12.1. Ballarat – Irgendwo vor Melton

Fotos folgen!!!

Kilometerstand: 449326

Erster Punkt des Tages: der nahe Wildlife Park. Wir haben zwar bereits ein paar Wildtiere (Emus, Koalas, Kängeruhs, Wallabies) gesehen, aber ein paar weitere fehlten noch auf der Liste (Wombat z.B.). Einziges kleines Manko des Tages: es schüttete als gäbs da nen Preis für zu gewinnen – wahnsinn! Der Park selbst war ganz okay (wenn man noch nicht soviele Tiere gesehen hat, definitiv toller), was ihn aber hervorhob: überallen waren Wallabies und Kängeruhs zu sehen.

Die Tiere sind, da man sie auch füttern darf, absolut zutraulich und lassen sich anfassen. Vorallem haben wir dann auch ein Wallaby mit Baby-on-board gesehen!!!

Interessant fand ich natürlich die vielen Schildkröten (davon hab ich keine einzige „live“ gesehen):
Wasserschildkröten (Schlangenhals… aber das sehr ihr ja selbst) und kleine Landschildkröten.


(Übrigens noch Genesungswünsche an Taschkan, meine Schildi).

Auch einen Adler hatten wir in der Wildnis bislang noch nicht gesehen, ob das mit dem camera port jetzt allerdings so gedacht war, sei mal dahin gestellt 🙂

Das kleine Wallaby wollte sich grad strecken, aber das mit dem auf die Hinterläufe stellen hatte es wohl noch nicht so ganz raus. Es plumpste zur Vollendung der Performance erstmal auf den Hintern \*g\*

Nebst durchnässten Wallabies und durchnässten Kängeruhs, gab es dann noch durchnässte Emus, die ebenfalls frei rumliefen, durchnässte Koalas, die lieber im Nassen hocken, als ins trockene zu gehen und im trockenen schlafende Wombats, die man durch ein Guckfenster beobachten kann.

Habt ihr inzwischen genug von Kängeruhs/Wallabies gesehen? Wirklich? Falls ja: dann schaut her, falls nein: ein vorläufig letztes geht noch, oder?

„Jaaaaa, Wallaby, du kriegst alles was du willst!“

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Nächster Stopp bei diesem „schönen“ Wetter war wieder Sovereign Hill. Diesmal wurden wir nicht nur durch die gesamte Stadt einfach hindurchgefahren, sondern hatten Zeit und konnten überall hin und in alle Geschäfte rein.

Das war richtig toll: zuerst sind wir in die „Red Mine“ hinein, eine alte Goldgräbermine in die man „selbstgeführt“ hineinkonnte (jedoch nie mehr als 15 auf einmal, wir waren zu 6.). Selbstgeführt hieß dann, dass man den Lichtern folgt, soweit sie an sind und immer eine Stimme hört, die einen begleitet und Geschichten erzählt oder einem sagt, wie weit man gehen soll oder einen tadelt, wenn man nicht aufschließt zur Gruppe (natürlich nur pro forma). Ziemlich cool. Ausgeleuchtet ist es nämlich mit (Elektro-) Laternen, die aber wie echte Laternen flackern. Danach sind wir wieder raus, um die roten Soldaten marschieren und eine Runde ballern zu sehen. Ein wenig unspannend, wer „Changing of the guards“ in London oder in Monaco kennt.
Danach ging es noch in eine weitere Goldmine, für die man nochmal extra Tickets kaufen durfte (so ist das hier immer: ein nehmen und noch mehr nehmen!). Hier wird man zuerst mit einer Bahn unter Tage gefahren (wofür auch immer, diese Bahn fährt wenige cm unter der Erde parallel zur Erdoberfläche: es geht steil den Hügel hinunter bis zum ehemaligen Eingang der Mine) und marschiert dann in einer deutlich größeren Gruppe einmal durch die Mine und sieht zwischendrin eine dramatische (Licht- und Toneffekte-) Show über den dramatischen Einbruch der Mine vor x Jahren, der angeblich der größte in der australischen Geschichte war und bei der 22 Bergleute mehrere Tage unter Tage ausgeharrt haben und ihnen eine tolle Wasserabpumpmaschine, die mit 3facher Kraft gelaufen ist, ihnen das Wasser vom Hals gehalten hat.

Richtig toll, war dann aber erst das Gold waschen (es hatte kurzzeitig aufgehört zu regnen!). Entlang eines kleinen Bächleins konnte man sich selbst am Gold waschen versuchen und zu bestimmten Zeiten lief auch einer rum, der einem zeigte, wie man das richtig macht.

Nach einigen Selbstversuchen, die absolut ergebnislos blieben, lies ich mich einweisen und siehe da: Gold! Gold! Ich habe Gold gefunden!

Natürlich nicht haufenweise, sondern eher so kleine Flöckchen, die man durch viel Schwenkarbeit aus einer vollen Pfanne Schutt aus der Flussesmitte erhält. Aber dafür doch einige in der Pfanne! Erschwert wurde die ganze Arbeit durch die Soldaten, die zwischendrin mal von Wäscher zu Wäscher gingen und die Goldgrabelizenz verlangten. Der Schauspieler-Goldwäscher, der keine hatte wurde beim Fluchtversuch in den Rücken geschossen. Sitten sind das hier! Aber unsere Ergebnisse ließen sich am Ende doch gut sehen:

Links meine Flöckchen von ungefähr 3 Waschungen und rechts Felix Ergebnisse mit einem beachtlich großen Goldnugget dabei! Dieses „große“ Stückchen ist anscheinend zwischen 20 und 30 australische Dollar wert!

Nach dem Goldwaschen hatten wir noch nicht genug von Gold und sind ab zum Goldschmied, der täglich mehrmals einen Barren Gold einschmilzt, um ihn dann wieder neu zu gießen. Der wird dann auch gegossen, ein Mädchen darf ihn dann mal halten und danach verschwindet der Goldbarren auch sofort wieder im Tresor und liegt dort gut sichtbar auf einem Samtkissen. Da Felix allerdings nochmal neugierige Fragen hatte, winkte uns der Schmied später nochmal heran und lies uns auch nochmal den Goldbarren halten. Ganz schön schwer, aber wer hat schonmal ca. 130.000 USD auf der Hand gehalten?

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Insgesamt war dieses Dorf deutlich besser und spaßiger als die Abendshow vom Vortag, hätte es zeitlich gepasst, wär ich am nächsten Tag grad nochmal rein 🙂

Da es aber schon recht spät war, wollten wir noch weiterfahren, um uns irgendwo vor Melbourne ein Plätzchen zu suchen, damit wir am nächsten Tag noch nach Melbourne reinfahren konnten – eine Runde TAB nen Besuch abstatten, die Hinterfenster waren nicht dicht, wann regnet es hier auch schon!

Das wir das irgendwo so konkret angehen wollten, war uns vorläufig nicht bewusst. An der Küste entlang gab es immer wieder tolle Parkplätze mit Blick aufs Meer auf die man rausfahren konnte, im Inland allerdings gibt es nur die Powernap-Areas, ergo ganz normale Rastplätze, die direkt am Highway liegen. Also bogen wir an einer kleineren Straße in Richtung eines Reservoirs ab, in der Hoffnung dort einen tollen Platz zu finden… denkste, meilenweit gefahren, nix als Sand und Wasser links und rechts… ganz toll. Dann tat sich ein kleiner Lichtschein auf: an einer Abbiegung ist eine kleine mit hellem Kies gepflasterte Lichtung – da stellen wir uns hin! Also noch ein bischen hin und herrangiert, damit das Auto auch perfekt steht… und da geschah es: der liebe Campervan, der uns doch bislang so toll überall hin und wieder weggetragen hat… blieb stecken! Gelber Kies mit ganz viel Schlamm und Wasser, schön weich 🙂 Herrje, das war eine schöne folgende Stunde. Mal vorwärts, mal rückwärts ausprobieren, mit anschieben (wenn auch eigentlich recht sinnlos, das Teil wiegt seine drei Tonnen!) etc. Unsere Rettung war schlußendlich der viele Kies der neben der Straße lag und quasi noch als Erweiterung neben den Teer gestreut wurde. Den in unsere >10cm tiefe Grube vor den Reifen gekippt und endlich, endlich kamen wir auch raus! Und wer hat den ganzen Dreck abbekommen? Ihr dürft raten…

Das Ende vom Lied? Doch noch einen Kiesplatz direkt an der Autobahn genommen, den wir vorher auf seine Festigkeit überprüft hatten. Weitere Konsequenzen? Ein sehr dreckiges Auto (zum Glück hat es am nächsten Tag wieder geregnet) und vor dem schlafen-gehen ein munteres „Schlag-die-Moskitos-tot“ Spiel im Campervan. Wer gewonnen hat, weiß ich nicht – wir haben nach jeweils 20 aufgehört zu zählen…

Rückblickend muss ich sagen: doch, ein sehr ereignisreicher Tag!