Falsche Italiener und ein Blick von oben

Da der Regen sich bereits gestern ausgeregnet hatte, stand heute einem Gang durch den Central Park nichts mehr im Wege! Losgedackelt und ziemlich noerdlich in den Park hinein. Auf den verschlungenen Wegen durch den noch grauen Park gabs die Pizzareste vom Vortag als Fruehstueck (die Monsterpizza war einfach nicht zu dritt zu schaffen).

Anschliessend wollten wir uns nach Chinatown aufmachen um dessen „Authentizitaet“ zu ueberpruefen. Der Weg dorthin sollte uns durch „Little Italy“ fuehren … aber ehrlich gesagt finde ich eine Pizzaria mit englischer und chinesischer Beschriftung nicht sehr italienisch. Die Chinesen haben also gut expandiert und das italienische Viertel uebernommen. Ich war ein wenig enttaeuscht, dass sie nach 2 Monaten Chinesischunterricht nur sooo wenig lesen konnte. Viel besser ging es Felix aber auch nicht, einzelne Zeichen okay aber der Rest: BLUBB. Die fiese chinesische Handschrift ist aber oft auch kaum zu entziffern und dummerweise benutzt kaum ein Laden Druckschrift fuer seine Beschilderung. Loli fands bestimmt ziemlich chinesisch, oder Loli?

Mittagessen gab es auch noch beim Chinesen: Baozi (Teigtaschen), bei denen die Suppe herauslief und das Fleisch herausfiel, Sesamhuehnchen in Suess-sauer-Tunke ertraenkt, Auberginen im Fett und ein Kellner der trotz mieser Leistung auf seine 15% Trinkgeld besteht. Nicht so der Knaller. Zusammengefasst ein riesengrosses aber wenig chinesisches Chinatown mit Koechen die zwar ostasiatisch aussehen, dort aber sicher nicht kochen gelernt haben.

Dem geneigten Beobachter duerfte aufgefallen sein, dass fuer einen echten Besuch in einer echten Grossstadt noch eine Attraktion fehlte: von oben draufkucken. Das geht in New York noch vom wieder hoechsten Gebaeude der Stadt, dem Empire State Building. Also nix wie hin und hinten an die Schlange anstellen. Bevor wir die Aussicht vom 86. Stock ueber Manhattan geniessen konnten, hatten wir reichlich 90 Minuten gewartet. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich noch nie so gut durchorganisiertes „Warten“ erlebt habe. Mir kam es vor wie 20-30 Minuten. Die Schlange wurde staendig in Bewegung gehalten, man lief von einem Raum in den naechsten, erst kam eine Rolltreppe, Security Check, Ticket Schalter, Merchandise-Shop, Fotograf, Fahrstuhl, Entertainer und so weiter – es wurde quasi nie langweilig. Die Aussicht von oben war dann auch recht nett, in einer Richtung ein schon etwas entfernter Finanzdistrikt in der anderen der Central Park. Dazwischen viele viele (von hier oben) kleine Haeuser. Ich hatte nicht gedacht, dass es in Manhattan so viele normale Apartmenthaeuser gibt.

Nachdem uns das Empire State wieder ausgespuckt hatte, ging es gemuetlich ins Hostel zurueck – testen ob die Dusche nach der 2. Reparatur endlich das tut, was sie soll. Ausserdem durfte sich der Geldbeutel noch etwas erholen, waehrend es leckere Backwaren, Frischkaese und Suppe dank mobilem Wasserkocher gab. 🙂

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