Aufstehen? Früh natürlich! Heute war mal wieder paddeln angesagt. Also früh raus, nach Picton zurückgefahren und dort unsere Paddelboote und wichtige Tipps und Tricks zum paddeln in den Fjorden und dem Ausfahren aus dem Hafen erhalten (damit wir ja nicht die Fähre umfahren!) und ab in die Boote. Wiederum 2er mit Spritzdecke und dank der tollen Wettervorhersage bedienten wir uns auch bei den Paddeljacken. Raus aus dem Hafen, immerschön am Ufer entlang und dann senkrecht vom Ufer rüber zur kleinen Insel in der Mitte. Wollten wir zumindest, doch noch ehe wir da waren fuhr auch schon die Fähre aus und brav wie wir waren, blieben wir erstmal auf Augenhöhe beim paddeln und pausierten schließlich bis die Fähre vorüber war. Man kommt sich doch sehr klein dabei vor!
Schon an der nächsten Felsenspitze der Bucht aus der wir herausfuhren schwamm der erste Seehund herum. Ein Stückchen begleiteten wir ihn noch, bis er sich einige Meter weiter auf einem Felsen herauszog und sich zu putzen anfing. Sehr cooles Tierchen. Etwas weiter entlang dem Ufer und schließlich musste wir die große Stelle zwischen den Fjorden überbrücken, bei der uns gesagt wurde: Don’t stop paddling and stay together. Dort fahren viele private Boote umher und denen will man ja nicht in die Quere geraten bzw. man will, dass die einen nicht übersehen. Die Überquerung sollte laut Vermieter 45min dauern, nach 25min waren wir dann aber drüben, sind ja schließlich keine Anfänger mehr!
Inzwischen nagte dann doch der Hunger etwas, aber an den nächsten zwei Felsenspitzen lenkten uns jeweils noch ein Seehund ab (sehr überraschend, eigentlich sollten die so weit drinnen in den Fjorden garnicht herumschwimmen!). Schließlich fanden wir auch Lochmara Lodge, stiegen aus, zogen die Boote an Land und nach kurzer Papageienbegrüßung schmausten wir Fisch ’n‘ Chips in der noblen, teuren Variante (viel Geld, nicht ganz so viel Essen, dafür echt lecker).
Jule wollte danach ihren Pulli vom Boot holen, da es etwas frischer wurde, doch das war nicht mehr möglich: ihr Boot war weg! Da die Gäste von der Lodge kostenlos aus dem Bootshaus Boote ausleihen können, dachten zwei, unseres gehöre wohl dazu (die privaten Dinge im Boot ignorierend) und sind damit ne Runde paddeln gefahren. Aber gut, die Besitzer vom Lodge waren sehr freundlich und schickten ein Motorboot raus, dass unsere Kajak schnell wieder zurückbrachte. Derweil schauten wir uns den Wilderness Park der Lodge an. Ein paar Tiere, gaaanz tolle Kunst dazwischen und schließlich das Highlight: die Schweine! Die rennen dort quasi frei herum und während es kleinere Ferkel (nicht mehr ganz klein…) gab, die „tierisch“ neugierig waren und auch sofort an unseren Schuhen zu schnüffeln begannen kam schließlich noch das Wohnmobil-Schwein den Weg hochgewackelt. Eine Riesensau, mit einem fetten Gesicht (das die noch was sehen konnte!) schwankte uns entgegen – hab lieber mal nen Schritt zurückgemacht!
Die lieben Schweine wurden schließlich noch gefüttert, dass das eine riesen Sauerei war, brauche ich wohl nicht zu erzählen. Jule durfte noch die Kücken füttern, da war aber eher die Henne von begeistert.
Zurück flogen (paddelten) wir schier, so schnell hätte das wohl keiner vorhergesagt. Plus Punkt für uns war dann, dass wir bei dem Kajakverleih die Duschen benutzen durften.
Da noch Zeit war, bis wir uns zur Ruhe begeben wollten, um in der Früh auf die Fähre fahren zu können, nutzten wir die Zeit um nach Blenheim (gesprochen Blenum) zu fahren. Seit 3 Monaten sind nämlich zwei Bekannte von mir vom Theater aus Ötigheim in Neuseeland mit Work and Travel Visum unterwegs. Und zufällig waren sie seit einer Woche in Blenheim untergekommen und wollten am nächsten Tag weiter nach Cromwell (wo unser erster Werkstattsbesuch war) um dort zu arbeiten. Also sind wir sie in ihrem tollen Hostel (bei der der Besitzer dubiose Verträge über Provision für Arbeitsvermittlung abschließt) besuchen gegangen und schließlich gemeinsam in einen nahen Pub gegangen, die eine, wie wir beim reinkommen feststellten, ausschließlich deutsche Speisekarte besaßen. Mit allen ö’s und ä’s und korrekter Grammatik, da musste doch jemand deutsches dahinterstecken! Ein sehr lustiger Abend, wir sind um einige Erzählungen von Work and Travel Leuten reicher und haben mal wieder Bier und Cider trinken können (als Fahrer hatte ich immerhin lecker Ginger Ale 🙂 ).