Am nächsten Morgen wurde der Camper bepackt und abgefahren. Entlang der Küste ging es bis Timaru, Jule und ich zählten fleißig Schafs- und Kuhherden. Die Kühe lagen eindeutig vorne! Hatten wir nicht so erwartet 🙂
Etwas spazierwandern in Timaru und weiter ins Landesinnere ging die Fahrt, bei Regen und der Wettervorhersage von mehr Regen weiter unten an der Küste als im Landesinnere an einem schönen See. Vom geilen Abendessen an einem kleinen Rastplatz nicht weit von der Straße berichte ich wann anders.
Happy New Year!
Ganz detaillgetreu wird dieses Mal mein Bericht nicht ausfallen, vorallem nicht tagesgenau. Ohne lange Rede…
Nachdem wir uns an Silvester bis Mitternacht mit magerem BBQ am Hostel (das Fleisch war alle bis wir kamen) wachgehalten hatten, sind wir dem Geheimtipp „Hagley Park“ für den Jahreswechsel gefolgt. In Begleitung unseres Hostelmenschen und irgendwelcher Menschen, die wir auf dem Weg aufgegabelt hatten kamen wir rechtzeitig zu den ersten Knallern am Ort des Geschehens an. Der erste Hund ergriff auch gleich die Flucht, die Leine und das Frauchen hinterher. Das Feuerwerk selbst ist nicht erwähnenswert, danke Waldbronn, das Kurparkfest hat echt ein geniales und langes Feuerwerk! 😉
Earthquake-Christchurch
Tatsächlich die Stadt der Kirchen, soviele Kirchen habe ich schon lange nicht mehr an einem Stück gesehen. Dabei
wurde uns Christchurch tatsächlich vielmehr aufgrund einer anderen Eigenschaft bekannt. Durch seine
einsturzgefährdeten Gebäude, die Red Zone, die den Kern der Innenstadt einschließt und jedem verbietet, dort die
Gebäude zu betreten und die vielen, vielen Parkplätze in der Stadt, die doch eigentlich mal Stätten größerer
Gebäude waren, die bereits abgerissen wurden.
Schließlich ist die Stadt noch als Abholort unseres Campers in unserer Erinnerung – das erste Mal im Urlaub
wieder links fahren, die erste Etappe durch eine äußerst bergige Gegend mit Austesten der Kupplung, des
befahrbaren Gefälles (rückwärts bergauf um die Kurve…), die Strapazierfähigkeit der Fahrer und Mitfahrer
(während in allen Richtungen Autos warten und aus der einzig freien Richtung schließlich noch ein Opa auf seinem
fahrbaren Rollstuhluntersatz angetuckert kommt :-)). Es funktioniert alles (bis auf die leckende Wasserpumpe)
und im neuen Jahr gehts los mit der Reise!
Frankfurt Airport Curfew
Das Flugzeug steht am Terminal – du verlässt das Flugzeug – die Stewardessen stehen zur Verabschiedung parat –
ein freundliches „See you soon“ ist zu hören – moment, WAS?
Der Flugplan: Felix und ich starten von Frankfurt aus, fliegen nach Singapore. Jule und David starten etwas
früher von Berlin aus nach London, von dort aus fliegen sie in einem A380 nach Sydney mit einem technischen
Zwischenstopp in Singapore. Wer gut aufgepasst hat, kann sich den nächsten Schritt denken: Felix und ich steigen
in Singapore in Jule und Davids A380 und gemeinsam gehts weiter nach Sydney, dort noch ein letztes Mal umsteigen
nach Christchurch.
Gut mitgekommen? Alles verstanden?
Dann wirf alles über den Haufen. Denn der Plan ging bereits zum frühes möglichen Zeitpunkt schief: in Frankfurt!
So ein Flugzeug will ja bekanntlich betankt werden. Das geht aber nicht so schnell. Wir durften derweil schonmal
boarden: Reihe 71, ein der wenigen 2er Außenreihen (da die Boeing747 nach hinten schmaler wird). Die Betankung
dauerte an. Immerhin, das Entertainment-System funktionierte schon. Also durchgeschaut, komplettes Menü
durchgegangen. Aufgrund der Wartezeit schonmal eine TopGear-Folge zum anschauen herausgesucht: Dauer 1h. Zu
Felix gewitzelt „Wetten, die kann ich noch komplett am Boden schauen?“
Wette gewonnen. Zu schade. Die ursprüngliche Abflugzeit wäre 22:15 Uhr gewesen. Wie schnell man mit Wartezeit
aufgrund von Betankungsproblemen an die 23 Uhr Flugverbotsgrenze herankommt, könnt ihr euch sicherlich gut
vorstellen. Doch dann gegen 23:05 Uhr – das Flugzeug wird zurück gesetzt – los gehts!
Ich hab TopGear weitergeschaut, ca 10min später ein Blick aus dem Fenster… wir nähern uns dem Terminal!
??? Herzlichen Glückwunsch vom Tower, wir sind schon über die Zeitgrenze hinaus, wir dürfen nicht mehr starten.
Noch etwas weiter warten, während gefragt wird, ob wir noch eine Sondergenehmigung kriegen, hieß es dann doch:
wieder aussteigen und am nächsten Morgen als erster starten.
Gate D5 bis Gate D8 heißt demnach für heute Abend unser Zuhause, wer schlafen will, schläft auf den bequemen
Sitzen (…), die Raucher dürfen ihrer Last nicht frönen, da wir nicht mehr reinkommen würden, wenn wir
rausgehen (Security ist nicht mehr da) und der Mensch im einzigen noch (wieder) offenen Laden mit Essen &
Trinken macht gerade das Geschäft seines Lebens.
Nachtrag: Wer stand bereits um 4:55 Uhr am Beginn der Startbahn mit laufenden Motoren? Und um Punkt 5 Uhr… der
erste Flieger am Tag!
Ab in den Urlaub…
Nachdem der letzte Freitag noch ein doch unerwartet langer Arbeitstag war, da es noch einiges gab, was abgeschlossen sein wollte, war nun endlich Feierabend… auf in die Weihnachtszeit und danach: ab in den Urlaub!
End of Decembre
Jaaa, so sah der Institutsflur vergangenen Freitag aus – ein schöner Anblick, oder? Allerdings natürlich nur dann so schön, wenn man ihm den Rücken kehren darf, um in den Urlaub zu gehen…
Doch so schnell waren wir noch nicht im Urlaub, erstmal galt es ein wenig zur Ruhe zu kommen, viel glattes Papier mit Knicken und Tesastreifen zu versehen, viel geknicktes Papier in kleine Bällchen zu verwandeln und, natürlich, viiiiiel leckeres zu essen!
Und so feierten wir Weihnachten mit drei verschiedenen Bäumen und wechselnder Gesellschaft, einmal LED als Weihnachtslichter (leider ohne Foto), einmal normale Lichter und einmal die ganz usprüngliche Variante: mit Kerzen. Man mag sie garnicht vergleichen…
Nun sind alle Geschenke verstaut, der Balkon aufgeräumt, die Koffer gepackt und die weihnachtliche Schokolade fällt derzeit der Vernichtung anheim. We’re as ready as can be! Noch einmal schlafen und daaaaann… ab demnächst könnt ihr hier hoffentlich mehr über unsere kleine Reise auf die andere Hälfte des Globus lesen.
Kandidaten-Talk im Roeser Haus
Über 2 Tage hinweg, immer wieder Lärm im überdachten Zwischen-Glashaus zwischen unserem Institutsgebäudeteil und dem Röser-Haus. Gut, bauen sie irgendwas auf, später bestimmt wieder nen Empfang, unten gibt es dann lecker Häppchen und Getränke und wir stehen oben im Flur und schauen neidisch zu. Doch als dann gestern Abend Baden-TV Leute auf einmal herumliefen, da hat mich dann doch noch die Neugier gepackt und ich habe mich informiert.
Zuzuschauen war dann auch sehr witzig, von unserem Flur trennt uns nur eine nicht ganz geschlossene Glaswand von der Veranstaltung, ich bin also noch etwas geblieben und habe zugeschaut.
I like to ride my bicycle…
Korrekte Formulierung: I like’d…
Bis gestern habe ich mich noch damit brüsten können, dass mir in Karlsruhe noch NIE ein Fahrrad geklaut wurde. Kunststück könnte man sagen, bis zum Sommer diesen Jahres bin ich immernoch mein altes Schulfahrrad gefahren. Dann endlich, habe ich mir ein neues Fahrrad geleistet, Felgenbremsen, Nabenschaltung, Nabendynamo – eine Wohltat damit zu fahren! Einmal den Bodensee hab ich damit umrundet (gut, minus 40km, da wars dann schon zu nass-spät).
Und ihr ahnt es schon: morgens mit Fahrrad zum Büro, abends zu Fuß nach Hause – seit heute fahre ich wieder mein altes Schulfahrrad. Wir lernen: auch angeschlossene Fahrräder mit dickem Abus-Schloss können direkt vorm Büro wegkommen. Traurig und ärgerlich, aber wahr!
Byebye Bike!
Auf Fahrt in der Auvergne – 6. Tag
Dieser Fahrtenberichtabschnitt wurde von Nick geschrieben.
11. April 2012, Mittwoch
Der letzte stark startete abrupt, als der Zug um 5.15 Uhr den Motor startete und uns aus dem Schlaf riss. Wir fingen gegen 5.30 Uhr an, uns fertig zu machen und verließen dann unser Beton gesäumtes Schlafgemach. Nach einstündiger Zugfahrt erreichten wir in noch nassen Schuhen den Gare de Volvic, wo sich Jens und Balli erbarmten, das letzte Stück zum Auto zu laufen und uns dann abzuholen. Ein letzter Kleiderwechsel um einen mehrstündigen Aufenthalt auf engem Raum erträglich, wenn nicht überhaupt erst möglich zu machen und los ging die Fahrt.
Der erste Stopp war nach ca. 10 Minuten, um an der Volvic-Quelle die Flaschen aufzufüllen. 10 Minuten später der nächste Halt im Zentrum von Volvic, wo wir in einer Bar die beim Bäcker erstandenen Croissants zusammen mit einem Kaffee bzw. einer heißen Schokolade frühstückten. Es folgte noch ein Abstecher zu zwei netten alten Damen, die Käse verkauften. Wir durften uns den Keller anschauen, in dem er reift und uns den Käse aussuchen, den wir zu kaufen gedachten. Die verkaufstüchtigen „Käse-Omas“ versuchten uns dann gegen Ende des Besuches teilweise erfolgreich noch die verschiedensten anderen Objekte anzudrehen.
Mit etwas leichteren Geldbeuteln ging es nun fix zurück ins Auto. Bevor wir losfahren konnten, mussten wir aber leider noch auf Mareike warten. Aufgrund einer aus uns unbekannten Gründen entstandenen Beinerlahmung brauchte sie immer etwas länger. Die nächste Pause erfolgte an einem einsamen Waldparkplatz, der direkt hinter einer hässlichen und überfüllten Autobahnraststätte lag. Dort wurde der Käse angeschnitten und es gab lecker Mittagessen. Vom Regen unterbrochen hüpften wir alle jung und sportlich ins Auto. Mareike stieg auch ein.
Eine Tankunterbrechung folgte noch, sonst lief die Fahrt bis jetzt stoppfrei. Mareike wird noch in Karlsruhe abgesetzt, der Rest fährt bis nach Waldbronn. Dort endet eine trotz Regen schöne Älterenfahrt in die Auvergne.
Auf Fahrt in der Auvergne – 5. Tag
Dieser Fahrtenberichtabschnitt wurde von Balli geschrieben.
10. April 2012, Dienstag
Irgendwann in der Nacht rieselte es keine Tannennadeln mehr auf die Kohtenbahnen, sondern kalte, aber ähnlich klingende Tropfen. Der zweite Teil des Tiefdruck-Ostergebiets war angekommen. Also weiterschlafen. Zur gewohnten Zeit (ca. 12 Uhr) Mittags-Müsli mit der cremigen Bergbauernmilch, abgekocht und abgehangen. Als der Wind schließlich eine blaue Lücke in die Schauerwolken gerissen hatte, rissen wir uns am Riemen, ließen die Kohtenbahnen trockendampfen und –wehen und liefen links am See entlang dem braunen Hang hinauf, zusammen mit dem letzten Sonnenschimmer.
Der Wind heulte zunehmend wütender in den Tannen, an die wir uns drückten, weiter bergan. Es wurde alpin, genauer: massiv (central). Nun wehte der Sturm Hagel-, Regen- und Graupelschauer waagrecht über die Alm. Im Schutz der Tannen (noch) ein beeindruckendes Schauspiel. Doch bald wurden wir Teil der Show. Der GR bog jetzt rechts nach oben ab. Steil, direkt in den Westwind und krater-steil. Selbst Jens zog es nun vor, die waagrechte, eiskalte Dauer-Dusche mit einem Poncho zu nehmen. Seine Brille hätte Scheibenwischer gut gebrauchen können.
Auf dem Grat waren die Böen so laut, dass nur das Knallen der flatternden Ponchos sie übertönte. Jeder nicht abgedeckter Körperteil gefror, und der Regen sprühte von unten und von vorn in jede Ritze. Kurze Pause vor dem Winddruck bot ein letztes niedriges Kiefernwäldchen. Die Ponchokaputzenvisiere klappten kurz hoch: vor uns leuchtete das erste Schneefeld.
Dann hatte uns das Heulen wieder, der Matsch des steil nach oben traversierenden Trampelpfads, von oben wehen Wolkenfetzen mit Schnee über den Kamm, der Winddruck noch mal verdoppelt, sodass wir mit den Ponchos anfangen, Schachpferd zu werden: zwei Schritt vor, eins zur Seite. Hier oben auf 1400 m herrscht heute Königsturm.
Mehr Schneefelder. Immerhin schaffen es Daniel und ich noch, trotz steifer Finder Nick mit zwei Schneebällen zu empfangen, als er geduckt um die Ecke kommt. Der Pass ist erlaufen. Der Wind durch nichts mehr aufgehalten, weht uns nach links und rechts davon, trocknet immerhin trotz Regen die angeklebten Hosen. Wir steigen in Richtung Mont-Dore ab. Das vor uns liegende Massiv (1800m) ist vollständig von Wolken verschluckt. Jeder Meter runter zählt, um dem Wind zu entkommen. Kurz vor dem ersten Wald dann eine bizarre Begegnung: Eine französische Schulklasse in Turnschuhen kommt uns entgegen, wir spekulieren über mögliche Headlines in der Lokalzeitung von morgen…
Kalte Erschöpfungsrast am nächsten Pass, die Hütte zu. Der Himmel wird noch dunkler. Wir scherzen, dass das dann wohl das von Jens angekündigte lokale Gewitter sein müsste. Als Antwort donnert es. Schnell weiter, an der nächsten Seeseite steht ein Haus mit zwei Autos davor. Ein Gasthaus, offen, mit heißem Kaffee & Kakao. Nötig.
Draußen graupelt es den Abend ein, und wir sehen dem Außenthermometer des Gasthofs beim Fallen zu. Bei 4 Grad, einem nahen Donner und im Eisregen patschen wir die Straße nach Mont-Dore runter. Schnell weg hier. Doch die Temperatur sinkt so schnell wie wir absteigen, und als wir schließlich frierend in Mont-Dore einlaufen, nass und gefroren von Kopf bis in den Wanderschuh hinein, sind wir nicht sehr glücklich über die Auskünfte der SNCF-Beamtin: Nein, es führe kein Zug mehr in warme unten. Nein, sie kann uns nicht in der lauwarmen Schalterhalle schlafen lassen. Nein, sie kann uns keine Tickets mehr für den Zug am nächsten Morgen um 6 Uhr verkaufen, das ist erst wieder um 5.45 Uhr möglich. Doch, die Halle schließt jetzt. Mont-Dore, Dämmerung, 2 Grad, kalter Dauerregen. Wir sind bei unserer Restaurant-Wahl nicht mehr sehr wählerisch, die Wahl ist dennoch gut. Unsere Kneipe hat Platz für 6 nasse Rucksäcke, uns sechs nasse Säcke, zwei Elektroheizungen, ein Klo und große Pfannen mit geschmolzenem Käse-Gratin + 2 Pichets Hauswein. Langsam tauen die meisten Teile von uns wieder auf, nur Mareikes Füße weigern sich. Daher kehrt die Schnupfen-Fraktion nach dem Mahl (wieder zitternd) zum Bahnhof zurück, während Zäzi, Jens und Nick sich noch einen Pastis in der Hotel-Bar genehmigen. Am Bahnhof gehen gerade die Neonleuchten aus, als wir uns über den Zaun werfen und das Transport-Vordach des Güterbahnhofs entern. Kohtenbahn auf Betonboden, Füße mit Fieber auftauen, Tropfen auf Vordach zählen. Harte Nacht nach hartem Tag beginnt…
PS: Noch schwerer als der Übergang von Tannennadeln zu Graupel kann man übrigens den Übergang von Regen zu Schnee erhören. Es wird einfach still – und kalt…