Ein volles Wochenende 17-19. Mai 2013 – Teil 1

…und ein entsprechend langer Beitrag dazu! Kekse schnappen, nen Tee dazu und gemütlich zurücklehnen…

_*Winchester*_

Eigentliches Ziel für das Wochenende war der New Forest Nationalpark, ein Nationalpark ganz im Süden Englands, der bis an die Küste heran reicht. Auf dem Weg dorthin liegt unter anderem Winchester. Ein beschauliches Städtchen, ganz früher mal sehr bedeutend, mit einer dementsprechend riesigen Kathedrale. Genauer, einer langen Kathedrale: die zweitlängste in Europa (der Kirchenprospekt verrät leider keine genaue Zahl). Und damit will ich meinen Lesern nichts beibringen, sondern vielmehr mich rechtfertigen, dass die Kathedrale in ihrer Gänze einfach nicht auf ein Foto gepasst hat (für schöne Fotos mit blauem Himmel muss ich ohnehin auf Wikipedia verweisen). Wer so Fotos zusammensetzen kann, bitte melden 🙂

Drinnen gibt es viel zu sehen, unter anderem auch eine Bibel aus dem 12. Jahrhundert und hier liegt auch Jane Austen begraben, aufgrund derer Mareen und ich öfters mal durch die Gegend schreiten (Reeeeen, Gruß nach Hamburg!). Nun bin ich auch mal um ihr Grab geschritten. 😉

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Während wir dort waren hat schonmal kurz der Knabenchor für eine danach anstehende Beerdigung geprobt. Das ist ein Erlebnis kann ich euch sagen. Gänsehaut-Feeling! Kleine Geschmacksprobe? Aufgenommen mit meiner hochprofessionellen Kamera: Knabenchor in Winchester (Kopf nach links lehnen, Nackenmuskulatur dehnen).

Ansonsten hat Winchester noch einen große Halle, das letzte vollständige Überbleibsel von Winchester Castle. Zukünftige Touris aufgepasst: hier hängt (ja, hängt) ein großer, runder Tisch, hergestellt zwischen 1250-80. Achtung festhalten und zwar von König Arthur! Steht zumindest auf dem Tisch drauf: „This is the round table of King Artur and 24 of his named knights.“ Dass dessen Existenz noch immer umstritten ist und er wenn, dann ein paar Hundert Jahre vor der Geburt der Bäume aus dem der Tisch hergestellt wurde gelebt hat, haben die Schreiber wohl nicht so genau genommen. Aber zack, Foto gemacht, braver Touri!

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In der Halle steht noch ein von mir mal unkommentierter Vergleich, was Queen Elizabeth II und was Queen Victoria zum Diamond respektive Golden Jubilee geschenkt wurden:

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_*Lyndhurst*_

Nach Winchester sind wir zu unserer eigentlichen Basisstation fürs Wochenende: Lyndhurst. Ob das Örtchen für irgendwas bekannt ist, wussten wir nicht, aber da es die am zentralsten gelegene Stadt in New Forest mit dem günstigsten Übernachtungsangebot war, wurde hier das Basislager aufgeschlagen, genauer in einem Hotel. Direkt neben dem Hotel (am Dorfrand von Lyndhurst) geht es auch gleich in den Nationalpark über: der Park ist quasi überall außen herum, zwischendrin sind immer mal wieder ein paar Siedlungen und durch den Park hindurch führen auch Straßen. Beim Überschreiten einer Stadt- zur Parkgrenze ist deshalb immer ein Cattlegrid vorhanden. Denn: im Park leben ca. 4000 Wildpferde! Und die bekommt man auch haufenweise zu Gesicht, dafür muss man keinen Kilometer laufen. Die Pferde sind Menschen gewöhnt, aber glücklicherweise nur im Sinne von Menschen-ignorierend, nicht bereits zutraulich oder Essen aus Menschenhand gewöhnt.

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Beim abendlichen Verdauungspaziergang durch die Straßen besahen wir uns die Kirche vom Ort auch etwas genauer. Klein bauen scheint hier ja verpönnt zu sein. Doch abgesehen von ihrem beeindruckenden Gesamteindruck, hatte die Kirche noch zwei Besonderheiten versteckt: durch Zufall habe ich mir die Grabsteine etwas genauer angeschaut und dabei auch die Grabstätte von Alice Liddell entdeckt. Andere Touris scheinen den Reiseführer genauer gelesen zu haben, im Nachhinein betrachtet war das Gras dorthin führend auch recht ausgetrampelt. Für diejenigen unter euch, die wie ich den Namen nicht sonderlich gut kennen: Alice Lidell war das Vorbild für Alice in Wunderland, dass von Lewis Caroll (alias Charles Dodgson, einem Mathematikprofessorer am Christ Church College, Oxford, na klar) geschrieben wurde.
Die zweite Besonderheit: eine Treppe, die von der Kirche den Hügel runterführt. Die Stufen bestehen nämlich komplett aus alten Grabsteinen!

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