg gelaufen… ich verstehe den Spruch: „Wenn ich dich anschau‘ friert’s mich!“ langsam besser!

Testblog

Was das letzte Bild grad war? Ein Angebot, bei dem ich mir noch nicht sicher bin, ob man sich das entgehen lassen sollte oder nicht… Ohrenputzen! Da rennt doch tatsächlich ein Mensch mit vielen lustigen Ohrenputzinstrumenten durch den Raum und man kann sich während der Show die Ohren säubern lassen!

Zum Schluss gab es dann noch das absolute Muss einer solchen Show:

Changing Faces“ (=Maskenwechsel)!

Einer tanzt graziös auf der Buehne herum und wechselt extrem schnell die Masken vor seinem Gesicht. Eigentlich – denn unser Artist war leider nicht der Beste, ziemlich gemütlich und wechselte auch nicht zu oft. Dazu steht noch einer auf der Bühne der die Performance mit Feuerspucken „untermalt“.

Alles in allem, war die Atmosphäre aber schon toll und einfach lustig zu sehen, was man hier unter dem Begriff Opera versteht \*g\*

Nach der Opera sind wir dann heimwärts gefahren, damit ich auch mal das BBQ ausprobieren konnte. Es gibt dort einen großen Tisch mit viel Auswahl an Gemüse oder Fleisch auf Spießen (Kartoffeln, Pilze, Auberginen, trockenes Brot, undefinierbares Zeug…
). Dort haben wir uns dann ausgesucht was wir wollten, dem Grillmenschen gegeben und uns auf diese kleinen Hocker bei den Klapptischen hingesetzt. Ich mein, ich weiß ja, Chinesen lieben niedrige Tische, aber hier ist man echt fast auf dem Boden! Aber durchaus nicht unbequem.

Legga, viel, manchmal ebes scharf und satt. Gudde Nacht!

Felix & Mareike

Jan zu Besuch

Da wohnen Jan und ich schon so nah beieinander (Connecticut und Massachusetts) und doch haben wir uns noch nicht besucht bisher, das galt es nun zu ändern! Dafür musste ich natürlich was an Programm bieten 🙂
Ich hatte mir schon länger (seit Ende Januar) überlegt, mal chinesisch selber kochen auszuprobieren, was die Chinesen (naja, zumindest deren Köche) können, kann doch nicht sooo schwer sein, oder? Ideen hatte ich ja noch reichlich im Kopf von Sachen, die ich in China verspeist habe aber sucht euch dazu mal ein Rezept! Ich saß doch länger als gedacht am Laptop und hab nach Rezepten gesucht als ich dachte. Schließlich hatte ich ungefähre Rezepte an denen ich mich entlang hangeln konnte – sie halfen zumindest beim Zutateneinkauf (auch wenn ich noch nie so ne große Aubergine gesehen, geschweigedenn gekauft habe!).

Nunja, es gibt ja für alles ein erstes Mal, so habe ich zum ersten Mal selbst Brokkoli und Auberginen gekocht, verzeiht gedünstet (oder sowas in der Art \*g\*). Mit Hilfe der anderen, viel Improvisation und „das müsste eigentlich mehr in eine andere Richtung schmecken“ schafften wir es schließlich echt chinesich aufzutischen:

Hühnchen mit Brokkoli, Tomaten-Eier-Mix & Auberginen à la Amherst.
Wie man sieht, wurde natürlich stilecht mit kuàizi (=Essstäbchen) gegessen. Bis auf Michael, der hatte sich zu spät angemeldet, da hatte ich leider keine mehr :-(. Für die Stäbchen dank an das Japanische Restaurant in Hangzhou, Air Canada (die mir 3 Mahlzeiten mit kuàizi bescherten) und Kirstens Mitbewohnerin!

Samstag früh hieß es dann FRÜH aufstehen! Nix mit WE und ausschlafen!
Der Plan? – Na was wohl? SKIIIIIIIFOARN! Wir hatten noch nicht genug 🙂
Dieses Mal sollte es in die East Berkshires gehen, ein Skigebiet, dass nicht riesig aber dafür auch nicht teuer ist. Für $65 pro Nase sind wir dort von morgens um halb 10 oder so bis nachmittags um 16.30 Uhr gefahren!
Heeeerrlich! Schnee war recht hart und manchesmal mir doch ein wenig zu rutschig. Aber wir waren eine tolle Truppe: Ines, Volker, Jan und ich – und wir hatten alle das selbe Tempo!

Himmelblau, schneeweiß und tjoa: a\*kalt! Also sowas von kalt hatte ich schon lange nicht mehr! Ines erzählte uns im Nachhinein, das wären -15°C gewesen und Leuts: das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das NICHT untertrieben war! Habt ihr schonmal Pausen mitten in der Abfahrt gemacht, bloß weil euch die Wangen vor Kälte brennen? Brrr, gescheite Skimaske haben will!
Ansonsten hatten wir unseren Spaß:
Hier ein Video von den Abfahrtskünsten der anderen (und der Kältewiderstandsfähigkeit meiner Hand beim Führen der Kamera) und ein Video von unserer kleinen Skischule 😉 Viel Spaß!

Achja und noch ein auffallendes Detail: die Amis scheinen Vorlieben dafür zu haben, ihre Unterwäsche auf dem Weg hoch zum Gipfel vom Lift aus in die Bäume zu werfen:

Die BH’s hingen alle schön brav in den Bäumen, nur die Boxershorts hatte den Baum verfehlt. Aussagekräftig? Wenn ja, wofür? 🙂

Nacht-Skiiiiiiiiiiiiiifoarn!

Ja wir haben immernoch Schnee, nein, wer hätte es gedacht?! 😉
Da uns der Schnee hier nicht loslassen möchte haben wir uns entschlossen, dem mal etwas gutes abzugewinnen und so hieß es: raus auf die Piste!

Gestern Abend gab es erstmal einen kleineren Testlauf: Ca. 2h von hier in Bousquet (Pittsfield, MA) kann man Nachtskifahren! Treffen pünktlich am Totman auch hier kann man sich denken was Pünktlichkeit heißt: alle Deutschen waren da, der Rest nicht. Dank dem vielen Schnee und dem anschließenden Regen war jedoch die Schneedecke oben komplett überfroren: man konnte auf jeder Rasenfläche Schlittschuhlaufen und Spaß haben 🙂 Das das sogar mit echten Schlittschuhen geht, hatte ich erst zuvor vor einem Haus gesehen, als dort zwei Mädchen den Schnee nutzten, um mit echten Schlittschuhen sowie einem Tretroller auf ihrer Schneedecke umher zu flitzen.

Letzendlich sind wir dann aber doch noch losgekommen: Kirsten, Sarah (die grad wieder zu Besuch ist!), Volker, Ryan, Britney und ich. Wir hatten das ganze über das UMOC messageboard ausgeschrieben und so hatte sich Britney zu uns gesellt. Nettes Mädel, fuhr anscheinend jahrelang jedes Wochenende daheim in Colorado Ski – auffallend komisch nur, dass Kirsten und Sarah, die seit mind. 5 Jahren keinen Skier mehr unter den Füßen hatten, deeeeutlich besser fuhren! Ja Mädels, ihr habts halt drauf 😉

Das Skigebiet war doch recht klein, allerdings für 2,5h Fahren ausreichend. Schnee war recht hart, wirklich schwarze Pisten gab es allerdings nicht, nur ein sehr steiles 50m Stück. Dafür hatten sie sogar Schanzen! Denen traue ich nur nicht mehr so ganz, seit es mich in Veysonnaz bei einem Sprung guuut auf die Nase gelegt hatt. Dafür hat Sarah im Springen ihren Traumsport entdeckt! Und bei ihr sieht das dann auch wie im Fernsehen aus, nix von meiner absoluten Rückenlage zu bemerken! \*neidisch bin\*

Alles in allem, gelunge Aktion! Superviel Spaß und geniale Truppe!
Dann aber nix wie heim, schließlich sollte am nächsten Tag das erste chinesich Vokabelquiz anstehen…

Umass – Land unter

Fortsetzung des gestrigen Beitrags:

Nun hatte es die ganze Nacht geschneit, schön viel Schnee draußen. Ab ca. 8 Uhr morgens begann dann Amhersts persönliche Sintflut. Es schüttete aus Kübeln! Sogar der Strom war mal ne Stunde weg.
Der Wetterbericht hatte „FLOOD WARNING FOR URBAN AREAS AND SMALL STREAMS“ ausgegeben.

Tatsächlich konnte ich mittags auf dem Weg zur Uni schwimmen lernen. Da die Schneeräumfahrzeuge den Schnee der Straße an den Gehwegrand geschoben hatten, die Gehwege in der Mitte aber auch geräumt worden waren, gab es quasi zwei kleine Dämme links und rechts des Gehweges und das ganze Schmelzwasser des Schnees und der andauerende Regen floßen in ihrem neu gewonnenen Flußbett. Dass das außenherum laufen nicht ging, war doch klar, oder?

So wechselten die 15cm Schnee zu 15cm erfrischendem Eiswasser!
Wie der Wegbach im Vergleich zu unserem echten Bach aussieht: bitteschön!

Zum Glück sind meine Schuhe wasserdicht, man wusste nie, ob man in den Schnee oder eine 10cm Pfütze tritt. Es gab deswegen auch ‚delayed opening‘, die Uni öffnete erst um 11Uhr ihre Tore.
Heute nacht soll es allerdings eisig kalt werden! Mal schauen, ob die Uni dann morgen überhaupt öffnet!

Die warmen 22°F von Amherst

Ja, der Winter ist hier noch lange nicht vorbei. So langsam glaube ich das denjenigen hier, die mir das erzählen! Da war der Schnee die letzten Tage doch schon fast weggetaut (bis auf die verbleibenden Hügel vom Schneezusammenschieben) und es schaute überall nur noch der braune Dreck hervor. Die 10cm Dreckkruste, die auf den Rasenstücken am Straßenrand lag, ermöglichte einen fließenden Übergang von Bürgersteig über Rasen zur Straße, sodass ich unlängst nicht mehr wusste, ob ich noch auf der Straße oder bereits daneben fahre.

Gestern Abend war der Himmel sternenklar. Wer mich kennt, der weiß vielleicht dass ich mich bei anderen Temperaturen darüber gefreut hätte, aber bei -14°C? Brrr…
Nun war für heute mal wieder Schnee angesagt – wir hatten ja noch nicht genug davon! Auf meinem Weg zum kajaken war alles bereits weiß. 22°F (=-5°C). Nicht zuviel Schnee, nur so 1cm, neuer schöner Pulverschnee, alles glänzt, wieder ein fließender Übergang zwischen Bürgersteig und Straße… man sieht nichts vom Boden… so leider auch nicht das Eis, auf dem bei Sicht schlittern möglich gewesen wäre, mir so nur noch der weniger elegante, kräftig ausgeführte Hinterteilfall blieb. Nun gut, zur Poolsession hab ich es aber dennoch geschafft, im Boot sitzen war kein Problem und ich war dann auch unglaublich gut im Rollen! Es will wieder! \*juhu\*
3 Stunden später, der Schritt aus dem Hintereingang von Totman Gym: dichter Schnee, knappe 10cm hoch!

Holla die Waldfee, sag ich da nur. Bin dann noch mit zu Ryan Mann’s Haus, weil der mir Skischuhe leihen könnte. Eigentlich nicht ganz Ryan’s Haus, sind ja 4 Leute, die in dem Haus wohnen, genauer betrachtet aber doch Ryan’s Haus zur Hälfte wenigstens, es sind schließlich 2 Ryans…
Das lustige Haus an der N Pleasant St (na, wer hat aufgepasst und weiß, wer noch an der Straße wohnt?) wird von 4 UMOC’lern bewohnt: John (der Kajakleiter), Peggy (seine Freundin) und 2x Ryan. Alle fahren Kajak und sind auch sonst sehr im UMOC aktiv. Achja und dann waren da noch die Haustiere. Habt ihr schonmal Chili con carne gegessen und wurdet dabei von 6 Hundeaugen beobachtet? Teils auch noch von bis zu 4 Katzenaugen, wobei es jedoch 3 Katzen sind…
Nuja, als ich da wieder ausm Haus raus bin hatte der Schnee beinahe schon die 15cm Grenze erreicht!

Nachtrag:
Gerade als ich dabei war, diesen Text zu schreiben und fast durchwar, da verabschiedete sich mal wieder die Grafik… der Bildschirm passte sich den hiesigen Verhältnissen an und wurde weiß! Glück für mich, dass ich so toll mit Tastenkombinationen in verschieden Fenster wechseln kann und so hab ich munter gewechselt und überall mal Strg+S (speichern) gedrückt, zum Glück hats geklappt!
Wundere mich nur, wieso er dann das letzte mal blau wurde…?

18-1

Die Saison für das Footballteam der Patriots hätte nicht besser laufen können – bis gestern.
Ungeschlagen, 18 Siege, Euphorie fast wie beim Sieg der Red Sox, Umass Hauptseite zeigt ein Interview mit einer Umass-Studentin, die bei den Patriots Cheerleader ist… und dann heute Abend:
DER SUPER BOWL XLII: New England Patriots vs. New York Giants!
DAS Riesenevent, bei dem in der Halbzeitspause irgendeine tolle Band oder tolle Sänger(in) auftritt und es ist ein Megaereignis schlechthin.

Also, man will ja was miterleben… gehen wir doch in die Mensa, die hat große Fernseher, da kommt bestimmt ein Haufen Leute hin! Überpünktlich dort, recht leer: super, guter Platz, Ton leider etwas leise. Gemütlich über die nächsten 3h hinweg immer mal wieder was zu essen oder trinken geholt, all-you-can-eat ist einfach klasse. Spiel lief anscheinend ganz gut, Punkte gab es erstmal nur im 1. Viertel, 7:3, die folgenden 2 Viertel war nicht so viel los. Halbzeitpause mit wemauchimmer, ich kannte auch nur sein zweites Lied.

Leider schmiss uns die Mensa um 9 dann raus, dabei waren nur noch 15min zu spielen! Draußen aber noch ein kleine Pizzabar (on-campus) entdeckt, wo der Fernseher noch lief… also rein!
Es wurde noch irre spannend, Patriots lagen hinten… 3min vor Schluss: die Patriots schaffen es das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen! Genial, sie liegen mit 14:10 vorne!
Doch dann fangen die Giants an, mal richtig loszulegen. Kämpfen drum wieder zur anderen Hälfte des Spielfeldes zu kommen…
\*Blitz!\*
Madame Trantüte von Geschäftsführerin drückt den Ausknopf! „We’re closing!“ Noch 5min! Hallo?! Der hintere Fernseher ist noch an… mitsamt ein paar Hanseln vom Personal dahin: Die Giants stürmen wie irre nach vorne, noch 50sec, schaffen sie noch einen touchdown? Dann wäre alles verloren!
\*Blitz!\*
„Goodbye“, die Frau wollte einem echt nix göhnen! Also sind wir raus. Man hört einige Leute aus ihren Dorms brüllen. Die Berkshire Dining Hall und dieses kleine, doofe Restaurant liegen im Süden des Campus, umgeben von Hochhäuserdorms, bis auf ein kleineres: alles nur undergrads!
Und wer steht da noch so rum? Ca. 20 Polizisten in schwarz, Sicherheitsweste an, Gewehr geschultert, Helm mit Gesichtsschutz und nem süßen Hund dabei. Ein Teil des Platzes war schon abgeriegelt worden…

Der Hintergrund?
Vor einigen Jahren gab es dort bereits „riots“ (Unruhen) nach verlorenen aber auch gewonnenen Baseballspielen (oder anderen Spielen): hier im Umass-wiki nachzulesen.
In der Mensa langen ja bereits vorher Flyer überall aus:
„What can I do to celebrate?“
„What behaviors are considered ‚inciting‘ a crowd and in turn would initiate police intervention?“
„What do I do if I find myself in the middle of a declared unlawful assembly?“

Ein schöner Ausschnitt:
„How do I approach an officer for help?“ – “ Always approach a police officer in a non-threatining manner (echt?) and state your reasons for approaching them (öhm, darf ich sie fotographieren??). During all crowd activities, it is not the time to become argumentative.“

Huiui, aaaaaber wir wollten ja wissen, wie das Spiel ausgeht und auch was hier nachher abgehen wird und fanden schließlich einen Fernseher, den wir von außen aus einsehen konnten. Tatsächlich haben es die Giants noch geschafft und die Pats haben ihr erstes Spiel diese Saison verloren! Blöd nur, dass es genau der Super Bowl sein musste!

Nunja, nach und nach strömten auch tatsächlich einige Leute aus den umliegenden Dorms heraus. Erste Rufe wie „Giants suck“ und ähnliches kamen auf. Allerdings war mehr die Stimmung: lasst uns mal schauen, ob was passiert! \*hust, hust\* dafür waren wir ja auch da \*g\*
Gab dann eine große Masse (200-300 Leute), die zusammenstand, rumgebrüllt haben, T-Shirts geschwenkt, zu einer Seite hin abgeschirmt von den Polizisten, die nur dastanden und eine etwas kleinere Ansammlung der Gaffer. Oben flog der Hubschrauber. Ab und zu gab es mal kürzere, blöde Panikausbrüche… ein paar rannten weg. Als dann einer versuchte ein Patshirt anzuzünden, griff der Polizist mit Hund ein, zack, festgenommen! Großer Kreis um die 6 Polizisten in der Mitte. Lage entspannt sich wieder, Leute gröhlen, nix wirklich los. EInmal noch eine kurze Konfrontation zwischen 5 Giant-fans, die mit Schneeballwürfen Stimmung machen wollten, kein Erfolg.

Schließlich begann die Polizei vorzurücken, den Platz zu räumen, langsam, schrittweise. Pfeffergas fiel und die Polizei rückte vor. Immer wieder: alles flieht, stehenbleiben der Polizisten, stehenbleiben der Studis: „Giants suck“, bis die Polizisten wieder vorgerückt sind. Die Polizisten zu Pferde marschierten noch auf und trieben alle Studenten Stück für Stück von dem Platz runter und in RIchtung Campus (die meisten der Studis sind von den Norddorms gewesen). Ruhe gaben sie erst, als sie die große Masse in kleinere Gruppe zu 10. zerstreut hatten. Von Studenten wurden Volker und ich dann noch angepöbelt: „Giants suck! Jaja, Studenten mit dem Fahrrad? Ihr seid undercover! Polizei!“
Ein verdutztes Gesicht und schließlich breites Grinsen… die kommen auf Ideen!

Naja, die Polizei ist noch auf den Campus mit Autos und die Pferde und die Polizeikette blieb zurück. Biserl Aufregung und nu heim, wird kalt!

Summe summarum?
Viel zuviele, noch sehr junge Undergraduates, die ein bischen Ärger machen wollten, niemand hat sich wirklich was getraut und viele wollten einfach nur gaffen. Polizei war SEHR gut organisiert, aber so langsam haben die auch Übung dadrin. So war es nur eine sehr kleine „riot“ 🙂

P.S. @mom: brauchst keinen Kommentar schreiben, ich weiß schon was drinsteht!