Die erwarteten Temperaturen des Tages: hoch. Die erwartete Schattenmenge des Tages: gering. Also, was tun? Eine 5-6 Stundenwanderung über Stock und Stein? Wohl eher Stein. Doch man sollte jaaaaa nix überstürzen ohne Rücksprache mit dem wichtigsten Begleiter auf seiner Reise zu machen…
Die 1-Tages Empfehlung des Reiseführers lautete: „American Sightseeing“. Sprich, mit dem Auto die verschiedensten Arches abfahren, kurz aussteigen und staunen oder die eine Meile hinlaufen, gaffen, Foto machen und wieder ins heiß-geliebte Auto zurück.
Aber das wäre ja zu einfach, viel schöner ist es doch, alles so richtig zu erkunden und welcher tolle Name strahlte uns da entgegen? Der Devils Garden! Ganz am Ende des Arches ein Rundwanderweg der an 8 der großen Arches vorbeiführen sollte. Also schön viel Wasser + Sonnencreme einpacken und auf ins Gefecht!
Das 1. Stück des Weges: ein schöner fast schon rollstuhlbefahrbarer, schön hergerichteter Touristenweg, nicht allzu steil. Dieser führte bis zur größten Arch, an der erst vor einigen Jahren ein großer Brocken an der Seite herausgebrochen ist. Gut, dass da grad niemand stand.
Temperaturmäßig ging es ganz gut, die Sonne versteckte sich hinterm bewölkten Himmel. Die ersten Arches waren auch schon bestaunenswert: einige hoch oben im Gestein mit Himmel oder weiterem Gestein als Durchblick oder aber direkt ebenerdig, man konnte durch- oder zumindest bis davor laufen.
Eine extra Erwähnung verdient der Wall Arch hier:
Schaut ihn euch gut an… ab dem 4. August 2008 wird er eingestürzt sein!
Auf dem Weg trafen wir 2 Deutsche, Mutter mit Sohn und beschritten einen Großteil der weiteren Reise mit ihnen (merke Fabian mit Mutter – wird später noch interessant!).
Der weitaus größere Teil der Wanderung war der eindeutig schönere: es ging einfach durch die Wüste, immer den kleinen Steinhaufen hinterher, über Spitzen und summits, wo man über wenige Meter breite „fins“ lief (links und rechts der 90° Blick in die Tiefe und dafür ein Blick rein in die vielen Reihen der Felsblöcke. Felsen, die wie Tische aussehen und gaaanz ganz viele U-Boote. Überraschend viel Vegetation und immer wieder zwischendrin kleine „lizards“, die sich auf den Steinen gesonnt haben.
Beim double-Arch (Achtung hier muss man unterscheiden zwischen den Arches, wo einfach 2 Bögen übereinander sind und dem Arch, wo man durch den einen hindurch den nächsten direkt dahinter sieht) haben wir dann Mittagspause gemacht und nachdem Fabian bereits mühselig in den oberen Arch geklettert war, konnte Jan das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und ist auch hinauf. Rauf ging ja noch einigermaßen… aber runter!!! Hihi.
Ab ca. der Hälfte des Weges verließ uns nicht nur Fabian & Co. sondern die lieben Wolken entschieden sich der Sonne den Vortritt zu lassen. Es wurde dezent wärmer 🙂
Nach der Vollendung des Rundweges war das letzte Stück zum Parkplatz zurück nochmal spaßig: Massen an Touris kommen einem entgegen und deren Ausrüstung meist äußerst bescheiden. In Flip-Flops meinen die Töchter aus gutem Hause mit kurzem Rock und einer kleinen oder keinen Flasche Wasser eine Wanderung bestehen zu können? HALLO? Sehr putzig auf jedenfall.
Nach dieser Hardcore-Tour (wir sind halt echte Kerle – hmhm Kerlinnen?) kam dann doch noch das „American Sightseeing“ zum Zuge: Rückzu’s sind wir immer schön brav mit dem Auto soweit es ging vorgefahren und nach Bedarf auch noch ausgestiegen und 5 Schritt gelaufen. Puh.
Den berühmtesten Arch haben wir dann aber nicht direkt angelaufen, sondern eher aus der Ferne „bewundert“: den Delicate Arch. Der Arch der Utahs Kennzeichen verziert und in jedem Filmsche vorkommen muss. Sah ganz ok aus, aber irgendwie macht der richtige Lichteinfall doch noch mal ne ganze Menge mehr aus!
Was noch faszinierend war, war der „Balanced Rock“. Obwohl nicht der einzige, der so dasteht, so ist der doch der größte und bekannteste dicke, fette Stein, der auf einer kleinen Spitze steht und einfach nicht daran denkt umzufallen. Respekt!
Zum Abschluss noch durch das North und South Window geguckt, einiges rumgeklettert und haben einer Ranger zugehört. Danach freute sich jeder auf Schatten und am liebsten einen Pool.
Und als allerletztes eine Frage:
Wie kann ein Teufelsgarten so schön aussehen?