Wie lange bin ich nun hier? 75 Tage bereits!
Doch bereits in Woche 2 habe ich, bzw. das IPO festgestellt, dass mit meinem Visum etwas nicht stimmt: es hatte einen F-1 Status Stempel drauf, anstelle von J-1, was auch schön brav oben auf meinem DS-2019 (Formblatt der Uni, womit ich mein Visum beantragen konnte) draufsteht.
Nunja, was will man machen. Das muss ja alles seine korrekte Form haben und wenn ich von Canada oder China aus wieder einreise möchte ich doch bitte keine Probleme haben!
Also: ändern lassen. Das ganze deligiert die liebe Nancy vom IPO (wir haben sie alle lieb). Erste Auskunft: dazu muss ich nach Boston. Gut, doof, aber is so.
Das das office dort beknackte Öffnungszeiten hat und nur unter der Woche is leider auch so. Aaaaber da springt die liebe Nancy hinzu und meint: wir könnten vllt auch nach Hartford (kleinerer Flughafen aber näher dran). Sie versucht mal jemanden zu erreichen!
Nach 2 Wochen hab ich mal wieder nachgefragt… nö, sie kriegt niemanden ans Telefon.
Das ging glaub dann länger so. Es wurde so langsam Oktober… die Blätter färbten sich bunt… ach ein Durchbruch! Wir können nach Hartford! Nächste Woche! …Die Woche verstrich… Wir können doch nicht dahin. Wir brauchen erst ein appointement und nächste Woche bin ich nicht da (Nancy)… Die Blätter fielen zu Boden…
Die Woche DANACH: wir haben für Donnerstag einen Termin in Hartford! Juhu! ENDENTLICH! … öhm… doch nicht… ab nach Springfield, da gibts ne ein-Mann office, da sollen wir hin. Es geht aber niemand ans Telefon… wer hätte es gedacht? Mal ernsthaft: wer hat erwartet, dass jemand der ein Telefon hat auch dran geht, geschweigedenn, seine Voicemails abhört?
*seufz*… Doch der überraschende Durchbruch: Taddaaaaa, direkt für Freitag einen Termin! 12 Uhr in Springfield, bitte 11 Uhr in meinem office. Puh! Mareike denkt sich ist lieb und brav und gibt vorher noch bei Weston ihre Topologiehausaufgaben ab (ja, wieder nicht alle geschafft), also früher ausm Haus, noch schnell ein letzter Blick auf alle Mails: AH, eine Mail von Nancy!…grumml, grumml… Erleichterung, der Termin wurde lediglich um eine Stunde nach hinten verschoben!
Ab gings nach Springfield in das riesige, pompöse was auch immer für ein Gebäude (irgendwas mit Gericht). Durch die Sicherheitskontrolle und nach oben, 4. Stock.
Provisorisches Ein-Mann-Büro in riesigem Zimmer mit 2facher Flügeltür. Hinterm Schreibtisch ein älterer Mann in schnieker Uniform vollständig ausgerüstet mit Pistole und Springerstiefeln. (help)
Im Endeffekt ging dann alles glatt. Wir haben noch etwas auf einen officer vom Hartford-Airport gewartet, der unseren älteren Herrn erstmal alles erklären muste, wie man das denn so macht (no comment) und dann ging es aber alles doch recht schnell.
Alles schön brav dokumentiert, im System auch den richtige Status eingetragen (ja, die hatten tatsächlich nicht nur meinen Stempel falsch gelandet, sondern auch im System den falschen Eintrag – es HÄTTE also Probleme bei Wiedereinreise gegeben) und ein neues I-94 eingeheftet (diese kleinen weißen Papiere, die man im Flugzeug ausfüllen und bei Ausreise wieder abgeben muss).
Doch nun: Bürokratie den Hintern gekehrt (nun stimmt ja alles) und ab heute Abend nach Noho! Lustig Essen und sich mal unseren Kammerchor anhören. Der singt nämlich deutsch! 🙂