Bye, bye Karlsruhe – Hello Heidelberg!

Als ich gestern noch gefragt wurde, von welcher Uni ich bin, habe ich noch „Karlsruher Institut für Technologie“ zur Auskunft geben können. Aber so schnell ändern sich die Dinge: heute war mein erster offizieller Arbeitstag als Angestellte der „Ruprecht-Karls Universität Heidelberg“. Mein Doktorvater ist einem Ruf an die Heidelberger Uni gefolgt und hat sich mich (und einige andere) quasi unter den Arm geklemmt.
Allerdings fühlt es sich noch nicht sonderlich anders an – gut ist ja zum einen auch Feiertag in Deutschland und zum anderen verändert sich in Oxford dadurch derzeit nicht viel 🙂

Einen Spaß hatte ich allerdings mit dem Wechsel: den Vertrag zu unterschreiben! An sich alles kein Problem, in den Briefumschlag damit und ab nach Oxford. Das Problem lag eher in der Auslieferung dessen, bzw. kurz und knapp: an DHL! …

DHL hat es nicht geschafft an meinem Haus einen Briefkasten zu finden (es war wohl niemand da und sie wollten diesen Standard-„wir waren da“ Zettel). Ist ja auch mordsschwer, es hätte sogar an zwei Türen einen gegeben! Die Zeit wurde knapp: DHL hat mir nichts davon mitgeteilt und die Versender kamen leider nicht auf die Idee mir einfach mal die Tracking-Nummer zukommen lassen. Alles ja noch nicht so tragisch, AUSSER, dass man neuer Arbeitgeber (verständlicherweise) meinen unterschriebenen Arbeitsvertrag gerne vor dem 1. bekommen hätte, sprich am 30. April. Dumm nur, wenn man bis zum 29. April noch keine Post bekommen hat und auch keine Notiz, dass der Vertrag verschickt wurde. Also mal überall nachgehakt und rausgefunden: das Teil ist schon längst da und wartet im Service Center der DHL auf mich! Für einen zweiten Zustellversuch war es am 29. April ein bischen spät. Also musste ich selbst hin. Wo ist so ein tolles Service Center? Natürlich nicht in der Innenstadt… nein, garnicht. In Milton, Abbingdon, 20km südlich von Oxford. Der Tag wurde also zu einer unfreiwilligen Radtour entlang der Fahrradroute 5. Die ist sehr schön, aber da alles ein bischen knapp war und ich vor 17 Uhr dort aufschlagen musste, da ich sons vor verschlossenen Türen stehe, bin ich ohne Wasser und nur mit einem Müsliriegel bewaffnet aufgebrochen. Eine wirklich hübsche Strecke, aber ich war echt knapp dran, einmal das falsche Postamt erwischt, bis ich im Industriegebiet zu DHL gefunden hab. Dann der größte Spaß, es war 16:45 Uhr, also: innerhalb von 10min Umschlag aufreißen, alles durchlesen, ausfüllen, unterschreiben und wieder abschicken! Das ganze sollte ja schließlich am nächsten Tag wieder in HD sein. Um absolut sicherzugehen hab ich dann auch die „vor 12 Uhr zustellen“ Variante gewählt, die Kosten dafür lagen nur knapp nicht im dreistelligen Euro Bereich – Wahnsinn! Aber: alles gut, ich konnte gemütlich wieder zurückradeln und am Rückweg hatte ich dann auch Zeit für Landschaft genießen und Fotos 🙂

Heute gegen 11 Uhr schau ich in die Track-Daten meines Vertrages rein: mein Vertrag ist angekommen! Doch dann kam während dem Seminar (15 Uhr rum) ein verzweifelter Anruf aus Heidelberg: der Vertrag ist nicht da!!! Das verstehe wer will, also nochmal nachgeschaut. Das Ende vom Lied: ein Kollege hatte den Vertrag entgegen genommen und hat aber vergessen den Umschlag der Empfängerin auf den Schreibtisch zu legen. Der Vertrag war also da, nur ein Büro weiter. Soviel Spaß für wenig Geld! Wobei wenig bei den Portogebühren auch relativ ist 🙂

Chorgesang und Tanz in den Mai

So früh war ich noch nicht im Office… heute ist der erste Mai und es wäre ja langweilig, wenn es in Oxford dafür nicht eine passende Tradition geben würde, in diesem Fall eine angeblich schon über 500 Jahre alte Tradition: Pünktlich um 6 Uhr (!) nach dem Glockenschlag singt vom Tower des Magdalen College der Magdalen College Choir. Währenddessen stehen unten vor dem College und auf der Bruecke eine schiere Masse an Menschen, um dem Chor zu lauschen. Tatsächlich sind für das Hymnus Eucharisticus sogar die Trunkenbolde hinter uns still (viele Pubs sind die Nacht zuvor durchgehend geöffnet), erst bei den weiteren Chorstücken (die nicht zur Tradition gehoeren und ein bischen anspruchsvoller sind) ist dann allgemeine Gesprächsstimmung.

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Da es sich vor einigen Jahren eingebürgert hat, von der Brücke in den Fluss zu springen, dieser aber je nach Wasserstand dafuer eher ungeeignet ist, war die Brücke einige Jahre lang komplett gesperrt, inzwischen ist sie wieder geöffnet aber man kommt nur bis auf 1m an das Brueckengeländer ran – Security wie bei einem Konzert 🙂
Dann noch eine heisse Schoki auf die Hand und rund um den Radcliffe Square die Volkstänze (Morris Dance) und Dudelsackmusik miterleben. Und dann, ja was wohl, ab ins Büro! 😉

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