6.1. Aire River West – Otway – Port Campbell – Kueste dahinter

Kilometerstand: 448776

Am nächsten Morgen weckte mich (Felix nicht, der hat einen viel zu guten Schlaf!) dann dieser kleine Vogel auf:

Der Kleine hoppste unentwegt vorne auf unsere Windschutzscheibe herum und pickte dagegen (wobei es da definitiv nichts zu essen gab!). Meine Vermutung ist ja, dass wir seinem Nest zu nahe gekommen sind, aber dass er dann gleich so eine Ausdauer an den Tag legen muss!

Die einzigen Wege weg vom Campingplatz waren die „Gravelroad“ über die wir gekommen waren und eine „Sand Road“, der Name sagt schon einiges. Da wir dort vermutlich nicht heile durchgekommen wären, hieß es für uns also: jej, nochmal Gravelroad! Hat Felix aber alles bestens gemeistert und weiter ging die Fahrt. Dieser kleine Ausflug weg von der Straße zeigte uns auch etliche typisch australische Bauernhöfe: weite Flächen, kleine Häuser mittendrin, Kühe und vorallem: Windräder! Die find ich toll, spätestens seit ich die Serie „McLeods Töchter“ schaue \*g\* Ebenfalls am Straßenrand zeigte sich dann schließlich auch das erste der so berühmten Straßenschilder:

Erste Etappe des Tages war der Otway Treewalk. Hier führen eiserne Konstrukte von Turm zu Turm in 20-30m Höhe, inklusive einem Turm, der einen auf ungefähr 40m Höhe führt. Erst wenn man dort ganz oben ist, ist man mit den Bäumen hier (fast) gleichauf. Zum drüberschauen langt es allerdings immernoch nicht 🙂

Ansonsten wird bei dem Otway Treewalk alles mögliche durcheinander gezeigt und erklärt: mal gibt es einen Dinosaurierpfad mit nachgebildeten Tieren (mal maßstabsgetreu, mal um das 10fache zu klein), mal Erklärungen zur Natur oder eine Aborigine-Gedenktafel, die überhaupt nicht zum Rest passt. Aber oben rumzulaufen ist auf jedenfall ganz witzig, das ganze ist aber auch so gut zugänglich, dass der Kinderwagen gerne mitgeschoben werden darf (wenn ich da an den Treewalk in Malaysia denke, wo ich immer Schiss hatte, wenn es so geschwankt hat, wenn mein Vater mal mit auf der Leiter war…).


Die Farne hier in Australien hatte ich ja schonmal erwähnt, aber was die hier für Größen annehmen. Wenn sie größer werden, haben sie sogar richtige Stämme, die bis zu 12m hoch werden können! Das sieht dann eher aus wie Palmen, nur das die Blätter oben anders sind:

Sodale, heute hat es nicht für weiteres schreiben gereicht, die nächsten zwei Tage werden aber noch folgen. Es erwartet euch noch:
– 12 Apostel
– Loch Ardge
– tolle Buchten
– Thunder Cave
– Grotto
– Peterborough
– Childers Cove
– Warnambool

Tja und uns erwarten heute und morgen die Grampians (der Grampians National Park – weg von der Küste), danach Ballarat, die Goldgräberstadt und schließlich wieder Melbourne. Danach geht es dann die Küste hoch nach Sydney (oder so ähnlich).

6.1. – Teil 2

Noch ein letztes Wort zum Otway Treewalk: nebst dem Treewalk, den wir für 22 Dollar die Nase abgelaufen sind, gibt es dort noch den Otway Zipline (oder so ähnlich). Dort kann man für stolze 115 Dollar – in Worten einhundertundfünfzig! – so ne Art Seilrutsche wie im Kletterwald mitmachen. Wir konnten es leider nicht einsehen, deshalb weiß ich nicht, ob es nicht noch viel toller ist als vermutet… aber irgendwie fand ich da unseren Kandel Kletterwald mit glaub 16€ doch deutlich günstiger 🙂

Abfahrt zur eigentlichen Hauptattraktion der Great Ocean Road: die 12 Apostel und alle weiteren Inselchen, die vor einiger Zeit der restlichen Steilklippe den Rücken gekehrt haben und nun langsam aber stetig vom Wind und Wasser abgearbeitet werden. Früher hießen diese abgetrennten Steilklippeninseln wohl „Saw and Piglets“, weil das aber nicht so toll klang, wurde es in die „12 Apostles“ umbenannt. Angeblich waren es auch mal 12, jetzt sollen es nur noch 8 sein (da die anderen derweilen bereits zerkleinert wurden), welche die da reinzählen und welche nicht, blieb uns allerdings verschlossen. Es gibt jedenfalls deutlich mehr als nur 8 oder nur 12 dieser Apostel.

An den „Gibson’s Steps“ kann man runter zum Strand laufen und die Apostel aus der Froschperspektive betrachten und natürlich lustige Fotos machen. Die Strände dort sind allesamt beeindruckend und die tollen Buchten herum: ein Traum: Farbkontraste von dem blauen/türkisen Meer zu der weißen Gischt, dann der rote Stein und darauf wachsend die saftig grüne Vegetation. Scheee!

Entlang des 12 Apostel Küstenstreifens (im Port Campbell Nationalpark) gibt es zig Lookout Points, verknüpft mit kurzen Wanderwegen oder Rundgängen, um sich die Buchten oder die Strände von (fast) allen möglichen Perspektiven anzuschauen. Einer weiterer toller Punkt, war die Loch Ardge Bucht. Die Ardge war ein Schiff, dass hier vor x Jahren gekentert ist (man stelle sich vor, man macht eine 3 Monate lange Seereise von England, südlich an Afrika vorbei, über die Antarktis und ist schließlich vor Australien, feiert die letzte Nacht bereits die Ankunft an Bord und am nächsten Morgen bei dickem Nebel kentert das Schiff an den Klippen). Es gab wohl nur 3 Überlebende (2 Menschen, 1 aus Ton gemachter Peacock – anscheinend sehr bekannt *schulterzuck*) und die sind allesamt in dieser Bucht an Land gekommen.

Die nächsten zwei Bilder zeigen eine weitere Bucht (Thunder Cave) mit einer Skizze, die die Erosion besonders schön darstellt.

So langsam wurde es dann bereits dämmrig und eigentlich war unser Plan einfach an einem der Parkplätze stehen zu bleiben. Leider stand an jedem Parkplatz, dass auch im Auto campen verboten sei. Das galt dann allerdings nicht für den Mini-Dirtroad-Parkplatz direkt neben der Straße, der sich allerdings durch tollen Blick aufs Meer wiederum hervortat.