Zuschaun kann i net…

Wie wahr dieses kurze Zitat aus einem ohrwurm-verdächtigen Lied der Operette „Im weißen Rössl“ doch sein kann…

Denn wer auf der Bühne steht, kann nicht im Zuschauerraum sitzen! Dieses Jahr wird in Ötigheim obig genannte Operette aufgeführt. Bis vor Anfang diesen Jahres kannte ich weder Titel noch das Stück selbst. Erst so im Laufe der ersten Proben habe ich mir dann doch mal wikipedia zur Gemüte geführt. 5mal verfilmt und etliche Male auf verschiedenen Theaterbühnen aufgeührt worden. Ein Klassiker der älteren Generation 🙂
Das sieht man auch deutlich am Altersdurchschnitt der Zuschauer, um es mal fies zu sagen: jedes Altersheim der Region scheint ihren Wochenendausflüge nach Ötigheim zu machen \*g\*

Zum Stück selber ist zu sagen: viel schöne Situationskomik gepaart mit Volksmusik (die ich mal völlig unbewertet lasse, es sind allerdings auch Ohrwürmer darunter). Wer sich das Stück noch anschauen will: Die kommenden zwei Wochenenden bieten die letzte Gelegenheit dazu! Am 23., 29. und 30. August sind die letzten 3 Aufführungen. Es macht denke ich alleine auch schon Spaß mal das etwas andere Theater zu sehen: beim Badischen Staatstheater galoppieren bestimmt keine Pferde über die Bühne und es laufen auch nicht eben mal Ziegen und Kühe den Berg neben den Zuschauern (das „Rütli“) runter. Auch die Masse an Leuten, die mitmacht (>150), erlaubt es tolle Szenen darzustellen, das Wirtshaus „Im weißen Rössl“ ist immer gut besucht und auf dem Markt ist auch nicht gerade wenig los …

Tja und was ich dabei so eigentlich mache? Ich kellner. Jetzt aber weniger für die Zuschauer und mehr für die Statisten, die unser weißes Rössl besuchen. In einigen Szenen, wenn das Gasthaus vorkommt, laufe ich im blauen Gewande mit ein paar andern Mädels aus unserer Kellnertruppe herum und serviere Kaffee und Kaffee und nuja… Kaffee – wir haben nur Tassen mit Untertellern und Kaffeekannen!
Es hat sich inzwischen sogar so eingebürgert, dass manche Gäste-Schauspieler ihre Getränke selbst mitbringen und wir ihnen so auch ab und an mal Sekt, Wein oder Bier servieren können. Was tut man nicht alles der Echtheit halber!

Eigentlich singe ich aber in unserem „Jungen Chor“ mit. Wir haben dort nämlich zwei Chöre, den großen und den jungen (kleinen) Chor. So trällern wir bei ein paar verschiedenen Liedern mit, hoffen das vom Gesang auch was bei den Zuschauern ankommt und haben ansonsten unseren Spaß hinter der Bühne und im Orchestergraben. Denn dort bekommt man vieles mit, was dem Zuschauer verborgen bleibt. Wenn im Playback-Style das Sigismund-Lied mitgesungen wird, die Rössl-Wirtin den Gummibärchen von uns nicht widerstehen kann, verschiedenen Leute zu spät am Platz sind, was sonst noch alles schiefläuft und wenn die Tür zur Bühne aufgeht doch klappt. Es macht einfach Spaß 🙂

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