13.1. Melton – Melbourne – Phillip Island

Kilometerstand: 449551

Unser Weg führte uns heute erstmal durch den strömenden Regen nach Melborne zu TAB, unserem Autoverleiher. Das dies, wie sie uns erzählten, der erste nasse Sommer seit 9 Jahren ist, sind die Autos schon länger nicht mehr auf ihre Abdichtungen hin überprüft worden und wir hatten hinten nicht wenig Wasser, dass durch die Fenster kam. Gut, das meiste ging nicht aufs Bett, sondern in die Holzverkleidung vom Bus – die schien das aber auch nicht sonderlich zu mögen. Und während abgedichtet wurde, hat es schön brav weitergeschüttet, so richtig, richtig viel… mannmann… immerhin konnten wir auch gleich noch die Schrankverschlüsse austauschen lassen, die nicht mehr funktionierten und auch Suppenteller und Löffel auffüllen, die wir nach dem Spülen in einer Campkitchen hatten liegen lassen (ich nenne hier mal keine Namen, aber ich wars nicht!). Zudem konnten wir ausgiebig das Internet vor Ort nutzen, um die letzten Mails abzurufen und das weitere Vorgehen zu planen.

Direkt südöstlich von Melbourne liegt Phillip Island, das ziemlich bekannt für seine Pinguine ist. Dort haben wir uns im Infocenter erstmal mit Tickets für die allabendliche „Penguin Parade“ ausgestattet (hat hier irgendjemand behauptet, die könne man nicht bei strömenden Regen machen? Wir werden ja sehen…) und sind dann zu unserem Caravan Park gefahren, den wir uns von TAB aus bereits gebucht hatten.

Nach einer kurzen Stärkung sind wir auch bereits los zur Penguin Parade, da hatte uns jemand erzählt, man müsse früh da sein. Wir waren also schon um 18 Uhr da und erfuhren, dass die Türen erst um 19:30 Uhr öffnen (die Pinguine kommen so gegen 21 Uhr am Strand an). Der Souvenirladen, der wie zu erwarten dort auf uns wartete, hatte sogar richtig tolle Sachen: tolle Fliesjacken und tolle Pullis, nur dass alle Frauengrößen superkitschig waren und die Männergrößen mir leider alle viel zu groß waren (gut, 50 Dollar gespart, immer positiv sehen). Da wir noch Zeit hatten, sind wir noch schnell zu den „Nobbies“ gefahren, 3km weiter an der Westküstenspitze der Insel. Dort sind noch 2 vorgeschobene Mini-Inseln (die Nobbies), die waren aber recht unspektakulär, nette Felsen, diesiges Wetter, viele, viele Fliegen und wir haben keine Robben gesehen. man hätte für eine Schaltung zu den vor-Ort Kameras nochmal 5 Dollar und für jedes Bild dass man dabei schießt nochmal jeweils um die 10 Dollar zahlen dürfen. Geld aus der Tasche ziehen, das ist hier eine gut erlernte Kunst!

Zurück zur Penguin Parade… Hilfe! Kängeruh!
Es war inzwischen schon dämmrig und wenn es dämmrig wird, dann erst ist die Gefahr wirklich groß, auf der Straße ein Kängeruh oder ein anderes Wildtier zu treffen. Die Begegnung durfte ich nun also auch selbst am eigenen Leibe erfahren. Zum Glück war es schnell genug!

Nun aber zur Penguin Parade. Was hier eigentlich so abgeht, ist folgendes: es ist gerade Brützeit und solange die Pinguinpaare ein Ei oder ein sehr junges im Nest haben, bleibt immer ein Elternteil im Nest und der andere geht den ganzen Tag über fischen (und verdoppelt sein Gewicht dabei). Abends kommt derjenige dann heim und füttert die daheimgebliebenen. Alle 3-4 Tage wechseln sich die Eltern ab bei der Nestpflege. Ist das Kücken dann älter, dann müssen beide Eltern raus und Futter ranschaffen, sonst reicht das Futter nicht aus. Wenn die Pinguine aber nun vom Fischen nach Hause kommen, so haben sie Angst, dass sie auf dem kleinen Strandabschnitt, auf dem sie gut sichtbar sind, von Raubvögeln gefressen werden. Deshalb warten sie, bis es dämmrig wird und diese Raubvögel eigentlich schon schlafen sollten und kommen dann in Massen am Strand an und gehen in Gruppe zu 20 bis 30 oder mehr gemeinsam über den Strand. Hierbei sind im übrigens keine Fotos erlaubt, die Leute würden es ja doch nicht schaffen, den Blitz auszuschalten!
In der Nacht zuvor ist die erste Gruppe um 21.05 Uhr gekommen und es wurden insgesamt 1318 Pinguine gezählt. Da es immernoch geregnet hat und dementsprechend auch dunkler war, kam bei uns die erste Pinguingruppe bereits 20min früher an Land. Das sieht schon sehr putzig aus: da kommt ein Haufen schwarz im Wasser an, dann fangen die ersten an, an Land zu gehen, sind sich aber noch sehr unsicher. Irgendwann sammelt sich ne kleinere Gruppe und die ersten fangen an in Richtung Böschung zu laufen. Dann entscheidet sich einer um, hat doch zuviel Angst und fluppdiewupp – es rennen alle Pinguine wieder zurück ins Wasser, vorzugsweise bäuchlings gleitend. Zum schießen, das kann durchaus einige Male passieren!
Nach diesem ans-Land kommen, kann man auf dem Boardwalk noch bis zum Center beim zurücklaufen die Pinguine beobachten. Die haben ihre Nester=Höhlen direkt in den Dünen hinter dem Strand (oder noch bis zu 2km ins Inselinnere hinein). Vor den Höhlen warten dann die zurückgebliebenen und krächzen ihren Hunger hinaus.
Am Ende war ich komplett durchnässt (nur ein Regenschirm und die Regenjacke hat nur zur Hälfte den Dauerregen ausgehalten), da es aber immernoch ziemlich warm war, war es doch gut auszuhalten (immerhin!).