Phnom Penh und Khmer Neujahr

In Phnom Penh angekommen klappte die Einreise mit Visum-vor-Ort Beantragung problemlos, alles wie von anderen Bloggern beschrieben. Erste Schlange anstellen, Reisepass, Visumsantrag (gab es im Flugzeug) und Passfoto abgeben, weiter zur nächsten Schlange. Das ganze war an einem langen Counter. Ganz links sitzen 3-4 Beamte, die diese ersten Dokumente entgegen nehmen, dazwischen eine Reihe von 5 oder 6 Beamten, die was auch immer tun (nicht einsehbar) und dann die Ausgabestelle, wo nochmal 2 Beamte sitzen und ein Dritter immer mal wieder einen Namen ausruft und den dazugehörigen Reisepass von innen gegen die Scheibe drückt. Felix Reisepass war superschnell da, meiner hat etwas länger gedauert, woran auch immer das lag (am Namen? ;-)). 30 USD passend abgegeben, Reisepass dafür bekommen und dann nochmal einem Beamten bei der eigentlichen Einreisekontrolle den Reisepass vorgelegt (welcher mich komplett ignorierte, nur den Reisepass anschaute).

Wer es nicht weiß, in Kambodscha ist der US Dollar ein sehr geläufiges Zahlmittel, meiner Erfahrung nach wird alles was über 5 USD hinausgeht in Dollar bezahlt, alles darunter kann man auch in Riel bezahlen (1 USD =4000 Riel), Kombinationen natürlich auch möglich (2,50 USD z.B. als 2 USD und 2000 Riel bezahlen).

Am Flughafen haben wir uns für das Reisehandy noch eine SIM Karte besorgt, damit wir auch unterwegs mobil sind und sind schließlich nobel nobel mit Taxi zu unserem Hotel gefahren (15 USD). War ein sehr netter Taxifahrer, der uns auch etwas über Khmer Neujahr und Phnom Penh erzählt hat. Auf meine Frage nach Verkehrsregeln war er etwas ratlos – der der geradeaus fährt hat halt Vorfahrt! 😀

Generell ist Verkehr eine spannende Sache. Um es mal in Felix Worten auszudrücken: man fährt in der Regel „kooperativ“. Insgesamt fährt niemand krass schnell und wenn man an eine Kreuzung kommt fährt entweder die Masse oder man spricht sich ab – was allerdings sehr schnell und sehr vorausschauend geschieht. Dadurch, dass man die Fahrbahnstreifen nicht wirklich einhalten muss (oder es zumindest nicht tut), hat man aber auch viel mehr Platz und Flexibilität. Nach links abbiegen kann man z.B. auch erstmal „Englisch“ und später auf die eigentliche Fahrbahnseite wechseln. Oder wenn man an der Ampel vorne stehen will, dann stehen auch mal 5 Fahrzeuge auf zwei Fahrbahnen nebeneinander. Hilfreich ist sonst auch die Hupe. Man hupt nur kurz, viele haben gefühlt auch so eine Art „weiche“ Hupe, die niemandem vom Sitz springen lässt, wenn sie erklingt. Wer hupt, der gibt damit bekannt, dass er entweder Platz braucht oder jemanden an einer Kreuzung vorwarnt, dass man kommt oder informiert, dass man zuerst fährt. Ich habe noch kein einziges Mal gesehen, dass dann der andere trotzdem fährt oder im Weg ist. Man schlängelt sich umeinander und rote Ampeln sind auch nur rot, solange kein Platz ist. Erst später auf größeren Straßen haben wir SUVs erlebt, die von hinten mit ihrer Hupe drängeln und sich auch mehrfach mitteilen. Insgesamt wirkt der Verkehr auf mich oft wie sich kreuzende Ameisenstraßen – irgendwie passt es dann letzlich doch und keine Ameise wurde überfahren (in der Regel…).

Mann muss aber auch dazu sagen: es ist gerade Khmer Neujahr (für 3 Tage). Da fahren die meisten Leute zu ihren Familien nach Hause und die Stadt ist angeblich leergefegt. Es war schon einiges los, ohne Neujahr aber vermutlich noch viel mehr!

Nunja, auf zu unserem Hotel: das Hotel ist in der Nähe vom Königspalast in einer totalen Hinterhofgasse. Da kann man mal leicht vorbeifahren, aber gutes Merkmal: auf der gegenüberliegenden Seite der Gasse ist ein großer Müllhaufen 🙂 Drinnen dann aber ein mega Schicki-micki Hotel! Super gepflegt und eleganter Empfangsraum, wo es erstmal Ventilator in deutscher Fernsehbildschirmgröße und kühle Getränke gab. Unser Zimmer war dann ein 35 Quadratmeter Raum mit 3 Einzelbetten – Emei darf also in einem eigenen Bett schlafen! Innerhalb der ersten 10min im Raum hatte ich dann aber einen dicken blauen Fleck vom Bett (den ich tags drauf an genau derselben Stelle nochmal erweitert habe) und 4 Mückenstiche (die Klimaanlage war noch nicht an und die Balkontür vorher wohl auf.

   

Es war noch früh am Tag, wir aber schon sehr müde. Zum einen ist Kambodscha den Deutschen 5h voraus, zum anderen hatten wir nur die besagten 2h Schlaf. Das dann doch ein bischen wenig. Also erstmal raus und bewegen. So sind wir erstmal um den Kaiserpalast herumgelaufen (von außen) und haben mit ersten TukTuk Fahrern die Preise versucht herauszufinden. Ansonsten die Sonne genossen (dahin geflossen: 32 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit!). Ein großer Spaß: müde, Hunger und heiß! Uns also erstmal etwas zu essen am Sisowath Quay (Flußuferpromenade) gesucht. Ein kleines Restaurant mit lecker Essen (etwas teurer, ca. 5-7 USD pro Gericht) und dazu ein Ananas-Smoothie und Kokosnuss mit Strohhalm.

 

Schließlich haben wir gelernt auf Phnom Penhs Straßen als Fußgänger unterwegs zu sein. Kein übliches Bild aber ähnlich wie bei dem Autoverkehr: alle geben aufeinander Acht, freiwillig bleibt niemand für dich stehen, du läufst einfach, wenn du eine kleine Lücke siehst und die Autos, Tuktuks und Mopeds weichen dann schon aus.

Zu bestaunen gab es auch überall die Stromkabelspinnen. Ferner sind wir auf einen ersten kleinen Markt gestoßen, auf dem Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch in allen Varianten verkauft wird. Für uns wenig nachvollziehbar viel Hühnchen, dass ohne Kühlung bei diesen Temperaturen da liegt und von Fliegen angegangen wird – und man hatte im Restaurant eben auch Hühnchen… ob das wohl das gleiche war? 🙂 Direkt dort kaufen würde ich gerade Hühnchen nicht oder eher am Morgen als am späten Nachmittag.

   

Gegen 19 Uhr war ich im Hotel dann schon schwer am einschlafen, Felix zwang mich aber nochmal hoch auf die Dachterasse im 14. Stock: Pool mit Liegen, Restaurant und einigen Tischen. Sagenhafter Rundumblick inklusive. Dann also einen leckeren Cocktail nach Art des Hauses am Pool sitzend zu trinken – es gibt schlimmeres 😀

 

Flug nach Kambodscha

Heute ging es los, alles war gepackt, die Schildis zu Gast bei einer Freundin, andere Freunde, die sich um Post trotz Nachsendeauftrag und Pflanzen kümmern.

Am Flughafen lief alles wie geschmiert. Ich habe festgestellt, dass ich inzwischen so oft geflogen bin, dass ich mich vorher garnicht mehr über Dinge informiere, wie z.B. welches Terminal muss ich, wie komm ich hin. Man weiß alles so grob, weiß dass vor Ort auch noch reicht oder am Ende einfach das Smartphone oder der Freund zu Rate gezogen werden müssen!

Unser Flug war mit Zwischenstopp in Hongkong, da es von Deutschland keine Direktflüge nach Kambodscha gibt. Kleiner Spaß dann am Gate: Durchsage ertönt, dass einsteigen noch was dauert und wenn es soweit ist, zuerst Bedürftige, dann die wichtigen Leute, die vorne sitzen und schließlich nach Reihen eingestiegen wird, man solle doch bitte sitzenbleiben bis man aufgerufen wird. Hatte ich sowieso vor. Aber zack, stehen da ca. 30 Asiaten in einer Schlange an, obwohl nichts passiert. Auch nicht die nächste halbe Stunde, aber hauptsache sie stehen schon…

Im Flugzeug hab ich dann festgestellt, dass ich schon lange nicht mehr Langstrecke geflogen bin: soviele Taschen und Ablageflächen am Vordersitz.

 

Das Tablett ist auch nur halb aufklappbar und es gibt ein extra Getränketeil, was ohne das Tablett nutzbar ist! Zudem USB-Slots. Ganz nett… aber früher bekam man noch Socken! Außerdem ist eine frühe Kindheitserinnerung, dass es bei Cathay Pacific für die kleinen Gäste das Essen in einem Plastikkoffer mit einer Eule drauf gab und ganz viel Spielzeug und Malbücher und so. Dazu bin ich inzwischen vielleicht schon zu groß, aber auch sonst habe ich so einen Extraservice nicht gesehen.

Und dann noch die Live-Flugshow, also die Kamera unterm Flugzeug, bei der man live zuschauen kann, wie es unterm Flugzeug aussieht! Links einmal live aus dem Fenster, rechts einmal Liveübertragung von unterm Flugzeug:

Filme gab es bei mir „Ex Machina“ (nette Idee, aber irgendwas fehlt mir da), „Greatest Showman“ (Hugh Jackman kann singen, bin beeindruckt – generell natürlich von Muscial-artigen Sachen), „Wunder“ (gut gemacht, Julia Robert hat nicht enttäuscht) und „Loopers“ (mal schauen, ob der Film noch wird) angefangen. Ja, leider nur knapp 2h geschlafen.

Zwischenlandung war in Hongkong, was aber problemlos ablief. Start in Hongkong ist sehr interessant, da gibt es viel zu sehen (von den Bergen, vom Flughafen, von der See). In Phnom Penh präsentierte sich uns von oben bereits der Zusammenfluss des Mekong und des Tonle Sap und was wir erst im Nachhinein wissen, mit ranzoomen hätte man unser Hotel vllt schon sehen können!

Die Zeit nach Heidelberg

Nach einem erfolgreichen Abschluss
 



habe ich der Universität Heidelberg und meiner letzten Arbeit am URZ den Rücken gekehrt.
 

In den folgenden Tagen war ich aber auch trotz offizieller Freizeit genauso geschäftig, wie an einem regulären Arbeitstag, nur ohne pendeln 😉 Nebst Urlaubsvorbereitungen, gab es (und gibt es immernoch) haufenweise liegengebliebenes von der Liste „Todos nach der Promotion“ und außerdem noch zwei Sonderevents: zum einen hatte der Schwiegervater einen Runden, weswegen wir ab nach Berlin sind, zum anderen gab es eine große Hochzeitsfeier in Italien mit Ausflugsabstecher nach Venedig.

In Berlin war die größte Geburtstagsüberraschung, dass Felix Schwester mit Familie schon zum Geburtstag aus China angereist ist und nicht erst wie verkündet Tage später (es haben alle dicht gehalten!) und so konnte ich bereits jetzt Klein-Jonas das erstmal in echt sehen. Bisher kannte ich ihn nur von Fotos oder Skype (Felix hatte ihn ja schon in Australien getroffen… ja, die Welt ist ein Dorf!). Mit Bootstour und vielem tollen Essen wurde schön gefeiert.

Nach Italien zu kommen sollte eigentlich nicht so schwer sein, wir hatten ein Stadtmobil Auto (1er BMW! Bin ich ja noch nie gefahren :-)) und hatten zur Stressvermeidung auch einen Zwischenstopp kurz vor Innsbruck eingeplant. Nebst der zu erwarteten Staus war dann der Unfall vorm Fernpass nicht zu erwarten – Vollsperrung :-/ Entweder Umweg von 4,5h oder warten bis man neue Infos erhält. Die besten Infos bekamen wir dann von unserer Vermieterin und nach 1.5h war die Strecke auch wieder frei. In Italien wurde in einem vom Kloster zum Herrenhaus umgebauten Gelände gefeiert. Innen tolle Architektur und ringsum grüner, teilweise bewaldeter Park. Freie Trauung auf grüner Wiese (kitschig-superschön :-D) und alle Gäste durften eine halbe Stunde in der prallen Sonne auf die Braut warten – ein Glück war ich zum finalen Helfen bei der Braut! 😉
 



Nach einem „Ja, ich will“ vom italienischen Bräutigam und einem „Si, lo voglio“ von der deutschen Braut gab es dann einen Aperitif (viiiiiieeel Prosecco!), wo ich auf Wunsch von Reen und Pe „Herbstgewitter über Dächern“ mit toller Klavierbegleitung durch die Trauzeugin sang. Danke an Julia für die Hilfe bei der Vorbereitung!
 

Im Anschluss ging es weiter (hiervon wusste das Brautpaar nichts): Mama und Tante der Braut sangen einen irischen Reisesegen. Zum Refrain stieg dann die Schwester mit Querflöte und einer weiteren Stimme ein, zur zweiten Strophe stieg ich dann noch mit einer Zweitstimme ein. Sehr cool, wie das geklappt hat und die Instrumentalstrophe war superschön (ja, Silberburger Arrangements färben ab ;-)). Weiter ging es mit Essen, einigen Deutsch/Italienischen Reden und nochmal Essen… mit anschließendem Tanzen. Der DJ war leider etwas übermotiviert.
Erwähnen muss ich abschließend dazu noch… dass die Braut erst 2 Wochen vor der Hochzeit ihr Kleid gekauft hat!!!! Ja Reen, du hast bei einigen Leuten für erhöhtes Herzinfarktrisiko gesorgt! Aber schee wars!
 

 Und passend zum letztjährigen „Kiss me Kate“ in Ötigheim, ging es dann mal auch wirklich nach Venedig… „Wir fahrn nach Venedig…!“

Demnächst steht dann also ein mittellanger (ja, länger als 3 Wochen aber nein, kein halbes Jahr) Urlaub an, Kambodscha und Südchina stehen auf dem Plan. Bald als mehr hier!

Hinweis: dieser Blog sollte eigentlich längst umgezogen sein, er wird derzeit noch von einem Freund gehostet – Joachim, ich mach es nach dem Urlaub, versprochen!!! Für die Dauer dieses Urlaubs wird er jetzt aber wieder etwas in Betrieb sein.

Hochzeitsgeschenk fuer Pfadis Teil 2

…oder wie man eine Jurte aus Geldscheinen näht 🙂

Und es war wieder soweit, wieder eine Hochzeit ganz im Zeichen der Pfadfinder, inklusive Feier im Jurtendom.
Der Plan: diesmal eine Jurte aus Geldscheinen basteln!

Etwas komplexer diesmal: das Jurtendach. Ja, es besteht eigentlich einfach nur aus 6 Kohtenblättern. Aber diese so exakt hinzubekommen, damit das ganze am Ende lückenlos zusammenpasst, hat mich zurück an die Vorlesung „Darstellende Geometrie“ erinnert. Konstruktionen mit Bleistift, Geodreieck und viel Geduld.


Also wieder ab ans falten, kleben und nääääääähen. Gruß an meine Fingerspitzen an dieser Stelle, gefaltete Geldscheine mit der Nadel durchzukriegen hat sie … gefordert 🙂


Derweil wieder die Grundlage für den Lagerplatz geschaffen, analog zum letzten Mal und im Dunkeln draußen nach Stöckchen für das Jurtenkreuz und die Stange gesucht. Und zwar gerade Stücke! Wenn man in der Natur unterwegs ist und passende Stämme und Äste sucht, ist das ja schon nicht immer einfach. Aber ganz ehrlich, das ganze in Miniatur zu finden, schön gerade und in richtiger Dicke – ist nicht viel einfacher! Und dann hab ich mir auch noch einen Spreisel dabei geholt :‘-D


Und nein, Häringe oder Seitenstangen wurden nicht verwendet – es hat alles seine Grenzen 😉
Schließlich gab es eine superschöne Feier im Jurtendom (mit festem Boden!), inklusive Cocktail-Bar und Fotobox (die nicht nur von kleinen Kindern, sondern auch von großen zu später Stunde ausgiebigst genutzt wurde).


Hochzeitsgeschenk fuer Pfadis

…oder wie man eine Kohte aus Geldscheinen zaubert!
Wenn man zu einer Hochzeit unter Pfadis eingeladen sind, die aber im Prinzip schon alles haben… was schenkt man da? Zeltlager und Lagerfeuer!

Erstmal benötigt man dafür natürlich einen Lagerplatz, man nehme also einen festen Untergrund (flaches Holz aus dem Keller), klaue den Schildkröten etwas Sand und nehme sich eine Menge Kleister vor. Kleister und der Sand ergeben einen schönen unregelmäßigen Untergrund. Dann zurück zu den guten alten Wasserfarben… wie noch zu Grundschulzeiten! Und mein Bastelschrank ist noch gut genug bestückt dafür 😉

Dann geht es an abmessen, falten, kleben und schließlich… nähen! Ja, Geldscheine kann man aneinander nähen 🙂 Und ja, ich kann nähen. So ein bischen…
Dann ein Kohtenkreuz und Kohtenstangen mit Originalknoten zusammenbinden, die Steinchen aus dem Vorgarten für das Lagerfeuer bestücken und mit etwas Naturwolle (das heißt glaub so, war halt noch im Bastelschrank) das Feuer zum lodern bringen. Um das ganze nicht zu billig zu gestalten, kann das Feuer kräftig angeschürt werden!


Und anschließend konnte ein Wochenende lang gefeiert werden, mit Jurten, Lagerfeuer, Singen, tanzen und auch viel entspanntem, lesen oder gemütlichen Beisammensein…


DHL und die Weihnachtspakete

Inzwischen bin ich wieder „amused“, nachdem ich mich an Weihnachten selbst sehr geärgert habe.

Bei Ravensburger personalisierte Geschenke bestellt, Ravensburger gab die Garantie, dass alle bis zum 18. Dezember bestellten Teile rechtzeitig an den Versand übergeben werden, damit sie vor Weihnachten da sind (da sein können). Klar, Ravensburger gibt damit selbst keine Weihnachtsgarantie, diese Verantwortung wird an den Versanddienst weitergegeben. Also am 16. und am 17.12. Teile bei Ravensburger bestellt, wobei es allerdings vermutlich keinen Unterschied gemacht hat, wann etwas genau bestellt wurde, die hatten so oder so soviel zu tun, dass alles erst am 22.12. verschickt wurde. Mit DHL! Ihr ahnt was jetzt kommt…

DHL in der Vorweihnachtszeit zu nutzen… klar, die sind überlastet. Ich habe auch erst kürzlich gelesen, dass die Anzahl der Internet-Bestellungen kurz vor Weihnachten nochmal enorm in die Höhe geschnellt ist. Wer also zu spät dran ist, der braucht sich auch nicht wundern. Leider kam mir die Idee für die Geschenke erst so kurzfristig 🙂

Ich hatte frühere Ideen im Dezember schon immer an die DHL Packstation schicken lassen, auch hier war schnell klar, dass diese auch enorm in Gebrauch sind und das Pakete nur sehr selten dort landen, wo man es hinschicken wollte. Und natürlich ist die nächste, noch nicht volle DHL Packstation, die gewählt wird, diejenige, die doppelt so weit weg ist (es gibt noch 2 nähere – eigentlich). Egal, das hatte ich schon erwartet, ist ja ok, man ist ja noch jung und sportlich, schnappt sich das Fahrrad, fährt weiter raus, stellt dort fest, dass das Paket zu groß ist, packt erstmal alles aus und verpackt die Einzelteile dann in die Fahrradtaschen und den überdimensionierten Karton in den Müll.

Für Weihnachten hat DHL allerdings eine Leistungsversprechen an Privatkunden und Geschäftskunden herausgegeben: „Für alle Partner-Filialen, DHL Paketshops oder Packstationen gilt: Päckchen und Pakete, die am Donnerstag, 22.12. bis 18 Uhr eingeliefert werden, werden in der Regel bis zum 24.12. zugestellt.“ Gut, jetzt kann man sagen, ist ja kein privater Versand, sondern ein geschäftlicher, dazu steht da: „Bei einer Abholung bis 23.12., 12 Uhr werden die Pakete in der Regel bis 24.12. zugestellt.“ Keine Garantie, klar. Aber wozu diese Versprechen, wenn sie so schwer zu halten sind? Kennt jemand Statistiken von DHL, die besagen, wieviele der Pakete, die bis zu diesem Zeitpunkt eingeliefert werden, auch noch rechtzeitig ausgeliefert wurden? Beruhen DHL’s Versprechen auf statistisch gestütztem Wissen oder auf einer Pi-mal-Daumen Abschätzung oder ist das lediglich gut klingendes Marketing?

Nun jedenfalls meine „knappe“ Ravensburger-Bestellung. Online in der Paketverfolgung sehe ich: am 22.12. an DHL übergeben, noch nachts um 23 Uhr wurden die Pakete bereits am Ziel-Packzentrum in Bruchsal „bearbeitet“ (was auch immer das heißt). Dann der Hoffnungsschimmer, dass es vor Weihnachten noch ankommt: am 23.12. morgens um 06:51 Uhr wurden die Pakete in das Zustellfahrzeug geladen und sind auf dem Weg zur Packstation. Hände reiben in Vorfreude! Tja und dann kam alles anders: seither keine Meldung mehr. Bis heute!
– Theorie 1: Die Pakete wurden in einer Packstation zugestellt (wo auch immer) und die Benachrichtigung hat nicht funktioniert.
– Theorie 2: Die Pakete sind noch im Zustellfahrzeug und werden fleißig immer wieder durch die Gegend gefahren. Das Auto hat sich allerdings etwas verfahren und wird inzwischen im tiefsten Bayern eingesetzt. Nun wartet man darauf, dass wieder ein Auto-Austausch stattfindet, denn Pakete mit dem eigenen Dienstleister zurück nach Bruchsal verschicken… lieber nicht, da weiß man ja, was da alles passieren kann!
– Theorie 3: Tjoa, mal in Bruchsal suchen gehen, was?

Das schöne dabei: man kann gar nichts tun! Denn einen Nachverfolgungsauftrag kann man bei DHL erst ab einer Statuskonstante von 6 Werktagen absenden. Und das kann natürlich auch nur der Absender machen. D.h. erstmal Ravensburger anschreiben, bis die reagieren und DHL kontaktieren… bis DHL reagiert und Ravensburger kontaktiert … bis Ravensburger reagiert… * seufz * Insgesamt liegen Pakete bei Packstationen aber auch nur 9 Tage, bevor sie wieder zurückgeschickt werden. Also falls die tatsächlich schon irgendwo liegen… Genaues weiß man nicht und man darf sich weiterhin in Geduld üben.

Zusatz: Das Paket nach Hause schicken heißt übrigens ja auch nicht, dass der DHL Mensch auch bei einem klingelt. Ein einziges Paket wurde uns nach Hause geschickt, an einem Tag, an dem ich krank daheim war. Trotzdem landete das Paket beim Nachbarn im 1. OG statt bei uns im 3. OG, Überraschung!

Fazit: DHL im Dezember meiden. Nein, nichts neues.

Nachtrag:
29.12.16: Ticket bei DHL eröffnet mit Nachfrage nach Paket + Nachricht an Ravensburger mit Bitte um Stellen eines Nachverfolgungsantrags, DHL bestätigt automatisiert mein Ticket (lustig: „Zurzeit erreichen uns unerwartet viele Kundenanfragen.“ — wieso unerwartet? :-D).

30.12.16: DHL bestätigt mir die Eröffnung eines neuen Tickets (?? vllt wurde das in eine andere Queue verschoben, wobei sie dadurch die Ticketnummer nicht verändern sollte)

01.01.17: DHL schickt einen automatisierten Zwischenbescheid, dass mein Ticket (das neue) nicht vergessen wurde! Das ja nett. Aber unnötig nach 1 Tag.

02.01.17: Mein DHL-Ticket wird beantwortet „Leider ist ihre Sendung wieder auf dem Weg zum Absender.“ wtf, ein Blick in die Sendungsverfolgung zeigt, japp, das Ticket hat Recht. Eine Ankunft des Paketes in der Paketstation wurde nie quittiert, aber dass es wieder abgeholt wurde, das schon (Info: nach 9 Tagen ohne Abholung geht das Paket ganz nach DHL-Workflow wieder zurück zum Absender).

Das „Schöne“ dabei, mindestens ein Geschenkeempfänger ist bereits wieder abgereist, d.h. eins der Pakete darf ich also nach dieser Riesenverspätung dann noch per Post verschicken… Ironie! |

Meine erste TipToi Erfahrung

Mein erster TipToi Stift?
Ein gebrauchter Stift, dessen Lautsprecher nicht funktioniert, mit Kopfhörern funktioniert der Ton, ausgeliehen von Joachim. Für die, die keine Kinder im Umkreis kennen, die diesen Stift besitzen: das Prinzip ist recht einfach, man schaltet den Stift ein und hält ihn auf Figuren, Gesichter oder worauf auch immer in Ravensburger TipToi Büchern und der TipTio Stift spielt dann passende Geräusche ab (Brummbrumm der Bagger), erzählt eine Geschichte, erklärt Sachverhalte oder kann sogar Lieder singen.

Mein erstes TipToi Buch?
Um ehrlich zu sein, ich habe noch nie eins gesehen, außer via Google oder Youtube Videos 🙂

Wofür dann der TipToi Stift?
Von Joachim weiß ich, dass er schon vor einiger Zeit ganz begeistert den TipToi Stift und dessen Umsetzung analysiert hat und in der Lage ist, selber entsprechende Bücher oder Seiten, die mit dem TipToi Stift funktionieren herzustellen. Nun hat am WE mein Neffe Geburtstag und durch Joachims neuesten Blog-Eintrag war ich dazu animiert, mich selber daran zu versuchen.

1. Schritt: Herausfinden, was ist der TipToi Stift eigentlich. Da gibt es lustige Erklärungen, einige glauben auch an RFID Chips. Aber nein, der TipToi Stift hat vorne eine Kamera integriert. In den Büchern sind Codes hinterlegt in einem bestimmten Format (siehe https://media.ccc.de/v/gpn15-6687-der_tiptoi-stift) und wenn die Kamera so einen Code erkennt, dann spielt sie die dazugehörige Tondatei ab (zumindest in der einfachen Variante, der Stift, bzw. der eingebaut ARM Prozessor, ist auch komplexer programmierbar). Was ganz nett ist: die Codes sind fast nicht sichtbar, sondern eher wie ein leichter Grauschleier über das gesamte Bild gelegt (oder nur über die Stellen, wo der Stift reagieren soll).

2. Schritt: Herausfinden, wie man sowas selber erstellt! Mein erster Ansatz war, den Vortrag von Joachim bei der Gulasch-Programmiernacht anzuschauen. Aus diversen Gründen habe ich mich dann aber doch entschlossen meine Quellen anzuzapfen und Joachim einfach direkt zu fragen 🙂

3. Schritt:
Vorab habe ich mein eigentliches Buch erstellt und mir überlegt, was wo hinkommen soll und was für Tondateien ich brauche.

4. Schritt:
Dann haben wir uns zusammengesetzt und eigentlich war alles schnell erklärt. Faszinierenderweise, vorher klang das alles ein bischen komplizierter. Gut, aber ohne das tttool wäre es das vermutlich auch!
Wie werden die Codes erstellt, wie bette ich die passend (nicht verzerrt) in meine Bilder ein, wie erstelle ich die Tondateien, mit welcher Projektfrequenz etc.

5. Schritt: Codes erstellen! Die Codes in der richtigen Größe auf die richtige Position bringen und nichts durcheinanderbringen.

6. Schritt: Die liebe Verwandtschaft um Audio-Beiträge für den Stammbaum im Buch bitten (hier bieten sich diverse Chatclients mit ihren Tonaufnahme-Möglichkeiten an! WhatsApp, Threema, …). Selber die restlichen Beiträge liefern, Geschichten vorlesen, Roter Mond ungefähr 6mal auf der Gitarre spielen und dazu singen, bis man den Schummelgriff für g-moll endlich drauf hat und sich nicht mehr verspielt. Dazu im Hintergrund das Rasenmähen ausblenden oder abends die dröhnenden Bässe im Schrebergarten.

7. Schritt:
Drucken! Herrje, das war nicht wirklich einfach. Daheim der Drucker kann nur schwarz-weiß und die Qualität der Codes in normaler dpi Auflösung ist nicht gut genug für den Stift, nur mit dpi 600. Also im Druckcenter im Rechenzentrum probiert, eine Testseite, nein, Stift reagiert nicht. Schade. Der komprimierte die Datei zu stark vorm drucken. Dann zum Copyshop in Karlsruhe: eine Testseite, nööö, Qualität zu schlecht. Also: zweimal in bunt ausdrucken lassen und den schwarz-weiß Drucker von Joachim für die Codes verwendet. Dann Lieblingsfehler Nr. 1 passiert (siehe unten), alle Codes neu machen – ein Glück hab ich zweimal farbig drucken lassen. Dann aber war das Werk vollbracht!

Meine Lieblingsfehler:
– Windows achtet nicht auf Groß- oder Kleinschreibung. Wenn man einen Code anlegt, der start heißt, überschreibt er später den Standard START und das Buch kann nicht beginnen.
– Mein Rechner. Der is so oll inzwischen, dass er zwischenzeitlich nichtmal OpenOffice und Windows Explorer gleichzeitig geöffnet halten konnte. Und OpenOffice mit einigen Bildern drin (bei denen mir die Zeit zum runterskalieren gefehlt hat), erfordert… Geduld! Vielleicht ist inzwischen auch mein RAM in Mitleidenschaft gezogen, wer weiß.
– Tondateien aufnehmen: Audacity hatte ich schon früher dafür verwendet, aber was man beachten sollte, ist auch alle Einstellungen vorzunehmen, die Joachim vorgegeben hat! Mein Lied hat bis zum Schluss nicht funktioniert, ich hatte die falsche Projektfrequenz eingestellt! Ein Glück war die Originalaufnahme nicht mit Audacity direkt gemacht, sondern mit der „Diktiergerät“ App auf meinem Smartphone.
– In der .yaml Datei (die „Master-Textdatei“) nicht einzelne Elemente zwischendrin mal rauskopieren, bloß damit das Codes erstellen nicht so lange dauert. Das ist ein Fehler, damit entstehen Doppelungen! Seufz… und die Hälfte aller Codes wieder neu austauschen.

Danke vielmals an Joachim für zahlreiches zur-Seite stehen und Hilfe bei allem, vorallem aber noch beim richtigen Drucken und Flurrennen 🙂

Nun habe ich mehrere bedruckte Seiten, die ich einen schmalen Hefter in Klarsichtfolien eingetütet habe (ja, der Stift funktioniert eigentlich uneingeschränkt auch da durch). Zu Anfang Gruppenfotos von verschiedenen Familienteilen, wo ein Tipp aufs Gesicht verrät, wer wer ist und mit wem wie verwandt ist. Dann ein Stammbaum, der unsere Seite der Familie abbildet und bei dem ein entsprechender Tipp die Person dazu bringt einen Satz (oder mehr zu sagen). Auch mein Neffe spricht mit: „Allo, …, tüüüss!“ mit Begeisterung! Dann wird noch eine Kurzgeschichte erzählt, welche in Abschnitte aufgeteilt ist und am Schluss wird noch ein komplettes Lied vorgespielt, mit Gitarrenbegleitung. Dazu ist auf jeder Seite eine Eule, die wenn man sie anklickt verrät, was auf dieser Seite getan werden kann.

Leider funktionieren nicht alle Gesichter, da sie etwas zu dunkel sind, Zeit für aufhellen hatte ich dann aber nicht mehr. Hintenan habe ich deshalb ein Cheat-Sheet angefügt, in dem ich in schwarz-weiß einfach die Codes klein und auf weißem Hintergrund neben die Gesichter gepackt habe. Wenn es im schönen bunten Teil nicht geht, muss man halt nach hinten blättern und die Helfercodes in Anspruch nehmen.

Und nun? Nachher bekommt Jakob sein Geschenk, bin schon gespannt, was er und Aaron dazu sagen!!!

Nachtrag 22.05.:
Das Geschenk wurde überreicht und nachdem das eigene Gesicht auf dem Cover erkannt wurde, musste ich dann erstmal erklären, wobei es sich hierum handelt. Dann wurde eifrig geblättert und ich durfte eine weitere Eigenschaft meine eigenen TipToi Buches feststellen: es reagiert nicht so schnell. Die Jungs hielten den Stift immer nur kurz auf eine Stelle, erwarteten also zweierlei: zum einen, der Stift sollte überall gehen und zum anderen, dass das in Windeseile erkannt wird! Da musste ich ein bischen Geduld beim Code lesen beibringen und noch beibringen, was man überhaupt nur anklicken kann (was die Erkläreule auch erklärt hätte, wenn man die Zeit dafür hätte 😉 ).

Die Gesichter kamen insofern gut an, als dass Jakob seinen eigenen Audiobeitrag schnell fand und garnicht genug davon bekommen konnte, sich selber zu hören! Beide Jungs fanden aber die Musikstücke toll. Aaron hat das ganze Lied andächtig durchgehört und Jakob wollte immer wieder das reine Gitarrenstück hören. Die beiden lieben aber auch die Gitarre ihres Vaters und die Ukulele von mir.

Und am Ende saß waren sie auch nicht die einzigen, die damit spielen wollten…

Der Winter ist eroeffnet!

Es ist nun offiziell, auch ich erkläre den diesjährigen (oder dies-saisonalen) Winter für eröffnet!
Warum jetzt? Sobald es eisglatte Straßen gibt, die die Räder des Fahrrads ausreichend verführen wahre Kunststücke in Kurven aufzuführen, hat der Winter begonnen – wie ich finde ein ausreichendes Kriterium. Wem dies nicht genügt, der lasse verbogene Lenker, Sattel und großangelegte blaue Flecken dazu zählen 😉

Und damit ich mir nicht alleine zu doof zum fahren vorkomme (es war aber auch wirklich sauglatt), hat Michi ebenfalls den Höhenunterschied zwischen Sattel und Straße in Rekordzeit verkürzt. In der Bahn konnten wir dann gemeinsam Wunden lecken.

Ohne Fahrkarte aber mit Eau de Toilette?

Ihr kennt sicherlich den Witz, wie sich die schlauen Wissenschaftler auf dem Klo verstecken, um bei der Fahrkartenkontrolle nur ein Ticket unter der Tür durchschieben zu müssen?

Nein, dann hier eine kurze Auffrischung:
„Zwei Mathematiker und zwei Physiker fahren zusammen mit der Bahn zu einem Kongress. Auf der Hinfahrt unterhalten sie sich über die Systematik des Fahrkartenverkaufs, wobei die Mathematiker erwähnen, dass sie nur eine Fahrkarte für zwei Personen brauchen. Als nach einiger Zeit sich der Schaffner nähert, gehen die beiden Mathematiker zusammen aufs Klo (auf dasselbe!). Kurz darauf klopft der Schaffner an die Tür und verlangt die Fahrkarte, die Mathematiker schieben ihre unter der Tür durch, und alles ist okay. Auf der Rückfahrt haben die Physiker dazugelernt und auch nur eine Fahrkarte gekauft. Die Mathematiker haben dagegen gar keine! Die Physiker wundern sich bereits etwas. Wiederum nähert sich bald der Schaffner, und die Physiker begeben sich aufs Klo. Kurz darauf geht ihnen einer der Mathematiker nach und klopft an die Tür: „Die Fahrkarte bitte!“

Was lernen wir daraus? Die Physiker wenden mathematische Verfahren an, ohne sie wirklich zu verstehen:“

Naja, das wirklich lustige war aber heute der Mensch, der sich in der Regionalbahn im Klo versteckt hat, um der Fahrkartenkontrolle zu entgehen! Er wurde in Karlsruhe am Hbf (Endstation) von zwei Polizisten empfangen, die ihn freundlichst gebeten haben herauszukommen. 😀
Was seine Fachrichtung wohl war?