Schluesselerlebnisse

Da kommt man morgens ganz normal zur Arbeit, will die Bürotür aufschließen und dann geht der Schlüssel nicht rein. Keinen halben cm weit schafft er es ins Schlüsselloch (wobei der Begriff „Loch“ bei den heutigen Schließzylindern eh nicht mehr ganz passend ist). Wie sich später herausstellt, ist ein dünner Streifen am Rand vom Schlüssel nach innen gebogen, dementsprechend passt er eben nicht ins Schlüsselloch. Wie auch immer das passiert sein soll, konnte problemlos einen neuen bekommen.

Doch damit war an Schlüsselerlebnissen nicht genug! Der Tag war stressig und etwas frustrierend, auf der Heimfahrt hab ich dann meine Haltestelle verpennt und am Karlsruher Hbf machte die Bahn mit falschen Anzeigen es mir schwer im richtigen Zug zu sitzen, um zurück nach Durlach zu meinem Fahrrad zu kommen. Schnell heim, Tasche umgepackt, Brote fürs Abendessen geschmiert, da dank Bahn ja nun keine Zeit mehr und keine 10min später raus aus der Wohnung. Wie die Tür zufällt, sagt mir mein üblicher Schlüsselcheck, dass der Schlüssel nebst dem Zweitschlüssel noch IN der Wohnung liegt… besonderer Spaß? Ohja, denn Schlüsselträger Nummer 2 ist heute morgen nach China abgeflogen! Allerdings nicht inklusive Schlüssel, der wurde glücklicherweise im Büro deponiert.

Man könnte ja meinen, jetzt war alles ganz einfach. Könnte man meinen… Es war ja immerhin schon kurz nach 7, wer ist da schon im Büro? Meine Chorprobe begann um 19:15 – naja, egal, erstmal Schlüssel wiederholen! Im Büro waren im Erdgeschoss aber schon alle Lichter aus, bzw. die Lichter noch an, aber niemand da. Ans Telefon ging auch keiner der mir bekannten Kollegen. Rumtelefoniert, wer noch jemanden kennt, der dort arbeitet… auch jemanden gefunden, der aber nur Hiwi dort ist und dementsprechend nur Zugang zum Poolraum hat. Wenn man Pech hat, dann kommt eben ganz oft nochmal etwas mehr Pech hinzu!

Doch dann: im 1. OG (ich hoffe das ist jetzt das Stockwerk über dem Erdgeschoss, ich weiß nie, was jetzt deutsches und was amerikanisches System ist) brannte nicht nur Licht, sondern ich sah auch einen Hinterkopf von jemanden, der noch brav um die Uhrzeit arbeitete. Also Steinchen aufgesammelt und ans Fenster geschmissen (extra kleine Steinchen, ich will ja keinen Steinschlag in der Scheibe verursachen!) – und tatsächlich: man sah mich und kam herunter, danke Frank! Leider hatte Frank auch keinen Zugang zu dem betreffenden Büro, da er von der falschen Abteilung war, aber er suchte mit mir alle Räume ab, bis wir noch jemanden fanden, der von der passenden Abteilung war… danke Vero!

Also, Ente gut, alles gut, ab in die Chorprobe und bei einem Freund gleich mal den Zweitschlüssel hinterlegt, das passiert mir nicht nochmal!

P.S.: Schlüsselerlebnisse scheine ich öfters zu haben, nicht nur schon in den USA (Blogeintrag-2007-11-13), sondern auch schon öfters als Kind. Die am größten angelegteste Suchaktion war damals in einem großen Feld, in dem wir mit den Pfadis Baseball gespielt hatten, das Gras war teilweise kniehoch und mein Schlüssel iiiiirgendwo dadrinnen. Meistens war mein Bruder der Finder und strich die Belohnung dafür ein. Ein Geburtstagsgeschenk von ihm war dann auch mal ein Schlüsselfinder: wird ein „a“ gepfiffen oder gesungen, dann piept das Gerät. Dafür hab ich allerdings viel zu oft vor mich hingepfiffen oder gesungen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert