Am vergangen Mittwochabend waren wir in der Sichuan Opera. Erstmal zur Aufklärung des Namens: Sichuan ist der Staat in China, dessen Hauptstadt Chengdu ist.
Ansonsten war das nicht wirklich, was man sich unter einer Opera in Deutschland vorstellen würde. Für diejenigen, die allerdings solche Veranstaltungen gerne zum Nickerchen halten nutzen, glaube ich wäre diese chinesische Opera viel ansprechender (wachhaltender)!
Man sitzt in einem nichtallzu großen Raum mit einer kleinen Bühne und vielen bunten Scheinwerfern. Zwischen jedem zweiten Stuhl ist ein kleiner Tisch, darauf steht ein Korb mit Sonnenblumenkernen zum naschen und der eigene Teepott (da die Teeblätter oben schwimmen hat man auch nen Deckel dazu, womit man beim trinken die Teeblätter zurückhält).
Die Show begann mit zwei Akrobaten, die jonglierten und dann auch große Tonkrüge durch die Gegend wirbelten. Eine Frau sang für uns, gründlich umnebelt von der Nebelmaschine, dafür aber schön angestrahlt. Dass die bei dem Nebel noch singen (selbstverständlich mit einer Lautstärke, die dir die Ohren weggehauen hat) konnte… ich hätte nur gehustet! Dann gab es einen Huqinspieler. So ein lustiges Instrument, dass glaub 1 oder 2 Saiten hat und geigenähnlich gespielt wird (zu lauter Hintergrundmusik). Anschließend wurden Schattenspiele aufgeführt, mit allen möglichen Tieren, hier in Andenken an die Fachschaft – die Eule 🙂
Garnicht lustig war dann ein Zauberer, der mit ernster Miene seine halbgaren Zaubertricks vorführte. Der war sowas von schlecht… glaub bis auf einen Trick haben wir alle durchschaut, weil die so schlecht durchgeführt wurden. Und nicht nur wir, eigentlich das ganze Publikum!
Lustiger war dann ein Pärchen: ein chin. Clown, der Tricks mit einer Kerze auf dem Kopf durchführte und eine Frau in chinesischen Traditionsklamotten, die sie ihm immer wieder anzündete, wenn er sie stolz auspustete.
Was das letzte Bild grad war? Ein Angebot, bei dem ich mir noch nicht sicher bin, ob man sich das entgehen lassen sollte oder nicht… Ohrenputzen! Da rennt doch tatsächlich ein Mensch mit vielen lustigen Ohrenputzinstrumenten durch den Raum und man kann sich während der Show die Ohren säubern lassen!
Zum Schluss gab es dann noch das absolute Muss einer solchen Show: „Changing Faces“ (=Maskenwechsel)! Einer tanzt graziös auf der Buehne herum und wechselt extrem schnell die Masken vor seinem Gesicht. Eigentlich – denn unser Artist war leider nicht der Beste, ziemlich gemütlich und wechselte auch nicht zu oft. Dazu steht noch einer auf der Bühne der die Performance mit Feuerspucken „untermalt“.
Alles in allem, war die Atmosphäre aber schon toll und einfach lustig zu sehen, was man hier unter dem Begriff Opera versteht \*g\*
Nach der Opera sind wir dann heimwärts gefahren, damit ich auch mal das BBQ ausprobieren konnte. Es gibt dort einen großen Tisch mit viel Auswahl an Gemüse oder Fleisch auf Spießen (Kartoffeln, Pilze, Auberginen, trockenes Brot, undefinierbares Zeug…
). Dort haben wir uns dann ausgesucht was wir wollten, dem Grillmenschen gegeben und uns auf diese kleinen Hocker bei den Klapptischen hingesetzt. Ich mein, ich weiß ja, Chinesen lieben niedrige Tische, aber hier ist man echt fast auf dem Boden! Aber durchaus nicht unbequem.
Legga, viel, manchmal ebes scharf und satt. Gudde Nacht!
Felix & Mareike