Chorgesang und Tanz in den Mai

So früh war ich noch nicht im Office… heute ist der erste Mai und es wäre ja langweilig, wenn es in Oxford dafür nicht eine passende Tradition geben würde, in diesem Fall eine angeblich schon über 500 Jahre alte Tradition: Pünktlich um 6 Uhr (!) nach dem Glockenschlag singt vom Tower des Magdalen College der Magdalen College Choir. Währenddessen stehen unten vor dem College und auf der Bruecke eine schiere Masse an Menschen, um dem Chor zu lauschen. Tatsächlich sind für das Hymnus Eucharisticus sogar die Trunkenbolde hinter uns still (viele Pubs sind die Nacht zuvor durchgehend geöffnet), erst bei den weiteren Chorstücken (die nicht zur Tradition gehoeren und ein bischen anspruchsvoller sind) ist dann allgemeine Gesprächsstimmung.

&nbsp

Da es sich vor einigen Jahren eingebürgert hat, von der Brücke in den Fluss zu springen, dieser aber je nach Wasserstand dafuer eher ungeeignet ist, war die Brücke einige Jahre lang komplett gesperrt, inzwischen ist sie wieder geöffnet aber man kommt nur bis auf 1m an das Brueckengeländer ran – Security wie bei einem Konzert 🙂
Dann noch eine heisse Schoki auf die Hand und rund um den Radcliffe Square die Volkstänze (Morris Dance) und Dudelsackmusik miterleben. Und dann, ja was wohl, ab ins Büro! 😉

&nbsp

&nbsp

Formal Dinner at Balliol Hall

Kurzum, Miha hat zum Formal (oder Formal Dinner oder Formal Hall) im Balliol College geladen (dem College in dem wir auch jeden Donnerstag mit der Arbeitsgruppe zu Mittag essen). Nur diesmal ebenfalls alles etwas förmlicher, mit Anzug und Krawatte etc.
Die Hall an sich ist etwas imposanter als in Worcester, allerdings sind hier die Regeln alle etwas weniger strikt. Gown ist keine Pflicht und es dürfen sich alle hinsetzen und müssen nicht zuerst stehenbleiben. Zum Grace sind wir dann allerdings wieder aufgestanden, dass war allerdings entgegen Worcester ein kurzes Vergnügen, was daran lag, dass es keine 5 Wörter lang war – und schon gings ans Essen. Echt lecker und die Gänge sind zeitlich nicht ganz so eng gepackt wie in Worcester – einiges entspannter, viel Zeit um sich zu unterhalten. Allerdings wurde mein Nachtisch sogar von der falschen Seite serviert! Huuuuh! 🙂

Zur besseren Vorstellung bzw. Hunger-Anregung hier ein Abbild der Speisekarte…

…und wie die Speisen in Worte gefasst wurden (leider habe ich beim Nachtisch etwas spät daran gedacht, keine Sorge es wurde anders serviert!):

&nbsp &nbsp

Normalerweise würde ich jetzt weniger vom Toilettengang danach berichten, aber es gibt hier ebenfalls ein kleines, nettes, erwähnenswerte Detail (keine Sorge, wir gehen zusammen nur in den Vorraum). Wenn also eine Dame sich zu irgendeinem Zeitpunkt „erfrischen gehen“ möchte und dabei feststellt, dass das werte Schühchen einen kleinen Fleck abbekommen hat – es ist hier natürlich für alles gesorgt:

&nbsp

Ein sehr netter Abend, der dank der kollektiven Gesundheitsschieflage unseres Office nach dem Essen allerdings auch schon wieder vorbei war. Aber den Schlaf werde ich wohl auch benötigen… morgen heißt es früh raus!

Frozen eggs und warum die Heiss- und Kaltwasserhaehne so weit auseinander sind

Die kleinen Geschichten des Alltags (und ein Sonntag mit genügend Zeit sie niederzuschreiben):

Gestern war Pfannkuchentag, zumindest bei mir. Da wir keine Schüssel in der Küche haben (zumindest habe ich noch keine gefunden), darf ein Topf als Teigschüssel erhalten. Dies stellte sich sogleich als äußerst geschickt heraus, denn wie ich die Eier zugeben wollte, ließ sich das erste Ei nicht so recht aufschlagen: es war fast durch und durch gefroren! Anscheinend ist unser Kühlschrank auch bei Stufe 3 von 5 bereits die Frostzentrale schlechthin und alle Sachen, die man nach ganz hinten geschoben hat, derer Sachen nimmt sich der Kühlschrank besonders an! Aber wie gesagt, zum Glück war die Teigschüssel ein Topf – der durfte dann erstmal auf den Herd, denn Eiseier lassen sich eher schlecht verrühren.

Weiter hatte ich Besuch letzten Mittwoch aus Deutschland (Blogbericht folgt, sobald ich die deutschen Fotos habe) und eine Frage tauchte auf, die durchaus berechtigt ist: „Wieso wäscht ein Engländer seine linke Hand mit heißem, seine rechte Hand aber mit kaltem Wasser?“

Und tatsächlich sind hier in den meisten Bädern die Wasserhähne so angeordnet, dass die Warm- und Kaltwasserhähne mindestens eine Handspanne auseinander sind. Man kommt also garnicht dazu sich die Hände mit lauwarmen Wasser zu waschen, die Entfernung ist einfach zu groß. Der Vorschlag eines meiner Kollegen dazu: beide Hähne aufdrehen und ganz schnell hin und her. Viel Erfolg dabei, auch beim selbst trocken bleiben! Der nächste Spaß ist nämlich, dass der Warmwasserhahn wirklich heißes Wasser gibt (nicht umsonst ist fast immer ein Warnschild dabei) und der Kaltwasserhahn nur eiskaltes. Mein Zimmerwaschbecken hingegen hat tatsächlich nur einen Hahn (und zwei Griffe): die Öffnung des Hahns ist aber unterteilt, sodass die linke Hälfte vom Wasserstrahl heiß, die recht Hälfte vom Wasserstrahl kalt ist. Immerhin schon ein kleiner Fortschritt!

Zu guter letzt (leider ohne Foto – darf ich nicht verwenden :-P): ich skype mit meiner Familie, erwarte meinen kleinen Neffen über den Boden flitzen zu sehen, der schläft aber in aller Seelenruhe und stattdessen fährt mein großer Bruder mit dem Bobbycar durchs Wohnzimmer. Ein herrlicher Anblick 🙂

Up and Down Headington Hill

Hätte ich mal lieber einen der letzten Tag zum Erstellen dieses Blogeintrags Mail genutzt, ich hätte schreiben können: strahlender Sonnenschein, blauer Himmel – und trotzdem immer wieder kalt! Das beeindruckt die viele Engländer weniger in ihrer Kleiderauswahl (T-Shirt, kurze Hose… und das gestern morgen bei 8 Grad!). Heute ist es allerdings wieder bewölkt und gestern kam der Regen auch zur Decke herein (Dach ist wohl etwas undicht, ich war nachts vom Tropfgeräusch aufgewacht). Wenn kommenden Montag die Priory von außen gestrichen wird, schaut sich der Handwerker das Dach nochmal an – es ist wohl nicht das erste Mal!

Doch zum eigentlichen Sinn dieses Blogeintrages: mein Fahrrad und alle Möglichkeiten die sich mir dadurch eröffnen. Ich habe mir hier nämlich für die 3 Monate eine Fahrrad gemietet, in der Hoffnung dadurch etwaigen Ärger mit gebrauchten Rädern umgehen zu können (und weil es einfach so schön einfach war) – für 88 Pfund finde ich kann man sich da auch nicht beschweren (mein einer Bürokollege fand es viel zu viel… wat solls). So hatte ich zumindest gleich zu Anfang die Möglichkeit mein Fahrrad bereits am 2. Tag wieder umzutauschen und in den Folgetagen dank deutscher theoretischer Hilfe dort auch mein Fahrrad passend auf mich einstellen konnte (leider hatten die im Workshop nur bedingt Ahnung, dafür aber alles nötige Werkzeug zur Verfügung). Jedenfalls genieße ich es seither regelrecht, morgens gemütlich bergab zur Uni zu sausen und nunja, das ganze am Tagesende wieder hochzustrampeln. Mein Prof hier war schon sehr verwundert, dass ich den Headington Hill nicht hochschiebe, pah! Als Vergleichsmöglichkeit für Reichenbach-Kenner: in etwa zweimal die Merkurstraße hoch und dann noch einmal kurz die St. Barbara Straße 😉

Also auf gehts, wir starten an der Priory, an der es hinten im Hof einen Fahrradschuppen gibt, der einigermaßen wetterfest und hoffentlich Diebstahl-sicher ist. Anscheinend ist da Oxford an sich bereits ein heißes Pflaster und ein gestohlenes Fahrrad innerhalb von 6 Monaten reicht mir eigentlich!

&nbsp

Das ist also das gute Fahrrad, das mich bisher erst einmal im Stich gelassen hat, als ich die Kurve zu eng genommen habe an einer meiner Lieblingsbaustellen und das Hinterrad am Kies weggerutscht ist – nunja, zwei blaue Flecken mehr…
Man stelle fest: das Fahrrad hat keinen Ständer, was tatsächlich für die meisten Fahrräder in Oxford so gilt. Laut Aussage des Verleihers würden die eh immer nur kaputt gehen, weil wenn alle Leute ihr Fahrrad aufm Ständer abstellen und dann eines umkippt, kippen alle um und alle Ständer gehen kaputt! Warum dass dann in Karlsruhe ganz gut klappt und hier nicht, who knows. Allerdings bietet Oxford an sich auch extrem viele Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, weshalb das kaum ein Problem ist.
Zweitens: ich habe einen Fahrradkorb! Ich glaub das hatte ich noch nie – aber ganz praktisch, zumindest um die Fahrradkette darin abzulegen, die mich dann als fahrendes Schlossgespenst outet und mir dafür das klingeln erspart. Außerdem funktioniert der Korb auch zusammen mit der Fahrradtasche, die mir freundlicherweise diese Woche aus Deutschland mitgebracht wurde. Achja, los gehts!

Die Strecke vom Hinweg zur Uni unterscheidet sich etwas von der vom Rückweg. Da es hinzus für den ersten Teil nur bergab geht, muss ich nicht den kürzesten Weg nehmen, sondern nehme einen schöneren Weg, vorbei an der alten Kirche, entlang der schmalen Straße mit rechts und links Mäuerchen, fahre Slalom um die nicht kleinen Schlaglöcher und genieße die überdimensionierten Speed-Bumps (vielleicht sollte ich mich hier mal mit Kunstspringen versuchen). Schönes Detail: die Straße ist teilweise so eng, dass eigentlich keine zwei Autos aneinander vorbeipassen. Letzte Woche haben es zwei trotzdem versucht. Die Mauern links und rechts blieben unbehelligt, die Autos schrammten längsseits allerdings aneinander und blieben so erstmal stehen um sich anzuschreien. Sehr zur Freude aller Autos, die dahinter standen! Und zu meiner Schadenfreude muss ich gestehen – ab auf den Bürgersteig und alle Autos hinter mir lassend 🙂

&nbsp

Dann durch Wohngebiet und über ein paar größere Straße (dabei doppelstöckigen roten, grünen und blauen Bussen ausweichen) und ab über Schleichwege hinaus aufs Feld. Dort ist es dann mit schleichen vorbei, denn gleich zu Anfang darf man über ein Cattle Grid \*rumms-rüttel-krach-schepper\* und zwischen den Mooren hindurch zu den Brücken um den Cherwell zu überqueren.

&nbsp &nbsp

Schließlich noch ein Hauch University Parks und dann in Oxford wieder auf die großen Straßen, vorbei an mal wieder beeindruckenden Gebäuden. Seit kurzem kenn ich auch hier einen neuen Schleichweg, es lohnt sich doch immer mal wieder was neues auszuprobieren und einfach mal anderen Fahrradfahrern hinterherzufahren! Schließlich von der Banbury Road bei Tor 7 abbiegen, wo der freundliche Mensch mit dem Bauhelm steht, denn die Einfahrt ist eine Baustelleneinfahrt und der gute Mensch weist die Baustellenfahrzeuge ein und schaut dass niemand dazwischen springt. Dafür steht er ganztags (!) an der gleichen Stelle. Aber sehr freundlich, trotz Fahrradverbotsschilder dürfen alle Fahrradfahrer den Fußgängerweg befahren (anstelle schieben zu müssen). Schließlich fährt man direkt auf das Radcliffe Observatory zu (das beeindruckende Gebäude ganz rechts), um dann dahinter zum doch eher hässlichen und alten (nicht ehrwürdig alt, sondern …) Gibson Building zu fahren. Und direkt neben dem Nebeneingang ist dann bei dem „Don’t tap on the window, don’t disturb the animals“ Schild mein Büro! 19min ergab bislang meine einzige durchgeführte Messung (von den anderen Messungen hab ich leider immer nur die Startzeit notiert \*g\*).

&nbsp &nbsp &nbsp

Wir stellen uns einen harten Arbeitstag im Büro vor, freuen uns auf ein gutes Abendessen und treten den Nachhauseweg an:

Wir fahren wieder entlang der Baustelle, auf der übrigens das neue Mathegebäude entsteht (soll im Juli bezugsfertig sein – leider zu spät für mich) und raus auf die Straße. Das erste Stück etwas anders als auf dem Herweg, Einbahnstraßen bedingt. Dann kommt wieder der schöne Teil: entlang des University Parks und über die Felder. Auch wieder das Wehr vom Cherwerll, dann die Brücke, manchmal mit einer Ehrengarde besetzt und wieder über das Cattle Grid (es gibt zwei, damit niemand beim Fahrrad fahren einschläft) in Richtung Moor.

Dann über die Schleichwege hin zum ersten steileren Berg. Lieber kürzer und steiler als ewig langgezogen! Hoch vorbei am John-Radcliffe Hospital und ab zu einem meiner Lieblingsstücke des Weges: dieser Schleichweg kürzt nicht viel ab aber ist einfach schön. Zwischen den Häusern durch eine enge Gasse, links und rechts nur Mauern, irgendwie herrlich: The Croft!
Und damit auch schon wieder Endstation und zurück an der Priory. 26min ist die bisher einzige gemessene Zeit 🙂

&nbsp &nbsp &nbsp

Noch ein Abschlussschmankerl: als ich letztes in Oxford durch die recht leeren abendlichen Straßen fuhr und rechts abbiegen wollte, hab ich nach Handzeichen geben noch schnell einen Schulterblick getan, damit mich kein Auto fälschlicherweise mitnimmt und war verblüfft: eins dieser klassischen englischen Taxis hinter mir. Irgendwie total unerwartet! Ich kenne die Taxis zwar schon aus London und inzwischen seh ich die auch fast täglich in Oxford, aber irgendwie war ich in dem Moment gedanklich in Deutschland und da passte ein englisches Taxi einfach nicht ins Konzept!

Ei der Daus, der Regen geht wieder los. \*Blick-zur-Decke\* Noch alles dicht! Noch!

Musik-Empfehlung

Die Empfehlung des Abends für alle Fahrradfahrer, die abends noch einen Berg zu bewältigen haben: das Lied von der Tempelszene aus „Jesus Christ Superstar“ (Andrew Lloyd Webber natürlich!) hat den perfekten Rhythmus für steile Berge, dann geht man auch mit den Baustellen lockerer um, die innerhalb der letzten 2 Wochen auf meinem fast schon optimierten Fahrradweg an 3 unabhängigen Stellen entstanden sind!

Formal Dinner at Worcester Hall

Ein Abend, wie man ihn erlebt haben muss, mit Worten ist er vermutlich unzureichend zu beschreiben. Die Oxford-Studis sind sowas mit Sicherheit mehr gewöhnt als ich – die gehen ja schon als Kind mit Uniform in die Schule und haben mit Sicherheit auch viel mehr formelle Anlässe. Aber die Geschichte von vorne.

Bei den Colleges gibt es zusätzlich zu den normalen Mahlzeiten, je nach College, ein paar Mal die Woche oder seltener ein „Formal Dinner“. Hierzu gilt allerdings: es kommt nur rein, wer zum College gehört oder von einem College-Zugehörigen eingeladen wurde. Im Prinzip ein Abendessen mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch und ein paar Sonderregeln. Zum Beispiel erscheinen alle in Abendgarderobe und mit ihren „Gowns“, ihren formalen Roben, bzw eher so eine Art Umhang. Der Tisch ist (natürlich) festlich gedeckt, das Servicepersonal steht bereits in den Startlöchern. In der Dining Hall sucht sich jeder einen Platz und stellt sich hinter sein Gedeck. Das ist schon ulkig, wenn alle sich normal unterhalten, aber jeder nur vor seinem Platz steht und sich niemand hinsetzt. Dann wird die Tür einmal feste zugeschlagen, um sie dann etwas gemessener wieder zu öffnen. In die Stille daraufhin schreiten dann die Senior-Fellows und deren Gäste ein und begeben sich zu ihren Plätzen am High Table. Sonntags ist übrigens die schwarze Fliege Pflicht am High Table. Selbst der Dumbledore hatte eine, was allerdings erst zu sehen war, als er mal kurz seinen Dumbledore-Bart wegstrich! Noch das Tischgebet auf Latein und dann dürfen alle Platz nehmen.

Ein super Essen, zu trinken gibts das normale Tapwater, wer will, bringt seinen eigenen Wein mit (und wer erst daran denkt, wenn die Läden schon zu haben…). Insgesamt ein sehr zügiges Essen, das Servicepersonal ist unentwegt im Einsatz, kaum ist der eine Gang aufgegessen, kommt schon der nächste. Aber eine sehr nette und gesprächige Runde und direkt im Anschluss ab in die College-Bar und den Rest des Abends mit Kicker, Pool und Darts verbracht. Insgesamt aber schon ein sehr lustiges Bild, wie wir alle in feiner Abendgarderobe am Kicker oder am Billiardtisch stehen. Mal schauen, ob ich mich irgendwann an die traditionellen Weisen kombiniert mit heutiger Moderne gewöhne und den insgeheim offen stehenden Mund wieder schließen kann 🙂


(Worcester Quad bei Nacht)

Sunny day in Oxford

Kaum zu glauben aber wahr: die Wettervorhersage sagte ganztags Sonnenschein voraus und die Wettervorhersage hatte Recht! Morgens schien die Sonne direkt ins Gesicht und als ich aufstand war sie auch noch da!

Zusammen mit Bettina, einer neuen Hausgenossin, machten ich mich auf den Weg, den Sonnenschein zu genießen. Zuerst eine Ehrenrunde durch Headington und dann eine Reiseführer-Stadtführung durch Oxford. Ich kenne bislang zwar viele der großen Straßen und die Einkaufsstraße samt der für mich bislang wichtigsten Läden, aber welches College jetzt genau wo steht und was man als typischer Tourist sonst noch in Oxford anschaut, das war mir bislang entgangen.

Doch zuerst zu Headington: Headington ist ein Stadtteil von Oxford. Sein Zentrum ist ca. 3 km vom Zentrum Oxfords entfernt. Bedeutsam in Headington sind das Krankenhaus und seine vielen Ausbildungsplätze, die Headington Shops, die alle zentral an der Hauptstraße (London Road) liegen mit allerlei Einkaufsläden und Banken, Wäschereien, Blumenläden, Pubs und Restaurants verschiedenster Nationalitäten (alles in 5min zu Fuß von der Priory zu erreichen!)

und natürlich der Headington Shark:

Was der da so genau soll, das fragt man sich sicherlich zuerst. Anscheinend hat sich dort jemand mal verkünstelt und seitdem ist es so eine Art kleines Wahrzeichen von Headington. Somit erklärt sich auch der kleine Hai, der auf der Headington-Homepage in der obersten Leiste fleißig schwimmt.

&nbsp &nbsp

Weiter hat Headington in seinem eher älteren Stadtteil (da wo die Priory auch ist) eine schöne alte Kirche und enge Gassen, ein paar Straßen weiter auch einen Bowling Platz (sowas in der Art stand auf nem Schild, aber was für ein bowling das ist, habe ich noch nicht herausgefunden) und schließlich auch eine private Mädchenschule, in die die gute Hermoine aus HP gegangen ist, Wahnsinn oder? 😉

Weiter geht’s nach Oxford (natürlich zu Fuß – Bus fahren will man doch nicht bei dem Wetter und Bettina hat noch kein Fahrrad).

Ziemlich am Anfang von Oxford (wir kommen übrigens von Osten her über die Hauptstraße reingelaufen) überquert man über eine Brücke den River Cherwell und steht dann auch direkt schon vor Magdalen College (Achtung, Aussprache wie so oft nicht trivial, verschluckt das ‚g‘ und das zweite ‚a‘ einfach!).

&nbsp &nbsp

Das zweite Bild zeigt die stets belebte Hauptstraße von Oxford, die High Street. Schmale Bürgersteige (zumindest recht schmal verglichen mit dem Haufen Leute der hier unterwegs ist), die Straßen voll mit geschätzten 70% Taxis und Busse, 30% restliche motorisierten und Muskelkraft-betriebenen Fahrzeuge. Ab gings weg von der Hauptstraße entlang schmalerer Gassen, zwischen der Mauern verschiedenster Colleges hindurch (in die Colleges selbst kommt man nur rein, wenn man jemanden davon kennt und der einen mit reinnimmt oder wenn man zur Besuchszeit da ist und Eintritt zahlt. Für den heutigen Tag war jedoch der Plan erstmal das Stadtbild selber und nicht die Colleges von innen. So kamen wir auch wieder an der Bridge of Sighs, die nicht so heißt, vorbei, diesmal allerdings von der anderen Seite mit Durchblick zur Bodleian Library. Weiter zum Radcliffe Square und dort wieder an der High Street ist St Mary’s Cathedral.

Dort in die Schlange angestellt, um auf den Turm zu kommen (Eintritt, na klar) und oben dann auch festgestellt, wieso die Anzahl an Leuten, die hoch dürfen beschränkt ist: der Platz ist dort oben so eng, dass es wirklich nur wenige Stellen gibt, an denen zwei Leute aneinander vorbeikommen (einschließlich der Wendeltreppe hoch!). Und es ist kein Rundweg oben, sondern man muss auch dahin zurück, wo man herkam! Aber eine sehr schicke Aussicht:

&nbsp

Man sieht von oben so richtig schön die ganzen Colleges der statt: alle in der typischen quadratischen/rechteckigen Form (die „Quads“). Links das All Souls College (auf Wikipedia gibt es da auch ein ziemlich cooles Foto von dem College im Winter), in der Mitte die Dächer von Oxford mit „Tom Tower“, dem Haupteingang zum Christ Church College und gleichzeitig der Glockenturm der jeden Abend um 21 Uhr Oxford Time (=21:05 Uhr UK time) 101mal erklingt, früher das Zeichen für alle Colleges von Oxford, die Tore zu schließen (Zapfenstreich!). Rechts wiederum ein Blick auf die High Street. Achja, und beim rausgehen: Achtung, Kopf!

Schließlich ging es noch weiter in die Covered Gartens. Eine Markthalle, von außen ganz unscheinbar, innen aber dann doch mit einigen Gängen und vielen kleinen Läden ausgestattet. Echt urig und macht Riesenspaß da durchzustromern. Nächstes Mal mit ein bischen mehr Zeit… Leider sind die Fotos von drinnen nichts geworden.

Schließlich noch eine Ehrenrunde gen Süden: zum Christ Church College:

Insgesamt sei zu erwähnen, dass der Tag bislang durchweg sonnig war, die gefühlten Temperaturen allerdings stark schwankend: sobald man im Schatten war, war ein Pulli schon ganz nett, sobald man in der Sonne war, beneidete man die Briten in ihren kurzen Hosen und T-Shirts. Insgesamt also ein Kleidung an, Kleidung aus, Kleidung an, Kleidung aus… das grenzte schon fast an Sport! Aber, was gehört noch so zu gutem Wetter? Tja…

Die Wiesen, die zum College gehören sind frei zugänglich (solange die Tore geöffnet sind) und das ganze ist eine Mischung aus englischem Rasen, Liegewiese zwischen Bäumen und Kuhweide. Denn mitten auf dem Gelände wird eine bestimmte Rinderrasse gehalten. Eine der endlosen Traditionen hier in Oxford 🙂
Entlang der Weide gelangt man schließlich ans Wasser, an die Themse. Ja, die kommt hier vorbei, bevor sie nach London fließt. Hier wird sie aber auch Isis genannt, davon hab ich allerdings bislang nur gelesen und es noch niemanden sagen gehört.

&nbsp

Jedenfalls ein ziemlich schöner Weg entlang der Themse, in die eine Richtung führt er bis hin zu den Bootshäusern der Oxford-Ruderklubs (wir haben 22 Bootshäuser der Colleges gezählt, einige waren auch aktiv im Wasser),

&nbsp

und in die andere Richtung wieder zur Stadt (südöstlich des Zentrums) an dem öffentliche Bootsverleihe und anscheinend auch der Namensgeber der Stadt, die Ochsenfurt liegt.

&nbsp

Die weitere Tour brachte nur noch ein einziges weiteres Foto, was ich ziemlich cool finde: schickes Haus, echte englische Telefonzelle, schöne alte Laterne und sogar noch der Mond mit drauf!

Danach hieß es noch Bettina in Oxfords Pubszene einführen, was uns mit Verstärkung vom Mathe-Institut und den Pubs „Lamb and Flag“, „The Eagle and Child“ und „The Jericho Tavern“ denke ich ganz gut gelang! 🙂

Comparing mathematicians: Oxford vs. Karlsruhe Part I

1. Mathematicians are basically the same everywhere on this planet: plants living in their offices are doomed to suffer per default. But here in Oxford they even managed to kill a cactus! Not even Karlsruhe’s mathematicians managed to do that…

2. „A mathematician is a device for turning coffee into theorems.“ It definitely is! But here I must say: Oxford wins. Coffee is for free and is made anew throughout the day by John. Notice that for this comparison we eliminated the fact of me actually not liking any…

3. When it comes to lunch time of course first Karlsruhe’s mathematicians win: lunch time is earlier than in the UK! Okay, maybe not the best argument… let’s not dwell any longer on that. But (there’s always a but): how would you compare having lunch in a college hall, quiet and pieceful, absolutely stylish vs. going to the Universitys dining commons – shared by every student and employee on campus?

&nbsp &nbsp &nbsp

Left is Worcester, the middle is Balliol college (where the Numerical Analysis group dines every Thursday at the high table).

Singing ghospels!

(Wer den Text schon kennt, er ist teilweise einer E-Mail entnommen… \*husthust\* Papier sparen und so… oder so ähnlich.)

Nachdem ich von vorher 4 Chören in Karlsruhe und Umgebung hier in Oxford runter auf 0 bin und so langsam alle grundlegenden Dinge eingerichtet sind, wurde es so langsam Zeit an der 0 etwas zu ändern…

So war ich gestern das erste Mal hier in nem Chor: der Oxford Gospel Choir. Eine ganz neue Musikrichtung und interessante Lernmethoden! Chorprobe in ner Kirche, die ringsum mit blauem dicken Teppich ausgelegt ist, Chorleiterin bildlich DIE Ghospel-Sängerin schlechthin verkörpernd, alles ordentlich beschwingt, Stücke lernen, ohne ein einziges Notenblatt in der Hand zu halten und die ganze Zeit im Stehen singen. Aber war irgendwie ganz lustig. Eben mal was ganz anderes. Zufälligerweise stand ich dann auch noch neben gleich 4 Deutschen, die hier in Oxford Au-Pair machen. Morgen schau ich mir noch einen weiteren Chor an, mal schauen, welcher mir besser gefällt.