Kilometerstand: 449905
Wenn man in Viktoria rumfragt, was man denn in Wilsons Prom tun kann, so lautet die erste Antwort stets: Wandern! Also was tun wir heute? Wandern gehen! Allerdings keine Monstertour, wir wollen am Nachmittag schließlich noch weiterfahren.
Unser Wanderweg bestand wieder aus einer großen Schleife, die durch normalen Wald und dann in Regenwald übergehen sollte. Da der Regenwald sehr, sehr lange braucht, um sich zu regenerieren, gibt es hier in der Gegend nur noch sehr kleine Flecken Regenwald. Der Wanderweg ging mal durch Matsch, mal über Hängebrücken und über Stock und Stein. Anfangs überholte uns eine sehr sportliche Aussie-Gruppe, die ihre morgendliche Joggingrunde über unseren Wanderweg machten, jeder nur eine Wasserflasche in der Hand – Respekt (und a biserl verrückt)!
Wie schon berichtet sind wir in einem Hi-Top Campervan (Toyota Hiace) unterwegs, was es sonst noch so an weiteren Camperautos gibt, zeigt ganz gut das folgende Bild. Dieser Anblick bot sich uns als wir wieder am Parkplatz des Wanderweges ankamen.
Letzter Haltepunkt in Wilsons Prom war Squeaky Beach. Der Strand hier enthält Quarz, weswegen er beim drüberlaufen so richtig schön quietschen kann! Dort waren natürlich auch wieder einige Angler auf den Felsen, wo man allerdings nicht stehen sollte, das zeigte dort ein Plakat „gone fishing“. Es kommen ab und an eben doch überraschend hohe Wellen!
Was bislang in unserem Urlaub noch ein bischen fehlte, war eines: einmal richtig gut Essen gehen! Der Lonely Planet (einer unserer Reiseführer) empfahl hierfür Fisch essen in Port Albert. Da wir diesen Hinweis auch auf anderen Touri-Informationen fanden, folgten wir dem. Allerdings hatte das Restaurant noch nicht offen und irgendwie muss ich dann kurz weggedämmert sein. Als ich wieder aufwachte, konnten wir jedenfalls essen gehen. Die Vorspeise war auch absolut köstlich, 3 verschiedene Tapas, Felix hatte einen superleckeren Wein (Sauvignon Blanc, 2009, De\*, Rest hab ich irgendwo aufgeschrieben, kann bei Bedarf nachgeschaut werden 😉 ) und ich hatte panierten Fisch mit Chips. Der war leider sowas von bäääääääääh. Man hat eigentlich nur Panade geschmeckt, die ich dann aber schließlich abgemacht habe. Felix hat sich was von der Karte empfehlen lassen und hatte sagenhaft guten Fisch.
Meine Nachfrage am Nachbartisch, ob man in so einem Lokal nun eigentlich Trinkgeld gibt oder nicht, führte zu einem längeren, sehr netten Gespräch mit dem alten Ehepaar und wir erfuhren unter anderem, dass nicht nur ein Teil der Great Ocean Road (Apollo Bay bis Geelong) wegen Steinrutsch gesperrt war, sondern der Grampians Nationalpark wegen heftiger Regenfälle und Flutungen zu war. Auch in Ballarat und Ararat standen wohl die Fluten vor der Tür. Ein Glück waren wir schon weiter!
Die kommende Nacht wollten wir wiederum ohne Stromzufuhr sondern irgendwo auf einem kostenlosen Campingplatz verbringen. Allerdings schlängelt sich der Princes Highway nicht immer direkt an der Küste entlang, die kostenlosen Campingplätze, sofern es welche gibt, sind aber fast immer direkt am Meer. So auch unser auserkorener: Reeves Beach. Der versteckte sich allerdings ziemlich gut und bis wir die Zufahrtsstraße gefunden hatten, hat es etwas gedauert. Es war nämlich eine kleine Dirtroad, an der vorne sogar ein Briefkasten dranstand. In der Regel kennzeichnet ein Briefkasten kombiniert mit einer Dirtroad den Eingang zu einer Farm oder einem Haus. Diese Dirtroad führte uns mit sagenhaften 20km/h (maximal \*g\*) über mehrere Kilometer hinweg doch tatsächlich noch zu einem Campingplatz! Allerdings nur von der Kategorie, da ist Platz, da kann man sich hinstellen und da gehts zum Meer, wo keine Socke ist!!!
Immerhin hat uns der Weg dahin nicht nur zwei weitere hüpfende Kängeruhs (viel zu nah an der Straße für meinen Geschmack, ich saß hinterm Steuer!), sondern auch einen wahnsinnig tollen Sonnenuntergang beschert: