Hach, wie ist die Zeit doch wieder vergangen!
Nun ist morgen bereits die zweite Uniwoche vorbei und die deutschen Studenten hocken immer noch bequem daheim, faulenzen und sehen die Uni nichtmal aus der Entfernung! Nicht so hier. Hier wird schwer geschuftet und wie die Bedingungen bei mir dabei aussehen, das will ich hier und jetzt verraten:
Der "Mathebau":
Der Mathebau ist nicht nur der Mathe-Bau hier. Im gleichen Gebäude untergebracht sind hier auch Chemie, Physik, Astronomie und was weiß ich alles. Wie wir hier alle in einem Gebäude unterkommen? Indem wir hier 16 Stockwerke haben, wir heißen nicht umsonst: LGRT.
Was das heißt? Lederle Graduate Researche Tower. War doch klar.
Morgentraining gewünscht? VIel Spaß, es gibt ein Treppenhaus!
Heute was fauler? Viel Spaß! Und zwar beim auf-den-Aufzug-warten! 4 Aufzüge fahren hin und her aber beim dem Morgenverkehr ist das schon stressig. Und wenn man hochfährt hält der mindestens noch 5mal! (mein Office ist im 12., VLs sind im 12. und 13.)
Der "Hörsaal":
Der Hörsaal… der Hörsaal, der kein Hörsaal ist. Ich glaub im gesamten Bau gibt es keinen richtig großen Hörsaal. Ich hab mal nen Raum für so 80 Personen gesehen aber auch der ist wie alle anderen (außer größer): Klassenzimmergroß und nur einzele Stühle mit diesem typischen kleinen ausklappbaren Tisch für die rechte Seite (alle zwei Räume auch mal einer für Lefties). Die Räumlichkeiten in denen ich mich aufhalte sind immer so max. für 19 Personen gedacht. Recht kuschelig, könnte man meinen wäre da nicht die
Die Temperatur:
Also sowas von runtergekühlt wie die Räume sind, könnte man meinen, die wollen einen mit Ach und Krach schon auf den Winter vorbereiten! Das ich noch keinen Schnupfen hab ist ein Wunder 🙂
Am ersten Unitag bin ich noch so gemütlich in Sommerklamotten, kurze Hose und T-Shirt (wie die Tage vorher auch), mit dem Radel zur Uni gefahren. Das erste was auffiel: viele der Amis laufen zur Uni! Laufen! So richtig echt mit 2 Füßen (sorry, entspricht nicht meinem Bild von Amis). Das zweite: wieso haben die alle auf einmal nur noch lange Hosen an? Die Tage vorher konnte es garnicht knapp genug sein! (diese Hotpants sind hier DER Renner)
Und so hab ich mir am ersten Tag, wo ich gleich 3 Kurse hintereinander hatte, den werten Hintern abgefroren! Wie gesagt… hinterher ist man immer schlauer.
Die Profs:
Junge, junge! So junge Profs hab ich meinen Lebtag in Karlsruhe nicht rumlaufen sehen! Dabei sind da echt einige mit Erfahrung dabei (oder sie sind Naturtalente, ich weiß es nicht). Der eine Kerl war echt so jung und dann is er da vorne nur nervös hin und her gelaufen und hat geredet wie ein Wasserfall – nur schneller! Den Kurs hab ich inzwischen "gedroppt".
Ansonsten hab ich echt coole Profs. Der eine (auch so ein Junger) redet immer gerne mit der Wand oder erzählt, was ihm grad so daheim alles passiert ist. Der is witzig.
Und wo haben die Profs ihre Büros? Auf den gleichen Fluren wie die Studenten. Meistens halt die mit Fenster aber teils auch ohne (und teils echte Rümpelkammern!).
Die Mitstudenten:
Man unterhält sich hier nicht soviel wie wir in Deutschland mit seinen Kommilitonen. Eher danach oder davor etwas. Bischen schwierig so Leute kennenzulernen. Übrigens: wer ein echter Ami is, der kommt nur in Latschen oder Turnschuhen zur Uni. Hab mal ein Klassenzimmer analysiert. Die einzigen nicht Latschen/Turnschuhe waren von dem anderen Deutschen im Raum 🙂
Die Tafel:
Schöne rauf- und runterfahrbare Tafeln? Nass wischen?
"No se" würde der Spanier hier sagen. Feste Tafeln an der Wand: 2 Stück vorne, 1-2 an der Seite des Klassenzimmers (wo manchmal auch Leute sitzen). Und nur trocken wischen… hej die sind danach immer gut "eingeweißt"!
Die Fenster:
Wie schon oben erwähnt: 12. Stock! Also: geile Aussicht!
Verleitet immerwieder rauszuschauen 🙂 Allerdings sind die Dinge ein bischen verschleiert. Wenn man so hoch baut, wird es halt irgendwann schwierig mim Fenster putzen. So sind die Fenster etwas blind.
Aber auch so kann man die schönen, grünen Hügel noch gut erkennen. Wenn der Indian Summer mal kommt, wird das bestimmt toll!
Indian Summer, ein Begriff den die meisten Amis übrigens nicht oder nur als Altweibersommer kennen. Was wir Europäer darunter verstehen, wissen die garnicht.
Die Mareike:
Joa, der Mareike geht es ganz gut soweit. Die ersten Regentage sind überstanden und eingelebt hab ich mich hier ziemlich gut. Dass ich in die VLs immer noch nen Pulli mitnehm und mich nicht direkt neben die Aircon am Fenster setzen sollte hab ich auch schon gelernt. Es gibt auch bereits Hausaufgaben und heute abend geht es los mit dem UMOC: nighthike!
Am letzten WE haben wir unseren ersten größeren Ausflug gemacht, da bin ich aber zu faul von zu schreiben, aber das hat Volker bereits getan, da bin ich mal faul: Volkers Blog zu Salem
Es gibt allerdings auch Fotos von mir dazu :-)!
Gruß an alle in Deutschland, viel Erfolg beim Lernen auf Klausuren (ich gebe auch gerne nochmal Skype-LA-Nachhilfe ;-)) und sonst gute Erholung!
Klimaanlagen haben auch ein paar Vorteile: damals in der Elementary- und Junior High School hätten die Kids gerne welche gehabt, denn Hitzefrei gab es in New Jersey nicht. Da die kids an der Junior High noch nicht einmal in der Pause rausgehen durften, fielen öfter mal Mädchen in Ohnmacht. Der Sanitätsraum war immer belegt. Nun ja im Winter wird sich das dann wohl ausgleichen. Viel Spaß! 😉
P.S. Nur kein Lernneid. Dein Bruder hat jede Menge Klausuren gerade hinter sich bringen dürfen.
Bist du sicher dass das L in LGRT nicht für Large steht? 😉
Und von wegen faulenzen: Wir schreiben alle ganz fleißig Klausuren 😉
Das mit der Klimaanlage stell ich mir vor wie im ATIS, da pfeift einem die PC-Kühlung ja von unten in die (Schlag-) Hosenbeine… brrr