Kilometerstand: 448587
Es wurde Zeit aufzustehen und aufzubrechen, als die Sonne ein wenig zu heiß wurde und da unser Kühlschrank mittlerweile aus war (die zweite Batterie war wohl aufgebraucht) sind wir lieber schnell weiter um einen schattigeren Platz zu finden. Eine Bucht weiter startete auch der Wanderweg, den wir uns für den Vormittag ausgesucht hatten. Es gab dann aber erstmal draußen im Schatten Frühstück bevor es losging.
Der Wanderweg sollte ein Rundweg sein: hoch zu den Sheoak Falls (nix großer Wasserfall, eher ein putziger kleiner, aber mit tollem Regenbogen vorm Wasser!), dann den Sheoak River entlang, zu einem Picknick Platz und wieder zurück. Der Anfangsweg ging noch an der Great Ocean Road entlang (2. Foto) und dann aber rein ins Tal, ins Landesinnere.
Es ging eigentlich immer durch den Wald, vorbei an Eukalyptus Bäumen noch und nöcher (da möchte man kaum glauben, dass es zuwenig Eukalyptus für die Koalas gibt), schöne, dicke Farne (nicht so weich wie in Deutschland) und entlang schöner Wanderwege und über kleine Brücken. Bäume unterschiedlichster Größen: groß und dünn oder breit und dann oftmals schwarz oder ausgehöhlt. Einen Monsterbaum hab ich für euch (ja, auch für mich) fotographiert.
Der Weg selbst war schier gepflastert mit den großen Rindestücken von Bäumen. Die Bäume schälen sich komplett und so ist der Weg, aber auch der Wald voller Rindestücken (teilweise nicht geradeklein, das eine Stück konnte ich schon fast als Wanderstock verwenden!)
An der Sheoak Picnic Area angekommen bot sich mir eine kleine Überraschung. Da läuft man einige Kilometer durch den Wald und kommt raus an einer riesigen Lichtung mit Toilettenhäuschen, Picknickbänken und bbq areas (nicht nur eine, gleich mehrere, falls hier 3 Gruppen mit je 50 Leuten mal alle gleichzeitig vorbei kommen sollten…). Der zweite Teil vom Rundweg war laut offizieller roter Schilder und Absperrzäune nicht begehbar (due to flooding, track damaged, bridge damaged…). Da den gleichen Weg hin und zurücklaufen aber langweilig ist, haben wir uns den Weg mal genauer angeschaut, mit der Option zur Not doch zurückzugehen. Dass da eine Brücke kaputt sein sollte, damit hatten sie Recht, die war in der Mitte krass nach unten genkickt und der Baumstamm mit 50cm Durchmesser oder mehr, der die Brücke sonst gehalten hat, war einfach eingeknickt). Aber man kann ja alles übertreiben: der Bach war keine 2m breit und keine 30cm tief, es lagen ebenfalls genug Steine im Wasser, sodass wir ohne Probleme trockenen Fusses hinüberhüpfen konnten – no worries!
Zurück zum Auto: Weiter gehts! Die weitere Strecke bin dann wieder ich gefahren, das war sehr spaßig. Serpentinen, die sich an der Küste entlangschlängeln. Dabei immer der tolle Blick aufs Meer, auf die Felsen, die Wellen, die an die Küste krachen… kewl, ich hatte spaß (aber man muss schon sagen die Aussis haben ein anderes Verständnis für Geschwindigkeiten: sie stellen 80er Schilder auf an dieser kurvigen Straße! Ich bin nie schneller als 60 gefahren, das ging garnicht anders!).
Auf dem Weg nach Apollo Bay haben wir schließlich auch noch Koalas in den Bäumen gesehen. Dort war passenderweise auch ein Turnout, sodass wir direkt anhalten und zurücklaufen konnten (wie soviele andere auch). Die Koalas saßen recht weit oben in den Bäumen, mit bloßem Auge konnte man sie auch ganz gut sehen, meine Kamera kann mit meiner Sehstärke leider nicht so ganz mithalten… An einem Baum saß nur einer und döste, an einem anderen Baum saßen zwei und kuschelten und ein weitere fraß gemütlich Eukalyptus.
In Apollo Bay selbst haben wir erstmal Hilfe in ner Touri-Info für die Suche nach einer powered campsite gesucht, allerdings nicht gefunden. Dem Typen dort muste man echt alles aus der Nase ziehen. Sein einziger Kommentar: Nein, alles ausgebucht, bis Ende Januar. Wir haben uns dann aber mühselig noch Telefonnummern erarbeitet und haben die Campingplätze schließlich durchtelefoniert. Wir brauchten ja Strom, der Kühlschrank war seit dem Morgen nicht mehr gekühlt worden! Die ersten zwei Campingplätze waren auch eher mürrisch – nein, nichts frei, bitte auflegen! Mit Nummer 3 hatte ich aber schließlich noch Glück: ein super ausgestatteter Campingplatz (mit kleinen Wohnhauscontainern, neben die man sein Wohnmobil noch stellen kann und Villencontainer, mit Blick aufs Meer) hatte noch einen Stellplatz auf nem Parkplatz neben den Mülltonnen, dafür aber mit Strom! Die Mülltonnen haben nicht gestört und die Hauptsache: wir hatten Strom! Dann noch Internet für 10 Dollar für 4h gekauft (eine Stunde wäre 5 Dollar gewesen) und alles super 🙂
Wir sind dann erstmal an den Strand (1min Fußweg?), eine Runde im Meer geschwommen (wohl eher geplanscht) und haben uns später in der Campingplatz eigenen Küche Apfelpfannekuchen gemacht (man will ja nicht das eigene Gas verbrauchen, wenn es das woanders inklusive gibt!). Später noch ab den Ort etwas angeschaut und die Kirmes direkt am Strand bewundert (sie haben dort tatsächlich Spiele, die ich von unseren Jahrmärkten nicht kenne).
Sprich rundum zufrieden, noch kein allzu arger Sonnenbrand (ich biserl die Schultern, Felix biserl mehr die Stirn) und mit ner großen Runde Internet, konnten wir jetzt auch endlich unsere Bilder hochladen und mit dem Strom vom Campingplatz auch mal wieder richtig lange bloggen, ich mag unseren Campervan!
Gruß ins 0 Grad kalte Deutschland, hier sollens morgen wieder 30 werden… 😉
Es macht viel Spaß eure Blogeinträge zu lesen.Toll, was ihr in der kurzen Zeit schon erleben konntet.
Allerdings gefällt mir dieser Winter hier auch recht gut, weil es ein „richtiger Winter“ mit viel Schnee ist.Die Sylvesterfahrt war auch lustig. Wir haben viel zu sehen bekommen.
Nun ja ab morgen soll es tauen.
Grüßle mom