We are sailing…

… stormy waters …

Ob ich zuviel Freizeit habe? Ja, so schauts aus.

Diese ideale Voraussetzung vereinfachte mir doch etwas die Antwort, als ich gefragt wurde, ob ich eine Woche auf der Mytilus mitsegeln möchte. Und so bin ich letzes Wochenende zusammen mit 8 anderen Pfadis vom Pfadfinderbund Horizonte in Frankfurt Hahn mit Ziel Norwegen abgeflogen.
Sehr lustig übrigens, wenn man jemanden dabei hat, der zum ersten Mal fliegt. Was die anderen Fluggäste sich da gedacht haben müssen, als beim Start auf einmal 3 Sitzreihen lauthals zu lachen anfingen…

Mit dem Bus zum Starthafen Arendal und ab aufs Boot: die Mytilus. Das Ziel dieser Fahrt war am Ende der Woche wieder in Sandjefjord zu sein, in der Nähe vom Flughafen. An die einzelnen Stationen kann ich mich nicht namentlich erinnern, deshalb werde ich einfach erzählen, was so die tollsten und interessantesten Sachen und Ereignisse waren.

Zum einen der Schlafplatz. Meine Koje war eine der kleinsten, abends ins Bett zu gehen schon fast ein kleines Abenteuer und wenn man es schaffte sich darin auch umzuziehen war es schon ein kleines Wunder. Sehr praktisch allerdings sind die Schwalbennester in die sich faszinierenderweise vom T-Shirt bis zu dem Gummistiefeln fast der gesamte Rucksackinhalt unterbringen lies.

Das Schiff selber war mal ein Krabbenkutter, ist Jahrgang 1939 und steht Jugend- und Pfadfindergruppen zur Verfügung. Vom Mytilus Verein wird für jeden Törn die Schiffsführung bestehend aus mindestens 2 Personen gestellt. In unserem Fall hatten wir gleich 3 Allwissende dabei.

Die Segeltage waren teilweise recht unterschiedlich, mal hatten wir viel Wind und hohe Wellen, mal war es recht flach und der Motor durfte auch mal ran. Je nach Wetter fand dann auch mal mehr und mal weniger Fischfütterung statt, Poseidon bedankte sich auch einige Male mit ein paar Makrelen zum Abendbrot.

Was zu heftiger Seegang natürlich auch erschwert ist die Zubereitung des Mittagessens. Erstens: wer unter Deck geht, dem sollte nicht so schnell übel werden. Zweitens: man sollte das Essen stets festhalten, ansonsten probiert es Luftsprünge aus und anschließend kann man auf einem Liter Marmelade Schlittschuhlaufen üben.

Es sei aber gesagt, dass man selbst auf See hervorragend Schokobrötchen backen kann 🙂

Ebenfalls toll ist es, bei schön hohen Wellen auf dem Vordeck zu sitzen. Wir haben jede Welle bejubelt und mit dem Fotoapparat in der Hand gewartet, bis der Klüverbaum endlich mal in die nächste Welle sticht.

Einige Abende haben wir in einem Hafen angelegt, beliebteres Ziel war es aber in Schären zu ankern oder wie unser Skipper es so schön sagte: es mit dem Schären basteln zu versuchen. Da eine ideale und Skipper-zufrieden-stellende Stelle zu finden ist garnicht so leicht. Der Fels sollte schön gerade sein, tief ins Wasser abfallen aber über dem Wasser doch bitteschön recht flach sein, damit man sich ordentlihc die Füße vertreten kann. Einen Abend stellten sich diese Anforderungen als zu hoch heraus, da musste es auch ein Müllschiff zum längsseits anlegen tun, an einem weiteren Abend hatten wir jedoch Glück: selbst der Skipper hatte keinen Wunsch mehr offen und da es noch nicht allzu später Nachmittag war konnten wir über einigen Felsen klettern gehen und anschließend mit einem Seil vom Klüverbaum ins Wasser springen. Wenn man das Wasser erreichen will, ist es empfehlenswert das Seil auch loszulassen… sonst kann es passieren, dass man sich auf dem Achterdeck wiederfindet 🙂

Abends gab es stets gutes Essen. Schließlich bereicherten die gefangenen Fische das gute Essen..

Zum Abschluss übten wir vor Sandjefjord noch das MOB-Manöver. Damit wir im Nachhinein auch ja wissen, was hätte passieren müssen, wenn jemand ins Wasser gefallen wäre. Das Sinnvollste zum Schluss 😉
Zweimal warfen wir einen Rettungsring mit Boje ins Wasser und starteten das MOB-Manöver. Jeweils unter Leitung eines anderen Skippers. Erste Ergebnis waren 13min bis die Boje herausgefischt werden konnte, zweite Ergebnis 6min.

Schließlich nach einer Woche auf See durfte auch ich dann mal erfahren, wie es sich anfühlt, wenn alles um einen herum schwankt und es einem schlecht wird: an Land nämlich! Bislang war mir nicht schlecht gewesen (Fische füttern geht auch ohne vorhergehende Übelkeit) aber als wir dann das Schiff hinter uns lassen mussten, da hab ich mich schon auf die schwankende Bahn und das unruhige Flugzeug gefreut 🙂

IMPRESSIONEN:

3 Gedanken zu „We are sailing…“

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