3.1. Queenscliff – Ocean Grove – Torquay – Angleshead – Aireys Inlet – Lorne

Kilometerstand: 448545

Morgens sind wir direkt aufgestanden und haben am Hafen vor Ort gefrühstückt. Um 8.30 Uhr war Treffen an der Schule, wir waren ingesamt so ungefähr 25 Leute. Ich dachte eingetlich das wäre recht viel, hat sich aber rausgestellt, dass das garkein Problem war. Jeder hat einen Wetsuit und Schnorchelausrüstung erhalten, dann hieß es auch schon die anziehen und los aufs Boot. Das Boot war anscheinend früher die erste Fähre. Die Fähren, die heute fahren fassen allerdings einige 100 Autos, unser Bötchen hätte kein einziges aufnehmen können. Leider sind meine Fotobatterien sehr schnell leergegangen (ich hab wohl die falschen erwischt), im Endeffekt war es aber garnicht so schlecht, man war so nicht nur mit fotographieren beschäftigt und hat das Meer nicht nur durch die Linse gesehen.
Zuerst sind wir gute 20min raus zu einem kleinen Riff gefahren, auf dem Vögel (Möwen? gelber Kopf…) nisteten und ihre Kleinen großzogen. Dort lagen dann auch zwei Seehunde auf den Felsen und reckten sich der Sonne entgegen. Für uns hieß es ab ins Wasser und entlang des Riffes schnorcheln. Sagenhaft, unten haben sich viele Pflanzen am Riff festgesetzt und wie alles hin und herschwankt und dazwischen große, bunte Fische hin und herschwimmen (die größeren waren so groß wie mein Unterarm!). An der Riffspitze vorbei bin ich keinen Meter von dem Seehund vorbeigeschwommen! Sagenhaft, so nah dran! (und dass das noch weit weg war… dazu kommen wir später). Auch einen Seestern habe ich entdeckt: knallorange zwischen den dunkelroten und grünen Algen (oder was auch immer das war).

Zurück an Bord gab es dann heiße Getränke und Kekse. Die Kinder, die dabei waren haben gut gezittert. Im Wasser war es irgendwie deutlich wärmer 🙂 Was folgte war Spaßliegen im Netz (so ein Außennetz, auf das immer 4 Personen rauskrabbeln konnten) oder Ausschau halten auf dem Dach. Ausschau halten wonach? Nach Delfinen natürlich! Der Hauptgrund, wieso wir rausgefahren sind!

Per Funk bekam unser Käpt’n dann die Meldung, wo die Delfine sich grad aufhalten. Nichts wie hin! Aus der Entfernung konnten wir zuerst mehrere sehen. Ich bin dann nochmals ins Netz rausgeklettert und dann konnte man zwei Delfine sehen, die im Bugwasser unseres Boots mitgeschwommen sind. Die hatten da tierisch Spaß dran!
Dann ist unser Boot entsprechend gekreist und für uns hieß es: ab ans Heck und sich an den zwei Seilen die dort befestigt waren raushängen. Man lag mit Schnorchel im Wasser und hielt sich an Bojen am Seil fest, während das Boot wieder weiterfuhr. Das Ziel hierbei ist, die Delfine von oben anschauen zu können, da sie ja nicht immer an der Wasseroberfläche sind. Es konnten immer 6 Leute gleichzeitig ans Seil und so haben wir uns abgewechselt. Bei meinem ersten Versuch sind die Delfine leider immer nur in großen Kreisen ums Boot geschwommen und ich hab keinen einzigen gesehen. Beim zweiten Versuch war dann ein Delfin direkt unter mir! Keinen halben Meter weg. Und dann drehte er sich hoch, um mich anzuschauen. Heideblitz. Total toll. Aber noch längst nicht alles. Wir sind wieder raus, weil ja noch andere dran waren, aber zwei Versuche weiter wollte manche nicht nochmal raus und wir durften ein drittes Mal! Der Guide hat mich schon die Dolfin-Lady genannt und das hat sich nochmals bewahrheitet: direkt unter uns kreuzten 6 Delfine gemächlich vorbei. Jiiiiiiiiha!
Danach ging es direkt weiter zu den Seehunden. Auf dem Weg: kühle Getränke und Obst (ich hab inzwischen gelesen, dass man das bei anderen Anbietern an Bord kaufen muss – hier nicht, es gab alles umsonst – quasi umsonst, wir hatten ja auch genug vorher bezahlt).
Mitten in der Bucht ist der sogenannte Chinaman’s Hat. Eine kleine Plattform, mit einem Spitzdach darüber. So klein war die dann doch nicht, beim näherkommen durften wir feststellen, dass da ein paar dutzend Seehund drauf Platz fanden! Kleine, große, dicke, dünne… one big family 🙂
Und wir? Mal wieder ab ins Wasser! Hier war die Strömung deutlich stärker, man musste mit den Flossen aktiver schwimmen um beim Hat zu bleiben. Die einzige Anweisung die wir hatten war: nicht zu nah ran an den Hat, sonst könnte es sein, dass ein 300kg Tier auf einen draufplumpst. Hab gehört, das soll sehr unangenehm sein! Also haben wir schön Abstand gehalten, konnten aber trotzdem rundum schwimmen! Die Tiere dort waren alles Männchen, zu alte, um sich zu behaupten oder zu junge, um gegen größere ankämpfen zu können. Einige waren auch im Wasser und so konnte man ganz dicht bei ihnen schwimmen. Einem weiteren Tipp der Instructors folgend, bin ich rangeschwommen an einen Seehund und dann vor ihm abgetaucht. Zuerst hat er sich nicht davon beeindrucken lassen, er war doch grad so schön kopfüber am im-Wasser-hängen aber bei einem meiner weiteren Tauchversuche (übrigens garnicht so einfach, das Neopren gibt guten Auftrieb!) ist der Seehund dann auch eine Runde mitgekommen und mit mir durchs Meer getaucht! Ein Erlebnis, das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird! Ich brauch mein Leben lang keine Delfine oder Seehunde mehr im Zoo anzuschauen, schon garnicht, wenn man jetzt miterlebt hat, wie riesengroß ihr eigentlicher Lebensraum ist, das kann kein Aquarium bieten.

Zurück am Hafen gabs dann erstmal eine schöne heiße Dusche und dann ging die Fahrt auch schon weiter. Diesmal saß ich am Steuer 🙂
Auf dem Weg sind wir wieder an tollen Surfstränden vorbeigefahren (den Bells Beach in Torquay haben wir leider nicht mitgenommen, dafür einen anderen Surfstrand in Torquay). Am Strand gibt es häufig lustige wind-gewachsene Bäume, sie haben immer ein sehr grades, sehr dichtes Dach, aber man sieht doch deutlich, wo der Wind in der Regel herkommt 🙂

Auf der Weiterfahrt haben wir auch einige Gleitschirmflieger gesehen, die von den Bergen raus in Richtung Meer geflogen sind.
@Johnny Boy: nur für dich 😉

Nächstes Zeil war eigentlich mal einen Platz für die Nacht zu finden, wir haben einige angerufen oder sind vorbeigefahren, in Aireys Inlet und einem weiteren Ort, haben aber nichts gefunden. In Lorne haben wir dann schließlich ein spätes Mittagessen bei einem BBQ Platz eingenommen. In jedem Ort und immer wieder unterwegs am Strand sind Gasgrills aufgestellt, die man meistens auch kostenlos benutzen kann. Wir hatten uns so Fleischpallets geholt und so gab es legga Burger zu Mittag.
Da die Nachtplatzsuche bei Campingplätzen erfolglos blieb und wir aber auch noch genug Strom hatten, haben wir uns schließlich einen netten Parkplatz in einer Bucht ausgesucht. Wir hatten eine tolle Aussicht und alles andere war ja im Campervan bereits vorhanden. Abendessen gab es dann allerdings im Bus selbst, es war doch ein wenig frisch (da mal wieder seeeeeeehr windig).