Nachdem ich in einem 10 Jahre alten ergoogelten Blogeintrag mal nicht so die besten Sachen über Busse in Kambodscha gelesen hatte (aber ja, 10 Jahre her), hatten wir uns erstmal rundum ausgiebigst informiert, mit welchen Busgesellschaften man hier so überhaupt fahren will. Die zwei „luxeriösten“ und von Ausländern am besten bewerteten sind Giant Ibis und Mekong Express. Buchen konnten wir die Busse online über eine Vergleichsseite (bookmebus.com).
Nach einem mal etwas früheren Frühstück ließen wir uns von einem Tuktuk Fahrer zum Büro des Mekong Express bringen. Dort vor Ort war wenig für uns lesbares angezeigt und die „Information“ hatte irgendwie auch recht wenig Ahnung, hat uns vielleicht auch nur nicht richtig verstanden. Oder wir wollen mit unserer deutschen Genauigkeit wieder zuviele Details wissen. Also: einfach mal hinsetzen und warten, das klappt schon alles!
Tatsächlich war dem dann auch so. Irgendwann ging jemand durch und sprache jede Person im Warteraum einzeln an, ob man nach Siem Reap will und das man nach draußen gehen solle. Dort wurde dann das Gepäck für unten rein jeweils mit einem Gepäcktag versehen, von dem man die eine Hälfte behalten sollte. Es war ein großer (also ein normaler) Reisebuss mit extra Kissen auf den Sitzen. Der Bus war maximal halb-voll und auch nur mittelwarm, wir hatten AC-Kühlschrank-Kälte erwartet!
Nach knapp 1.5h gab es dann um 10 Uhr bereits die Mittagspause! Das war eine Raststätte auf kambodschanisch… größere Überdachung, darunter links und rechts kleine extra Stände mit verschiedenem Essen und in der Mitte viele Tische mit Plastikstühlen. Wir kauften uns nur wenig: 2 reife Mangos für 1 USD und eine Teigtasche. Beim Klo musste ich feststellen, dass ich zu wenig Khmer kann… ich musste jemanden fragen, welche Seite nun für Männer und welche für Frauen ist! 🙂
Leider bewies sich auch eine andere Warnung, die man häufiger liest: bezahle in kleinen Scheinen oder warte auf das Rückgeld, bis du deinen großen Schein abgibst. Ein Brite hatte wohl 50 USD gegeben und Rausgeld auf 20 USD bekommen. Nach viel Diskussion und Involvierung des Busfahrers bekam er dann etwas mehr Rausgeld, er meinte aber am Ende hätten ihm immernoch 10 USD gefehlt. Schade so etwas, aber wer jetzt wirklich am Ende Recht hatte, wer weiß das schon so genau.
Die Busfahrt selbst habe ich dann für erste Blogeinträge genutzt und Fotos sortiert. Ansonsten gab es draußen stets spannende Landschaften zu sehen und Fahrmanöver zu begutachten. es gab dann auch den ersten richtigen Regen, den wir mitbekommen haben. Dank des Lehmbodes versickert der hier auch nicht so schnell und es bilden sich ratzfatz große Pfützen, auch teilweise unter den auf Pfählen stehenden Häusern. Damit erklärte sich dann auch die tischartigen Plattformen, die man sehr häufig unter den Häusern sieht, auf denen die Familie zusammensitzt – bei Regen ist das der trockene Bodenersatz!
In Siem Reap teilten wir uns dann ein Tuktuk mit einer Amerikanieren, die gerade in Phnom Penh ein Praktikum macht, wegen Khmer Neujahr aber die Woche frei hat. Unser Hotel war schließlich eine kleine Offenbarung: ein richtiges Dschungel-Paradies mit Pool, quasi eine kleine Oase in dem Städtchen (Dort?). Alles grün, es gab gleich ein Willkommens-Tablett mit lecker grünem Tee, Nüssen und Obst und die Angestellten waren mega-höflich. Mit dem Gepäckträger konnte ich mich ein wenig auf französisch unterhalten (das Wort Germany kannte er nämlich nicht, mit Allemagne bin ich gleich viel weiter gekommen!).
Siem Reap selbst liegt schön am Fluss, der nachts voll beleuchtet wird. Nach einem Spaziergang an diesem Fluss entlang kamen wir zum Psar Chas, dem alten Markt, der aber schon am Schließen war.
Also sind wir weiter zum Nachtmarkt, der etwas länger offen hat und haben auch schon erste Shirts und dünne Stoffhosen (Pluderhose) gekauft. Wir sind auch einmal durch die Pub Street, die hier die Touristenhochburg mit einem Restaurant und Party-Location neben der anderen ist. Das gesamte Angebot vermehrt westlich, die Anwesenden zu 90% Ausländer und dazu aber sehr laute, kambodschanische Musik 🙂
Das Highlight des Tages: Fried Icecream Rolls! Das Hauptgerät, dass zur Herrstellung dieser Rolls benötigt wird, kann man sich vorstellen, wie eine Crepes Platte, nur etwas größer und von unten tiefgefühlt statt erhitzt. Außerdem werden zwei Spachtel verwendet, wie man es vom Bau kennt – nur natürlich lebensmittelsauber 😉
Man wählt also zwei Flavors aus, z.B. Oreo und Banane. Dann werden einige Oreos grob gebröselt, die Banane in Scheiben geschnitten (Bananen hier sind eh sehr klein) und schließlich noch ein Schwung milch-artige Flüssigkeit (evtl Milchpulver?) drüber gekippt. Das ganze wird schließlich mit den Spachteln erstmal zerhackt (Maschinengewehr-Tempo) und die schnell gefrierende Masse wie ein Teig immer wieder zusammengeschoben (-gekratzt!) und dann wieder platt verteilt. Schließlich wird die entstandenen Masse in einer rechteckigen Form wenige Millimeter hoch verteilt und dann mit dem Spachtel daraus einzelne Rollen fabriziert, die in den Eisbecher gestellt werden. Dazu dann noch 2 Toppings auswählen (Sprühsahne und sogar Hershey Sirup!!!) und schlemmen 🙂 Superlecker, schmilzt zwar auch was schneller hier aber selbst zu zweit hatten wir da eine ganze Weile was von! Warum gibt es das nicht in Deutschland? Hier standen die ganze Pub Street entlang welche! (Es lohnt sich aber, denen kurz vorher zuzuschauen, manche können das super, andere nicht so).