Sichuan Opera

Am vergangen Mittwochabend waren wir in der Sichuan Opera. Erstmal zur Aufklärung des Namens: Sichuan ist der Staat in China, dessen Hauptstadt Chengdu ist.
Ansonsten war das nicht wirklich, was man sich unter einer Opera in Deutschland vorstellen würde. Für diejenigen, die allerdings solche Veranstaltungen gerne zum Nickerchen halten nutzen, glaube ich wäre diese chinesische Opera viel ansprechender (wachhaltender)!

Man sitzt in einem nichtallzu großen Raum mit einer kleinen Bühne und vielen bunten Scheinwerfern. Zwischen jedem zweiten Stuhl ist ein kleiner Tisch, darauf steht ein Korb mit Sonnenblumenkernen zum naschen und der eigene Teepott (da die Teeblätter oben schwimmen hat man auch nen Deckel dazu, womit man beim trinken die Teeblätter zurückhält).

Die Show begann mit zwei Akrobaten, die jonglierten und dann auch große Tonkrüge durch die Gegend wirbelten. Eine Frau sang für uns, gründlich umnebelt von der Nebelmaschine, dafür aber schön angestrahlt. Dass die bei dem Nebel noch singen (selbstverständlich mit einer Lautstärke, die dir die Ohren weggehauen hat) konnte… ich hätte nur gehustet! Dann gab es einen Huqinspieler. So ein lustiges Instrument, dass glaub 1 oder 2 Saiten hat und geigenähnlich gespielt wird (zu lauter Hintergrundmusik). Anschließend wurden Schattenspiele aufgeführt, mit allen möglichen Tieren, hier in Andenken an die Fachschaft – die Eule 🙂

Garnicht lustig war dann ein Zauberer, der mit ernster Miene seine halbgaren Zaubertricks vorführte. Der war sowas von schlecht… glaub bis auf einen Trick haben wir alle durchschaut, weil die so schlecht durchgeführt wurden. Und nicht nur wir, eigentlich das ganze Publikum!
Lustiger war dann ein Pärchen: ein chin. Clown, der Tricks mit einer Kerze auf dem Kopf durchführte und eine Frau in chinesischen Traditionsklamotten, die sie ihm immer wieder anzündete, wenn er sie stolz auspustete.

Was das letzte Bild grad war? Ein Angebot, bei dem ich mir noch nicht sicher bin, ob man sich das entgehen lassen sollte oder nicht… Ohrenputzen! Da rennt doch tatsächlich ein Mensch mit vielen lustigen Ohrenputzinstrumenten durch den Raum und man kann sich während der Show die Ohren säubern lassen!

Zum Schluss gab es dann noch das absolute Muss einer solchen Show: „Changing Faces“ (=Maskenwechsel)! Einer tanzt graziös auf der Buehne herum und wechselt extrem schnell die Masken vor seinem Gesicht. Eigentlich – denn unser Artist war leider nicht der Beste, ziemlich gemütlich und wechselte auch nicht zu oft. Dazu steht noch einer auf der Bühne der die Performance mit Feuerspucken „untermalt“.

Alles in allem, war die Atmosphäre aber schon toll und einfach lustig zu sehen, was man hier unter dem Begriff Opera versteht \*g\*

Nach der Opera sind wir dann heimwärts gefahren, damit ich auch mal das BBQ ausprobieren konnte. Es gibt dort einen großen Tisch mit viel Auswahl an Gemüse oder Fleisch auf Spießen (Kartoffeln, Pilze, Auberginen, trockenes Brot, undefinierbares Zeug…
). Dort haben wir uns dann ausgesucht was wir wollten, dem Grillmenschen gegeben und uns auf diese kleinen Hocker bei den Klapptischen hingesetzt. Ich mein, ich weiß ja, Chinesen lieben niedrige Tische, aber hier ist man echt fast auf dem Boden! Aber durchaus nicht unbequem.

Legga, viel, manchmal ebes scharf und satt. Gudde Nacht!

Felix & Mareike

Zehnägel geschnitten!

Na, was ist das?
Wir lassen euch noch ein wenig raten, was ihr da gerade betrachtet und machen mit euch erstmal eine kleine Tour durch den angrenzenden Park.
Er hat viele kleine Wege und wenn man den einen entlang läuft, dann sieht man verschachtelt den nächsten, der führt wieder komisch woanders hin und am Ende… ja zum Glück gibt es die tollen Schilder auf denen komische Namen stehen, die zu anderen Tempeln führen und viele Treppen zwischen viel grün. Klingt komisch? Ist aber so!


Also sind wir viel umher gelaufen – stehts das Gefühl Spikes unter den Schuhen missend – und haben uns einige Tempel, Tümpel und kleinere Höhlen angeschaut.
Sehr putzig übrigens auch das Design der Mülleimer hier.

So, genug gegrübelt? Na klar, wer hat ihn nicht erkannt: der Riesenbuddha von Leshan!
Wenn man so nah dran ist, erkennt man einige Dinge, die man aus der Ferne nicht sieht: wie er neu verputzt wurde, ganze Stücke ersetzt wurden und das Gesicht am Ende wieder neu angemalt. Ahja und das der seine Ohren nicht putzt! \*g\*

Der Park ist an dieser Stelle also einfach so hoch wie der Kopf des Buddha. Von dort oben fallen die Klippen dann einfach steil hinab zum Fluß hinab. An der einen Seite des Buddha führen ziemlich steile und enge Treppen (mit überraschend hohen Stufen – von den Chinesen waren wir eher die flache Variante gewöhnt) hinab, bis man zu Füßen des Buddha steht.

Allerdings begreift man erst, wenn man wirklich dort unten steht, wie groß die Statue ist. Deshalb auch hier der Größenvergleich Mensch-Fuß. Und damit erklärt sich vllt auch der Titel dieses Beitrages 🙂

Auf der anderen Seite des Buddhas durch kleine Tunnel wieder raus und am Fluß entlang, Treppe rauf, Treppe runter. Am anderen Ende des Parks gibt es dann noch ein kleines Fischerdorf, dass so gebaut wurde, dass sogar die Form des Dorfes an eines Fischerboot erinnern sollte. Auf dem Foto befinden wir uns sozusagen auf dem Vorderdeck.

Hinter dem Fischerdorf überwindet dann diese wunderschöne Brücke den Abstand zu einer Insel im Fluß, die früher von Mönchen bewohnt wurde. Da die Füße allerdings so langsam genug Treppen getreten hatten und nicht auch noch die Treppen der Insel behelligen wollten, beließen wir es bei einer Fotosession auf der Brücke:

Nach dem Parkbesuch wollten wir noch in die City, um zu Mittag zu essen. Das ist noch ein Stück Weg und dies beschlossen wir mit der (Fahrrad-)Rikscha zurückzulegen. Dazu mussten wir den Fluß überqueren und die Brücke ging leicht bergauf. Das war für unseren armen Rikschafahrer zu viel: er hielt an und deutete Felix auszusteigen und zu laufen. Und ich? Sitzen bleiben und gefahren werden, wie es sich gehört! 😉

Ihr möchtet einmal mit Rikscha fahren und den verrückten Verkehr miterleben? Dann neigt doch mal euern Kopf so etwas nach rechts. Nein, das andere rechts! Und noch etwas weiter, ihr braucht so einen 90° Winkel. Genau und jetzt hier klicken.

Achja, zum Essen sind wir dann auch noch gekommen. Nach längerem rumschlendern fanden wir ein nettes Restaurant, in dem sie die Nudeln selbst herstellten. Dort verstanden die Leute jedoch keine andere Sprache außer chinesich, hatten dafür aber eine sehr schöne Bildertafel ihres Essens. Hier seht ihr Felix beim Essen bestellen!

Gruß,
Felix & Mareike

First Taste of Himalaya

Frueh aufstehen war angesagt, denn das Ziel des Tages war der 3079 Meter hohe Gipfel des Mount Emei (gesprochen Ömei, mit ganz kurzem ö). Meine Kollegen sprachen immer ganz begeistert davon und vor allem wie toll die Sonnenaufgaenge dort seien. Ganz so zeitig haben wir es aber nicht geschafft. Um 08:00 Uhr ging es los um die erste Etappe zum „Basislager“ (Busbahnhof auf 2500m) zu bestreiten. Fuer die kurze aber sehr kurvenreiche Strecke ueber 2000 Hoehenmeter benoetigte der (nicht wirklich geheizte) Bus 2 Stunden. Dort angekommen folgten wir dem Strom der Masse in Richtung Talstation der Seilbahn. Auf dieser Strecke haben wir auch zum ersten Mal unsere Spikes gebraucht, die man uns im Hotel geliehen hatte. Und sie waren WIRKLICH noetig. Denn alle Wanderwege bestanden nur aus vereisten und schneebedeckten Steinstufen. Und natuerlich wollten sich auch wieder ein etliche Chinesen zur Feier des Tages mit ein paar Lao Weis (Auslaender auf Chinesisch) fotografieren lassen. Aber diesmal haben wir zum Gegenangriff geblasen und ihnen gleich unsere Kamera mit in die Hand gedrueckt.

Der Ausblick links und rechts des Weges war einfach atemberaubend (nicht nur wegen der Hoehe 🙂 Die Wolken hatten wir bereits unter uns gelassen. Ueber uns nur noch strahlend blauer Himmel und die mit einer dicken Eisschicht bedeckten Baeume.

Auf dem Gipfel waren wir erstmal ziemlich erleichtert, dass es so wenig Schnee gab. Ueber 3000 Meter, bitterkalt und trotzdem weniger als 5 cm Schnee hatten wir nicht erwartet. Das ueberragende Monument aber war eine goldene Buddha-Statue die sicher 10 Meter in den blauen Himmel hinaufragte. Und der Ausblick: einfach unbeschreiblich und leider mit keinem Foto komplett einzufangen.

Wir sind deutlich laenger als urspruenglich geplant auf dem Gipfel geblieben und haben so ziemlich jede Ecke erkundet. So fanden wir auch ein Gelaender an dem jede Menge Vorhaengeschloesser angebracht waren. Allem Anschein nach Gluecksbringer von chinesischen Paerchen, die man passenderweise auch gleich nebenan kaeuflich erwerben konnte (allerdings waren es Einwegschloesser ohne Schloss *g*).


Den Abstieg haben wir dann zu Fuss in Angriff genommen, denn fuer andere grosse Aktionen war es schon zu spaet (wir haben wirklich gebummelt auf dem Gipfel) und unser Geldbeutel war durch die Fahrten + Eintrittsgeld zum Nationalpark schon arg geschroepft. Ausserdem sollten doch unsere Spikes auch mal voll auf ihre Kosten kommen. Es ist wirklich ein Riesenspass mit 4 kleinen Naegeln unter den Fuessen eine vereiste Treppe runterzulaufen (es geht uebrigens auch mit einem „Nagel“ wie uns gelegentlich von Chinesinnen in High Heels gezeigt wurde – sah seeehr witzig aus).

Kurz vor dem Ziel sind wir dann auch noch auf die Affen vom Mt. Emei gestossen, vor denen man ueberall gewarnt wird. Die sind ziemlich frech und klauen auch schon mal Mandarinen oder anderes Essen aus den Rucksaecken der Touris. Aber eigentlich sehen sie doch auch ganz nett aus 🙂

Gruss
Mareike & Felix

Qin Tai Lu

Nachdem wir von der Silvesterparty an der Uni gut ausgeschlafen hatten hieß es doch irgendwann aufstehen und den Tag nutzen. Heutiges Ziel: etwas mehr von Chengdu sehen!

Zuerst ging es in die Qin Tai Lu. Das ist eine lange Straße, in der die Häuser noch so aussehen, wie in früherer Zeit. Diese vielen kleinen Dächer und natürlich die langen gebogenen Spitzen an den Dachrändern. Und von allen Häusern hängen die üblichen roten Laternen.
Dort sind wir in einen der Touristenläden rein und ich hab mir schonmal mögliche Souvenirs ausgeguckt.

Am Ende der Straße kann man in einen Park übergehen, der sehr schön angelegt ist und gut gepflegt wird. Wer es noch nicht weiß: für Chinesen ist es nicht unüblich, lauthals Spucke, Rotze und wer-weiß-was-noch hochzuwürgen und dann demonstrativ wegzuspucken. Als ich dann in diesem Park jedoch die Mülleimer mit eingebauter kleiner Schale sah und ein Mann die grad so schön ordentlich benutzte, da musste ich einfach mal die guten, alten, chinesischen Traditionen auch mal aufgreifen 🙂

Und wer erkennt die grüne Marke?
Das wusste ich bisher nämlich auch noch nicht, dass Markennamen wie Coca Cola und andere (wie obige) nicht in der uns bekannten Form bleiben, sondern auch übersetzt werden und so quasi ein neues Logo erhalten.

Von dem vielen Laufen wird man natürlich schnell hungrig und so sind wir zu einem Restaurant bei uns in der Nähe, in dem Felix schon ein paar Mal war.
Erstmal schön Schlange stehen, wir waren schon etwas spät (Chinesen essen zwischen 18 und 20 Uhr), bis wir doch noch einen Tisch bekamen.

Das Warten ist nicht ungewöhnlich, wie die bereitgestellten Plastikhocker an der Seite vom Restaurant und auch drinnen im Eingang zeigen.
Die Kellner ließen uns auch drinnen lange warten. Irgendwer hat wohl unsere Bestellung verschlampt. Zumindest hatten alle anderen Tische schneller ihr Essen als wir.
Doch bald kam das Essen und es war lecker! Werd noch ein Fan vom chinesischen Essen 🙂
Im folgenden dann zu sehen: Unser Essen, die Esser und wie die „weiße“ Tischdecke rund um das liebe Essschälchen gen Ende aussah \*g\*



Die Pandas von Chengdu

Jo, nach meiner Ankunft hier und frühem Einschlaf- und frühem Aufwachzwang, dachten wir uns, dass es doch vllt ganz praktisch wäre, gleich mal den Panda Base Besuch in Angriff zu nehmen. Die Tiere werden nämlich morgens so um 9 rum gefüttert, deshalb empfiehlt es sich bereits um 7 aufzustehen.
Wie gesagt… damit hatte ich kein Problem! \*g\*
Raus zu den Pandas mit verschiedenen Bussen (die so klingen, als hätte der Fahrer eine Altglassammlung mit dabei) und damit auch raus aus Chengdu Mitte. Da fährt man an alten Häuserreihen vorbei, die verfallen sind, unten drin jedoch manchmal noch bewohnt oder mit Geschäft drinnen, während direkt dahinter gerade 3 neue Wolkenkratzer parallel emporgezogen werden!

Doch zu den Pandas. Kurz gesagt: Fotos über Fotos!
Zuerst waren wir bei den großen Pandabären, um denen bei der Fütterung zuzuschauen. Da kann man echt ewig zuschauen (wer mitschauen will, bitte hier klicken). Die Technik ist dabei echt faszinierend! Zuerst einige Blätter in den Mund kriegen, dann das ganze Bündel in die Hände nehmen und einmal rechts beißen… kauen… einmal links beißen… kauen.. immer schön abwechselnd. Achja, dabei schön bequem sitzen! Entweder gleich gegen den andern oder nen Buschen lehnen oder komplett aufm Rücken liegen 🙂

Die jüngeren Pandas (sub-adults) waren dann doch deutlich aktiver. Die hatten einen großen Spaß, sich gegenseitig in den Graben reinzuschubsen und ich einen großen Spaß dabei zuzusehen. Besonders als es dann auf die Rutsche ging und die sich dort auch runterpfefferten!

Die kleinen konnte man nur teilweise erspähen, als sie gerade Ausgang mit der Pflegerin hatten. Die waren drollig sag ich euch! Zum mitnachhausenehmen! Die Allerkleinsten sind allerdings nur hinter Glas zu beobachten und dort sind keine Fotos erlaubt, da die Pandajungen sehr augenempfindlich sind. Die Stille zu halten war auch sehr schwierig, als der eine Kleine sich durch eine Leiter hindurchgewunden hat und dabei immer wieder auf den Hintern gefallen ist!

Dann noch ein kurzer Ausflug zu den roten Pandas und nochmal zu den nun ruhenden Great Pandas.

Nach einem Durchgang durchs Museum sind wir nach knapp 5h raus aus dem ganzen Areal und mit knurrendem Magen zur Bushaltestelle. Am nächsten Busbahnhof (der nördliche?) habe ich dann das erste Mal so richtig chinesisch essen dürfen!
Die Restaurants sind hier wie eigentlich fast alle Geschäfte immer in so „Garagen-förmigen“ Räumen drinnen. 3 Wände zu, eine Wand offen. Heizung? Natürlich nicht!
Auf dem linken Teller: Auberginen. Das auf dem rechten hatte was anderes werden sollen, war nun aber Reis mit Ei und Tomaten.
Was soll ich sagen? Superlecker!!! Und: ja Mama, ich esse ab sofort Auberginen!

Ein kleiner fieser Preisvergleich: für den Preis der gesamten Veranstaltung (Anfahrt + Pandas + Essen) hätten wir in Amherst genau einmal in die DC gehen können (mit Anreise zu Fuß)!
Achja und so sehen hier in China übrigens Blumenbeete aus und daneben zu sehen ist echtes chinesisches Gras. Nicht sehr einladend zum draufrumtoben oder liegen!

Sodale, nun entlasse ich euch mit einem kleinen Spruch:
„When one tugs at a single thing in nature, he finds it attached to the rest of the world.“ (John Muir)

Happy China

Nicht mehr Weihnachten, noch nicht Happy New Year… aber irgendwas tolles dazwischen!
Sprich: ich bin gut angekommen, noch müde, aber heute nacht schon stolze 5h geschlafen! Nix besonderes? Für alle die es noch nicht wussten: 12h sind der maximal mögliche Jetlag. Ich habe nun mit 11h zu kämpfen!
Insgesamte Anreisezeit: genau 48 Stunden!
Davon waren ca. 8h Schlaf…
Jaja, Zahlen über Zahlen… Mathematiker halt! Wie die Wahrscheinlichkeit aussieht, dass ich gleich nicht auf der Tastatur einschlafe… kA! Hab ich schonmal erwähnt, dass Stochastik nicht mein Fall ist?
Noch ein letzter kleiner Hinweis: meine Ami-SIM befindet sich ab heute im Urlaub, ich bin derzeit unter einer chin. Nummer zu erreichen, die es auf Nachfrage gibt.

Vancouver

Hallo ihr Lieben!
Ich bin gut gelandet in Vancouver und habe noch genau 2min diesen Blogeintrag zu schreiben! Wartezeit allerdings noch ca. 9h bis zum Weiterflug. Werde mich nun also gleich zu Sitzgelegenheitsbett begeben und noch ne Runde schnarchen!
Koffer sind leider direkt bei mir aber was erwarte ich von nem Flughafen, wo der Pilot nichtmal einparken kann! *g*
Wir „sehen“ uns in China!

Aaaaaaaaaaaaaaaabflug!

So ihr Lieben, ich hoffe ihr habt alle schön Weihnachten gefeiert und genießt die Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit!

Für mich ist diese Zeit vorbei und ich werde eine kleine Reise antreten!
Wenn es klappt melde ich mich von den Flughäfen zwischendrin mal:
Boston – Toronto – Vancouver – Peking – Chengdu

Soweit der Plan!
Los gehts…

Gewürzgurken: alter Brauch…

oder
The Christmas Pickle
oder
Warum die Amis alles besser wissen…

Doch erstmal von Anfang an. Der Plan steht im Moment, Weihnachten typisch Ami zu feiern, also Geschenke erst am 25., stocking am nicht-vorhandenen Kamin hängen etc. Sowat hat kein deutscher Michel nicht, also erstmal besorgen.
An der 116 gibt es einen großen Christmas Laden, den wir bisher nur vom vorbeifahren kannten. Der präsentiert sich auch von außen sehr weihnachtlich, ganz im Gegensatz zu den meisten Häusern, da hat Deutschland inzwischen bestimmt dreimal soviel Beleuchtung draußen wie hier!
…nun gut, dieser Riesenladen hatte Beleuchtung für ein kleines Dorf!

Eingang gefunden, rein: erstmal Spielzeugabteilung. Stofftiere en mas (hmmm!) und die Spezialität hier, der Teddybär: man suche sich seine Herzeigenschaft aus (Freundschaft, Liebe…), ein Tongerät, dass miauen, bellen oder so kann und ein ungefülltes Stofftier. Das gibt man dann ab und dann wird das Herz ins Stofftier getan und an so ner Maschine mit Füllung gestopft. Fertig ist dein Stofftier.“ THiIS IS PERSONALIZED!!“ so das Personal. Das is biserl… denken wir.

Doch schon kam die Baverian Area und wo ging es danach hin? Richtig in den Black Forest! War alles schön ausgeschildert und alles bis zum geht-nicht-mehr dekoriert. Man lief durch halbe Städtchen mit Burgmauer oder Wasserfall und Flüßchen. Natürlich überaus wichtig: die Spielzeugbahn die überall herumfuhr (Volkers Steckenpferd)!

Doch der Knaller: die typisch deutsche Tradition… the Christmas Pickle! Laut angeschriebenem Text ist es eine typsich deutsche Tradition, eine Glasgewürzgurke (siehe Bild) in den Weihnachtsbaum zu hängen. Am Weihnachtsmorgen müssen dann die Kinder als erstes diese Gurke finden. Wem das zuerst glücket, der erhält ein besonderes Geschenk! Wir trafen kurz darauf eine der Angestellten, die uns stolz berichtete, sie hätte sich auch bereits eine solche gekauft und hält diese deutsche Tradition ein!!!

Mal ehrlich… habt IHR schonmal davon gehört? Ich noch nie. Ich habe aber danach mal gegoogelt und alles was man findet sind Foren in denen diskutiert wird, woher diese laut den Amis „deutsche Tradition“ herkommt, hier zB : lustiges Forum

Andere sind schon schlauer: „Exactly where this custom originated can only be guessed. In the USA people call it a german custom in Germany this custom is only known from the USA.“
Ein Österreicher nimmt das ganze sehr humorvoll:
Dafür hängen in Öschdreisch ( anstatt Gurken ) die Paragleiter in den Bäumen,…..und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
…wir sollte die Gurken künftig an die Öschdreische Weinachtbäumen hängen,…damit die Paragleiter nicht verhungern!!!

Joa, im restlichen Shop konnte man zwischen ungefähr 50-80 verschiedenen Duftkerzen auswählen, bis einem davon schlecht wurde. Stockings gabs dann auch aber keine schönen und viel zu teuer. Achja und Michael musste dann noch die kleinen Kinder nachmachen: \*g\*

Seit wir daheim sind ist Michael nur noch am putzen hier, ihm ist langweilig! Aber er ist ja jetzt auch hier komplett fertig. Er bricht sein Studium ab, da er ein gutes Jobangebot in Chicago bekommen hat und ich werde ab Februar vermutlich eine /n neue/n Mitbewohner/in kriegen! Achja und das Bad soll im Januar im 5. Besuch fertig gestellt werden, natürlich, wenn weder Michael noch ich da sind. Ich hab Kamins lieb!

Uuuuuund Ex…

…amen!

Klausurenzeit, Klausurenzeit… es ist doch immer wieder überall das gleiche! Zum Ende des Semesters stehen die allgemein beachteten Klausuren an!

Aber überall das gleiche?
Antwort: Nope!

Wären wir in Deutschland erlaubt worden, die Klausur mit Bleistift zu schreiben? Seid ihr schonmal bei -17°C zur Klausur gelaufen? War bei eurer Klausuraufsicht schonmal Baby mit an Bord?

Doch mal langsam:
Final exams (also die Endklausur – in manchen Fächern bereits die 3. Klausur in dem Semester) werden ALLE in einer Woche am Ende des Semesters geschrieben.

Hier in Umass gibt es für den geringwahrscheinlichen Fall, dass es zuviel Schnee geben könnte und die Uni ausfallen würde, einen sogenannten Snow Day. Denn sollten in der final exam week die Studenten wegen zuviel Schnees nicht zur Uni können, so gibt es ein ganz verzwicktes System, wie diese nachgeschrieben werden und sollte die final exam week dafür nicht ausreichen, so müsste noch der Snow Day herhalten (dieses Jahr der 24.12.)!
Tatsächlich war am vorherigen Donnerstag die Uni geschlossen!

Was bei unseren graduate Klausuren (wohlgemerkt graduate, bei den undergrads läuft das anders ab!) noch besonders war, fiel mir recht schnell auf: der Prof teilt die Klausuren aus und geht dann wieder in sein Büro!
Keine Aufsicht und tatsächlich: ich hab niemanden gesehen der spickelt! Es hat auch niemand geredet und nix!
Der Hammer: der Prof kommt wieder am Ende, steht 5min über der Zeit noch mit drin und sagt dann: „Ich habe keine Lust mehr zu warten… mir ist langweilig… ich gehe wieder in mein Büro, der letzte bringt mir die Klausuren!“ 🙂

Die KLausur wird mit Bleistift in ein sogenanntes „blue book“ geschrieben. Ein kleines dem Format A5 entsprechendes Heftchen, natürlich nur liniert, wie hier sonst auch alle Blöcke (Notebooks!). Wenn die Klausur fertig korrigiert ist, so bekommt man sie natürlich auch zurück!

Der Abschuss?
Mein lieber Topologieprof, der zum final exam total verplant, das Hemd halb in der Hose, halb draußen, Brille schief auf der Nase und das vor 2 Wochen adoptierte Kleinkind auf dem Arm reinkam (spätestens da wusste ich, wieso er die letzten 2 Wochen so verdammt verplant und ahnungslos gewesen war)!!

Wie so eine Klausur aussehen kann?
Hier seht ihr mich in PDE:

Achja, wie die Klausuren liefen?
Schlimmer als erwartet, so schwierig wie erwartet und absolut genial!
Mal schaun, am 2. Januar gibts Noten! Und nu? FERIEN! Und zwar so richtig, echte Ferien! Einen Monat lang, Kinders ist das toll!!!